Improvisation - Open Stage - How to?

  • Ersteller Tagedieb
  • Erstellt am
T
Tagedieb
Guest
Hey,

ich hab bisher das ein oder andere gespielt. Bischen Blues impros das ein oder andere Lied.
Was ich aber nich schnalle ist, wie funktinieren Improvisationsasachen?
War heute auf nem Open Stage Event und da komm einfach irgendwelche Leute zusammen und spielen dauf los.
Wie funktioniert das? Wo ist das Konzept?
Einigen die sich auf ne Tonart? Gibt es feste Akkordwechsel die man kennt wenn man improvisiert? Oder hören die einfach was der andere gerade spielt.
Wie kommt man an sowas ran? Finde das Konzept zu spielen viel interessanter als Lieder nach zu spielen. Deshalb bin ich ja auch mehr zu Blues übergegangen. Aber bei Blues gibts halt nen Konzept das ich kenn und auf dem ich aufbauen kann.
Ratschläge? Tips? Links für die ich zu doof war die zu finden?

Cheers,
Tagedieb
 
Eigenschaft
 
Das Improvisieren mit anderen Musikern hat viel mit Spielpraxis und Erfahrung zu tun. Wenn es gut läuft und die Mitmusiker auf einer Wellenlänge (und einem hohen Niveau) sind, kommen erstaunliche Dinge dabei heraus. Wenn dies nicht der Fall ist, wird's ein ellenlanger Blues, der den Musikern mehr Spass macht als den Zuhörern :)
 
Das klassische Blues Schema wars nicht. Das kenn ich auch. Trotzdem danke.
Es gibt ja auch noch Jazz Standards und solche Dinge.
Aber da legt einer vor und die anderen steigen ein. Und ich frag mich wie die schnallen was gespielt wird. Hören die sich das Grundpattern raus von dem der anfängt und schauen welche Tonart das sein könnte und los gehts?
Wie kommt man in so eine Richtung, wie übt man das oder welche Skills braucht man dafür?

Cheers,
Tagedieb
 
Wenn ich mit einem Freund zusammen Jamme, fängt er meistens einfach an irgendeine coole Akkordfolge zu spielen - ich such mir dann die passenden Töne dazu raus und improvisier damit, ist alles reine Erfahrungs-/Gehörsache :great: !

Macht übrigens verdammt viel Spaß - wenn sich so eine Gelegenheit ergibt, auf jeden Fall nutzen :)!
 
ich war schon auf einigen Jam sessions und es ist immer eine Glückssache ob es gut läuft oder nicht. In erster Linie muss man sich klar machen, dass man mitdme jammen kein Puplikum erreichen will, sondern einfach nur mit Mitmusikern spaß haben will.

Sehr oft wird einfach ein Bluesschema gespielt, das ist je nach Nivue der Mitmusiker manchmal schlecht oder manchmal sehr gut bzw. aufregend oder langweilig.

Sehr beliebt ist auch auf einen klassiker zu jammen wie z.B. Voodoo Chile von Hendrix oder irgendwelche 3 Akkorde Rocksongs

Weiterhin gibt oft einer aus der Rhythmussgruppe eine Akkordfolge bzw. Tonart an und alle anderen jammen dazu, der Schlagzeuger entscheidet dann noch über den nötigen GRoove beim jammen (Schlagzeuger sehr wichtig).

Ist der Schlagzeuger misst, wird der jam auch misst.

Manchmal trifft man vereinzelnt auch noch Jazzer an. Diese bringen manchmal Notenblätter mit, mit ihren Jazzstandards oder Progressionen. Dann wird in das Blatt gekuckt und über diese ständig wechselnden Akkordfolgen improvisiert. Das kann sich auch ziemlich gut anhören, wenn man es kann.

Aber ganz schlimm sind die möchtegern Jazz Experimentellen.

Das sind Leute, wo der Bassist einen Ton spielt und ihn so lange ausklingen lässt und alle anderen meinen alle paar 40 Takte mal einen Ton zu spielen.
Die tun dann so, als hätten Sie es sich 2 Minuten lang überlegt, welcher Ton der beste wär.
Meist kommen dann so natural harmonics. Alle anderen Jammer schlafen aber sowieso nach 2 Minuten ein.

So leute sind echt oft bei Jam sessions, ist mir zufällig aufgefallen ^^.

Wenn der Schlagzeuger in Offbeat mitspielen kann, machen auch Reggae Sachen sehr viel Spaß oder, wenn der Bassist richtig groovt und der Schlagzeuger, acuh mal richtig krass funk, wo sich der Bassist richtig austobt.

Jammsession ist immer in bissl Glückssache, ich war schon auf Jam SEssions, wo ich mich Schwarz geärgert habe auf die Bühne gegangen zu sein und welche wo ich einfach nur dachte, ey geil komm wir jammen die ganze Nacht
 
die session wo ich war, war gut. sehr gut.
drums, percussion, bassist, 3 gitarren, 2 saxophone. das ging schon sehr steil. fands spannender und interessanter als viele bands die ich so gehört habe. eben weil sich die dynamik ergeben und spontan geändert hat.

