In Ear Monitoring bei entzündungsanfälligen Ohren

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Hey Folks,

wie im Titel beschrieben, bin ich auf der Suche nach einer IEM Lösung für entzündungsanfälligen Ohren.
Ich habe das Problem, dass ich, sobald ich über einen etwas längeren Zeitraum In Ear Hörer trage, eine recht unangenehme Gehörgangsentzündung bekomme.
Hier habe ich bereits verschiedene Hörer mit unterschiedlichen Aufsätzen (Schaumstoff, Gummi) ausprobiert, jedes Mal das gleiche Ergebnis.
Da ich ja beim Musizieren auf der Bühne mehr Schwitze als beispielsweise beim normalen Musikhören, beschleunigt dies die Entzündungsentwicklung massiv.

Auf Anraten meines Ohrenarztes sollte ich daher beim Musikmachen auf In Ear Lösungen verzichten und bei den normalen Wedges bleiben. Zumindest solang diese in den Gehörgang eingesteckt werden.

Daher wollte ich gerne mal hier anfragen ob es jemanden gibt der ein ähnliches Problem hat und eine Lösung gefunden hat oder ob jemand hier eine Lösung für IEM kennt welches nicht in den Gehörgang eingesetzt werden muss. Zum Beispiel durch angepasste Otoplastik welche nur in der Ohrmuschel und nicht im Gehörgang sitzt.
Da wir mit der Band komplett Digital spielen und auch unser eigenes Monitoringrack haben, würde ich zu gerne auf IEM umsteigen um nicht als einziger einen Wedge vom Veranstalter zu benutzen oder diesen selbst mitzuschleppen.

Danke schonmal im Voraus und rockige Grüße :D
 
Als Keyboarder bin ich eigentlich flexibel, könnte over-ear nutzen. Wollte aber In-Ears haben, die die Außengeräusche besser abschirmen. Eine Entzündung habe ich noch nicht gehabt, wohl aber bei normalen In-Ears starke Druckschmerzen bzw. sie gingen gar nicht in den Gehörgang rein. Für mich war die Lösung In-Ears mit individueller Otoplastik (also "custom-molds"): teuer, aber gut. Da gibt es auch wiederum feste und welche aus Silikon - ich komme mit den festen gut klar. Die sitzen vielleicht nicht so stramm, aber genau das erscheint mir in deinem Fall auch von Vorteil.

Natürlich kann man Otoplastiken so kürzen, dass sie nicht sehr tief in den Gehörgang gehen (tun meine auch so nicht) - aber die Anbindung von Treiber zu Ohr muss schon recht dicht sein, damit die tiefen Frequenzen rüberkommen.

Nach dem, was ich bisher von on-ear-Hörern höre, bringen die keine anständige Tonqualität zuwege - die sitzen nur in der Ohrmuschel, gehen nicht in den Gehörgang, klingen aber auch nicht sehr definiert und ausgewogen. Das scheint mir eher keine Lösung.
 
Zum Beispiel durch angepasste Otoplastik welche nur in der Ohrmuschel und nicht im Gehörgang sitzt.
Ich kenns nur so, dass diese bis zum ersten Knick im Gehörgang gehen und somit sogar eher noch geringfügig tiefer rein, als normale Schaumstoff/Silikon-Aufsätze drin sitzen.

Was spricht gegen normale Overear Kopfhörer (außer vllt. die Optik, aber die würd ich bei der Problematik hinten an stellen)? Bspw. Brad Delson von Linkin Park sieht man Live immer mit Overear-Kopfhörern Performen.
 
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In welcher Gegend bist du denn zuhause? Ich habe meine In-Ears von Jochen Fischer - hatte es nicht weit dahin und habe mir die Ohrform direkt von ihm abnehmen lassen. Der hat zumindest einiges an Erfahrung, was nötig wäre. Er hat auch gelegentlich Termine anderswo im Land (Musikmessen etc.).

