Impro zu All of me

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Hi Leute!

Ich versuche mich gerade an dem Klassiker "All of me".
Das Stück scheint recht überschaubar und für mich als Jazzneuling ideal um anzufangen über ein Stück zu solieren.

Im Moment versuche ich mir die Arps für alle Akkorde draufzuschaffen (j7,7,-7...).
Aber damit wird es nicht getan sein!

Anregungen wie ihr dazu solieren würdet, an was ihr euch orientiert sind willkommen!

Gruß Turnvater
 
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Servus,

anbei einige, erstmal ungeordnet aufgeschriebene Gedanken zum Stück:

Basistonart ist C-Dur, aber direkt in Takt 3 kommt die erste Zwischendominante. Der E7 gibt uns ein G#, was wir uns im späteren Verlauf des Solos zunutze machen können!
Dazu verschiedene Möglichkeiten:
- Cmaj7#5-Arpeggio sowohl über Cmaj7 als auch E7.
- A-Harmonisch Moll und A-Melodisch Moll funktionieren beide wunderbar sowohl über den Cmaj7 (hier wird A-HM zu C-Ionisch#5 und A-MM zu C-Lydian Augmented), als auch über den E7 (hier wird A-HM zu E-Mixo(b9/b13) und A-MM zu Mixo(b13). Hier würde ich mich zuerst für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden und diese dann solange üben, bis du deine Melodien voraushören kannst, also richtig drin steckst. Vorher macht die zweite Variante keinen Sinn.
- Die "Lydian Augmented"-Pentatonik, die du dir auf der Gitarre ganz leicht zurechtlegen kannst, indem du den Fingersatz der Db-Mollpentatonik spielst - nur halt mit C statt Db.
Das ist eine meiner Lieblingsskalen für die Tonika! Leicht, schnell und belastet nicht. :cool:
-versch. Dreiklänge aus A-MM und A-HM, das würde hier aber einerseits den Rahmen sprengen, andererseits hab ich die passenden grad nicht im Kopf. :D

Ich habe oben geschrieben "gegen Ende des Solos", da man erstens mit Veränderungen von Akkordtönen (in unserem Fall das Hochalterieren der Quinte) sowieso vorsichtig umgehen muss und zweitens auch noch ein G im Thema vorkommt; also erst mit den oben genannten Sachen arbeiten, wenn das Thema schon einige Chorusse zurückliegt und nur noch vage im Ohr des Publikums ist.

Auf A7 folgt im Anschluss Dm, was für mich ein eindeutiger Hinweis ist, Dm nicht tonartgemäß dorisch zu spielen, sondern Äolisch. Grund: A7 spielt man klischeemäßig erstmal D-Harmonisch Moll und von da ist der Schritt nach Äolisch kleiner als noch Dorisch.
Natürlich kann man auch zum zweiten Takt die Skala wechseln...
E7 nach Am7 das Gleiche in Grün.
D7 auf jeden Fall erstmal Mixolydisch (würde ich auch eher nicht alterieren) und danach normal durch die II-V-I.

Zum B-Teil gibt es nicht mehr viel zu sagen, außer dass ich keine Ahnung hab wie man mit dem Fm umgehen soll und dass der Dm7 diesmal Dorisch gespielt wird. Er hat einen E-7 als II und ist dann Teil einer II-V-I zur Tonika, da sollte der Fall klar sein.

Die ganzen zweitaktigen Akkorde erlauben es, die Spannung schön zu steigern, indem man beispielsweise die Dominantseptakkorde im ersten Takt erstmal eher diatonisch nimmt und dann im zweiten Takt mit Alterationen um sich schmeißt.
Noch interessanter ist z.B. der A-Moll: Hier kannst du den Weg machen von Äolisch nach z.B. Mixo(b9/b13) oder Mixo(b13) und hast somit auf jeden Fall noch die supercoole Jimi Hendrix-#9 aus dem Akkord dabei. Da kommt Freude auf!

Wenn du die Arpeggien übst, kannst du auch für den jeweiligen zweiten Takt jedes Akkords einfach eine Terz in der Tonleiter raufgehst.
Das heißt konkret: Über E7 erst das E7-Arpeggio, dann G#m7b5 (gibt die 9), vielleicht auch mal Hm7 (klingt dann wie ein sus4) usw.

Hoffe einige Anregungen gegeben zu haben,

Reeder.
 
wow, das war sogar für jemanden der All Of Me nicht spielen will hilfreich.
Hab das eben mal mim Realbook aufm Schoß anchvollzogen - sind super Idee dabei, vielen dank ^^
 
puh, meine herren! :)
da hab ich jetzt mal was zu tun, vielen dank für die tips !!!
 

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