Aber mal faktisch.... du gehst da hin. Und der eine Bassist spielt ne Line auf was weiß ich Amoll F und Ediminished
Was machst du dann? Wo holst du dir die Töne her? Der Akkordwechsel ist ja auch nicht immer der gleiche. Also stur ein Takt das, ein Takt das, ein Takt das. Oder doch?

Cheers,
Tagedieb
 
Schönes Thema! :great: Für das Improvisieren, denke ich, werden die Grundlagen durch die Tonart und die Akkordfolge (= Schema) bestimmt. Innerhalb dieses Rahmen kann sich der einzelne Musiker mit den entsprechenden Tonleitern oder Licks austoben. Ob das interessant oder langweilig klingt, liegt wohl stark am "Vokabular" eines Musikers. Ein Anfänger ohne Erfahrung bringt immer die gleichen Licks, die er sich eingeprägt hat. Gute, erfahrene Musiker kennen unzählige Varianten, Stilistiken und bedienen sich auch gerne in unterschiedlichen Musikkulturen. Aus der afrikanischen Musik nahmen z.B. verschiedene Töne, die in unserer europäischen Musikgeschichte nicht in die entsprechenden Tonleitern passen, Einfluss auf den Blues und werden dort als "Bluenotes" bezeichnet.

Mir geht es ähnlich, wie dir, Tagedieb: Einfach Songs zu erlernen wird auf die Dauer langweilig. Wenn man sich jedoch die Wesensmerkmale aus einem Song ableitet, kann man schon wieder einiges für die Improvisation oder eigene Stilistik lernen. Licks, Tonarten, Pattern, Akkordfolgen, Voicings, Songstruktur und bestimmt noch deutlich mehr Inhalte kann man sich bewußt machen. Eine Offenheit gegenüber den unterschiedlichen Musikstilen bringt letztendlich den Vorteil, dass man sein eigenes musikalisches Vokabular erweitert.

Aber meine Gedankengänge sind leider nur theoretischer Natur. Wäre interessant, wenn sich jemand aus der Praxis zu Wort melden würde.

Gruß

Andreas
 
Ich mache die Musik nicht für andere und will damit nicht auftreten. Ich spiele nur für mich und des spielens wegen. Von da aus hatte ich auch seltenst den Elan ein Lied komplett zu lernen. Warum auch?
Die markanten Licks mag ich, Akkordfolgen, wenn sie lustig sind, und eben interessante Parts aus Liedern.
Spieltechniken zu lernen find ich auch gut. Arpeggios und Sweeps, daran beiß ich mir derzeit die Zähne aus. Die flüssig zu spielen ist nicht leicht wenn man nur Hobbygitarrist ist.
Bluesimpros find ich sehr sehr geil. Bluestonleiter gut und schön, Blueslicks auch. Sicher kann ich davon mehr und mehr und mehr lernen. Aber es gibt scheinbar auch noch was anderes. Und das will ich :D

Cheers,
Tagedieb
 
Ergänzend zu dem Gesagten:

Unter Jazzern (was ja auch Blues - jedenfalls bestimmte Blues-Sachen und manchmal Funk einschließt) gibt es halt eine Art "Bibel" - weiß grad nicht wie es heißt, edit: doch jetzt weiß ich´s wieder "Real Book" - da sind die wichtigsten Jazz-Standards drin und eigentlich erwartet man ab nem bestimmten Level, dass man die drauf hat - und wenn jemand sagt wir spielen Take 5 in A oder All Blues in E - dass dann alle Bescheid wissen. Oder halt zumindest das Notenblatt finden, im Kopf transponieren und dann mithalten können ...

Auch beim Rock und Blues gibt es halt so einen Kanon von Klassikern, die die meisten Musiker, die dort mitmischen, draufhaben.

Habe aber auch schon erlebt, dass man das Riff kurz gezeigt bekommt und dann gesagt wird: hör erst zu und steig dann ein, wenn Du drin bist ...

Freie Improvisationen gibt es auch, wo jemand einfach anfängt, aber das ist eher selten und mit den größten Unwegsamkeiten behaftet ...

Ich persönlich würde mich halt erst mal an die alten Hasen halten, interessiert zuhören und dann mal das Gespräch suchen. Habe dann auch schon erlebt, dass man dann bei zwei songs oder so übereinkam und die gesagt haben: dann schaff Dir die mal rein, und dann melde Dich bei den nächsten sessions - und wenn es paßt, dann machen wir das ...

x-Riff
 
du kannst einfach hier im Board mal in die Jam-Ecke schauen, da gibt es viele Backingtracks zu denen entweder du selbst dazu improvisieren(üben) kannst, oder die verschiedenen Impros von den Usern zum gleichen Stück anhören und staunen, wie unterschiedlich die Leute an die Musik rangehen.

Allerdings is da nix mit sich entwickelnder Dynamik, weil eben keine Interaktion wie auf einer Bühne stattfindet.
Aber, wenn dir Songs-nachspielen zu langweilig ist, ist sowas eine gute Alternative


https://www.musiker-board.de/vb/f427-jam-sessions/

Gruß
 
Na auf Dauer etwas öde. Heißt ja nicht das ich gar keine Lieder nachspielen will. Aber etwas Abwechslung muß sein.
Danke für die Tips. Wirklich klasse:great:

Cheers,
Tagedieb
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben