Im Eifer der Hitze

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Einer meiner morgendlichen Schüttelreime verlangte (und verlangt noch immer) weitere Beachtung. In diesem Text streiten noch mehrere Ideen um die Vorherrschaft. Eure kritische Meinung würde mir sicher helfen. ich habe ein stabiles Verhältnis zu diesem Text, da ich wieder mit etwas experimentiere. Aber ich bin noch für jede Meinung offen…!!


Im Eifer der Hitze

Der Sommer geht hin wie ein Trauerzug
Alle tragen dünn auf, alle tragen weiß
Wasser verdampft, Sonnenschauer schlug
allen ins Gesicht, Schminke verwischt ein
wenig fühlt jeder sich - ein wenig verwaist
alles ist vielleicht nicht so leicht wie es heißt

Und wieder finden sich
Vier Augen im Blick -
Augenblick


Da war sein bunter Slogan auf Trip
Sie bot ihm Wunderdrogen im Slip
Da war ein bunter Slogan auf Trip
Sie bot ihm Wunderdrogen im Slip


Der Donner läuft davon wie ein Rammstein Song
Jeder fühlt‘n den Hammer, keiner weiß Bescheid
Ein Slogan verdampft, wie ein lahmer Darmkrampf
Ein neues Gluck rückt an aber lässt sich Zeit
Man kann es kaum erwarten. Eva im Garten hat
Zischend die Schlange verjagt Teufel noch mal

Und wieder finden sich
Vier Augen im Blick -
Augenblick…

Da war sein bunter Slogan im Trip
Sie bot ihm Wunderdrogen im Slip
Da war sein bunter Slogan im Trip
Sie bot ihm Wunderdrogen im Slip


SOLO

Der Sommer geht hin wie ein Trauerzug
Alle tragen dünn auf, alle tragen weiß
Wasser verdampft, Sonnenschauer schlug
allen ins Gesicht, Schminke verwischt ein
wenig fühlt jeder sich - ein wenig verwaist
alles ist vielleicht nicht so leicht wie es heißt

Und wieder finden sich
Vier Augen im Blick -
Augenblick

Da war ein bunter Slogan im Trip
Sie bot ihm Wunderdrogen im Slip
Da war ein bunter Slogan im Trip
Sie bot ihm Wunderdrogen im Slip
 
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herzlichen Dank für Eure ⭐, lieber @Frank_de_Blijen und @RED-DC5 !

Besonders das erstaunte Gesicht freute mich. Denn ich während ich gewöhnlich mehr über das Zusammenspiel von Zeilen nachdenke, habe ich heute zufällig bei einigen Meistern etwas entdeckt, was den Bau einzelner Zeilen betrifft. Und ich war beim Schreiben selber verblüfft! ;)
 
Hallo @Teestunde , Dank für dein ⭐ unterm Text. Ich habe dich schon langsam vermisst! :)

Scheinbar ein typischer Jongleur - Text, aber ich hab ihn musikalisch anders geschrieben. Mein gefühlter Flow basiert auf 16tel. So hätte ich theoretisch 16 Silben pro Zeile.

Und warum erwähne ich das extra? Nun, 16 Silben bieten eine ganz andere Freiheit, eine Strophe zu schreiben, die nicht leiert. In diesem Falle habe ich quasi meinen SATZ-Subjekten Attribute nach Lust und Laune zugefügt, um MIR das Schreiben unterhaltsamer zu machen.

Mir war egal, ob diese Attribute jemand anderen berühren. Mich haben sie beim schreiben in jedem Einzelfall berührt. Und so habe ich mir automatisch Schreibspaß und -Freude gemacht wie ein leckeres Frühstück.

Nicht nur wir beide wissen, wie man sich manchmal quälen muss, wenn man kurz und stringent eine Geschichte erzählen will oder per Auftrag soll. der rote Faden wird mir schnell zur Qual!! Deshalb denke ich jede Zeile quasi in 16tel. da kann ich dem logisch Erwarteten eine Menge persönliche Attribute beifügen. So wie mich „Blumen“ in diesem Moment eher an „vertrocknete Rosen“ erinnert, da ich DIE gerade vor Augen habe.;)

Ich kann 16 Silben pro Zeile benutzen, muss aber nicht. ich kann auch folgende Strophen-Struktur benutzen:

Xx Xx Xx X
XxX x Xx XxXx XxX x Xx
Xx Xx Xx X
Xx Xx Xx X Xx Xx Xx X

oder gar

Xx Xx
XxX x Xx XxXx XxX
Xx Xx Xx X
Xx Xx Xx X Xx X

Hauptsache, die Struktur liefert einleuchtende Gedanke und Fotos.,


Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die nächsten Tage oder Woche auf diesen Weg weitergehen werde. Vielleicht lande ich so endlich bei wohlklingenden, aber ungereimten Texten, was seit Jahren mein Traum ist: Songs (fast) ohne ENDREIM. Vastehste mia?

lg
 
Grund: Antwort war für einen anderen Faden gedacht
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zugegeben etwas irritiert - für mich fallen Strophen und Refrain von der poetischen Stimmung her kolossal auseinander. Absicht?

