In ear Einstieg für Sänger von Cover-Band

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Servus Forum,

ich hab jetzt schon einiges im www gelesen und ich find es gibt sehr wenige Themen, bei denen sich alle so einig sind wie bei in ear Monitoring.

Trotzdem suche ich Meinungen von Musikern mit sehr ähnlichen Problemen bzw. Ausgangssituation wie bei mir, also:

Ich bin Sänger und 2. Gitarrist einer Coverband.
Wir spielen alles was sich bietet, von Hochzeiten, Faschingsbällen, Geburtstage, bis zu kleinen Open Airs.
Wir sind eine 5-Mann Band mit klassischer Besetzung (Dr, B, Key, 2x Git, Vocal).

Mein Problem (wie oft bei Sängern): Ich höre mich nicht ausreichend gut über die normalen Monitore.
Für die anderen Musiker ist meine Stimme aber schon fast zu laut.
Das liegt wohl hauptsächlich an drei Dingen:
1. die Monitore stehen meist so, dass alle etwas davon haben und der "in der Mitte (ich)" kriegt am wenigsten mit.
2. ich habe schon eine Gehörschaden auf dem rechten Ohr und das macht es nicht leichter.
3. die Bühnen sind meist nicht besonders groß, so dass eine vernünftige Positionierung nicht möglich ist.

Lange Rede kurzer Sinn, ich habe mir überlegt, ob ich nicht mit einem in ear System besser fahren würde ?!
das wäre dann ein System nur für mich und ich wäre erst mal der einzige in der Band, der in ear verwenden würde.

Es geht mir in meiner Frage weniger um die in ear Technik (hier würde ich nur hochwertige Parts verwenden wollen), als um den praktischen Einsatz.

Folgende Situation wäre gegeben:
- das Mischpult hätte genügend Aux Kanäle
- Mischer bin ich selbst

Zwei Fragen beschäftigen mich am meisten:

1. überall ist zu lesen, dass man eine Techniker braucht, der eine "vernünftigen" In ear Mix produzieren kann.

Hier verstehe ich nicht, was daran so kompliziert sein soll ?
Das müsste doch genauso funktionieren, wie bei einem normalen Monitor-Mix, abgestimmt auf meine Bedürfnisse und eine andere Lautstärke natürlich ?!

2. die viel diskutierte Abschottung zur Außenwelt.

Und da hätte / habe ich echte Bedenken !
ich habe verstanden, dass man ohne eine vernünftigen Ohrstöpsel erst gar nicht anfangen braucht. Die wiederum dämpfen aber die Umgebungsgeräusche so stark, dass man kaum mehr etwas mitbekommt.
Das wiederum ist aber speziell bei unseren Veranstaltungen schon wichtig, da wir sehr "nah" am Publikum sind (im wahrsten Sinne).
Andererseits möchte ich mich endlich gut und ohne Einschränkung hören, was bisher bei max. 3 von 10 Gigs akzeptabel ist, bei den restlichen ist es ungenügend und ich belaste meine Stimme unnötig.
Ich hatte schon ein paar mal optimalen Monitorsound (auf größeren Bühnen) und war überrascht, was aus meiner Stimme noch rauszuholen war, als ich mich optimal gehört habe. Das möchte ich bitte immer so haben :)

Ich habe an einen Kompromiss von Passform und Sound gedacht, so dass noch etwas von den Umgebungsgeräuschen an mein Ohr dringt. Z.B. An einen inear SD 2, der zwar einen optimalen Sitz haben soll, aber eben doch kein passgenauer Abdruck ist.

So, jetzt meine Frage in die Menge:
Gibt es Musiker, die mit ähnlichen Voraussetzungen Erfahrungen mit in ear gesammelt haben, oder über Pro und kontra berichten können.
Der finanzielle Aufwand ist erst mal zweitrangig. Wenn ich mit einem System glücklich werden kann, bin ich auch bereit einiges zu investieren.

Hoffentlich liest der der ein oder andere meinen ganzen Schmarrn und kann dazu was sagen.
Bin für jede Meinung, Anregung oder Diskussion dankbar.

Vorab ab schon mal Danke für eure Antworten.

