zerhacker schrieb:
ich hab mir so viel zum schalgzeugstimmen durchgelesen... ICH KRIEGS EINFACH NICHT HIN... die toms hören sich scheiße an... das einzige was halbwegs geht ist der snaresound, ansonsten alles scheiße! toms haben 4 minuten sustain und ich muss abdämpfen wie blöd wenn cih das nicht will, aber so hören sich die felle nachm stück pappe an.. dann weiß ich cniht wie ich meine toms anch noten stimmen soll, weil mein stimgerät gar nich drauf anspringt und wnen nur ganz kurz, damit is mir dann auch nciht geholfen... ich raff es einfach nciht... HILFE
Ich würde Dir gerne helfen, müsste dazu aber wissen was für Kessel Du hast
(Marke, Grösse, Farbe.....
Schwarze drums klingen ja bekanntlich am besten:screwy
Hast Du nagelneue Felle und wenn ja, welche?
In was für einem Raum steht dein Set? (es gibt halt Räume die von ihrer Bechaffenheit her fast jedes Set Scheisse klingen lassen)
Ein paar generelle Hinweise.
Vergiss die Nummer mit dem Stimmgerät! Toms sind keine Pauken und lassen sich i.d.R. nicht auf einen bestimmeten Ton stimmen.
Wohl ist es allerdings möglich und ratsam die Toms untereinander auf ein bestimmtes Intervall zu stimmen. Bei Sets mit z.B. 3 Toms, sollten diese sich tonal deutlich voneinander abheben, während bei einem Mega-set mit 5, 6 oder mehr Toms die Tonabstände ruhig enger beeinander liegen dürfen.
Eine gute Ausgangsbasis ist folgende Vorgehensweise.
Alle Felle abmontieren und die Kesselgratungen der Toms auf Macken oder Unebenheiten kontrollieren. Stell die Kessel spasseshalber mal auf eine exakt ebene glatte Fläche (Glas oder Marmortischplatte z.B.) und schau nach ob die Kesselränder wirklich rundum Plan aufliegen. Das Gleiche auch mal mit den Spannringen machen. Bei der Gelegenheit kannst du auch gleich prüfen, ob die Verschraubung der Stimmböckchen auf der Kesselinnenseite überall korrekt ist und nichts rödelt, ggf. vorsichtig nachziehen.
Dann noch die Spannreifen an das entsprechende Tom halten und prüfen ob sowohl Tom als auch Spannreifen exakt rund sind. Bei einfachen geflanschten spannringen kommt es schon mal vor, das die ´n Hau weghaben. Sollte wirklich einer Deiner Kessel unrund sein hast Du ein Problem. (Produktionsfehler und/oder Transportschäden sind leider keine Seltenheit.) Überprüfe ebenfalls, ob alle Stimmschrauben exakt gerade sind, falls nicht --> Austauschen, kostet nicht die Welt.
So weit alles im grünen Bereich?
Dann geht es ans Eingemachte.
Zunächst mal die Reso-Felle aufziehen, dabei niemals die Stimmschrauben im Uhrzeigersinn anziehen, sondern immer nachenander die jeweils gegenüberliegenden.
Dann die Toms nebeneinander auf den Teppich stellen, mit der bereits aufgezogenen ResoFell-Seite nach Oben und die Felle "entjungfern"
.
Bei kleinen Toms einfach die Handfläche in die Fellmitte und mit dem ganzen
Körpergewicht aufstützen. keine Angst, die Kessel können das ab und das fürchterliche Knistern und Knacken der Fellränder ist gewollt und beabsichtigt. Sollte dabei mal ein Fell in die Binsen gehen, kannst Du es garantiert umtauschen wegen Produktionsmängeln.
Bei den grösseren Toms verfährst Du genau so, nur dass Du Dich einfach mit deinem Hintern draufsetzt. (vorher Taschen ausleeren!)
Danach ziehst Du die Felle weiter an, bis keine Falten mehr sichtbar sind (in den Fellen, nicht Deinem Hintern) und
überall Kontakt zwischen Fell und Kesselrand besteht.
Nun zum Abdämpfen einen Aschenbecher (leer) oder ´ne Flasche Bier in die Fellmitte stellen (die Toms stehen immer noch in Reih und Glied auf dem heimischen Teppich) und mit einem Stick oder dem Griff eines Schraubenziehers ungefähr 4 bis 6 Zentimeter von den Stimmschrauben entfernt zur Mitte hin
das Tom ringsherum anschlagen und genau hinhören ob die Tonhöhe überall
gleich ist. Falls nicht, an der entsprechende Stimmschraube rauf oder runter-tunen bis es stimmt.
Das ist ´ne reine Fleissarbeit, lohnt sich aber.
