Ich fühle nichts mehr

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SvenUndSo
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Hallo an die Community,
ich poste hier einige Texte, die ich für eine Alternative-Rock-Band geschrieben habe.

Ich fühle nichts mehr

Ich schlage die Zeitung auf und schweife blind umher
Die Welt ist in Bewegung, aber ich bin's nicht mehr
Sollte ich etwas sagen oder sollt ich etwas denken?
Oder sollt' ich akzeptier'n, mich braucht's nicht dafür

Ich würde gern versteh'n, doch die Schande ist: Ich fühl nichts mehr
Ich würd gern diskutieren, doch der Punkt ist der: Ich fühl nichts mehr, ich fühl nichts mehr

Ich schalte den Fern'sehr ein und schalt blind umher
Die Welt ist in Bewegung doch mich interessiert's nicht
Sollt' ich etwas sagen? Oh sollt' ich? Oh sollt' ich?
Oder sollt' ich es akzeptier'n: Es gibt wen dafür?

Ich würde gern versteh'n, doch die Schande ist: Ich fühl nichts mehr
Ich würd gern diskutieren, doch der Punkt ist der: Ich fühl nichts mehr, ich fühl nichts mehr

Ich hab es versucht
Ich habe es versucht zu verstehen
Doch ich hab schnell gemerkt, ich hab schnell gemerkt, die Warheit tut weh, die Warheit tut weh...

Ich würde gern versteh'n, doch die Schande ist: Ich fühl nichts mehr
Ich würd gern diskutieren, doch der Punkt ist der: Ich fühl nichts mehr, ich fühl nichts mehr
 
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WOW, dein Text trifft genau das Thema der Zeit. So ist es grade leider überall auf der Welt. Jedem geht es so, oder den meisten.
 
Hi,
sehe ich genau so: Gut getroffen, offen genug, aber deutlich genug - ohne eine Antwort zu offerieren oder zu suggerieren oder ohne einen zu entlassen, in der wohlfeilen Meinung, die eigene Gefühlsabwesenheit sei letztlich auch und doch okay ...

x-Riff
 
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Nice. Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. On point!
 
Hallo SvenUndSo,

Lob hast Du ja schon zu Genüge bekommen:great:
Von mir bekommst du noch eine kleine Anregung:)

An einigen Stellen ist die Satzstruktur für meinen Geschmack etwas zu ''rund''.
Da das lyrische Ich in deinem Liedtext die Informationen und Eindrücke, die er über die Medien (Zeitung & TV) erhält, ja nicht richtig ordnen kann, und nicht weiß wie er mit ihnen umgehen sollte, könnte eine grundsätzlich fragmentarische Satzstruktur eher zum Inhalt passen.

Ein Beispiel (von vielen möglichen Beispielen) zur Veranschaulichung:
''Ich würde gern versteh'n, doch die Schande ist: Ich fühl nichts mehr''

Im fettgedruckten Satzteil könnte man eventuell das Verb zum Beispiel wie folgt auslassen und somit einen insgesamt eher fragmentarischen Charakter erhalten:

1. ''Ich würde gern versteh'n, doch welch Schande: Ich fühl nichts mehr''

Oder noch besser, weil noch fragmentarischer als in 1.:

2. ''Ich würde gern versteh'n, welch Schande doch: Ich fühl nichts mehr''

Auf diese Weise würden Form und Inhalt insofern korrelieren, als dass die bruchstückhaften, flüchtigen Informationen und Eindrücke, die das lyrische Ich über die Medien erhält, sich auch in der Form, genauer gesagt in der fragmentarischen Satzstruktur, widerspiegeln würden.

MfG,
LOVEGUNMASK...

Edith sagt:

Außerdem ist mir noch aufgefallen, dass sich dein Text weitestgehend sehr ''theoretisch'' liest, wie zum Beispiel in den folgenden Zeilen:

''Ich würd gern diskutieren, doch der Punkt ist der [...]''

''Sollte ich etwas sagen oder sollt ich etwas denken?
Oder sollt' ich akzeptier'n, mich braucht's nicht dafür''

Daher könnte man sich überlegen, ob man nicht vielleicht an der einen oder anderen Stelle (vielleicht in einer Art Bridge) ein konkretes Thema aus den Medien (Zeitung, TV) in bildhafter oder metaphorischer Form zumindest mal anspricht, um so der Zuhörerschaft einen konkreten Bezugs- und Anhaltspunkt anzubieten.

Eine ganz spontane Idee wie so etwas aussehen könnte; vielleicht als Bridge oder als Schlusszeile:

''Hilfe! Ich sinke, sinke im Mittelmeer
Ich krieg' die Krise, helft mir, ich kann nicht mehr''

Das ist mir jetzt als Erstes spontan eingefallen und ich finde den Inhalt meines Vorschlags selber nicht gut. Mir ging es auch nur darum, anhand eines frei erfundenen (und zugegebenermaßen schlechten) Beispiels zu zeigen, was ich meine, wenn ich sage, dass eventuell ein konkretes Thema in bildhafter oder metaphorischer Form angesprochen werden könnte, damit sich der Text insgesamt etwas ''praktischer'' und wenig ''theoretischer'' liest.

MfG,
LOVEGUNMASK...
 
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Hallo SvenUndSo,

um meiner Hymnenkritik eine positive folgen zu lassen: Hier funktioniert (momentan) alles gut. Die "Welt in Bewegung" plus der Dauerbeschuss aus den "Medien" schafft ein Gefühl, das ich momentan bei fast Jedem vermute: Hilflosigkeit.

Ich hoffe, wir überstehen auch diese Krise friedlich. Falls ja, könnte der Text, sowie wie er heute funktioniert, übermorgen etwas zu flach wirken. Aber heut ist heut! ;-)

Gruss
 
Ja, trifft den NErv der Zeit, das stimmt. SEhr schön!
 

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