Vorteile:
- sehr detaillierte Mixe möglich
- Effekte und Dynamikprozessoren können gezielter in Mixe eingearbeitet werden
- Senken der Bühnenlautstärke
- kleinere Zonenbindung auf der Bühne da sich der Sound mit dem Künstler bewegt
- Ungewünschte Signale können besser ausgeblendet werden
Nachteile:
- höhere Anforderungen an den Monitortech
- mehr Details = mehr mögliche Fehlerquellen
- Fehlbedienung ist extremst gefährlich für die Ohren
- Funk ist anfälliger als Kabel und muss gepampert werden
- zumindest die Hörer müssen gekauft werden
Generell:
- einfach anziehen und loslegen ist in den meisten Fällen nicht. Am Anfang hört und fühlt es sich komisch an, es muss trainert werden (Proben mit IEM ist quasi Pflicht)
- manche Künstler haben gerade Anfangs Probleme mit der Isolation. Hier kann aber geziehlt mit Atmo/Ambience Mikrofonen abgeholfen werden.
- Manche Leute können einfach nicht damit arbeiten, nicht jeder mag es
- Oft ist der perfekte Hörer erst nach viel probieren gefunden, das geht ins Geld.
- für deinen IEM Mix brauchst du immer mindestens einen eigenen Auxweg. Einen für monomixe, zwei für Stereo. IEM Mixe teilen oder gar wedge mixe auch aufs iem schicken macht so gut wie nie Sinn.
Hardware, welche features sind wichtig:
- frei programmierbare Frequenz
- Batteriestandsanzeige (niemals mit fast leeren Batterien betreiben)
- Robuste Antenne am Beltpack
- Verfügbarkeit von passenden Combinern falls mehr Strecken dazukommen
Hardwareempfehlungen:
- Sennheiser Evolution: EW300IEM Komplettsystem. Sollte es in ein Rack montiert und nicht mit abgesetzter Antenne betrieben werden dann bitte eine Blende zur Antennenfrontmontage mitbestellen. Sender Antennen sollten immer die gleiche Ausrichtung wie die Empfangsantennen haben. In einem Rack bekommst du eine hinten Aufgestecke Antenne nicht vertikal.
Hörer: Meine Tipps wären
- Shure E5 (unangepasst)
- Ultimate Ears Super fi 5 (unangepasst)
- Ultimate Ears ue5 (normale Sängermixe)
- Ultimate Ears ue7 (sehr basslastige, drückende Mixe)
Die beiden ue Hörer werden dir vermutlich zu teuer sein, aber da du kein Budget angegeben hast wollte ich sie erwähnen da es sich dabei um meine absoluten Lieblingshörer handelt. Bisher hat mich noch nichts so überzeugt.
Die beiden günstigen unangepassten Modelle sind für den Einstieg in die IEM Welt auf jeden Fall mehr als ausreichend. Von Günstigen Wegwerf Hörern und Einwegesystemen rate ich ab. Spielbare Mixe sind auch mit diesen Möglich, der Spaß wird aber auf der Strecke bleiben.
Tipps für die ersten Versuche:
- Hörer nicht zu fest in die Ohren drücken, geschmeidiges Einführen, langsamens gewöhnen.
- Angepasste Hörer immer mit einer drehbewegung einsetzten und entfernen.
- Ohren von Zeit zu Zeit entlüften (Hörer raus)
- Mixe erstmal so leise wie möglich halten, man verschätzt sich leicht und wenn man dann merkt das es ne Weile zu laut war ist es nicht grad angenehm.
- Mixe in kleinen Schritten aufbauen, nicht mit Input Überladen. Erstaml vorsichtig checken was man braucht.
- mit Effekten am Anfang sparsam sein, es verwirrt nur bei den ersten Versuchen.
- bei unsicherheiten im Pulthandling sind Limiter eine gute Lebensversicherung
- Am Pult immer kleine gefühlvolle Bewegungen. Ein zu beherztes Drehen kann zu heftige Schmerzen nach sich ziehen
- Niemals ohne Proben mit IEM auf die Bühne gehen
- Niemals live show wenn man sich damit noch nicht sicher ist und seine Mixwünsche nicht genau kennt.
- Niemals IEM verwenden wenn man mit Technikern zusammenarbeitet, die damit nicht umgehen können (ich denke grad an die Jugenzentrum- Tech Berichte hier im Forum...)
Das nur mal ein kleiner Auszug aus Dingen die mir grad durch den Kopf gehen. Natürlich ist das ganze noch viel tiefer und umfangreicher. Aber ein paar erste Infos hast du, der Rest kommt sicher noch von den Kollegen und vor allem wenn du dich damit beschäftigst.
P.S. True diversity Systemen arbeiten NICHT auf 2 verschiedenen Frequenzen. So ein System beinhaltet 2 Empanfsmodule, die auf der gleichen Frequenz unabhängig voneinander empfangen und mit Hilfe von bestimmten Algorhytmen und Messung der Feldstärke wird der Empfänger ausgewählt, der das bessere Signal anbietet. Die meisten der im Moment angebotenen und renommierten IEM Systeme arbeiten NICHT mit diesem System.