Also in punkto frettless selberbauen usw. habe ich mein Lehrgeld bezahlt. 1986 kaufte ich meinen ersten Bass, ein gebrauchter Ibanez Road-Star II, für damals 200,-- DM. Da ich damals keine Ahnung von Bässen hatte, dachte ich fälschlicherweise, dieser Bass sei nicht gut. Ich machte neue Saiten drauf, und wußte natürlich nicht, wie ein Bass mit neuen Saiten klingt, schepper schepper (heute wäre ich froh, meine Bässe würden immer so klingen). Kurze Rede, langer Sinn... ich ging´s zum Händler meines Vertrauens, und er verkaufte mir einen Yamaha BB 1000 S. Ein sehr geiler Bass, aber da ich noch immer keine Ahnung hatte, tauschte ich die Pickups gegen welche von EMG, die klangen fetter (aber die alten hätten auch gereicht). Da ich ein großer Fan von Status Quo (kennt die noch jemand?) war und bin, mußte ich kurz darauf den Headless Carbon von "Status" haben. Der kostete damals 4000,-- DM, und ich gab meinen Yamaha in Zahlung (weiterer Fehler).
Den Status habe ich mittlerweile immernoch, weil es sich nicht lohnen würde, den für´n Taschengeld zu verkaufen. Vor ca. 1 Jahr habe ich mir für 700,-- Euro einen gebrauchten BB 1000 S wiedergekauft, ein wirklich exzellentes Stück.
Ich merke gerade, daß ich ein wenig vom Thema abweiche, aber egal. Zum einen wollte ich sagen (und da tragen diese diversen Hochglanz-Zeitschriften eine Menge zu bei), daß es im Prinzip überhaupt nicht darauf ankommt, einen möglichst teuren Bass zu spielen, sondern darauf, daß er gut klingt bzw. man selbst beurteilen kann, welchen Sound man will und ob dies der entsprechende Bass rüberbringt. Dieser o.g. Status Headless ist bestimmt kein schlechter Bass, jedoch kann er halt niemals so klingen wie einer aus Holz, logisch.
Und was ich noch zum Thema "fretless" sagen wollte: Nach einiger Zeit hatte ich meinen ersten, den Ibanez, `mal wieder in den Händen und hielt es für eine gute Idee, die Bünde herauszureißen, die Fugen mit Furnier zu schliessen und dicken Lack drüberzuziehen. Klar, nun war es ein Fretless, aber gut geklungen hat er deshalb noch lange nicht. So ging ich wiederum ein paar Jahre später hin, sägte die Fret-Fugen wieder auf, und passte die alten Bünde wieder ein.
Was ich sagen wollte: Die ganze Aktion war für´n Arsch... hätte ich ihn so gelassen wie er anfangs war, dann hätte ich heute einen geilen, alten Bass, denn von der Optik ist er genial. Aber vom Sound her habe ich ihn verpfuscht, durch die ganze Halsab- und anschrauberei hat´s auch den ein bisschen verzogen, die Bünde sind nicht mehr so sauber, und und und.
Mittlerweile würde ich mir auch niemals einen Bass bestellen, den ich nicht zuvor gespielt habe, weil jeder Bass anders klingt, egal ob von der gleichen Serie. Insofern habe ich auch meine Bedenken, sich einen Bass selbstzubauen (Ich spielte mal in den 80ern mit dem Gedanken, mir über die Fa. Rockinger (gibt´s die noch?) einen zusammenzubasteln, `nen Jazz-Bass sollte es werden; zum Glück habe ich es nicht gemacht!)
Natürlich ist es schön, seinen eigenen, individuellen Bass zu besitzen, aber was letztendlich zählt ist doch der Sound, oder nicht?
Also die Fretless-Bässe, die ich in den letzten 20 Jahren bei diversen Händlern angetestet habe, klangen jeweils immer am besten mit "Bartholini-Pickups" !!!
P.S.: Welches ist denn Euer Lieblingsholz ? Erle, Esche, Ahorn.... ??? Und welches Griffbrett, Ahorn oder Rosewood ???