Ansonsten ist "In-Ears gehen bis zum ersten Knick des Gehörgangs" auch das, was ich bisher gehört habe. Habe aber nicht den Eindruck, dass das bei mir so ist: Der "Rüssel" ist sehr kurz.
 
Was spricht gegen normale Overear Kopfhörer (außer vllt. die Optik, aber die würd ich bei der Problematik hinten an stellen)? Bspw. Brad Delson von Linkin Park sieht man Live immer mit Overear-Kopfhörern Performen.
Das ist mir auch zuerst eingefallen beim Durchlesen. Klar, "man" macht das nicht so... aber hier steht in Problem im Raum, dass Du individuell für Dich lösen möchtest.
 
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Besten Dank schonmal für die schnellen Antworten.
...Natürlich kann man Otoplastiken so kürzen, dass sie nicht sehr tief in den Gehörgang gehen (tun meine auch so nicht) - aber die Anbindung von Treiber zu Ohr muss schon recht dicht sein, damit die tiefen Frequenzen rüberkommen....
Daran habe ich natürlich für Live noch gar nicht gedacht, während der Probe spiele ich mit Over Ear Hörern, bzw kurz vor den Gigs dann über den Wedge damit die Beschallungsart ebenfalls wie auf der Bühne ist.

Ich habe vllt vergessen dazu anzumerken, dass ich als Gitarrist und Sänger in der Band unterwegs bin, daher
...Was spricht gegen normale Overear Kopfhörer (außer vllt. die Optik, aber die würd ich bei der Problematik hinten an stellen)? Bspw. Brad Delson von Linkin Park sieht man Live immer mit Overear-Kopfhörern Performen....
... fällt diese Option leider für mich raus, aus optischen Gründen und aufgrund von diversen Bewegungsabläufen die Live stattfinden, da würden die Over Ear Kopfhörer nur herunterrutschen/fallen.
In welcher Gegend bist du denn zuhause? Ich habe meine In-Ears von Jochen Fischer - hatte es nicht weit dahin und habe mir die Ohrform direkt von ihm abnehmen lassen.
Ich komme aus den Raum Mönchengladbach, falls jemand natürlich einen guten Hörgeräte Akustiker hier im Bereich kennt, würde ich dort mal aufschlagen mit meinem Problem und dieses dort besprechen. Die meisten "Standard" Läden sind mit der Anfrage bisher leider "überfordert" gewesen und konnten mir nicht weiterhelfen.

Edit: Ups, da war ich wohl zu schnell beim abschicken :D
 
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Wenn ich dazu einen ganz anderen Tipp geben darf: Zuerst einmal, auch ich bekomme in den letzten Jahren öfters Entzündungen im Gehörgang. IEMs habe ich mir etwa zwei Jahre vor Corona für teures Geld anpassen lassen, aber ich mag das Gefühl, diese Dinger im Ohr zu haben, überhaupt nicht. Als Tontechniker nutze ich die auch wirklich nur, um bei längeren Festivals ab dem zweiten oder dritten Song einer Band mein Gehör zu schützen. Aber zurück zu Dir als Musiker und Deinem Monitoring.

Ich setze die Subwoofer der PA als Cardioid Array ein. Dadurch hast Du im Publikum den gewohnten Druck, aber auf der Bühne wird es ca. 10 bis 12 dB leiser. Das ist enorm viel! Du hast plötzlich den Eindruck, Du spielst ohne PA und lediglich über die Monitoranlage, weil die PA nicht mehr so auf der Bühne wummert. Dadurch wird es auf der Bühne sehr viel leiser und vom Sound her auch deutlicher. Damit wird es wesentlich einfacher, mit Wedges zu spielen - auch die können wesentlich leiser gefahren werden, man muss die Lautstärke der Monitore nur an das Drumset anpassen, und alles läuft.

Ein paar Worte zu Cardioid Arrays:
Machbar ist das ab zwei Subs. Falls Ihr momentan zwei Subs habt und deren Lautstärke benötigt, braucht Ihr einen identischen dritten Sub. Ihr baut quasi einen Mono-Sub, die drei Boxen werden Seite an Seite nebeneinander gestellt, der mittlere herumgedreht - der scheint also nach hinten zu strahlen. Ausserdem wird der mittlere Sub in der Phase gedreht und um 4 bis 4,5 ms verzögert. Das ergibt eine Verstärkung nach vorne und eine Abschwächung der Bassfrequenzen um 10 bis 12 dB nach hinten.

Der Sänger von einer meiner betreuten Bands hat früher ab dem vierten Set gerne mal einen Gehörsturz bekommen und die letzten anderthalb Sets erbärmlich falsch gesungen. Seit ich das Cardiod Array nutze, passiert das nicht mehr, weil die Belastung des Gehörs auf der Bühne massiv reduziert ist. Den einzigen Nachteil haben die Leute, die das Pumpen und Wummern der Bässe auf der Bühne mögen, denn das ist damit weg.
 
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…Cardioid Arrays...
Also das klingt wirklich super cool, leider nicht so ganz machbar für uns.
Wir haben zwar 1-2 PA Anlagen über unsere Technikern zur Verfügung, die meiste Zeit bespielen wir aber in Venues mit vorhandenem System.
Wir spielen viel in Live Clubs wo fest installierte Anlagen vorhanden sind.

Ich vermute es läuft darauf hinaus, dass ich entweder mal zu einem wirklichen Spezialisten für Otoplastiken gehe oder 1-2 Wedges selber mitnehme 🙈😅
Beitrag automatisch zusammengefügt:

… Entzündungen im Gehörgang. IEMs habe ich mir etwa zwei Jahre vor Corona für teures Geld anpassen lassen…
Gehen die IEM denn in den Gehörgang oder halten diese nur in der Ohrmuschel?
 
Mein IEM geht schon in den Gehörgang. Ich habe Probleme mit dem Druck, den ich dann fühle. Anders gesagt: ES. MACHT. MICH. WAHNSINNIG.
 
Bei mir ist es komplett anders. Ich spüre die Dinger, drücken tut aber nichts. Sobald ich spiele, vergesse ich sie.

Allerdings hatte ich nicht so viel zu investieren wie du es an der Front müsstest: Mein IEM-Verstärker hat keine 100 € gekostet, ist aber kabelgebunden. Kabellos geht das eher in Richtung 1000 €. Und dann kommen die IEMs dazu, mitsamt Otoplastik war ich bei 700 €.
 
vgl. Brad Delson von LinkinPark.
Spielt ausschließlich OEars. Da rutscht nix und die Performance ist jetzt kein SmoothJazz


EDIT:

Man sollte schon alle Beiträge lesen.
Der Hinweis kam schon
 
otoplastik wurde ja schon geschrieben. Angepasste Inear sind definitiv meist besser als welche von der Stange.

Ein Thema das hier noch nicht angesprochen wurde und evtl. zu Deiner Problematik beitragen könnte sind die Keime. Beim (oft genugem) reinigen der In Ears diese auch desinfizieren damit sie sich nicht zum Keimsammler ausbilden. Am besten mit Isopropanol abreiben. Das tötet alle Vieren und Bakterien und greift die Kunststoffe nicht an.
 
... In Ears diese auch desinfizieren damit sie sich nicht zum Keimsammler ausbilden. Am besten mit Isopropanol abreiben..
Das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Das mache ich sowieso immer mit meinen Kopfhörern und den Polstern oder den In Ear Aufsätzen. Im Ohr selbst habe ich Tropfen welche ich aber nur anwende wenn es zu einer Entzündung gekommen ist. Leider kann bzw. darf ich diese nicht präventiv Anwenden.
 

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