Improvisation oder Krach ?

  • Ersteller Böhmorgler
  • Erstellt am
Ich glaube, dass das Krach ist, liegt einfach am Instrument. (Auch wenn dir das als "Orgler" warscheinlich nicht gefallen wird ;) ) Irgendwie kann man keine einzelnen Töne definieren...
Ich vermute mal, dass sich das tausendmal besser anhört, wenn man das auf nem Klavier spielt.
Obwohl der Hall im Konzertsaal auch sein übriges zum Klangeindruck tut...

Naja, auch die andern youtube videos von diesem Typen sibd seltsam...

MfG
 
Generell habe ich leichte Probleme mit "modernen" Organisten/Komponisten. Schon einige Stücke von z.B. Lefebvre finde ich arg zu schräg.


Ich sach immer: Kein Tach ohne Bach :redface:
 
Geiles Zeug. Einfach nur geil. Die Pedaltechnik von dem Typen ist der absolute Hammer. Unsereins kann sich da nur neidisch nach seiner Kinnlade bücken.

Hör Dir mal "Volumina" von György Ligeti an. Du wirst es nicht glauben, aber das ist logisch aufgebaute, durchkomponierte Musik.
 
Durchsichtig oder durchhörbar und klar würde ich das fragliche stück auch nicht nennen wollen. Wenn bässe zu dicht beieinanderliegen und zu schnell aufeinanderfolgen entsteht dieser mulmige klang, den jeder (altmodische?) instrumentator zu vermeiden sucht. Ich finde, der orgelklang ist dafür zu sensibel, und wenn es gar nimmer aufhört! Aber wems gefällt? Wie wäre es mit einem cluster über die ganze breite von pedal und manual, mit einem brett müsste es doch gehen, es bedarf keiner virtuosität, und der organist bekommt keinen knoten in die beine. Na, hört nicht auf mich banausen, aber ich habe dafür nicht die passenden ohren !
 
improvisation oder krach
"Es kann aber auch ganz anders sein" (der Dalai-Lama)
who cares?
was sollen das für kategorien sein?

musik ist für mich ein klangliches erlebnis - egal wie es zustande kommt und ob es nun töne oder geräusche oder beides enthält ist mir vollkommen schnuppe.

ob es einem etwas sagt, ob es etwas in einem auslöst oder ob es einen kalt läßt - das ist doch das entscheidende.

ob der mensch etwas kann oder nicht kann kann ich schlichtweg als nicht-orgel-spieler nicht entscheiden. so wie er spielt, vermute ich aber mal schon. also ich stelle mal die these auf, dass er das deshalb so spielt weil er das so will und nicht deshalb so spielt, weil er nix anderes kann.

also für den organisten ist das eine bewußte wahl der mittel - sage ich jetzt mal.

und der rest liegt in den ohren des empfängers.
mir sagt es was - es sucht einen ausdruck für das chaos der phänomene und die ordnung der struktur.
sagt jemandem die gruppe yes noch was? die haben das in den 70ern über 80 Minuten zelebriert. und manchmal war es genau richtig und öfter ist es mir auf den keks gegangen. aber ich würde nicht hingehen und kategorien wie improvisation oder krach verwenden. musik halt.

x-Riff
 
Also - ich finds grandios

- eth
 
Böhmorgler;1951504 schrieb:
Wo hört eigentlich "Improvisation" auf und wo fängt "Krach" an :rolleyes:

Das liegt im Auge des Betrachters (bzw. Ohr des Zuhörers).

Manche mögen es so (mit undifferenzierbaren Klänge, dissonant) und andere mögen es so, dass alles gut differenzierbar und "wohlklingend" sein sollte und andere mögen wieder rum alles.:)
 
Ich finde das echt mal ganz cool.


Ich mag diese völlig krachigen Orgelsoli. Aber ich höre auch Fantomas zur Entspannung, ich glaube, ich bin in Sachen Krach einfach abgehärtet.
 
