InEar-Monitoring: Audioübertragungsbereich Sender und Kopfhörer

V
Venum
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.03.25
Registriert
19.02.23
Beiträge
29
Kekse
0
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zum Audioübertragungsbereich. Ich habe Sennheiser-Kopfhörer, die einen Frequenzbereich von 5 - 36.100 Hz haben. Gefühlt ist das der beste Klang, den ich jemals hatte, sowohl für E-Piano als auch für die E-Gitarre. Somit ist das irgendwie zum Maß aller Dinge für mich geworden, allerdings bin ich technisch absolut ahnungslos. Ist nur mein Gefühl.

Ich stelle mir gerade ein InEar-Set zusammen, und stoße jetzt auf einen Sender, der einen Audioübertragungsbereich von 45 - 15.000 Hz hat (Sennheiser XSW IEM Set A-Band). Mein erster Gedanke war jetzt "Oh Gott, klingt sicher schlecht". Mein zweiter war aber, dass das in der Preisklasse ja eigentlich nicht sein kann. Selbst bei 1000€ sind es nur 25 - 15.000 Hz, das muss ja dann offenbar normal (gut genug) sein?!

Zudem suche ich gerade nach InEar-Kopfhörern, die auch mindestens irgendwas um die 5 - 35000 Hz können, weil ich das eben von meinen Kopfhörern so kenne. Jetzt frage ich mich, ob meine Gedanken überhaupt Sinn machen. Wenn der Sender sowieso keine 5 - 35.000 Hz übertragen kann, müssen die Kopfhörer das ja auch nicht können, richtig?

Ist Audioübertragungsbereich dasselbe wie Frequenzbereich? Ich vermute ja, sind wahrscheinlich nur andere Wörter dafür?!

Frage mich dann nur, warum Studiokopfhörer soviel mehr können, und warum das beim InEar-Monitoring offenbar total egal ist?!

:unsure:
 
Kennst du zufällig den "Empfangsbereich" deiner Ohren? Man muss ja nichts übertragen, was sowieso nicht gehört wird. So ein Unfug. Ich bilde mir mit meinen grauen Haaren ein, dass mein Gehör so etwa bei 12.000 Hz komplett die Segel gestrichen hat. Unten herum weiß ich es weniger genau - da könnte es sein (weiß ich aber nicht genau), dass ich 10-15 Hz noch höre.

Einen Übertragungsbereich einer Funkstrecke erst ab 45 Hz kann ich dir nicht erklären, da würde ich auch etwas mehr erwarten - aber oben hätte ich kein Problem damit, wenn mir jemand für das Monitoring von Band-Musik ab 10.000 Hz die Luft abdreht: Das ist dann eher eine Maßnahme der Geräusch-Hygiene.

Man hat schon des öfteren über Billig-IE-Kopfhörer geschimpft, die im unhörbar oberen Frequenzbereich zuviel übertragen - das könne gesundheitsgefährdend sein, was da so alles an Frequenzen noch mit übertragen wird, dessen Stärke du aber gar nicht einschätzen kannst, weil du nichts hörst. Ob das realistisch ist, weiß ich nicht. Ich jedenfalls würde keinen IE-Monitor haben wollen, der bis 36.000 Hz überträgt.

Ich sehe das ja richtig, dass du das IE-Set nicht für HiFi-Musik (die eh schon frequenzbereinigt ist und kaum Einstreuungen hat), sondern für wilde, rohe Bühnen-Musik haben willst (wo aber hoffentlich im Mischpult schon ein paar limitierende Faktoren eingebaut sind - wer weiß)?

