Im Laden cool, zuhause so lálá

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Bleecker Street Boogie
Bleecker Street Boogie
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Habe mir vor kurzem in den Kopf gesetzt ein Effektgerät zu kaufen, welches mir beim Spielen im Laden überaus gut gefallen hat. Da war ich echt hellauf begeistert.

Nu habe ich es und spiele damit auf meiner häsulichen Anlage, und mir ist ganz anders. Das ist nicht das Ding, das ich im Laden hatte, das muss ein anderes sein...

Isses aba nicht. Ich bin echt dankbar für sowas wie das 14-tätige Umtauschrecht. Weil das Gerät ist nicht das, was es im Laden noch war, es ist wie verhext. Ich will da jetzt nichts Metaphysisches hinzudichten, von wegen "Aura des Musikladens" oder so, aber irgendwas muss da sein...

Auch schon mal erlebt?
 
Eigenschaft
 
- Natürlich bringt die Demo im Laden andere Ergebnisse, als bei Dir zu Hause:
1) anderer Bass
2) anderer Amp
3) andere Akustik
- Es kann auch ein anderes Gerät sein (....wenn es dem technischen Fortschritt dient, ist ein typischer Satz in Manuals)
- Erlebt habe ich sowas bisher nicht, abgesehen von Boxen, die ja in jedem Raum nun einmal anders klingen.
- 14-Tage Rückgaberecht? Laden? Da passt was nicht zusammen, befürchte ich. Du hast im Laden die Gelegenheit, ausgiebig zu testen (theoretisch) und Dich von der Produktqualität zu überzeugen. Im Versandhandel sieht das anders aus, deswegen gibt es dort ein 14-tägiges Rückgaberecht!
 
Es liegt nicht am anderen Bass und Verstärker, denn im großen und ganzen ich mit meiner Erfahrung ja, worauf ich mich einlasse. Ich höre mein Equipment auch in fremdem Equipment, ich habe meinen Klang immer im Ohr und ich kann es mir unter verschiedenen Bedingungen vorstellen. Oder wenn ich einen Sänger höre, probiere ich im geistigen Ohr solange mit seiner Stimme und den Melodien herum, bis ich etwas gefunden habe wozu sie passt. Macht er dann das, klingt es auch gut - ich kann musikalisch ganz gut einschätzen, mir Dinge vorstellen und einschätzen, denke ich. Also nein, das mit dem anderen Equipment ist es nicht.

Es muss was mit der Akustik dort sein, aber das sind doch auch nur normale, rechteckige Räume, die dazu noch völlig zugestellt, behangen und an allen Ecken zugemüllt mit Gegenständen sind. Der Raum kann nicht besser klingen als mein Zimmer mit schwerem Parkett und einer echt guten Akustik. Ich kann echt nicht verstehen, warum es Sachen gibt, die im Laden so gut klingen, aber zuhause oder im Proberaum, unter eigentlich besseren Umständen, nicht mehr.

Könnte mir fast schon vorstellen, dass das ein psychisches Problem ist. Im Laden so begeistert, dass man auch zuhause Wahnsinnsleistungen erwartet, es dann aber nicht bringt, frustriert ist und das Gerät nicht mehr mag. Was allerdings nicht erklären könnte, dass mein anderes, zuvor gekauftes Effektgerät, welches ich anfangs zwar mochte, es aber wieder loswerden wollte, mir auf einmal wie der heilige Gral erscheint. Ich habe mich intensiv mit den Geräten auseinandergesetzt, und das Ergebnis ist das jeweils das Gegenteilige meines Urteils im Laden.

Ich finde das irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Denn das hieße, dass geilgefundenes, sauteures Equipment völlig ungeeignet sein kann, ein echt schlechtes, bliiges, ungemochtes zuhause oder im Proberaum sich zu einem musikalischen Jungbrunnen entwickeln kann. - Wie viel "gutes" Equipment ist mir also schon durch die Finger gegangen, weil ich es im Laden nicht gemocht habe? Und wie viel habe ich mir schon gekauft, weil ich es dort total klasse fand, aber bei mir nichts mehr damit anfangen konnte?...

