Gutes Neues!!!
Ja hier mal ein Thema, das mir schon länger ein Fragezeichen vor die Augen zaubert:
Übe ich Skalen oder ähnliches in 16teln, verliere ich, unabhängig von der Sauberkeit des gespielten, bei sagen wir mal 145bpm oder so die Orientierung im Takt.
Jetzt habe ich schon ein oder zwei mal gehört oder gelesen, man sollte immer die erste Note, welche sowieso ein Downstroke ist, etwas mehr betonen, damit man bei höheren Geschwindigkeiten nicht die Orientierung verliert (da man dann ja eh nicht mehr mitzählen kann - das ist nämlich das Problem, bis ca 140 oder so kann ich halbwegs mitzählen bzw tue das mehr oder weniger bewusst).
So würde man also dann immer die erste Note etwas (ganz leicht nur) betonen und damit müsste man nur noch auf diese achten, damit alles im Takt bleibt.
Macht ihr das auch so? Oder übt ihr einfach und irgendwann ist das eben im Feeling, daß man im Takt spielt, auch ohne mitzählen oder ähnliches?
Ab 140 in etwa kann ich nämlich eh nicht mehr in der Skala spielen, das ist im Moment eh meine Grenze
Also kann es ja sein daß es eh daran liegt, daß ich sowieso nicht schneller halbwegs sauber spielen kann und deshalb auch der Kopf "noch nicht soweit ist"?
Einzelne Übungen kann ich schon schneller spielen als 140, aber eben nicht zB eine 3NPS-Skala hoch und runter
Auch frohes neues.
Wenn du die orientierung verlierst kommt dein Hirn nichtmehr mit. Du kannst hier nur das gespielte in bestimmte Muster unterteilen und dann diese Teile einzeln abrufen. So sparrst du beim denken ressourcen, kannst mehr in kurzer Zeit denken und so auch mehr in kurzer Zeit spielen. Ergibt Sinn?
Man sollte immer die erste Note betonen ist grundsätzlich erstmal falsch. Viele machen das weil es ihnen hilft, ist aber nicht Sinn und zweck des ganzen, du musst immer so betonen wie es im Kontext des Liedes/Riffs/Licks whatever Sinn ergibt. Du nennst doch als Beispiel 3NPS skalen - da haste doch schon das Problem. Weil du z.b. 1-2-3-(jeweils pro saite) spelst und dann im Takt aber noch nicht bei der 2ten Zählzeit bist, betonst du jetzt die 1 auf der nächsten saite oder erst die 2 auf die Zählzeit 2? Genau vom Lied abhängig!
Ziel sollte es sein das ALLE noten im Takt sind und du nicht nur 4 von 16 16teln im Takt sind. Sonst klingt nicht richtig, auch wenn es richtigER klingt als würdest du alles danneben spielen (welch erleuchtung). Die herrangehensweiße ist ne art ''cheating'' - den du machst eigentlich nichts anderes als geschickt über den Fakt hinwegzutäuschen das du das was du gerade spielst eigentlich nicht spielen kannst - aber es ist eh so schnell das es nicht auffällt - und tatsächlich fällt es vielen wirklich nicht auf das das immernoch irgendwie nicht richtig ist. Erst wenn man es dann richtig macht fällt auf das vorher was gefehlt hat. Tipp: Machs dir nicht so einfach, es lohnt sich.
Ganz wichtig: Es ist nicht so das du noch nicht so schnell spielen kannst und deswegen der Kopf nicht mitkommen sondern es ist genau andersrum, der Kopf kommt nicht mit und deswegen kannst dus auch nicht sauber spielen. Das ist wirklich das aller aller wichtigste das man realisiert das man hier denksport macht und nicht Fingersport. Himmelweiter unterschied!
Also ist die richtige herrangehensweiße die das du es deinem Kopf möglichst einfach machst mitzukommen. Also bewegungsmunster automatisieren. Du übst also bestimmte Parts einzeln, dann werden die päckchen zusammengenommen und als eines betrachtet.
BeispieL: Du spielst 1-3-4- 1-2-4 1-3-5 - das sind ja die typischen 3NPS figuren. (gibt noch andere wie z.b. harmonisch mol da hast du 1-4-5 dabei - aber erstmal egal). Jetzt sollst du spielen: E-5-7-8-7-8-10-3-5-7-5-7-8- - Und jetzt musst du erkennen was hier sache ist.
1. Sinnvoll einteilen: z.b. 5-7-8- | 7-8-10 | 3-5-7 | 5-7-8 - warum ist das z.b. hier Sinnvoll? Weil wir an den Stellen immer die Greifhand verschieben müssen!
2. Erkennen das das 3 verschiedene Fingersätze sind - A - B - C - A
3. Erkennen das alles aufwärts gespielt wird.
Jetzt können wir uns z.b. einfach merken ''ok alles wird aufwärts gespielt'' - und dann haben wir die 3 Fingersätze A - B - C in der reihenfolge A-B-C-A - und dann müssen wir uns merken wo der Startpunkt jeweils ist also z.b.:
(Immer 3 noten aufwärts) A5 - B7 - C3 - A5 (Also jeweils Figure+Bund an dem wir starten zu spielen.
Jeden einzelnen Part kannst du einzeln üben (die wird auffallen das du viel schneller bist wenn du nur einmal kurz 5-7-8- spielst als wenn du dies dauerhaft tust, das liegt nämlich daran das deine Finger - meistens zumindest - garnicht das Problem sind sondern nur dein Hirn. Wenn du 5-7-8- super spielen kansnt machst du das nächste - bist du alle 3 parts durch hast (der eine ist ja doppelt vorhanden) dann setzt du diese zusammen. Also erst 5-7-8- dann 7-8-10 dan 5-7-8-7-8-10.
Du kannst dir natürlich eigene Eselsbrücken bauen meinetwegen mit Bildern autos oder Wörtern (Wörter sind immer ganz cool vorallem wenn sie die selbe silbenanzahl haben wie beispielsweiße das gespielte - 3er grüppchen 3silbige wörter - 5er grüppchen 5silbige wörter etc. pp.). Das Wirklich coole an so nem System ist dann wenn du jetzt was spielen sollst was ganz anders liegt, meinetwege: 10-12-13-12-13-15-8-10-12-10-12-13 dann erkennst du sofort, HA das kann ich schon, ich muss nur woanders spielen. Und auch wenn du dann zum nächsten Song gehst und nur ein Teil davon vorkommt - merkste sofort - ah das kann ich schon. Und so baust du dir dein Repertoir auf, Tabluatur ist hier ganz schön weil man da die Fingersätze auf anhieb schön erkennen kann - mit Noten geht das aber genauso gut, hat hier und da sogar einen Vorteil aber hier und da auch mal einen Nachteil, da bestimmte Vorzeichen deinem Kopf da vll einen Strich durch die Rechnung machen, das passiert dir bei der Tabluatur z.b. nicht - dafür hast du bei der Tabluatur weniger bezug zum Musikalischen Kontext.
Wenn was unklar ist, frag ruhig nach.
Liebe Grüße