Identifikationsmerkmale bei Fender Custom Shop Modellen

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Hallo

Ich hab gleich zu beginn ein paar Fragen.
Bei den Fender Custom Shop Gitarren habe ich jetzt schon oft gesehen das auf der Kopfplatte hinten das Custom Logo ist und eines auf der Vierpunktverschraubung (mit seriennummer) und dann gibt es Modelle da ist auf der Verschraubung nur die Seriennummer und auf der Kopfplatte hinten das Logo. Ist das normal ?! Hab nämlich Angst zwecks Fälschung weil ich mir denke das Logo auf der Kopfplatte kann man leicht draufkleben.

Und dann wollte ich noch wißen ob mir jemand etwas über die NOS Serie von Fender erzählen kann beser gesagt geht es um eine 1965 Custom Shop Stratocaster NOS. Hab nämlich zur Zeit zwei Angebote einer 1965 NOS und einer 1962 Relic was sind bei diesen Jahren (65 und 62) so der Unterschied ist.

Besten Dank im Voraus
 
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Hi.
Also das mit der Identifikation da wag ich mich mal nicht ran, weil ich nicht weiß obs bei jeder Strat so ist wie bei mir.
Und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich bei allen Custom- Strats die ich gespielt habe nie so wirklich darauf konzentriert habe.

Zur NOS- Serie:

Die Gitarren sind schon bombig... Ist halt Custom- Shop.

Aber in dieser ganzen Vintage- Custom- Relic- Liga finde ich die NOS- Serie am schwächsten.
(Das ist aber nur meine persönliche Meinung, aufgrund von eigenen tonalen Vorlieben / kann bei Dir und Anderen eben auch ganz anders sein)

Fender sagt die Gitarren unterscheiden sich optisch und tonal so:

NOS-
Alte Strat von z.B 1962, nie gekauft, nie gespielt,keine Gebrauchsspuren, gealterte und vergilbte Elektrik und Plastik,gute tonale Voraussetzungen durch den ins Holz gesunkenen Lack (was durch etwas dünnere Lackierung nachempfunden wird), aber eben tonal nicht eingespielt und eingeschwungen.

CC-
Alte Strat z.B 1962, verkauft, sehr oft gespielt, mehrere feine Lackrisse und Spielspuren (durch z.B Kältespray nachempfunden), gealterte vergilbte Elektrik und Plastik,sehr guter Ton durch den ins Holz gesunkenen Lack und die Mikrorisse im Lack, welche die Spannungen des Lacks auf den Korpus vernichten (schwingt besser), klingt eingespielt und eingeschwungen.

Relic / Heavy Relic-
Alte Strat z.B 1962, verkauft, dauerhaft und im fast tagtäglichen Schwersteinsatz gespielt, Lackrisse, schwere Spielspuren und komplette Lackabplatzungen, gealterte und vergilbte ALLES, erstklassiger Ton durch ins Holz gesunkenen Lack und fehlenden Lack ( die Gitarren sind auch nur hauchdünn lackiert ) komplett eingespielt und komplett eingeschwungen.

Ich persönlich gehe davon aus dass das meiste wirklich an der hauchdünnen Lackierung und den feinen Rissen im Lack liegt und nicht an dem hier und da mal kompletten fehlen des Lacks an den Relics.

Die Relics sind einfach nochmal dünner lackiert als ne CC und vor allem ne NOS.
Und ich denke auch dass hier die Hölzer noch mal andere sind.
Es gibt auch das Gerücht Fender würden die Relic- Gitarren künstlich einschwingen.
Aber ich denke dafür fehlt denen wirtschaftlich die Zeit um das tatsächlich umzusetzen.

Zum Thema 62er und 65er werden die Gitarren beide ein Rosewood- Griffbrett auf nem Maple- Hals haben.
Body musst du mal schauen... könnte sich in Esche und Erle unterscheiden, die Hals- Form und - Dicke werden sich wahrscheinlich etwas unterscheiden.

Ich persönlich würde die 62er Relic nehmen.
1962 ist ein edler Strat- Jahrgang :) und die Relics klingen für mich einfach besser da kann man sagen was man will.
Sie sind rein akustisch schon sehr viel lauter und resonanter und füttern dementsprechend einfach besser den Ton.

Der Grundklang bleibt der selbe, aber da gesellt sich noch etwas dazu was man als Fülle und Rauminhalt war nimmt.
Und das ist einfach nur für einen selbst. Für den Spieler das gewisse Etwas was sich nicht so in Worte fassen lässt aber vorher immer gefehlt hat.

Live oder auf ner Studioaufnahme wird das aber niemandem auffallen. Und auch nicht dem Mann oder der Frau zuhause im Nebenraum.
Das ist wirklich nur das was einem als Spieler selbst immer gefehlt hat.
Und das ist für jemanden selbst aber trotzdem ein Unterschied der Welten ausmacht.

ICH würde im Vergleich der beiden Gitarren beim anspielen bestimmt mit der Relic nachhause gehen.

Da bin ich mir sicher.

Ich hätte auch lieber ne Strat die klingt wie ne Relic, aber wenigstens aussieht wie ne CC oder ne NOS.
Ich suche immer nach Relics die nicht so extrem kaputt sind und das ganze gerelicte nicht so krass offensichtlich ist.

Aber wie gesagt... ich hab noch keine CC oder NOS gefunden die so klang wie ne Relic. LEIDER!!!

Ich möchte aber zum Schluß nochmal darauf hinweisen dass das was ich geschrieben habe meinen eigenen Erfahrungen und vor Allem meinen eigenen Vorlieben entspricht!

Und die muss ja nicht jeder teilen.

Ich kenne auch durchaus Leute die jede American Standard ner Custom- Shop vorziehen weil sie eben im Vergleich auf diesen etwas nach Plastik klingenden Sound abfahren.

Also jeder hat seine eigenen Vorlieben.

Deswegen bitte keine Streitereien ob die Relics besser klingen oder nicht.
Besser muss es eh nicht heißen, sondern ANDERS.

Und wenn ICH auf ne Empfehlungsfrage antworte, ist es auch klar dass ICH das empfehle, was ich MIR SELBER holen würde.

Also lieber TE: Nimm meinen Beitrag nicht als Kaufaufforderung, sondern als Test- Vorschlag an.
Dir muss ne Relic noch lange nicht besser gefallen als ne NOS.

Aber ich wollte mal das bekannte- geh beide anspielen und entscheide dich dann- umgehen.
Wobei das natürlich immer die beste Wahl ist, sofern es möglich ist.
 
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Hallo JC

Ich danke dir für deine Umfangreiche Antwort. Ich werde einfach schauen welche Gitarre für mich am besten klingt und dann einfach entscheiden .
Und wenn die Gitarre das Holz weniger eingeschwingt ist als bei einer Relic solls mir recht sein ein bischen was Jungfräuliches in der hinsicht ist sicher nicht schlecht bzw spiele ich die Gitarre sehr oft. Jedenfalls werde ich dann eine kleine Vorstellung machen.

Beste Grüße
 
Bei meiner vor kurzem verkauften NOS war das Customemblem auf der Rückseite des Headstocks nicht auf dem Lack aufgeklebt wie z.B. vorne das Fenderlogo sonder der Lack war über dem Customlogo und man hat KEINE Unebenheit gespürt (hat eher den Eindruck einer Stempelung gemacht).

Ein Blick in's Innere der Gitarre verrät auch schon mehr. Die Halstasche z.B. - hier mal ein Foto von meiner. Mir wurde von Fendercracks hier im Forum bestätigt, dass es sich bei dem Shim um die Art handelt, die Fender im CS benutzt und auch die Stempel und die Prägung seien in Ordnung:

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Hier sieht man ein bisschen wie eben das Customsymbol im Vergleich zu den vorderen Waterslides ist. Hab leider keine besseren Fotos mehr gemacht. Vorne sieht man, wie sich die Ecken der Slides schon ein bisschen abheben/aufrollen:

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Hier auch noch ein Foto von der Unterseite des Schlagbretts - meine war BJ 2006 aber ich schätze, da wird sich nicht so viel getan haben in der Zwischenzeit. Auch die Prägung in der Fräsung des Halspickups ist authentisch:

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Ich hab damals sehr viele Fotos angefordert, da das COA gefehlt hat aber mir wurde hier sehr geholfen und an der Echtheit hab ich bis heute nie gezweifelt - ein tolles Instrument und auch der Fendersupport, den ich um ein ErsatzCOA gebeten habe (was natürlich nicht ging... andere Geschichte da ich nicht Erstbesitzer war usw.), hat mir die Echtheit anhand der Fotos quasi bestätigt.

Viel Spaß mit der Neuen - welche auch immer es wird :)!
 