25-15.000 Hz klänge für mich jedenfalls rein von den Spezifikationen her eigentlich ganz verheißungsvoll. Als Keyboarder bin ich froh, dass ich keine Funkstrecke brauche - denn auch so hat mich das IE-Monitoring mit angepasstem Ohrstück schon leicht über 1000 EUR gekostet. Meine IE-Kopfhörer haben übrigens einen Frequenzgang von 20 bis 18.500 Hz - das finde ich schon ziemlich viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielen lieben Dank für diesen sehr verständlichen und ausführlichen Beitrag. Das hilft mir :)

Ich rechne dann wohl auch eher mit 1000€ für den Sender, die darunter fangen nämlich wirklich bei 45Hz an. Aber für die Musik ist es okay. Küche kann ruhig billig sein, Instrumente nicht :biggrinB:
 
Eine Frequenzgangsangabe ohne Toleranz ist ohne Aussage. Bei Kopfhörern kommt noch dazu, dass im Gegensatz zu Lautsprechern kein lineares Ideal vorliegt, da das Ohr als mechanisches Filter noch dazu kommt (Stichwort Harman Kurven). Von daher sind die Angaben kaum verwertbar.
Analoge Funksysteme haben systembedingt einen eingeschränkten Frequenzbereich. Eine Erklärung dazu ist z.B. hier auf S.11 zu finden: https://line6.com/media/pdf/Line 6 Wireless microphones Whitepaper.pdf
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eine Frequenzgangsangabe ohne Toleranz ist ohne Aussage.
Sehe ich ein bisschen anders und finde deine Aussage zu hart. Ohne Toleranzangabe wird die Vergleichbarkeit missverständlich bis unmöglich, hätte ich gesagt. Wir reden hier aber gerade sowieso nicht von Werten, die einander nahe kommen. 5-36.000 Hz und 20-15.000 Hz sind sowohl bei 6 dB wie auch einer anderen Schranke höchstwahrscheinlich eine andere Hausnummer.
 
5-36.000 Hz und 20-15.000 Hz sind sowohl bei 6 dB wie auch einer anderen Schranke höchstwahrscheinlich eine andere Hausnummer.
Du setzt voraus, dass beide Angaben sich auf dieselbe Toleranz beziehen. Das ist aber auch nur ein Vermutung. Könnte genauso sein, dass das eine 5-36.000 Hz bei -20 dB ist und das andere 20-15.000 Hz bei -3 dB. Ich bleibe dabei, so sind das reine Blendangaben ohne Mehrwert.
 
Unterscheide bitte die Bandbreite in der Funkübertragung und die Bandbreite der Kopfhörer / IEM-Stöpsel. Zwei Faktoren, die auf das Endergebnis einwirken. Oft ist in den Herstellerangaben nicht wirklich klar, welche Bandbreite gemeint ist - oder eben die resultierende Gesamtbandbreite.

(Richtige) Kopfhörer sind Lautsprecher mit relativ großer Membran, die unmittelbar auf oder über dem Ohr sitzen und damit ihr Frequenzspektrum ungedämpft und unbeeinflusst von irgendwelchen äußeren Faktoren auf die Trommelfelle übertragen können. Damit bleiben sie im Bereich Frequenzspektrum und Brillianz unerreicht.

In Ear-Stöpsel haben dagegen einen systembedingten Nachteil. Sie sind winzig, haben deshalb nur winzige Membranen und so gut wie garkeinen Resonanzkörper. Das schränkt ihr eigenes Frequenzband besonders nach unten deutlich ein

Ein Jugendlicher kann - sofern er nicht zu oft in der Disco war und/oder sich mit 150+ bpm malträtiert hat - einen Frequenzbereich von 20 - 16.000 Hz wahrnehmen. Mit zunehmendem Alter lässt die Gehörfähigkeit der oberen Frequenzen nach. Mit 50 Jahren sollen durchschnittlich nur noch bis 13.000 Hz bei Dir ankommen. Für den normalen Kunstgenuss reicht das aber auch völlig, sonst gäbe es ja kaum noch Musikfreunde und Musizierende im Graue-Haare-Bereich ;-) Die meisten IEM-Stöpsel decken das auch ab. Die viel größere Bandbreite von guten Kopfhörern ist da aber (wie man bei uns sagt) "Perlen vor die Säue" weil's eh keiner hört.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben