Infos über Excelsior Model 604a

M-GVK
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Servus :)
Ich hab dieses Excelsior Model 604a gekauft. War eigentlich von dem niedrigen Preis angetan und dachte mir "fein, reicht zum B-System auschecken". Der Sound hat mir gleich gefallen. Ausgeschaut (und gerochen) hats auch tiptop. Jetzt schau ich rein und bin ganz perplex wie mint die Kiste aussschaut - und diese abgeschrägten Nietenköpfe bei den Stimmplatten sollen ja angeblich auch noch das ominöse "tipo-a-mano" sein?
Ich find leider online absolut gar nichts darüber, ausser das Excelsior ein recht bekannter Name ist. Mich würde ja interessieren, ob ich da so ein Schätzchen habe, dass ich es für ein 5-Reihiges eintauschen könnte (vom Wert her). Nach einer Stunde mit dem B-System, hab ich mich schon verliebt (aber auch bisschen die Finger verknotet :D).
Vielleicht hat jemand schon mal Erfahrung mit so einem 604a gemacht oder kann mir etwas darüber erzählen, wäre sehr gespannt. Danke für eure Expertise :)
 

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Jetzt schau ich rein und bin ganz perplex wie mint die Kiste aussschaut
Das ist jetztnicht gerade eine präzise Aussage, ich kann nicht erkennen was da nicht in Ordnung sein soll?
 
Eben überraschend gut beinand, das Akkordion. Mint wie "mint condition" ^^
 
Hallo,

Ausgeschaut (und gerochen) hats auch tiptop.
Jetzt schau ich rein...
Ich auch. Wenn wir uns das Foto der Innenseite des Instruments ansehen, können wir Folgendes feststellen:
  • Auf der sichtbaren Seite der Stimmzungen ist keine Korrosion vorhanden (wir wissen jedoch nicht, was sich unter den Ventilen befindet...)
  • Die Ventile liegen sich der Oberfläche der Stimmplatten sehr gut an.
  • Das Wachs zeigt bereits erste Anzeichen von Instabilität (Risse und Brüche) = möglicherweise höhere Kosten in der mittleren bis nahen Zukunft
  • Die Stimmstocke wurde aus einem Winkel fotografiert, in dem die Nietenköpfe (Tipo-a-Mano?) nicht deutlich zu erkennen sind. Daher:
  • Das kann ich nicht beurteilen.
ob ich da so ein Schätzchen habe, dass ich es für ein 5-Reihiges eintauschen könnte (vom Wert her).
Dies ist immer individuell und richtet sich nach:
  • der technische Zustand des Instruments, gegen das Du es eintauschen möchtest und
  • entsprechend den Wünschen seines Besitzers (Verkäufers). Denn:
  • der Wert von Instrument ist für die Besitzer oft sehr subjektiv und weit von der technischen Realität entfernt...

Gruß, Vladimir
 
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Danke dir für die Antwort :) Ich leg am Abend bessere Bilder nach. Ja stimmt das Wachs ist bisschen betagt, aber die Ventile und das Fehlen von Rost freuen mich sehr :)
 
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Hi :)
Ich hab noch ein paar Bilder gemacht. Ich hoff das macht die Identifikation und Beäugung etwas leichter. Was die Tonzungen angeht: Diese unregelmäßige gehämmerten Nieten dachte ich, wären das Merkmal auf das man achtet. Ich hoff man erkennts im Crop was gemeint ist. Was ich spannend finde: das "Made in Italy" ist im Lack eingebrannt, die Modellnummer hingegen schaut aus, als obs mit einem Beschriftungsgerät aufgeklebt wäre :D Weiss nicht was so Usus is, aber fands spannend. Interessanterweise kannte nicht mal Pigini/Excelsior die Modelnummer, aber meinten die hätten 2007 ihre alten Dokumente verloren.
 

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Hallo,
Diese unregelmäßige gehämmerten Nieten dachte ich, wären das Merkmal auf das man achtet.
Auf dem Foto ist zu erkennen, dass die Niete per Hand vernietet wurde (typische unregelmäßige Nietenstruktur nach Hammerschlägen):
1739345848520.png

Allerdings weist die Zunge helle Seitenkanten auf, was bedeutet, dass ihr Material (Federstahl) bei der Herstellung auf Tipo-a-mano-Qualität gehackt wurde:
1739345919132.png

Im Gegensatz dazu haben A-Mano-Stimmzungen stahlblaue Kanten. Schlussfolgerungen:
  • wahrscheinlich ein älterer Typ von Tipo-a-mano-Stimmzungen,
  • es ist nicht wichtig, wie die Zungen und Nieten aussehen, sondern wie sie klingen... ;)

Excelsior produzierte auch Tasten-Modelle 604( HIER und HIER). Wahrscheinlich wurde versucht, den Bass-Teil zu vereinheitlichen, deshalb:
das "Made in Italy" ist im Lack eingebrann
Nun, der Diskant wurde danach markiert, welche Art von System (Tasten/Knöpfe) es hat:
die Modellnummer... mit einem Beschriftungsgerät aufgeklebt wäre...
Interessanterweise kannte nicht mal Pigini/Excelsior die Modelnummer, aber meinten die hätten 2007 ihre alten Dokumente verloren.
Meines Wissens verfügt nur Hohner über ein einzigartiges Archiv in Form konsistenter Produktionsaufzeichnungen...;)

