Interview mit Straßenmusiker Akkordeonspieler

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Michael Scratch
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Ich werde mit dem Akkordeonspieler, der auf "Straßen" zu hören ist, in den kommenden Tagen ein Interview führen. Oleg kommt aus der Ukraine und hat einige Jahre in Frankfurt als Straßenmusiker gelebt. Ich werde das Interview dann auf der Projekt-Homepage veröffentlichen. Bin sehr gespannt, was Oleg erzählen wird.

Wenn jemand eine Frage hat, die er Oleg gerne stellen würde: Bitte hier rein schreiben.
 
Bitte hier rein schreiben.
Bitte:

  • Wo haben Sie das Akkordeonspielen gelernt und wie viele Jahre spielen Sie es schon?
  • Glauben Sie, dass Sie schon lange genug in Deutschland sind, um die Musikszene hier und in der Ukraine objektiv vergleichen zu können?
  • Inwieweit gibt es Unterschiede in der allgemeinen Akzeptanz von Akkordeonmusik in Deutschland und in der Ukraine?
  • Glauben Sie, dass Musik als universelles Mittel der internationalen Kommunikation funktioniert?
  • Was halten Sie von der Konstruktion und den Klangeigenschaften von Akkordeons, die im Westen hergestellt werden (Hohner, Weltmeister, Italiener und Franzosen)? Was denken Sie über die Qualitäten und Fähigkeiten von Bajans (Jupiter, Akko, Zonta)?
  • Welche Art von Diskantgriffbrett eignet sich Ihrer Meinung nach am besten zum Musik-Machen (Tasten? C-Griff? B-Griff?...)
  • Wartet das Akkordeon (als Musikinstrument) noch auf einen größeren technischen Fortschritt?
  • Wenn Sie den Einfluss und die Mittel hätten, was würden Sie im Hinblick auf das Design des Akkordeons verbessern oder ändern?
  • Wenn Ihre Kinder gerne Akkordeon lernen möchten, welche Schule und wo würden Sie ihnen empfehlen? Und warum?
  • Was bewundern Sie am Akkordeon am meisten und was gefällt Ihnen am wenigsten daran?
  • Spielen Sie auch ein anderes Musikinstrument?

Gruß, Vladimir
 
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  • Wie oft ist ein Nachstimmen des Instruments bei routinemäßigem Einsatz im Freien notwendig, und was kann man unternehmen um bei derartigem Gebrauch Schäden an der Substanz des Musikinstruments zu vermeiden?
  • Nimmt man (zwangsläufig?) eine höhere Abweichung/Verstimmung in Kauf als es Akkordeonisten tun welche ausschließlich in geschlossenen Räumen musizieren. Oder gewöhnt man sich gar an Verstimmungen um bei derartig Materialbelastendem Einsatz nicht zu häufig nachstimmen zu müssen?
  • Wie häufig kommen -insb. vergl. mit Instrumenten von Innenraum-Musikanten - Zungenbrüche vor? (Korrosion, Versprödungsneigung durch tiefe Temperaturen, Notwendigkeit eines hohen Spieldrucks zur Beschallung der offenen Umgebung ggü. der Akustik geschlossener Räume).
  • Welche Stimmplattenqualität rentiert sich beim Einsatz auf der Straße/im Freien am ehesten? Gibt es auch Straßenmusiker welche die höchsten Qualitäten benutzen, und schränken dieselben sich um des guten Materials willen in den Spielgelegenheiten ein um das teure Material nicht übermäßig zu strapazieren?
  • (wie) kann man davon leben? Vgl. Ukraine vs. Deutschland.
  • Vgl. der Akzeptanz des Akkordeons zwischen Nord-/Süd-deutschland oder "Ost-/West-deutschland" falls Differenzen oder Tendenzen auffallen.
  • Welchen Musikstil oder welche Stücke hören die Deutschen auf der Straße am liebsten? (gemessen am generierten Umsatz oder an den sonstigen Reaktionen; Falls Tendenzen oder Auffälligkeiten erkennbar sind)
  • Wie hoch wird der Anteil der Anteil an Straßen-Akkordeonisten geschätzt welchen das Straßenmusizieren als Haupterwerb bzw. als wirtschafliche Grundlage betreiben, und wie hoch der Anteil der reinen Hobby-Straßen-Akkordeonisten?
 
