Internet + Musik !

manulo
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Helas!,

ich wollte mal fragen wie Ihr das so seht, weil
mich das wirklich interessiert.

Seit es das Internet gibt, gibt es ja jede Menge
über unser aller liebstes Hobby der Musik. Ich finde
das Ganze ja wirklich super, aber gelegentlich geht
es mir auch mal so, dass man einen regelrechten
Überschuß an Musik präsentiert bekommt.

Es ist natürlich super für Bands/Künstler (ich schließe
mich auch selbst nicht aus) sich übers Internet zu präsentieren,
allerdings kommt man einfach nicht mehr nach, sich
ALLES anzuhören, weil es mittlerweile einfach soviel gibt :D

Mein Fazit: Ich kann weder sagen das es schlimm, noch geil ist, aber
rein vom Informativen her find ichs super :D

Bin gespannt was Ihr zu sagen habt.
 
Eigenschaft
 
kann dir nur beipflichten, das internet ist das geeignetste medium um sich selbst darzustellen. das kann man natürlich auch auf alles andere beziehen wie zum beispiel deviant art oder filckr.
es ist einfach einfach (und schnell!) für leute, nichts überragend sein zu müssen um wahrgenommen zu werden sondern alles publizieren zu können. darin genau liegt auch das von dir angesprochene problem, nämlich dass es dazu kommen, dass kann qualitativ schlechtes material gegebenenfalls mit gutem veröffentlich (gemischt) wird und man sehr genau darauf achten müsste was man hört, dies meist aber nicht tut. was natürlich auch nicht außer acht gelassen werden darf ist, dass über diese einfach und unkomplizierte form der veröffentlichung auch bands (und natürlich künstler, dichter, reporter usw.) bekannt werden die zwar gute musik machen aber von diversen plattenfirmen (verlagen...) nicht für gut befunden werden.
ich kann dazu sagen ich auch eine stark zweigespaltenen meinung habe ;)
 
Computer und Internet hat innerhalb der letzten 10 Jahre die ganzen Verhältnisse zwischen Musiker und Konsument massiv deformiert.
Heute kann jeder mit einem Budget weit unter 500 € problemlos die besten Heimaufnahmen produzieren und sie innerhalb weniger Sekunden der ganzen Welt unter die Nase halten, mal so forsch ausgedrückt.

Die negativen Folgen gehen m.M.n. in der Wagschale in etwa einher mit den positiven Effekten:

Die Qualitäts-Messlatte und die Anforderungen, denen heute selbst kleinste Hobbymusiker ausgesetzt sind, um auch nur in irgendeiner Weise Anklang zu finden, sind abartig hoch. Eine gute Aufnahme, solide Internetpräsenz etc. sind heute nicht mehr ein guter Bonus, sondern dringend erforderlich, um überhaupt wahrgenommen zu werden.

Menschen müssen nicht mehr in die abgewracktesten Indie-Plattenläden laufen, um sich auf Teufel-Komm-Raus die Demokassette ihres Geheimtipps zu erstehen, sie haben auch die Bands aus Dorf XYZ und Provin ABC bequem auf einem Blick und können ohne viel Szenenkundigkeit, ohne von einem Undergroundladen zum anderen zu fahren und ständig auf Konzerten zu hocken auch an Musik von ungesignten Künstlern kommen.

Ganz so mit offenen Armen empfange ich das Internet als Musiker also nicht, es denn wenn ich Biographien von alten Bands lese, wo man noch ganz oldschool Demokassetten per Post verschickt hat, sich hauptsächlich über Mundpropaganda und Fanzines einen Namen gemacht hat, noch Flyer verteilen musste und durch Garagenaufnahmen an Majordeals kam und direkt mit seinem Debut einschlug wie eine Bombe, falls man denn das Privileg hatte, so eine Schallplatte aufzunehmen.
Schade, dass ich erst 1989 geboren wurde.
 
Heier schrieb:
Eine gute Aufnahme, solide Internetpräsenz etc. sind heute nicht mehr ein guter Bonus, sondern dringend erforderlich, um überhaupt wahrgenommen zu werden.

Eventuell würde ich solide (massive?) Internetpräsenz sogar noch wichtiger erachten. Beispiel Myspace: Wenn Du willst, das Deine Stücke von möglichst vielen Leuten gehört werden, brauchst Du "myspace-Freundschaften", also interne Verweise auf Deine Myspace-Seite. (Eine ansprechende Gestaltung derselben ist natürlich elementar wichtig!)

Wenn Deine Aufnahme jetzt halbwegs mittelprächtig ist, wirst Du positive Kommentare bekommen. Die meisten "myspace-Freunde" sind durchaus wohlwollend, wollen ja schließlich selber lieber positives Feedback als einen Veriss ernten.

Also musst Du als aufstrebender Künstler heute mehr denn je interdisziplinär arbeiten. Also hörbare Musik abliefern, in Sachen Webseitengestaltung und Internettechnik bewandert sein und Dich zudem noch mit den eigenen Fertigkeiten und Mitteln vermarkten. Mitunter verbringst Du damit mehr Zeit, als mit dem Musikmachen.

Ich gebe Dir recht: Mit einer im Übungsraum aufgenommenen Demo-Kassette gewinnst Du heute keinen Blumenpott mehr, es muss schon eine mindestens semiprofessionell klingende Produktion sein. Flyer verteilen kann lokal helfen, Du erreichts aber mehr Leute übers Netz, wenn Du die Möglichkeiten (soziale Netzwerke, Homepage) geschickt einsetzt.

Als Konsument erschlägt einen die Vielfalt. Es gab vor einigen Jahren eine Studie, welche die Frage beantworten sollte "Haben wir zu oft die Wahl?" Es ging dort, wenn ich mich richtig erinnere, um das unüberschaubare Angebot in Supermärkten. (50 verschiedene Weichspüler, 30 verschiedene Waschmittel, 55 Kaffeesorten, 100 verschiedene Milchprodukte usw.)

Man kam zu dem Ergebnis, dass eine zu große Auswahl den Menschen stresst und überfordert. Wenn man das mal auf die Musikauswahl im Internet überträgt. Um beim Beispiel Myspace zu bleiben: alleine 2.5 Mio Beiträge aus dem Bereich Hiphop, 1.8 Mio Rocker, 0.5 Mio Punks usw.

Das kann kein Mensch alles hören! (Muss aber auch nicht!)
 

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