Danach schlägst Du die Toms nacheinander in der Fellmitte an und horchst, ob Dir die Abstufung, respektive das Tonintervall zusagt.
Nun die gleiche Schufterei erneut, dieses mal mit der Schlagfell-Seite.
Zwischendurch die Bierflasche austrinken und den Ascher wieder ausleeren.
Nun da alle Toms komplett befellt sind, einfach die Toms so hinlegen, dass Du sowohl Reso als auch Schlagfell nacheinander anschlagen kannst um zu überprüfen ob beide Seiten gleich hoch bzw. tief gestimmt sind.
Das soll zunächst mal lediglich die Ausgangsbasis darstellen!
Einen vollen sauberen Ton erzielt man in der Regel in dem man das Schlagfell
anschlägt und die im Tom befindliche Luftsäule das Reso-Fell zu Schwingungen in möglicht exakt gleicher Frequenz anregt.
Stimmt man das Schlagfell höher als das korrespondierende Reso-Fell, wird der Ton zumeist länger, aber eben auch oft unkontrolliert und flatternd.
Die letzte Variente ist: Schlagfell etwas tiefer als das Reso zu stimmen.
Das ist meine bevorzugte Wahl und auch die der meisten Drummer die ich kenne.
Das Sustain des Toms wird dadurch verkürzt wenn man es nicht übertreibt, man erhält einen knackigen Attack und speziell beim Mikrofonieren des Sets
kann sich der Mischer (so er denn seinen job versteht) das todmachende und gefürchtete "gaten" sparen.
Aber ich will nicht vorgreifen.
Jetzt ist der Moment gekommen an dem Du das Set komplett aufbauen solltest und dann lediglich noch an den schlagfellen der Toms zum Feintuning
schreiten kannst.
Übrigens, das lästige Ansprechen des Snareteppichs beim anspielen einiger Toms wird m.E. völlig überdramatisiert. So lange es sich in gewissen Grenzen abspielt geht das später im musikalischen Gesamtbild sowieso völlig unter und ist zu vernachlässigen. Hier geht es ja primär ohnehin erst mal nur um die Toms.
Für welche Tuning-Variante Du dich auch entscheidest, je nach Raumbeschaffenheit Deines Proberaumes wird dir der Klang der Toms u.U. immer noch nicht behagen.
Nun könntest Du noch verschiedene Dämpfungsvarianten ausprobieren.
Auch hier gilt wie bereits weiter oben in diesem Thread erwähnt: Weniger ist oft Mehr!!
Ich habe schon die hirnrissigsten Dämpfungsmethoden in diversen Proberäumen mit ansehen dürfen. Das reichte von der Familienpackung Taschentücher, über Schaumstoff IN DEN Toms und komplett vergafferten Reso-Fellen bis hin zu Bierdeckeln auf die Unterseiten der Schlagfelle geklebt. :screwy:
Experimentiere einfach ein wenig herum, aber übertreibe es nicht.
Moon-Gel, ein halbes oder gar viertel Taschentuch, ggf. aus alten Fellen geschnittene Ringe oder halbe Ringe bewirken da schon einiges.
Die Wahl der richtigen Felle ist weniger eine Wissenschaft, als vielmehr reine
Geschmackssache.
Ich persönlich benutze als Reso-Felle ausschliesslich Remo Clear Ambassador, machmal auch Coated Ambassador (die einschichtigen rauhen weissen) und als Schlagfelle auf allen Sets die doppelschichtigen Remo Emperor in Clear oder Weiss. Lediglich auf meinem 9000er Recording spiele ich zur Zeit noch Pinstripes weil sie mit dem Set gut harmonieren.
Auf meine Snaredrums gebe ich entweder Remo Powerstroke oder stinknormale weisse Ambassador.
Bei den Bassdrums bin ich wieder vom Powerstroke weggegangen und benutze z.Zt. Remo Pinstripes.
Abschliessend noch Folgendes.
Verabschiede dich von dem Gedanken auch nur annähernd den Schlagzeugsound deiner Lieblingsband, respektive Deines Trommler-Idols hin zu bekommen!!
Einerseits gilt: It´s the man, not the maschine! Mehr als 50% eines Schlagzugsounds kommt von dem Menschen der hinter der Kiste hockt.
Andererseits gilt bei Studioproduktionen eher: It´s the maschine, not the man!
Nebenbei bemerkt spielen die wenigsten Endorser im Studio das Geraffel für das sie ach so werbewirksam ihre Rübe hinhalten.
Die Technik tut ein Übriges.
Lass Dich also nicht entmutigen und ich hoffe Dir mit meinen Ratschlägen ein wenig geholfen zu haben.
Halt uns auf dem laufenden.
Bis denne....
WayneSchlegel