Glückwunsch zu deiner Entscheidung und viel Spaß auf diesem herrlichen Instrument.
Da Du schon Unterricht erhälst, sollte deine Frage dort eigentlich in den ersten Stunden besprochen werden.
Ein praktischer Tip für gute Grundlagenübungen sind die Lektionen der
215th Army Band, es geht los mit Lektion 3.
Eine gute Trompetenschule (=Heft mit CD) in 3 Bänden stammt von Stefan Dünser, sie heißt "Trompetenfuchs".
Die Technik von Flügelhorn und Trompete sind gleich.
Die für diese Instrumente geschriebenen Noten werden einen Ton höher notiert als sie klingen.
Daher spricht man von transponierenden Instrumenten.
Das bedeutet: wenn Du deinen tiefsten Ton ohne das Drücken der Ventile anspielst, würde das als ein C1 (eingestrichenes c oder c') notiert.
Vergleichst Du diesen Ton auf dem Klavier, würde es aber einen Ganzton tiefer, also als ein "kleines Bb" erklingen (Bb = B-flat, das ist die internationale und auch unter deutschen Jazzern übliche Bezeichnung für den Ton, der in Deutschland von klassischen Musikern "B" genannt wird, das int. B = dt. H).
Der nächst höhere Ton ohne Ventile wäre das G1 (klingend F1), dann käme das C2 (Bb1).
Eine Grifftabelle ist in jeder Trompetenschule (Heft), Du bekommst sie auch über
diesen Link hier. Die obere Reihe entspricht den Tönen von C-Dur (keine b, keine #), aber ab dem dabei tiefstmöglichen "kleinen G", in der Reihe darunter stehen die "Halbtöne" (# / b). Außerdem ist das
online hier zu sehen und ebenfalls zum
Herunterladen.
Ventile gibt es seit Anfang des 19. Jh., verbreitet haben sie sich dann allmählich mit den Werken der damals "zeitgenössischen" Komponisten und dem Erfolg des genialen Kornettisten Jean Baptiste Arban, dessen Lehrwerk bis heute für viele Trompeter Pflichtlektüre ist.
Von einem Naturton aus wird die Rohrlänge des Instruments mit dem ersten Ventil (das ist das näher dem Mundstück) um einen Ganzton, mit dem mittleren Ventil um einen Halbton (kleinster Bogen) und mit dem dritten um 1 1/2 Töne verlängert. Der Ton wird also immer tiefer. Durch abwechselndes und kombiniertes Drücken erreicht man eine Halbtonfolge, auch "Chromatik" genannt.
Damit man z.B. eine C-Dur-Tonleiter nach oben spielen kann, spielt man den Grundton C (= zweiter Naturton) ohne Ventile, dann den dritten Naturton G und drückt zugleich das erste und dritte Ventil, daher wird dieses G um 2 1/2 Halbtöne abgesenkt und es kommt das erwünschte D1, falls man mit dem linken Ringfinger noch den dritten Zug ein Stück herausgefahren hat.
Flügelhörner mit senkrechten Zügen haben zu diesem Zweck einen kleinen Hebel, der üblicherweise "Trigger" (engl. für Drücker, Abzug) genannt wird.
Zieht man diesen Intonationsausgleich nicht, klingt das D1 ein wenig zu hoch. Das ist kein Konstruktionsfehler, sondern eine Notwendigkeit aus dem Konflikt der spielbaren Naturtonreihe mit unserem System der Stimmung von Instrumenten.
Zum Glück geschehen diese koordinierten Abläufe von Stütze (fokussierte Ausatmung), Ansatz und Fingerbewegungen mit der Zeit völlig unbewusst.
Leider ist der deutsche Wikipedia Eintrag zum Flügelhorn nicht so ausführlich wie der amerikanische, daher lohnt es sich, gleich
dort zu lesen.