Verkehrte Welt. Eigentlich faszinierend. Aber gleichzeitig ein teurer Spaß, so ein im Nachhinein bemerkter Equipment-Fehlkauf und der Gedanke, ein anderes Gerät hätte unter anderen Umständen das geilste von Welt sein können.
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
Ich finde das irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Denn das hieße, dass geilgefundenes, sauteures Equipment völlig ungeeignet sein kann, ein echt schlechtes, bliiges, ungemochtes zuhause oder im Proberaum sich zu einem musikalischen Jungbrunnen entwickeln kann. - Wie viel "gutes" Equipment ist mir also schon durch die Finger gegangen, weil ich es im Laden nicht gemocht habe? Und wie viel habe ich mir schon gekauft, weil ich es dort total klasse fand, aber bei mir nichts mehr damit anfangen konnte?...

Deshalb bin ich auch der Meinung, dass Ausprobieren im Laden so gut wie nichts bringt. Ob Equipment wirklich was taugt, merkt man erst im Proberaum oder sogar erst nachdem man es ein paar mal live gespielt oder man damit eine Aufnahme gemacht hat.

Gruesse, Pablo
 
Häufig ist es einfach die Tatsache, dass es neu ist, die einen begeistert. Ob Bass, Amp oder Effektgerät: Man hat es bis dahin so noch nicht gehört, und das macht es erst mal interessant. Ein ausgewogenes Urteil kann ich mir in der Phase noch nicht bilden. Deswegen schlafe ich über solche Anschaffungen auch immer noch einige Nächte und hör's mir dann noch mal an.

Bis man alle Feinheiten eines Sounds erfasst und verarbeitet hat, dauert es eine ganze Weile. Außerdem spielt die jeweilige Stimmung auch eine wesentliche Rolle. Mal finde ich mein Equipment irgendwie sch****, und zwei Tage später möchte ich mit niemandem in der Welt tauschen... :p

Geht mir übrigens auch mit fremden Bassisten so: Beim ersten Mal hören kommt man sich ganz klein vor und denkt sich: Boah, so möchte ich mal spielen können/klingen. Bis man es ein paar Mal gehört oder auch nachgespielt hat. Dann schwindet die Ehrfurcht ein wenig.

Das Gute daran: Den anderen geht es mit einem selber genauso :D

Vielleicht hat es bei dir ja damit zu tun...

LeGato
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
Auch schon mal erlebt?

jup... mit meinem compressor! im laden wunderbar und zu hause fast keine soundveränderung...
gepriesen sei das rückgaberecht
 
akti schrieb:
jup... mit meinem compressor! im laden wunderbar und zu hause fast keine soundveränderung...
Hmm, rein theoretisch wäre genau das meine Vorstellung eines Kompressors... :) Kein Andicken mehr, kein Bassüberhang, kein Lautstärkebost, einfach nur ein gleichmäßigeres Niveau der Töne...

Was war das denn für einer? *neugierigsei*
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
Könnte mir fast schon vorstellen, dass das ein psychisches Problem ist.
das denke ich aber auch. wenn ich in nem größeren laden bin, bin ich erstmal total fertig, denn da hängt so viel an den wänden, was man immer schon mal befingern wollte, so viel, was man nicht kennt oder was einen erstaunt, fasziniert usw.. der ganze laden wird zu etwas geheimnisvollen, mystischem oder gar religiösem. man möchte nicht eher raus, bevor man nicht alles, was man nicht kennt, ausprobiert hat.
ich weiß nicht, ob es euch auch so geht, aber ich werde nach ein paar stunden in einem großen musikladen immer ganz ruhig, obwohl ich innerlich doch aufgewühlt bin, oder so. auf jeden fall glaube ich nicht, dass mein verstand dann noch so rational funktioniert, wie er es normalerweise tut, und auf diese weise, denke ich, kommen wohl auch einige fehlkäufe zusammen.
versuch mal mit deinem effekt rumzuspielen, wenn du was getrunken hast, natürlich nur für die forschung :)
 
@ bleecker: ich weiß nicht, ob ich nicht vielleicht blind bin, aber du hast nicht geschrieben um welches fx es sich den handelt ... würde mich aber mal interessieren :)
 
Hab das auch schon mit Bässen erlebt. Habe die im Laden angetestet und war total begeistert und die schon in meine engere Wahl gezogen und als ich nächstes Mal hinkam haben die mir so garnicht mehr zugesagt.
 
