Improvisation Flöte & Harfe

[Janthinidae]

Hallo Zusammen,

Ich spiele Querflöte und habe jemand gefunden der gerne Harfe spielt (was ich selber auch ein klein wenig spiele). Ich selber kenne mich mit Musiktheorie einigermassen aus und kann so mittelmässig relativ frei in Tonleitern und diversen Modi spielen. Die einen besser die anderen schlechter. Was das improvisieren angeht bin ich aber ein blutiger Anfänger. Meine Mitspielerin hat jahrelange Geigenerfahrung.

Anstatt nun aber einfach nur Literatur zu besorgen und bekannte Lieder zu üben, liegt uns beiden schon sehr der Wunsch am Herzen auch zu improvisieren. Sie spielt zurzeit Harfe ganz ohne Noten und ich war im Begriff mich vom Notenlesen zu lösen bevor wir uns getroffen haben (habe auch begonnen zu einem Jazz Lehrer zu gehen).

Mich würde interessieren ob es auch andere Menschen hier gibt die mit dem improvisieren so schrittweise angefangen haben und was ihre Erfahrung dabei war. Wir fragen uns so fragen ob es besser ist sich bei der Harfe auf Akkorde zu beschränken (und diese in all ihren Variationen) und einfach paar Akkorde aufzuschreiben und dazu eine Melodie zu spielen. Oder Klavierstücke zu nehmen und der Harfe tendenziell den Bass Part zu geben und der Querflöte die Melodie. Ob es besser ist, sich da langsam anzutasten und versuchen etwas auf dem Blatt Papier zu komponieren. Wir haben beide keine professionellen Ansprüche, es soll primär Spass machen und vielleicht anderen auch noch Freude bereiten. Mir ist bewusst das ist eine sehr grundlegende Frage, aber ich war bis jetzt auch nicht so erfolgreich beim finden von Ideen im Internet wie man zu zwei improvisiert.

 

[WilliamBasie]

"Zu zweit improvisieren" davon würde ich jetzt aber mal bei zwei Anfängern abraten - Kollektivimprovisation gehört eher zu den Königsdisziplinen...

Ansonsten habt Ihr das gleiche "Problem", das Klavier, Gitarre, Orgel, Akkordeon, etc. im Duo mit Bläsern immer haben, wenn die Harfe soliert, dann ist das Solo, weil die Flöte fast keinerlei Begleitung spielen kann.
Es gibt genug Ausnotiertes, noch viel mehr Gespieltes (zum Hören, Nachempfinden oder auch Transponieren) für Duo in vielerlei Stilarten. Das würde ich für den Anfang mal angehen, auch um Euch als Musiker, Euch als Instrumentalisten und jeder für sich auf dem Instrument kennenzulernen.
Natürlich könnt Ihr eine grundlegende Einteilung (Begleitung + Melodie) treffen, aber das ist doch für Zuhörer, aber erst recht für die Musiker langweilig. Ich würde Musik wählen, die beiden gefällt und dann versuchen eigene Arrangements zu erarbeiten, da können dann auch schon erste Impro-Versuche stattfinden.

Zum Einstieg in die Improvisation gibts hier schon einigen Lesestoff, bitte mal die Suchfunktion bemühen. Ist halt wirklich so, dem einen fliegts zu, der andere kommt über Grundrituale nicht raus, grundsätzlich kann man das Handwerkszeug lernen, wie kreativ dann der einzelne damit umgehen kann, dafür gibts keine Garantie.

Macht nix, Harfe + Flöte ist eine schöne Kombi - haut rein!


Nachtrag:
mir kommt gerade eine CD in den Sinn, da spielt Mulo Francel am Sax mit einer Harfe im Duo - vielleicht könnt Ihr doch da schon mal raushören?

Nachtrag2:
da gibts sogar schon mehrere:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss...o francel evelyn huber&sprefix=mulo+f,aps,955

 

[turko]

Ich würde versuchen, mir die Mühe und den Spaß (!) zu machen, Stücke in groben Zügen zu arrangieren, abzusprechen, aber das ganze möglichst flexibel und ungezwungen handhaben. Da kommt die Improvisation notgedrungen und ganz von selbst ...

Vielleicht als Aufheller und Earcatcher, und als Maßnahme wider die Langeweile einige Passagen einbauen mit Unisono-Stellen oder auskomponierter Zweitstimmigkeit (vielleicht sogar Kontrapunkt) . Das Gros aber in Melodie und Begleitung aufteilen.

Und ... JEDER hat damit schrittweise angefangen ... keine Sorge !

LG - Thomas

 

[Janthinidae]

Danke euch für die Antworten.