Hui.. der Typ is ja astrein.
Arschgeiles Gespiele imho. Klingt sehr sehr fein.
Grad bei ner Orgel mag ichs wenn viele Dissonanten drinnen sind. (Bachs Toccata zb. wo auf einmal dieser Akkord gespielt wird, nach dem Intro), weils einfach toll und fett klingt. ^^

Mfg. Psi
 
Ich finds auch gut, dafür das es improvisiert ist.
Nur dieser komische schluss, der passt sich nicht ins bild ein finde ich.
Aber sonst finde ich es gut.
 
ich kanns mir anhören und krach würde ichs nicht nennen, aber ich bevorzuge klar durchstrukturierte musik.
 
Überwiegt da nicht der show-effekt die musik? Ich bemoostes haupt hätte nicht so gern, dass das zum maßstab wird. Ich finde es schon schlimm, wenn dirigenten salbadern und instrumentalisten grimassen schneiden, um ergriffenheit vorzutäuschen und damit - leider erfolgreich - eindruck schinden. Dabei ist doch viel wichtiger, "was über die rampe kommt" (alte theaterweisheit).
Wenn Bach auf einen ruhenden orgelpunkt einen verminderten akkord schichtet, ist es - kompositorisch wie akustisch - etwas ganz anderes, als wenn jemand in dem empfindlichen bassbereich herumfuhrwerkt.
 
Was die Grimassen angeht, muss man von Fall zu Fall unterscheiden. Wenn Du die Augen schließt und die Grimassen geradezu hörst, dann ist es ideal. Dann ist das gelebte Musik.

Auf der anderen Seite gibt es auch Musiker, die eben nun einmal Showmenschen sind. Sie sind deshalb nicht schlechtere Musiker, sie legen nur andere Schwerpunkte. Im Idealfall ist es ihr Ziel, den anwesenden Zuhörern eine gute Zeit zu verschaffen, sie aufzurütteln oder zu rühren. Ein kluger Zuhörer beziehungsweise Zuschauer bekommt es schon mit, wenn jemand etwas nur aufsetzt, um sich damit in den Mittelpunkt zu stellen.
 
Aufgesetztes gehabe ist nicht für die "klugen" berechnet, und wenn der seelenvolle blick zum himmel (in der geschichte religiöser kunst als "dying duck" bekannt) am schluss bei aufbrandendem beifall urplötzlich in ein zufriedenes grinsen übergeht, ist bei mir die rührung weg. Wer schauspielert beim musizieren, sollte es wenigstens gekonnt machen und nicht seine hörer/zuschauer beleidigen.
Andere theaterweisheit: rühre dein publikum, aber kontrolliere dich selbst!

Aber noch einmal zum thema: seid ehrlich, was imponiert euch an dem video, die virtuose spielweise oder - um mit dem Marianderl aus dem "Rosenkavalier" zu sprechen - "die schöne musi, do muss ma wainen, weils gar so schön ist !" ? ? ?
 
Also ich finde die klangdichte schön.
Und das was er da im Pedal veranstaltet ha interessante Klangeffekte.
Natürlich wünsche ich mir jetzt nich, dass jedes Orgelstück so klingen soll, aber als klangexperiment finde ich das super.
 
Günter Sch.;2000307 schrieb:
Aber noch einmal zum thema: seid ehrlich, was imponiert euch an dem video, die virtuose spielweise oder - um mit dem Marianderl aus dem "Rosenkavalier" zu sprechen - "die schöne musi, do muss ma wainen, weils gar so schön ist !" ? ? ?

Du hast es auf den Punkt gebracht. Wenn ich den Spieler nicht gesehen hätte, hätte ich mir das auch nicht bis zum Schluß angehört.

Wirklich begeistert war ich von Barbara Dennerleins Orgelspiel. Sowohl musikalisch, als auch visuell, wie sie mit den Füßen über die Pedale geflitzt ist. Das ist "Orgelmusik" nach meinem Geschmack :)

Gruß
 
ich würde es warscheinlich schön finden wenn ich es live hören würde... Die ganze Fülle und Macht des Orgelklanges kommt bei einer aufnahme und v.a. der youtube komprimierung überhaupt nicht zur geltung -> einfach nur auf eine kleine-datenrate verstümmelter klangbrei :D
 

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