magge schrieb:
@ bleecker: ich weiß nicht, ob ich nicht vielleicht blind bin, aber du hast nicht geschrieben um welches fx es sich den handelt ... würde mich aber mal interessieren :)

vielleicht sein frisch eingekauftes digitech digital-delay? oder doch sein heiß ersehntes digitech chorus-pedal? :eek:
 
manchmal taucht - wie aus dem nichts - blackz auf, weiß immer alles und verschwindet wieder :D
 
Das Digidelay ist mein Freund geworden. Aber da muss man schon entsprechend diszipliniert spielen, wie auf einen Klick-Track, weil sonst gibt es Soundmüll. Und ist schon ab der A-Saite ein recht soundmatschiges Vergnügen. Das fand ich im Laden zwar überwitzig, aber konnte es nicht ernstnehmen. Wenn man weiß wie, ist das ein sehr ernstzunehmendes Pedal. Empfehle ich aber nur erfahrenen bis halbprofessionellen Spielern. Wird Anfänger und Fortgeschrittene mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit überfordern, auch wegen des schwer zu bestimmenden sinnvollen Einsatzrahmens.

Den Bass-Chorus fand ich im Laden supermega, habe ihn dann vorbestellt, abgeholt und zuhause ausprobiert. Und war zuerst schockiert, dann enntäuscht, dann frustriert. Passt überhaupt nicht zu dem, was ich mache und klingt echt anders als im Laden. Aber ich gebe nicht auf und probiere weiter, bis ich mir absolut sicher bin es für nichts sinnvoll einsetzen zu können. Ist aber wesentlich einfacher einzusetzen als ein Echo-Effekt.
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
Den Bass-Chorus fand ich im Laden supermega, habe ihn dann vorbestellt, abgeholt und zuhause ausprobiert. Und war zuerst schockiert, dann enntäuscht, dann frustriert. Passt überhaupt nicht zu dem, was ich mache und klingt echt anders als im Laden. Aber ich gebe nicht auf und probiere weiter, bis ich mir absolut sicher bin es für nichts sinnvoll einsetzen zu können. Ist aber wesentlich einfacher einzusetzen als ein Echo-Effekt.

Häng 'nen Verzerrer hintendran, schlag 'ne Seite an und lass das ganze in die Obertöne, respektive in das pfeifen der PU's kippen. Funktioniert übrigens nicht bei Zimmerlautstärke. :D

Ansonsten kann man mit 'nem Chorus fein den Sound andicken. Oder Basspedal-ähnliche Sounds realisieren, dazu etwas die Höhen wegnehmen. Einfach mal den Amp auffreissen, das inspiriert... :)

Gruesse, Pablo
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
... Es muss was mit der Akustik dort sein, aber das sind doch auch nur normale, rechteckige Räume, die dazu noch völlig zugestellt, behangen und an allen Ecken zugemüllt mit Gegenständen sind. Der Raum kann nicht besser klingen als mein Zimmer mit schwerem Parkett und einer echt guten Akustik. ...
Das kann es gerade sein: Ein vollkommen zugestellter und behangener Raum hat beinahe keinen Hall etc., schluckt ziemlich viele Frequenzen und läßt beinahe nur das an Dein Ohr, was aus dem Lautsprecher rauskommt.
In Deinem Zimmer mit Parkett und hoher Decke (?, hab ich das richtig verstanden), möglicherweise noch schön edel sparsam möbliert, fette Vorhäng und Gardinen sind doch eh hässlich, da hast Du eine Menge natürlichen Hall und Miniechos, die den Bass-/Effektsound ziemlich beeinflussen.

Du hast in deinem Zimmer eine super gute Akustik mit natürlichen Effekten (Hall, Delay) für akustische Instrumente, aber nicht unbedingt für elektrisch verstärkte Instrumente mit zusätzlichen Effekten.
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
Hmm, rein theoretisch wäre genau das meine Vorstellung eines Kompressors... :) Kein Andicken mehr, kein Bassüberhang, kein Lautstärkebost, einfach nur ein gleichmäßigeres Niveau der Töne...