Gruß


Bernhard
 
Eigenschaft
 
Hallo Bernhard,
da ich überwiegend in Top40/Tanzbands spiele/aushelfe die eigentlich nur mit InEar spielen kann ich dir da ein bisschen was berichten:

zu 1.) Alle Bands haben ihren Monitormix selbst gemacht, da braucht man keinen extra Techniker für (auch wenn es super entspannt ist....). Da ihr vermutlich immer mit dem selben Material (Backline, Mikros etc.) unterwegs seid, gibt es da wenig Veränderungen im Sound und du kannst eine gute Einstellung für alle anderen Gigs verwenden bzw. brauchst nur noch Feinabstimmungen vornehmen. Das setzt allerdings auch eine einigermaßen disziplinierte Band voraus.

zu 2.) Ich als Gitarrist ohne Gesang kann die Stöpsel schön die ganze Zeit im Ohr lassen, die Sängerfraktion hat ganz gerne mal einen Hörer weg gelassen und nur noch mit einem gehört. Dadurch ist dann wieder ein bisschen mehr Kontakt zur Aussenwelt gegeben (wenn man nicht gerade mit Ambience-Mics arbeitet....welch ein Luxus...), allerdings ist dann der Monitorsound im Ohr nur noch "Information" und kein Genuss.
Wenn ihr aber eh noch Wedges/Sidefills auf der Bühne habt kannst du dir ja einen Monitormix nur mit deiner Stimme basteln und greifst den Rest über den Bühnensound ab. So hast du deinen Gesang gut im Ohr und bekommst noch was von der Band/Stimmung mit.
Monitormischer und InEar-Profis werden mich wahrscheinlich hauen für diesen Vorschlag.....:ugly:

Viele Grüße,
Gear
 
Hallo Gear,

vielen Dank für Deine Antwort.

zu 1.) Ja, wir sind immer mit dem gleichen Equipment am Start und ja, wir müssen kaum Veränderungen an den Einstellungen vornehmen.
I.d.R. sind es nur Anpassungen an die Räumlichkeiten (Effekt, ein wenig EQ). Auch der Monitormix bleibt meist unverändert.

zu 2.) Mit Ambience-Mics möchte ich eben nicht arbeiten, da mir das zu kompliziert und vor allem auch zu uneffektiv ist, denn von den Musikern höre ich trotzdem nichts.
Ich halte den "Anti-Profi-Tip" :) für gar nicht schlecht ! Ich habe eben nur keine Erfahrung mit angepassten Ohrstöpseln und ich lese immer, da kommt gar nichts mehr von ausßen an.
Ich hätte mir es eben so vorgestellt, dass ich mir eine eigenen Inear-Mix erstelle, der eben zum "Großteil" meine Stimme, mein Akustik-Gitarre und meine E-Gitarre enthält und von der Band nur soviel information, dass ich alles mitbekomme.
Wenn dazu ein "Großteil" von den eigentlichen Monitoren kommen kann, wäre das natürlich super !
Ob das Profisionell ist oder nicht, wäre mir dann komplett wurscht - wenn es funzt....!
Ich habe gestern gelesen, dass es von UE z.B. eine Ausführung "Ambience" gibt, die wahlweise "nur" 12 db oder eben 26 db dämpfen, wie die meisten.
Laut Beschreibung sollte bei der 12 db Dämpfung noch einiges mehr an Ausßengeräusche durchkommen - das könnte die Lösung sein ?!

Gruß

Bernhard
 
Möchtest du denn dann beide Hörer tragen? Ich kenne mich mit Hörern die eine Ambience-Bohrung besitzen nicht aus, aber ich kann mir vorstellen das man dann dazu geneigt ist den eigenen Monitorpegel zu laut einzupegeln - bei InEar gar nicht gut fürs Gehör!
Solltest du die Lösung mit nur einem Hörer im Ohr anpeilen wäre eine gute Dämmung sogar von Vorteil, da du dann in einem Ohr das saubere Monitorsignal hast und im Anderen die Band/Publikum.
Habt ihr Amps auf der Bühne oder kommen die Gitarren direkt ins Pult? Mit Amps auf der Bühne würde ich auch die E-Gitarre auf dem InEar-Weg weglassen und mich nur auf den Gesang (war ja im ersten Post auch dein Hauptproblem) und die A-Gitarre konzentrieren.
Ein zu dichter Mix+Aussengeräusche ist dann auch nicht mehr geil bzw. musst du dann deinen Monitorweg lauter machen.

Ich spiele übrigens mit den Fischer-Amps FA-3, die nicht ans Ohr angepasst sind. Die haben eine gute Dämpfung nach Aussen und zumindest bei mir einen sehr hohen Tragekomfort. Davor spielte ich mit meinen angepassten Elacin-Stöpseln und entsprechend passenden Hörern, allerdings war der Sound nicht so gut.
Die Fischeramps fühlen sich auf jeden Fall beim tragen nicht schlechter an als die angepassten Hörer.