Hallo So es ist jetzt schon eine Zeit her aber ich wollte dennoch über die NOS Strat berichten was war und was daraus geworden ist. Also es handelte sich um 1965 Stratocaster der NOS Serie aus dem Fender Custom Shop. Hab die Gitarre vor Ort angetestet und das erste was mir aufgefallen ist war das sie ziemlich schwer ist für Strat verhältnise. Der Korpus war aus Erle und das aufgeleimte Griffbrett ein Palisander (Indien). Soweit so gut . Der Verkäufer hat mir dann noch mitgeteilt das die Gitarre seit 5 Jahren im Koffer lag und das merkte man beim spielen da sie sehr verschlossen war vom Klang her . Dennoch leider fand ich gefallen an der Gitarre bzw hegte gute Hoffnung ihr gegenüber das wenn man sie mal ordentlich rannimmt und viel spielt sie klanglich mehr aufgeht und offener wird. Farbe war übrigens 3 Tone Sunburst (Nitrolack) . Ich kaufte die Gitarre für 1800 Euro und selbst das war zuviel denn ich spielte 4 Monate lang auf ihr sowohl zu Hause als auch Live. Anfangs machte die Gitarre nach ein paar Wochen klanglich einen Schritt nach vorne die Mitten kamen jetzt besser rüber aber das war es dann auch schon. Sie klang nicht schlecht aber ohne Scherz jede Mexico Strat hätte besser geklungen. Die Tiefen waren in Ordnung aber die Mitten und Höhen klangen heiser und das änderte sich nicht und führte dazu das ich immer unglücklicher mit der Gitarre wurde. Die Gitarre ist natürlich nachjustiert worden nicht das hier etwas missverstanden wird das ist auch nach 5 Jahre im Koffer nötig. Schließlich begann ich mir mal das innenleben der 1965er Stratocaster anzuschauen alle Serienummern stimmten überein usw aber dann machte ich in der Halstasche eine entdeckung. Tatsächlich befanden sich in der Halstasche Harz ähnliche Rückstände das macht jetzt nicht das wesentliche Klangbild aus gehört aber in keine Gitarre rein und schon gar nicht in eine Custom Shop Strat. Nach dieser Entdeckung könnt ihr euch vorstellen das ich die Klampfe gerne beim Fenster rausgeschmissen hätte. Ich hatte die Schnauze voll und war fest entschlossen die Gitarre wieder zu verkaufen. Das tat ich auch und es fand sich auch ein Käufer der trotz meiner Aufklärung warum ich die Gitarre verkaufe mir die Gitarre um ebenfalls 1800 Euro abnahm. So eine Gitarre weniger ein bischen mehr Kohle am Konto was nun? Die Suche nach ,,dem,, Sound war nicht beendet und so sprach ich mit meinem Gitarrenbauer Andreas Neubauer in Wien und der hatte zufällig eine Stratocaster vor kurzem fertigestellt. Als ich die Gitarre in den Händen hielt und sie anspielte war mir klar ,,das ist sie !,, Der Korpus aus Esche (Holz wurde 20 Jahre ca gelagert eines seiner ersten bestände) das Griffbrett aus Ahorn mit aufgeleimten Palisander. Die Pus Häussel St Blues Nitrolack Weis mit einem ganz ganz dezenten Relic (Relic buristen werden meinen das es kein Relic ist hehe) Nur mal um das gröbste zu Beschreiben ich werde die Gitarre noch extra Vorstellen. Dazu hab ich mir ein Mono GigBag gekauft und ich hab da echt gefallen daran gefunden vorallem ist es bequemer wenn man viel unterwegs ist aber auch da nochmal eine genaue Beschreibung die bald folgen wird sofern es noch keine gibt. Zum Abschluss: Ich bin nach wie vor mehr als zufrieden mit der Neubauer Strat und habe mit dem Andreas nach ein paar Wochen über Humbucker und P90 Gitarren gesprochen da ich mir eine solche als Kontrast zur Stratocaster zulegen wollte und sogar da hatte er etwas sehr Intressantes für mich. Aber das ist eine andere Geschichte ;-)

Anbei jetzt noch zwei Bilder der 1965CS und der Neubauer Strat zu dem ich dann noch einen eigenen Beitrag verfassen werde. Eines noch am Rande bei der weißen Strat kommt noch etwas auf die Kopfplatte schaut jetzt ein bischen Nackig aus.

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