Was war das denn für einer? *neugierigsei*

der limiter/enhancer von boss...
is jetzt schon ne ganze weile her das ich den gekauft hab... jetzt kam ne nachricht von thomann... des teil war kaputt
deshalb fällt die sache jetzt auch aus deinem thema hier raus :redface:
(sonst tut der treter seinen dienst wirklich gut)
 
Allgemeinhin ist antesten sehr harte Arbeit und kein gespaßiges "Shopping", keine Frage. Selbst in großen Läden steht aber leider nur noch relativ wenig, was mich überhaupt interessiert und was völlig neu für mich ist, so geht es dann eher um Detailfragen und Unterschiede von individuellen Instrumenten gleicher Typen (was nicht nur bei Fender schockieren kann). Pausen sind wichtig, wenn die Ohren zugehen, der Kopf schwirrt und die Kehle trocken wird. Mal was in die Hand nehmen, an was man seit Jahren nicht mehr gedacht hat, kann dennoch überraschen. Etwa war ich nur noch 1 mm davon, mir einen Rickenbacker 4001C64 trotz des exklusiven Preises von fast 3,5 K€ spontan mitzunehmen (Verarbeitung erstklassig, Sound mit beiden PUs konkurrenzlos, mit Steg-PU jeden Jazzbass ausstechend, in den hohen Lagen nicht ausdünnend, sondern erst richtig zu jubilieren anfangen, als liefe er über einen Chorus-Effekt), dachte aber dann ähnlich wie LeGato sagte, daß ich mich gerne erst nochmal theoretisch besser informieren möchte und auch mehrer Modelle wie jeweils individuelle Exemplare von diesen antesten möchte.

Manches entäuscht nach einiger Zeit auch, was aber auch an tatsächlichen Änderungen am Design liegen kann. Der Sound von Ovangkol/Afzelia Streamer Stage II Bässen gefällt mir einfach nicht mehr so wie der der alten mit Wengé/Afzelia Hals. Mich stören auch auf der Rückseite die Stellen, wo ein Holz aufhört und das nächste anfängt. Mit Wengé/Afzelia Hals und Esche/Cocobolo Korpus dagegen klingen die göttlich, und dank der Hochglanzlackierung irritiert auch nicht das "Kaffeetisch-Gefühl" von Wengé.

Konkret: Mit Chorus (u. einigen ä. gelagerten Fällen) muß man sich länger beschäftigen — oder schon länger beschäftigt haben, bevor man einen antestet, um zu wissen, worauf man achten soll. Zusätzlich zu den Anregungen von Pablo: etwa eine diskrete Einstellung bei halbwegs ausgeglichenem Verhältnis von Speed und Depht erlaubt auch mit bundierten Bässen einen Ton zu erzielen, der einfach steht. Wohlgemerkt, das ist kein Fretless-Emulator, aber manchmal eine brauchbare Alternative.

Mit sehr wenig Speed und viel Depht kann man harte und strahlende Sounds erzielen, gut auch für's Slappen.

Die aufdringlichen Cliché-Sounds wie vor 25 Jahren in Mode fände ich allerdings auch unbrauchbar.
 
Oh, ääh, aber jeder Ratschlag kommt jetzt zu spät. Der Chorus wurde heute zurückgebracht und gutgeschrieben. Hab damit mehrere Stunden zugebracht und gemacht, war auch nicht der erste Chorus, den ich gespielt habe, aber unser Bündnis sollte einfach nicht sein. Ich bin auf keinen grünen Ast mit dem Gerät gekommen, es gab mir nicht das, was ich wollte. Die Einstellungen, mit denen man der Hammond-Orgel via Bass recht nahe kam, fand ich zwar originell, aber ich wollte mir kein Pedal anschaffen nur um ein, zwei Sounds zu haben, von denen ich auch nicht die benötigten 90% überzeugt war. Und da ich mich dabei erwische, daß ich verstärkt dem Effekteinsatz fröne, dachte ich mir, es sei sinnvoller dem Overplaying vorzubeugen und nur für mich wirklich sinnvolle Effekte im Board zu haben. Meinen Reußenzehn bin ich ja auch schon losgeworden.
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
Meinen Reußenzehn bin ich ja auch schon losgeworden.
kein wunder, der ebay-text war ja auch zu göttlich :D
 
Wer war da eigentlich der Scherzkeks, der mir diese Fragen geschickt hat?...
 

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