Falls dir die Embertone-Sachen zusagen: von den Intimate Strings gibt es
eine Demo-Version, eine Demo-Version der Friedländer Violin ist zudem in der der recht ungewöhnlichen, aber ebenso kostenlosen
Arcane-Sammlung enthalten. Wenn ich mich recht erinnere, ist der Tonumfang beschränkt und manche Artikulationen oder Round Robin-Samples fehlen, aber ich habe die vor ein paar Jahren recht gerne und ausgiebig genutzt. Diese Demo war damals die wahrscheinlich beste kostenlose Solo-Violine, die man finden konnte.
Ansonsten habe ich die (Kontra-)Bässe und Violinen aus der 8DIO Adagio-Reihe, die - nebenbei -
gerade auf 48$ pro Instrument reduziert ist. Gefallen mir eigentlich beide recht gut. Man hat bei beiden Produkten getrennte Solo- und Ensemble-Sammlungen sowie "Divisi" als Zwischenstufe, die gerade für kleinere Besetzungen recht gut funktionieren dürfte. Die Benutzeroberfläche wurde vor ein paar Wochen deutlich überarbeitet, aber mit meiner alten Version (für die ein Update extra kostet, was ich nicht brauche) fand ich die Arbeitsweise recht intuitiv. Klanglich sehr, sehr brauchbar.
Einzig die Solo-Violine (ich meine, der Kontakt-Patch nannte sich "Schindler Legato"?) hat mir ein bisschen zu viel Vibrato, was dann in vielen Kontexten schnell nach zu viel Pathos klingt. Bei den vielen Artikulationen muss man auch ein bisschen mit Keyswitches arbeiten, damit Solo-Passagen überzeugend klingen, aber das Problem hat man bei Streicher-Arrangements ohnehin. Das Erkennen von Akkorden (außerhalb der Solo-Instrumente) ist auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, oft wird dann nur eine Note gespielt, weil es als Legato o.ä. interpretiert wird.
Ansonsten habe ich mir vor ein paar Wochen noch das
Best Service Emotional Cello geholt, das es bei audioplugin.deals etwa zum halben Preis gab. Nur ein Solo-Cello, aber gefällt mir klanglich sehr, sehr gut. Hat auch einen relativ großen Tonumfang, so dass man es durchaus in verschiedenen Oktavlagen doppeln kann, um sich Kontrabass und Viola zu sparen.
Was mich am Emotional Cello allerdings etwas stört, ist dass ich in Logic Pro X einen recht nervigen Bug habe, bei dem die Velocity/Anschlagstärke manchmal fehlinterpretiert wird. Bei einem Stück habe ich ein Pizzicato-Motiv, das vier Takte fast durchgehend Achtel spielt und bei dem jede zweite Achtel ("1
und 2
und 3
und 4
und") deutlich betont ist. Diese 4 Takte werden öfters wiederholt - die MIDI-Noten sind identisch - und bei jeder Wiederholung scheint sich diese Betonung hin und her zu verschieben, so dass es entweder die "und"-Zählzeiten sind oder die anderen Achtel ("
1 und
2 und
3 und
4 und"), was einen deutlich anderen Rhythmus erzeugt und leider recht irritierend ist.
Ich habe keine Ahnung, wie es zustandekommt, dass die selben MIDI-Noten bei einem recht deutlichen Velocity-Unterschied falsch interpretiert werden, schließlich passiert das beim Live-Spielen über das Keyboard nicht. Könnte durchaus an Logic liegen, aber bei anderen Streichern hatte ich dieses Problem nicht, daher will ich es nicht unerwähnt lassen.
Die Systemanforderungen sollten im Großen und Ganzen passen. 32 GB RAM ist schon mal recht ordentlich, zusammen mit dem Streaming von Kontakt sollte das in den meisten Fällen eigentlich durchaus ausreichen. Die CPU sollte auch ausreichen. Einige Streicher-Instrumente (so z.B. das Emotional Cello) haben standardmäßig einen eigenen Hall aktiviert, was bei mehreren Instanzen natürlich etwas anspruchsvoll wird. Aber das lässt sich ausschalten und durch einen gemeinsamen Hall-Bus für mehrere Instanzen ersetzen. Ist sowieso empfehlenswert, da man bei intimen Arrangements in der Regel keinen großen Hall von Konzertsälen haben will.