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erstmal @Michael Scratch ein Dankeschön, dass du hier Fragen sammelst!

in Ergänzung zu
(wie) kann man davon leben? Vgl. Ukraine vs. Deutschland.
würde mich noch interessieren,
  • haben sie zusätzlich zur Straßenmusik noch einen Haupt- oder Nebenerwerb? Welchen? Wie organisieren sie das zeitlich?
 
Mich würde interessieren, wie man Straßenmusiker wird und warum. Haben die meisten eine professionelle Ausbildung oder sind es übewiegend Amateure?
 
Danke für Eure fragen, von denen ich einen Teil sicherlich so oder ähnlich stellen werde.

Ich hoffe, wir können das Interview am Sonntag führen. Oleg lebt seit einigen Jahren wieder in der Ukraine und hat (wie viele andere dort) im Moment das Problem, dass die Stromversorgung und das Internet nicht immer funktioniert. Von anderen Sorgen und Ängsten ganz zu schweigen.
 
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  • Was gibt Ihnen die Musik und was möchten Sie den Menschen geben?
  • Wird Ihre Musik bzw Ihr Musizieren wertgeschätzt?
 
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opa_albin
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Bitte beim Thema „Fragensammlung fürs Interview“ bleiben. Wenn Ihr allgemein über Straßenmusiker diskutieren möchtet, bitte dazu einen neuen Thread in der Abteilung Musik-Praxis eröffnen.
 
Wie schaffst Du es, dass die Zuschauer bei Dir stehenbleiben?

Welche Tips kannst Du uns Hobbymusikern geben, damit wir das Publikum in unseren Bann ziehen?
 
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Mich würden die Lebensbedingungen interessieren. Ich hab mal mit strassenmusikern aus Osteuropa gesprochen, die wie ne drückerkolonne von irgendwelchen bossen jeden tag in eine neue Stadt gegurkt wurden, ihren ganzen Verdienst abliefern mussten, zu viert im auto geschlafen haben und sich wie Sklaven gefühlt haben. Null Selbstbestimmung, Meine fragen: Sind solche Lebensbedingungen weit verbreitet? Wie sind deine Lebensumstände bezüglich Unterkunft, Finanzen, Sicherheit? Was passiert wenn du krank bist? Lebt du alleine davon oder hast du Familie die von dir abhängig ist?
 
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H
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Interview war gestern. Ich denke, es war ganz gut, wir haben uns fast eine Stunde lang unterhalten. Ich werde es zusammenschneiden, es mit Olegs Erlaubnis in den youtube-Kanal stellen und hier verlinken.

Nach dem Interview habe ich ihm noch geschrieben:
"Ich hoffe, dass es vielleicht irgendwann möglich sein wird, dass wir uns irgendwo wiedersehen, wenn dieser verdammte Krieg zu Ende geht und wieder Frieden kommt!"

Oleg: "Das letzte Mal war ich 2013 in Deutschland. Wir wollten Freunde in Holland besuchen und machten einen Tag in Frankfurt. Wir zeigten unseren Töchtern, wo wir spielten, wie wir es machten, aßen in den Restaurants zu Abend, in denen wir einst spielten, und bettelten. Ich würde mich freuen, Sie irgendwo in Deutschland zu treffen und ein wunderbares deutsches Bier mit einer Wurst zu trinken.)"

Ich: "Schreibe mir Deine Adresse und ich werde versuchen, Dir ein Packet mit einer Flasche fränkischem Bier und einer Dose mit Nürnberger Bratwürsten zu senden. Ich hoffe, es wird ankommen."

Oleg: "Morgen werde ich mich über den Account von New Post informieren, das ist der ukrainische Post, der bereits in Deutschland ist. Sie müssen herausfinden, in welchen Städten. Es gibt immer noch wenige davon. Aber es wäre ein tolles Geschenk"
 
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Ich würde mich freuen, Sie irgendwo in Deutschland zu treffen und ein wunderbares deutsches Bier mit einer Wurst zu trinken.)"