Es ist allerdings auch. so, dass ich mit den Refrainzeilen arg fremdele. Das mit dem Slogan will sich mir so gar nicht erschließen - und Wunderdrogen im Slip? Kann man machen, schlägt aber der sentimentalen Romantik der Strophen schon ziemlich hart auf die Mütze.

Aus eins mach zwei? Zumindest liest sich das für mich nach zwei Ideen, die nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben möchten.
 
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Die Strophen packen mich richtig - sie haben eine Bildhaftigkeit, die nach Performance schreit. Das ist großes Kino!

Mit dem
Da war sein bunter Slogan im Trip
Sie bot ihm Wunderdrogen im Slip
Da war sein bunter Slogan im Trip
Sie bot ihm Wunderdrogen im Slip
fremdele ich auch etwas. Aber was nicht ist, könnte noch werden: Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Zeilen, die ich beim ersten Lesen als widerborstig empfinde, irgendwann eine Reibung verursachen. Schaun mer mal.

Einzig mit der Wiederholung der ersten Strophe am Schluß (Der Sommer geht wie ein Trauerzug...) bin ich nicht einverstanden. Die Wiederholung scheint mir zu sagen, dass dem Autor nichts mehr einfiel hier, was ich dir @Jongleur eigentlich nicht unterstellen mag.
 
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Herzlichen Dank für deine Kritik!
für mich fallen Strophen und Refrain von der poetischen Stimmung her kolossal auseinander. Absicht?
Wikipedia schreibt:
Absichten oder Intentionen sind mentale Zustände, in denen sich der Handelnde auf eine bestimmte Handlung festlegt.
1. Ja, ein mentale Zustand verführte mich zu einer Handlung. Ich schrieb zuerst den Schüttelreim. Du schüttelst ja auch gelegentlich - und ich finde: gut. Ich mag Raritäten und habe mir vorgenommen, ernste SR zu schreiben, denn die meisten SR sind irgendwie sexistisch angehaucht. manchmal wirklich urkomisch. Um nicht allzu verbittert zu wirken, versuchte ich, auch mal sexeln! Ich begann bei „Slip“ kam zu „Slogan“ Dann zu Tripp und schloss logisch mit Drogen. Fertig war die Schiebung. Nicht sonderlich spritzig, aber ich hatte eine Deutung..

2. Gleichzeitig kam mir als Wirkung des SR in den Sinn: „Auf engsten Raum Widersinn produzieren.“

3. Ich wollte wie immer den Tag mit einem Test-Text beginnen. Und plötzlich war mein Tages-Thema gefunden: Widersprüche auf engstem Raum! Ich langweile mich zunehmend mit Versen, (Zeilen), die keine Widersprüche enthalten. Also schrieb ich an dem Morgen Zeilen, die irgendwie um Klarheit und gleichzeitig Unklarheit ringen. Diese Arbeit machte mich seltsam glücklich. Warum? Weil sich JEDE KLARHEIT federleicht in Unklarheit verwandeln lässt. Man betrachte Deutungs-Kämpfe in der Astronomie, der Physik, der Politik und nicht zuletzt in der Kunst.

Mit jeder Zeile wurde mir wohler: Kunst, die sich ihrer Wahrheit beraubt!! Ich begriff plötzlich Dadaismus, Kubismus usw. Da fehlte noch was als Zusammen-Fassung: Genau.., mein verkorkster SR.

Ja, so war das! Ich bin sicher, das manche Leser mein Motiv unterschwellig fühlen. Und wer nicht… dem gratuliere zu seiner gesunden Einstellung. :);):)
 
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Einzig mit der Wiederholung der ersten Strophe am Schluß (Der Sommer geht wie ein Trauerzug...) bin ich nicht einverstanden. Die Wiederholung scheint mir zu sagen, dass dem Autor nichts mehr einfiel hier, was ich dir @Jongleur eigentlich nicht unterstellen mag.
Herzlichen Dank für deine Kritik! :love:

Ja, du hast 100-prozentig recht!!! Ich hatte einen Termin, und weil ich minimal 3 Strophen höre, wiederholte ich vorerst am Ende den Anfang. Aber ich werde garantiert einen neuen Schluss schreiben. Ich freu mich sogar riesig darauf. Also einen besonderen Dank für deine (eure) Ermutigung!
 
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