Hi Jost,
in deinem Ausgangsposting ging es dir ja um das Thema In-Ear-Monitoring.
Auch wenn du jetzt etwas abgeschweift bist und von deinem neuen Kopfhörer schreibst, kann ich dir gerne mal meine Eindrücke bezüglich In-Ear-Monitoring im Live-Einsatz schildern.
Im Normalfall benutzt sowas lediglich unser Sänger bei der Robbie Williams Coverband, weil er auf und vor der Bühne recht häufig am herumspringen ist und sich dadurch recht weit von den stationären Monitor-Wedges entfernt.
Es war bereits auf einigen Firmen-Events jedoch aus Lautstärkegründen nicht anders möglich, als die gesamte Band mit IEM auszustatten. (Das Equipment kam dann jeweils von der für diese speziellen Auftritte engagierten Beschallungsfirma) Unser Standard-Bühnen und Monitorsound ist lautstärkemässig zwar als relativ leise und transparent zu bezeichnen, aber einem Veranstalter war es zum Beispiel in der Wandelhalle in Bad Kissingen zu riskant die Bühne mit Sidefills und Monitoren zu bepflastern, also gingen alle direkt ins Pult (ausser dem Gitarristen) und auf der Bühne stand ausser unserer Backline nichts was irgendwie Lärm verursacht ausser meinem Schlagzeug
. Dafür bekamen wir alle diese Standard In-Ear Ohrstöpsel, bei mir stationär und bei den anderen selbstverstänlich mit Sender und mir schraubte man zusätzlich noch einen sogenannten Shaker an den Drum-Hocker. Ein Plexiglas-Käfig um das Schlagzeug blieb mir zum Glück erspart. Der Soundcheck ging zügig von statten und ich hatte neben mir noch so eine kleine Kiste mit mehreren Reglern stehen mit deren Hilfe ich bequem meinen Klick, sowie die Gesamtlautstärke und die Intensität des Shakers regeln konnte. Den Shaker habe ich als erstes mal ganz ausgeschaltet. Wirklich ein zu blödes Gefühl, wenn bei jedem Bassdrumschlag der Stuhl mitvibriert! Na ja, wer´s mag.:screwy:
Jeder bekam exakt nach seinen jeweiligen Vorgaben die Instrumente oder Stimmen die er brauchte in HiFi-Qualität auf die Öhrchen.
Rein vom Klang her war das natürlich formidabel, aber wirklich süchtig macht es auch nicht. Vom Feeling her hat das ganze irgendwie keine Eier und man hat nicht das Gefühl Live zu spielen, sondern kommt sich ein Bisschen vor wie im Studio. Dieser Eindruck besteht zumindest bei mir persönlich immer noch, trotz inzwischen mehrerer IEM-Erlebnisse.
Mal ganz davon abgesehen, dass die ganze Chose, wenn man sie selbst käuflich erwerben will, recht kostspielig ist, ziehe ich die herkömmliche Variante mit Monitoren und Sidefills auf jeden Fall vor.
Mir reicht es bei einigen Stücken den Klick per Mini-Ohrstöpsel auf einem Ohr zu haben und den Rest der Band DIREKT zu hören, respektive über meinen Drum-Fill neben mir.
Solltest du diese IEM Sache wirklich durchziehen wollen, rate ich zumindest dringlich zu individuell deinen Ohren angepassten Ohr-Hörern.
Diese standard One Size fits All-Dinger sind nicht so der Bringer für den Dauereinsatz! Spätestens nach ´ner halben Stunde drücken die derartig in den Ohren (hab halt relativ kleine), dass man sich wünscht das Konzert wäre baldigst überstanden.
Wie gesagt, wir mieten das Zeug und das dazu gehörende Know How bei bedarf einfach an, bzw. der VA übernimmt das. Von daher kann ich dir was die technische Seite und auch die Kosten angeht leider nicht viel weiter helfen.
Ich wollte dir die Sache durch meine Schilderung auch keinesfalls madig machen, aber vielleicht war die Beschreibung meiner persönlichen Eindrücke und Erfahrungen ja irgendwie von Nutzen für dich oder andere hier im Forum.
Mit herzlichem Groove
WayneSchlegel