Instandsetzung Deutsche Basslaute

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Ich hatte schon länger Ausschau gehalten nach einer theorbierten Laute
Jetzt war es soweit aber auch einiges dran zu machen.
Zwei Saiten, ein Fixing Peg und die Schallochrosette fehlten.
Ausgespahnt wurde sie schon mal und dann mit einer braunen Dickschichtlasur angestrichen.
Das Instrument wurde sicher viel gespielt wahrscheinlich bis die Bassmechanik einknickte.
Die Mechanik der H Saite rutschte bei A durch.


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Das Zahnrad sitzt jetzt etwas (ca 1mm) weiter rein so daß die Schnecke weiter vorne greift.
So geht das erst mal wieder.
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Der Knopf fällt von weiter weg kaum auf

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Als Schablone für die Schallochabdeckung paßte ein Teil vom Teestövchen.

Die Stimmung der zehnsaitige Basslaute (mit vier Basssaiten) ist A – ,H – C – D | E – A – d – g – h – e’)
Für mich bietet sich wegen etwas dickeren Handwerkerfinger die offene Stimmung an wie in dem Fall zu den Bassaiten A - H - C - D dann E – H – e – gis – h – e1
Ein sehr schönes klangstarkes Instrument.
Es scheint etwas Vergessenheit geraten zu sein.
Man finden wenig über die zehnsaitige Basslaute im Netz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Basslaute



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Größenverhältniß im Vergleich zur Oud.
Wirkt auf dem Bild größer. Der Korpus ist länger aber auch schmaler und weniger tief.
Ich denke die Oud hat etwas mehr Volumen.
Durch die Basseiten mit denen man auch ohne Griffbrett was greifen kann kommt die Basslaute tiefer.
Und auch höher.
Ich erlaube mir eine Anfängerklangprobe bei der ich den höchsten Ton aber leider nicht gegriffen habe.
Aber ich war sehr weit oben. Denke als Klangprobe taugt das.
 
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Cooles Instrument und schöner Bericht:great:

Banjo
 
Die Bordunsaiten geben dem Klang schon ordendlich Volumen.
Das ist deutlich mehr als ich erwartet hatte .
Ich bin sehr zufrieden damit
 
Schönes Instrument! Ich habe vor einiger Zeit auch eine Basslaute restauriert bei der der Kopf in 4 Teile gebrochen war.
 

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Da fragt man sich ob der Musiker mit dem Instrument von der Bühne fiel oder es ein Transportschaden war.
Für die Oud habe ich ein super Hardcase erstanden.
Für die Basslaute werde ich mir besser mal einen Koffer bauen.
Aufgrund der Länge döllert man da auch gern mal nüchtern unterwegs irgendwo an.
Dann schwebt mir ein seitlich aufsteckbarer Steg für die unterste Basseite ( A ) vor,
um aus dieser, mit dem Chellobogen noch etwas mehr rausholen zu können als nur einen Ton.
(Obwohl das nach der Einerleitheorie ( soweit ich erinnere allchemistisch, alles ist eins und höchstens drei, auch nich wenig ist ! )

Die Youtube Präsentz der 10saitigen Basslaute hat sich damit prozentual merklich erhöht. :)
 
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Streichinstrumente gibts sicher geeignetere aber der Zusatzsteg ist auch sonst gut zu gebrauchen.
Mit vier starken Magneten hält er auf der Strebe oben formschlüssig gegen Verkippen angepaßt.
Um auf der A Seite etwas greifen zu können reicht das.
Als Versuch gedacht bleibt es vielleicht erstmal so bis sich ein schöneres Stück Holz dafür findet.

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Waa hast Du eigentlich vor mit der Basslaute? Spielen lernen im klassischen Stil? Freistil? Dekostück? Etwas ganz anderes?

Banjo
 
Früher habe ich an Motorradoldtimern geschraubt und fahre damit auch noch manchmal aber auch an Grammophonen alten Filmprojektoren usw.
Wichtig waren mir auch da immer die Schönheit, die Mechanik und der Klang.
Das hat sich dann zunehmend In Richtung verschiedener Musikinstrumente verlagert die ich im klassischen Stil wegen der Menge und aus Altersgründen nicht alle lernen kann.
Ich benutze sie aber wenn ich sie instand setzen oder selbst bauen kann. Freistil paßt da am besten und wird in diesem Fall vielleicht noch mehr draus.
Vor 1500 wurde die Laute zB mit einer Feder als Plektrum angeschlagen wie heute noch die Oud.
Das liegt mir mehr oder ist erst mal einfacher für mich als die Spieltechnik mit den Fingern.
Aus handwerklicher Sicht gefällt mir der Steg als Versuch aber da geht mehr.
Erstens das Versuchsholz Meranti ist nicht hochwertig genug.
Der Steg könnte länger sein und unten genauso formschlüssig anschließen wie oben.
Optisch wäre schöner die Stützstrebe etwas zu versetzen um weiter rein zu rücken mit der linken Kante anstatt die abzuschrägen.
Den Kompromiß gehe ich aber aus Respekt ein um an dem Instrument nichts zu verändern.
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Da geht noch was.
Wenn das fertig ist wirds geübt oder verworfen.
 
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Nach diesem Versuch fiel mir ein dickes Holzbohlenstück ein daß ich vor ca 20 Jahren vom Sperrmüll gerettet im Garten als Tisch aufgestellt hatte.
Da stellen wir schon mal beim Grillen was drauf ab.
Gestern beim Aufschneiden entpuppte es sich obwohl außen optisch fast schwarz geworden als absolut wetteresistent und unter der Oberfläche wie neu.
Es sieht ähnlich aus und riecht auch ähnlich wie echtes Teakholz nur nicht ganz so stark und fühlt sich etwas weniger ölig an.
Ich habe dann den neuen Steg daraus zweiteilig gebaut so daß sich die beiden Teile gut aneinander angepaßt ,im Moment noch mit doppelseitigem Klebeband verbunden,
miteinander oben unten und gegen die Eisenstrebe formschlüssig fest in Position halten.
Die Materialien sind für mich auf jeden Fall auch indirekter Teil der Musik und das Handwerk.

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Es war dann doch oben unnötig eng um mehr als die A Seite mit dem Daumen zu greifen am Bassteg.
Daher habe ich die Hohlkehle weiter durchgezogen.
Das Schalloch gehe ich vielleicht auch noch mal an.
Aus Vollholz geschitzt anstelle von Fliegersperrholz könnte es etwas plastischer wirken.
Mit ein paar Zusatzbohrung wirkt es aber auch schon harmonischer eingesetzt als vorher.
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An der Mechanik knickte mir das nächste Zahnrad ein und klappte das mit dem versetzen nicht so.
Eine einigermaßen dazu passende Mechanik konnte ich nicht finden und habe daher versucht eine Mechanik zu finden
deren Zahnräder in die alte Mechanik passen könnten. Das hat geklappt.
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Meine Saiten hatten sich durch Lagerung bei zu hoher Luftfeuchtigkeit vom Steg weiter entfernt.
Der Abstand war eh schon unschön weit.
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Nach Ablösen des Griffbretts mit dem Bügeleisen und heisser Klinge habe ich ein paar kleine Löcher gebohrt und längere Zeit mit abgedecktem nassen Lappen gewässert.
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Unter Druck mit heisser Luft ließ sich der Steg zurück biegen daß die Saitenlage wieder aktseptabel ist.
Ich habe etwas zu viel Druck auf die Zwinge gegeben und mußte daher noch hobeln.
Der gebundete Zustatzsteg der Bassaiten paßte natürlich dann nicht mehr und war eh unbequem nah am Griffbrett.
 

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