Gruß,

Gear
 
Hallo Gear,

ich dachte schon daran beide Hörer zu tragen, aber hauptsächlich, weil ich sicher bin, dass es mich nervt, wenn da ständig einer rumbaumelt !;-)
Ansonsten wäre eine "Ein-Ohr-Hörer-Lösung" durchaus vorstellbar.
Bei beiden Hörern habe / hätte ich einfach die Angst, dass ich nichts mehr mitbekomme !
Mit der Ambience-Bohrung sollte das besser gehen (zumindest so die Meinungen im www) und bei Bedarf kann man die Bohrung ja auch verschließen.

Ja, wir haben Amps auf der Bühne, nur die Akustik geht direkt ins Pult.
Die E-Gitarre kann ich schon weg lassen, zumindest wenn ich noch was von außen höre......
Es geht Hauptsächlich um den Gesang, dass ist richtig !
Da liegt mein Problem, ich möchte mich gut und deutlich hören und zwar (idealerweise) ohne Einschränkung !
Ob ich mir dann den Gesamtmix auf die "zweite Leitung" lege - deutlich leiser natürlich, oder eben Deinen Vorschlag wähle, nur den Gesang auf die inears und den Rest von außen, ist mir eigentlich egal, die Hauptfrage ist:
Ist das alles praktikabel und vernünftig zu handhaben, funktioniert einer der Lösungen überhaupt, dass ich von den Umgebungsgeräuschen noch etwas mitbekomme.....
 
Moin, da kann ich dir leider nicht mehr weiterhelfen. Meine Fischeramps machen schon gut dicht, auf der Bühne bekomme ich mit beiden Hörern im Ohr von der Umgebung nicht mehr viel mit. Wie sich das mit Ambience-Bohrungen verhält kann ich nicht einschätzen, hab ich nie ausprobiert. Ich hätte nur die Angst das Signal fürs Ohr zu laut zu machen, wenn man noch gegen die Umgebungsgeräusche "ankämpfen" muss.
Eine Möglichkeit wäre noch die Hörer eben die ganze Zeit im Ohr zu lassen, sich einen schicken IE-Sound zu zaubern und bei Publikumsanimationen sich schnell einen Hörer aus dem Ohr zu prökeln.

Großartige Dialoge/Absprachen sollte man ja eh nicht mehr auf der Bühne machen (Songs, Änderungen o.ä.), aber zur Not zieht man eben einen Stöpsel aus dem Ohr wenn dringend was besprochen werden muss :)

Ums Ausprobieren kommst du wohl nicht herum, vielleicht kannst du dir ja aus deinem Bekanntenkreis mal ein paar IE-Hörer leihen (natürlich keine angepassten...) und das ganze mal bei einer Probe testen. Dann weißt du zumindest, was für dich funktionieren kann.
 
Hab ich mir schon gedacht :)
Aber vielen Dank für Deine Hinweise und Tipps !
Ich werde in zwei Wochen auf der Musikmesse sein und da werde ich mir die Dinger mal von den verschiedenen Firmen anschauen und mich beraten lassen, dann sehen wir weiter.
Im Bekanntenkreis habe ich leider niemanden, der mit IE arbeitet aber da findet sich bestimmt ein Weg....

Wir sind eine Band, die gerne auf das Publikum eingeht, heißt - je nach Stimmung - oder wenn wir merken, dass das Publikum auf bestimmte Songs anspringt, ändern wir schon mal spontan unser Programm und dann ist es notwendig, dass man sich kurz abstimmt, zumindest etwas zuruft, so dass alle schnell reagieren können - deshalb brauche ich irgendwie "Kontakt zur Aussenwelt" - zumindest zu meinen Bandkollegen.....
 
Wir sind eine 6köpfige Tanz- & Coverband und spielen seit ca. 10 Jahren mit InEar. Wir haben keine feste Setlist und ein Programm von ca. 250 Titeln. Wir haben zentral ein "Laber-Mikro" installiert das nur auf das inEar geroutet ist. Darüber wird die Playlist aktualisiert. Mit einem Höhrer zu arbeiten ist gefährlich, ich verwende dann im "unbeschallten" Ohr einen Schaumstoffgehörschutz damit ich den InEar-Empfänger nicht zu laut stelle. Als Höhrer habe ich einen Shure e 215, der sitzt (bei mir) ganz flach im Ohr, ist superdicht( das Labermikro ist unser Ambiencemikro!!!) und klingt für das kleine Geld wirklich super.
 