Gruß, Vladimir
 
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Super, danke dir Vladimir für deine Einsichten und Einschätzungen!
Ja natürlich ist der Klang wichtiger :) Ich bin zwar blutiger Anfänger und hab noch nicht viel Vergleichsmöglichkeiten gehabt, aber meinen Ohren hat das schon gefallen, was dabei rauskommt. :)

Diese 604er Modelle hab ich auch gefunden, aber die haben ein ganz anders stilisiertes Verdeck. Und dann gibt es wieder welche mit einem ähnlichen Verdeck (diese runden Augen) wie folgende:
pv5pdsm9kflthefalraz.jpg
li68eqibalkxsg9a60nr.jpg
img_0105.jpg

Das sind dann angeblich 300-irgendwas Modelle und weitaus hochpreisiger. Und ich find bei den 300ern auch nix mit Chromatischer Klaviatur oder 80 Bass. Dürfte vielleicht ein Sonderling sein, was ich hier hab. Meine hat auch nicht dieses "Accordiana" Label drauf - was scheinbar (kann mich irren) die "Student-Line" war.
 
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Hallo,

ein Kollege von mir hat ein baugleiches aus der gleichen Zeit, wie genau Deine, somit gleiches Design, gleiche Schriftzüge ....
Es ist ebenfalls eine chrom. Knopfgriff-Version (flach Griff), das Modell heißt:
Excelsior 606A:
5-Reihen im Diskant
III-chörig (mit 5 Klangfarben/Register LMM)
96-Bässe (und 2 Bassregister)
Könnte damals als das etwas erweiterte Modell im gleichen Gehäuse Format vertrieben worden sein...
Du kannst mal das Balgrahmenmaß (an der Balg-Wulst) abmessen, eventl. waren das für diese Modelle Einheits-Gehäusemaße.
Der Kollege hatte mir folgendes abgemessen:
42,5 cm x 21 cm (Höhe und Tiefe/Bauchigkeit in Spielhaltung am Balgrahmen)

Gruß REDO
 
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Aha spannend, es verdichten sich die Hinweise :D Bei meiner waren es 40x18cm. Bisschen Platz haben sie scheinbar schon machen müssen. Was bedeuted "Flach-Griff"? Gehts da um C/B-System oder um die Tasten? LG
J
 
Der Unterschied zwischen Stufen- und Flachgriff ist die Bauart:
  • Beim Stufengriff sind die Knöpfe über der treppenartig gebauten Diskantabdeckung angeordnet:
    1739435654830.png
  • Beim Flachgriff sind die Knöpfe in einer flachen Abdeckung eingelassen:
    1739435853160.png
Ich spiele beides, meines Erachtens ist es primär eine Gewohnheitssache. Meine klassisch ausgebildete Akkordeonlehrerin meint jedoch, Stufengriff sei viiiiiieeel besser, da einfacher blind spielbar...

Flach- oder Stufengriff gibt es meines Wissens sowohl in C- als auch in B-Griff-Ausführung. Diesen Unterschied kennst Du?
 
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Morgen,

flacher, oder eben auch gestuft/gestaffelter Diskantgriff sieht man an der Anordnung der Diskantreihen, daß alle Reihen auf einer Ebene, wie auf einem "flachen" Tisch, oder eben jede weitere Reihe von der äußeren Reihe her gesehen (zur 2.-6. Reihen) eine "Stufe"/Treppe nach oben verbaut ist...
Hier z.B. ein Beispiel für eine Excelsior 606 in gestufter/gestaffelter Anordnung (das ist das 606-Modell der nächsten Design- Generation als C-Griff)

Es gibt Regionen/Länder, wo bevorzugt eben flache, oder gestufte Anordnungen gespielt werden, z.B.:
flach: Schweiz, Balkan/Ex-Jugoslawien, etc.
gestuft: Frankreich, etc.
Die Entscheidung, wo man sich ein bißchen wohler fühlt, muß jeder für sich treffen, kann aber prinzipiell mit beiden Versionen damit umgehen...

Gruß Redo
 
Ah, alles klar, danke für die umfassenden Erläuterungen! :)
In dem Fall is meines Flach-Griff B-System (den Unterschied zu C-System kenn ich :) ). Kann mir durchaus vorstellen, dass Stufengriff haptisch etwas eindeutiger ist. Aber ich bin noch so wenig eingeschliffen auf ein System, dass ich davon ausgeh mich noch an alles gewöhnen zu können/müssen :)
 
mich noch an alles gewöhnen zu können
...insbesondere, weil der Unterschied nicht wirklich matchentscheidend ist.
Ich habe zuerst Flach gespielt - beim ersten Umstieg von Flach auf Stufe gab's am Anfang ein paar Stolperer, bis ich mich nach ein, zwei Stunden daran gewöhnt habe. Mittlerweile spüre ich den Unterschied fast nicht mehr.
 
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...insbesondere, weil der Unterschied nicht wirklich matchentscheidend ist.
mein erster Knopf-Lehrer meinte, als er noch mein zukünftiger Lehrer war, "kauf ein Instrument, das dir gefällt - ob gestuft oder flach ist egal, spielen kann man auf beidem". Bei mir wurde es dann Flachgriff, aber nicht wegen Flachgriff sondern wegen des Klangs ...
 
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