Intermodulationen bei Lautsprechern

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Stefan089
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Ich bin auf der Suche nach Infos zu, bzw. über Intermodulationen und einhergehende Verzerrungen die dadurch verursacht werden. (im genauen an HT's)

Wodurch werden Sie verursacht (konstruktiv / evtl auch als Folge von einer Beschädigung des Treibers)? (Hub mal außen vor gelassen)
Was sind die Auswirkungen auf den Treiber bei heftigen IM Verzerrungen?
Gibt es "kritische Frequenzen" die dafür sorgen, dass das Membran nicht konphas schwingt oder ist die Ursache in der mangelnden Stabilität des Membrans an sich


Für einige ist das sicher Grundwissen. Ich bin bisher auf dem Gebiet leider Neuling und würde mich daher sehr über Infos und Erfahrungen freuen!


Gruß, Stefan
 
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Als Grundwissen würde ich das nicht bezeichnen. Worum gehts denn genau? Ich habe trotz mehrmaligem Lesen die Frage nicht oder nur zum Teil verstanden.
Ich fachsimpel mal ein wenig ohne mich damit jemals genauer auseinander gesetzt zu haben.

In der Regel intermoduliert der ideale Treiber erst bei zu hoher Aussteuerung und sonst garnicht. Grundsätzlich aber verhalten sich verschiedene Treiberprinzipe unterschiedlich. Ein Bändchenhochtöner ist deutlich anfällig z.B. gegen parasitäre Einflüsse durch Tieftöner. Ein Druckkammertreiber eher gegen Luftdruck.
Die Ankopplung zwischen Mittel- und Hochton wird mittels Frequenzweiche gemacht. Diese Filtert db genau Überlagerungen weg. Dementsprechend ist eine Beeinflussung der beiden Systeme höchst unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen - dort können in der Tat konstuktive Parameter sowie Klangformanten die vom Lautsprecher hervorgehoben werden Schuld sein. .
In eine richtige Intermodulation kommen wir meines erachtens nur, wenn der HT beispielsweise anfängt zu verzerren. Sei es unter Leistung oder durch ein unsauberes Signal. S.g. "Phaseplugs", deren Prinzip zur Phasenkorrektur angewand wird, können unter Umständen unter richtig Pegel eine Membran zum Intermodulieren bringen (Rückschall)!
Da Verzerrungen oft in der Wellenlänge deutlich kürzer sind als das Nutzsignal ansich, halte ich es für möglich, dass sich die Membran "einseitig" anders verhält als auf ihrer ganzen Masse. Elektisch gesehen ist das natürlich völliger Blödsinn, da der Spulenwiderstand ja das gesamte Membran umgibt. Dennoch will ich nicht ausschließen, dass Magnetfeldtoleranzen und unharmonische an dieser Stelle genau das verursachen, was du als "nicht konphas" bezeichnest.
Eher ist es möglich, dass durch zu hohe Temperatur die Verklebungen weich werden (explizit Spule) und auch z.B. Ferrofluid verharzt, diese dann am unteren teil zusammenlaufen und dann zu unlinearer Auslenkung führen (ähnlich unausgewuchtetem Rad).

Kritische Frequenzen werden in der Regel durch die Frequenzweiche weg gefiltert nämlich LPF und HPF. Möglich ist allerdings, dass die Schaltung der Frequenzweiche für einen Treiber zu Niederohmig ist und die Membran in diesem Fall elektrisch dämpft. Gleiches gilt für Endstufen mit zu geringem Dämpfungsfaktor. Dieser ist aber unter Normalbedingungen zu vernachlässigen... Auch besteht die Möglichkeit, dass die Membran an sich auf einer Eigenfrequenz ein erhöhtes Schwingverhalten aufweist was dann in diesem Fall zu unangenehmen Peaks auf dieser Frequenz führt und somit harmonische Verzerrungen hervorruft. Diesen Effekt kann man sich zum Beispiel bei Subwoofern zu Nutze machen um bei tiefen Frequenzen mit wenig Leistung einen hohen Hub zu erzeugen.
Ein richtiges aufschwingen sollte aber bei HT's nur durch Leistungen über den Grenzwerten möglich sein.

"Unschöne" Oberwellen bilden sich ja nicht über oktaven wie wir es aus den Formanten kennen.

Interessant zu diesem Thema könnte sein, mal die Suchmaschine deines Vertrauens mit den Worten "ultraschall hörbar machen" oder "destrukive Inteferenzen" zu füttern.

Vielleicht weiss jemand mehr mit der Fragestellung anzufangen.

Gruß Joe
 
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Das hat mir schon geholfen, Vielen Dank!

Wäre es möglich, dass Treiberaufhängungen durch heftige Stöße/Stürze beschädigt werden und es infolge dessen zu Intermodulationen kommt?

IM's sind ja für die Treiber eine nicht gerade gute Belastung, in wie fern können dadurch Folgeschäden entstehen?

Gruß
 
Also ich hantiere täglich mit vielen und Namenhaften Lautsprecherboxen. Die werden auch nicht gerade sanft angefasst. Ein Stoß oder gar herunterfallen haben die HT's wenn überhaupt nur Mechanisch gelitten. Und dann auch nur die Hörner wegen der Hebelwirkung des Magneten.
Einen elektrischen Defekt bzw. einen Defekt am Diaphragma kann ich da wohl von meiner Seite her ausschließen.
Es besteht die Möglichkeit, dass sich eventuell der Magnet auf dem Träger des Diaphragmas, verschiebt (vielleicht durch einen harten Sturz). In diesem Fall kann es dann passieren, dass die Spaltmaße zwischen Spule und Magnet nicht mehr korrekt ist, die Spule sprichwörtlich eingequetscht wird.
Sowas ist mir von Hochtönern aber neu, da die Diaphragmas in der Regel direkt auf den Magneten geschraubt werden. Da gibts aber sicherlich Prinzipe, bei denen das so sein kann.
Bei Überlast bzw. Clipping sterben die HT's den Hitzetod. Die Spule wird warm und deformiert sich. Der dünne draht knallt entweder gleich durch oder macht diesen Prozess mit, bis der Lack auf Ihm so durch ist, dass es zu einem Kurzschluß kommt. Der Effekt dabei ist der Gleiche wie schon beschrieben.
Die Ferrofluide (sofern vorhanden) und der Lack und auch Kleber laufen zusammen und bilden eine klebrige braune Masse.... Das ist meines erachtens der häufigste Tod... Da mögen aber andere Leute andere Erfahrungen gemacht haben.

Seit wir unsere Amps im minimum doppelt so stark auslegen wie die Box es verträgt haben wir keine HT's mehr tauschen müssen. Nur in seltenen Fällen dann wegen Überlast.

Treiber Reinigen bringt auch eine Menge. Wir haben unsere Monitore alle Jahre auf dem Tisch und pinseln die Hochtöner wieder "Festivalfrei". Staub und Regen machen Matsch und Matsch ist tödlich da er eine Mechanische Belastung auf das Diaphragma darstellt.
Insgesamt, so muß ich dazu sagen, gibts 12 Martin Audio Monitore, die alle gleichen Modells und Baujahres sind, dennoch im Hochton unterschiedlich klingen. Die eine war öfter draußen, die andere eher weniger und so weiter.
Das bewegt sich aber alles in einem gewissen Toleranzbereich.


Gruß
 

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