Hallo Carrera,

danke für Deinen Beitrag.
Wie muss ich mir dass den mit dem Labermikro vorstellen ?
steht das in der Mitte der Bühne und spricht dann da jeder rein, oder ist es so empfindlich eingestellt, dass man alles hört ?
Aber das wiederum sollte nicht funktionieren, wenn ihr noch Amps auf der Bühne habt -habt ihr ?
Also wir schon. Bei uns wird es vermutlich auch so sein, dass ich der einzige bin, der in ear verwenden wird, denn die anderen haben nicht die Probleme von mir.
Deshalb ist das mit dem Labermikro bei uns nicht ganz so einfach.....
Ist das bei euch dann gleichzeitig das Ambience Mikro, oder braucht ihr sowas nicht ?

Gruß

Brenhard
 
manou
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: OffTopic
Hallo, wir haben edrums (TD 12), SansAmp (Bass), Boss Gt 100 (Gitarre). Das ist beängstigend leise bei uns auf der Bühne. Das Labermikro steht zentral, es zeigt Richtung Publikum. Ein richtiges Ambiencemikro wäre aber vielleicht besser. Aber solange sich keiner beschwert?
 
Hi Carrera,

OK, ab einer gewissen Anzahl von Gigs, als Berufsmusiker, usw. kann ich diese Ausstattung durchaus nachvollziehen, allerdings ist das nichts für uns ��

Somit wird es bei uns immer Amps und ein echtes Schlagzeug geben ��
 
Keine Angst, wir sind bestenfalls semiprofessionel unterwegs und spielen ca. 30 Tage im Jahr. Allerdings machen wir das zum Teil schon seit 30 Jahren zusammen (die Sängerinnen haben wir aber immer rechtzeitig gewechselt :)). Und da wir unser Zeug immer noch selber schleppen, mit PA und Truss ca 2to, ist so ein SansAmp im Verhältnis zu einem ordentlichen Bass-Stack eine tolle Sache.
 
Was tut man nicht alles......wir schleppen auch noch alles selbst :)
wir spielen in der aktuellen Besetzung auch schon 10 Jahre zusammen und jeder der Musiker hat min. Noch mal 10 Jahre Live-Erfahrung von zuvor.
Ich kenne das, wir versuchen auch alles was geht leichter zu machen, aber irgendwo ist Schluß ;-)
Und Nach der ersten Sängerin, kam uns keine mehr ins Haus......
 
Du hattest geschrieben, dass du den Stagediver 2 von InEar verwenden willst. Ich meine, gelesen zu haben, dass InEar ggf. auch Modifikationen vornehmen würde.Ich finde den Beitrag jetzt nicht auf die Schnelle, aber ruf doch bei InEar an, ob sie dir Ambience Bohrungen machen würden. Sorry schon mal, falls ich mich falsch erinnere.
 
Hi Wolfgang,

hast st schon richtig gelesen, aber mit dem Thema bin ich bereits durch.
Ich habe mich entschlossen, einen anpassen zu lassen und es wird entweder ein Live Pro 2 oder ein UE4.

Aber Danke für Deine Info.
 
Nur noch als Ergänzung; vor allem da Du bei Euch der einzige bist, der mit In-Ear spielt: Achte bitte auf einen _richtigen_ Limiter auf Deinem Aux-Weg. Falls es irgendwo auf der Bühne ein Feedback gibt schlägt Dir das voll auf die Lauscher...
Viele Grüße, :)

Jo
 
Danke für die Tip !
Ich hoffe der von Sennheiser im Sender taugt was !?
 
Hallo,

ich besitze das InEar System M3 von Audio Technica, das direkt am Empfänger einen Anschluss für ein Ambience-Mikro besitzt.

Ich nutze diesen Anschluss mit dem dazu passenden Mikrofon AM3 ebenfalls von Audio Technica direkt am Körper und fühle mich nicht abgeschottet und höre sowohl Publikum, die anderen Musiker kann ich auch mit denen unterhalten.

Die Lautstärke von dem Mikrofon ist sogar direkt am Empfänger steuerbar, so das man das Mikrofon sogar ausschalten könnte.

Vielleicht wäre das ja eine Alternative?

Viele Grüße Daniel
 
Danke für die Tip !
Ich hoffe der von Sennheiser im Sender taugt was !?

Nun ja, die eingebauten Limiter sind oft eher dazu da, die Technik (z.B. den Vorverstärker) vor Schaden zu bewahren als Deine Ohren.

Viele Grüße, :)

Jo
 
Heißt jetzt konkret was ?
Das der Limiter im Sennheiser Sender nix oder nur wenig taugt und dass ich dazu noch einen "guten" Limiter brauche ??
Ich hab mit inears noch keine Erfahrung, aber das ist das erste was ich höre, auch in keinem (Test-)Bericht kann man eine Rüge über die integrierten Limiter lesen...?!
Aber wer glaub schon einen Testbericht.....
Hast Du da persönliche Erfahrungen ???
Ist sehr interessant dieses Thema.
 

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