Ich: "Schreibe mir Deine Adresse und ich werde versuchen, Dir ein Packet mit einer
passt das zusammen?
 
Ja, den Kontext kennt er ja auch . . trotzdem schreibt er, er freut sich darauf Dich in D. zu treffen .. oder liest Du das so, als wenn er das nur höflicher Weise schreibt und eigentlich eine Paketsendung erwartet?
 
Ja, er antwortet mir auf meinen Satz: "Ich hoffe, dass es vielleicht irgendwann möglich sein wird, dass wir uns irgendwo wiedersehen"
Insofern sind wir uns ja einig. Da ein Treffen nun aber unter den gegebenen Umständen nicht möglich ist, und er sich auch nach Bier und Wurst seht, habe ich ihm entsprechend geantwortet.

Das meine ich mit Kontext.
 
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Hmm. Ein bemerkenswertes Projekt. Mir gefällt, dass es um Menschen geht, die am Rande der Gemeinschaft stehen, weil sie aus einer anderen Gemeinschaft, in die "unsere" Gesellschaft gekommen sind, meist aus wirtschaftlichen Gründen. Es hat mich sehr berührt, wie oft in diesem Interview das Wort "money" gehört wurde. Unter diesem existenziellen Aspekt verstand ich, dass die meisten meiner (unserer) detaillierteren Fragen unverhältnismäßig und für Olegs reale Lebenserfahrung eher inadäquat "snobistisch luxuriös" waren. Wenn Frau und vier Kinder auf das verdiente Geld warten, wird man sich z.B. mit folgenden Fragen wahrscheinlich nicht beschäftigen:
  • Was halten Sie von der Konstruktion und den Klangeigenschaften von Akkordeons, die im Westen hergestellt werden (Hohner, Weltmeister, Italiener und Franzosen)? Was denken Sie über die Qualitäten und Fähigkeiten von Bajans (Jupiter, Akko, Zonta)?
  • Welche Art von Diskantgriffbrett eignet sich Ihrer Meinung nach am besten zum Musik-Machen (Tasten? C-Griff? B-Griff?...)
  • Wartet das Akkordeon (als Musikinstrument) noch auf einen größeren technischen Fortschritt?
  • Wenn Sie den Einfluss und die Mittel hätten, was würden Sie im Hinblick auf das Design des Akkordeons verbessern oder ändern?
Es ist offensichtlich, dass Oleg ein ausgezeichneter Musiker ist. Er hat aber Pech - das passiert, wenn man unter ungünstigen Umständen geboren wird. Als Slowake kann ich ihn verstehen. Und ich danke dem Autor des Projekts für die Wahl eines "Retro-Reminiszenz-Interviews", das die Entstehung von Kontroversen im Zusammenhang mit der heutigen Situation weitgehend verhindert hat ...:hat:

Gruß, Vladimir
 
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Es sind schöne Lebensweisheiten dabei. "Als Musiker musst Du Psychologe sein und Dein Publikum verstehen - sonst kannst Du noch so toll spielen, Du wirst keinen Erfolg haben." ;)

Ich hoffe, er hat es inzwischen geschafft, seine Schulden abzuzahlen und ist nicht mehr in so einem Abhängigkeitsverhältnis.
Und auch sonst natürlich die besten Wünsche für ihn.
 
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Danke für alles.
Gibt es denn auch einen "Schwenk" von einem Auftritt hier in D oder NL?
 
Was meinst Du mit "Schwenk"? Einen Schwank zum Thema "Akkordeon Transport und Sicherheit" hat er erzählt. Aber ich kann unmöglich alles mit rein nehmen, ohne dass das Interview zu lang wird. Habe es natürlich stark gekürzt und auf die Aspekte gekürzt, die nach meinem Ermessen für die meisten Konsumenten - und da sind sicher auch nicht-Akkordeonspieler dabei - interessant sein dürften.
Insofern sind @Akkordeonengel auch einige sehr spezifische Fragen unter den Tisch gefallen.
 

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