Ich brauche Melodien

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Tonii
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Hallöchen :)

Ich bin auch neu hier und hoffe dass ich hier richtig bin mit meiner Frage.

Als Seminararbeit muss ich ein Stück selbst komponieren, dabei ist mir aber freigestellt mit welcher Besetzung, wie lang es sein soll und welcher Musikrichtung es angehören soll. Ich habe mich dann für Filmmusik mit Orchesterbesetzung entschieden. Ich spiele seit 8 Jahren Klavier, seit 5 Jahren Posaune und habe auch schon erfahrung im Dirigieren (was mir sehr viel Spaß macht:D) außerdem habe ich schon ein paar sachen arrangiert z.B. den Song "Counting Stars" von One Republic für ein Bläserquartett (3 Posaunen 1 Trompete). Ich hab das auch schon alles im Kopf wie es ablaufen soll und bin auch voller tatendrang aber ich bin mit den Ergebnissen einfach nicht wirklich zufrieden. Es soll bombastisch werden so wie z.b. bei Fluch der Karibik, die Leute und vorallem meine Lehrer sollen Gänsehaut bekommen aber wie schaffe ich dass und mein größtes Problem is einfach woher bekomm ich diese Melodien gibt es da irgendwelche Tipps ??
Vielen Dank schonmal im vorraus ;)
Tonii:great:
 
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1) Zum einen solltest Du Dich nach Möglichkeit von dem Zwang befreien, etwas ganz BESONDERES zusammenzubringen. Sowas kann unheimlich hemmen. Versuche lieber, Dich mit dem zufriedenzugeben, was Du wirklich KANNST und eventuell die handwerklichen Grenzen ein wenig weiter auszuloten ...

2) Zum zweiten empfehle ich einen WÜRFEL zur Melodien-Findung. Und das ist ein ernst gemeinter Rat. Zwei Würfel haben potentiell 12 Augen ... das paßt also hervorragend zu unserem Tonsystem.
Die "Spielregeln" kannst Du ja nach Belieben auslegen ... wenn zu z. B. etwas würfelst, was ganz und gar herbeigewürfelt klingt, kannst Du´s ja wieder verwerfen, oder abändern ...
Jedenfalls aber kann so eine Herangehensweise ein großartiges Inspirations-Sprungbrett sein, wenn man als (gewürfelte) Ausgangslage etwas hat, mit dem man dann halt arbeiten muß und das man als Material weiter verwenden muß in Harmonisierung, Arrangement, Instrumentierung, Rhythmisierung, etc. ...

LG - Thomas
 
Verstehe ich das richtig? Du bist erstmal ja auf der Suche nach einem "Hauptstatement" bzw. einem Thema für das dann zu erarbeitetende Stück, richtig?

Naja, es ist im Grunde ziemlich einfach eine wirkungsvolle, simple Melodie zu erarbeiten.
Versuche doch mal folgendes: Du schnappst dir eine schöne Akkordfolge die deiner Meinung nach deinen Vorstellungen zur Wirkung nahe kommt und dann fängst du am besten mit der Terz des ersten Akkord an. Gehst abwechselnd die Tonleiter rauf und runter, machst mal etwas größere Sprünge. Da lassen sich dann schon einfach zwei-drei interessante Leittöne herauskristallisieren.
Wichtig bei der Melodienfindung ist die Phrasierung. Das ist meiner Meinung nach überhaupt das wichtigste Werkzeug. Du glaubst gar nicht wie viele Möglichkeiten du damit hast.
Einfach mal rumspielen, drei bis 4 Töne auf einer bestimmte Akkordfolge, bestimmt artikuliert, bestimmt phrasiert, können eine Melodie ergeben, die deinen Zuhörern Spaß macht.
 
@turko: Das mit dem Würfel finde ich eine super Idee, die werde ich auch auf alle Fälle mal ausprobieren!! Vielen vielen Dank:great:

@neviani22: Genau ich brauche erstmal ein Hauptthema welches ich ausbauen will... ich glaub ich war da bis jetzt immer bisschen zu verklemmt vor meinem Klavier ... :/
 
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Du solltest unbedingt freier in deinem Klavierspiel werden. Und dich auch von anderen Konventionen und Zwängen lossagen. Du scheinst eine sehr gute Musikausbildung genossen zu haben, kannst aber keine Melodie erarbeiten. Natürlich kann man auch nicht auf Teufel komm raus kreativ sein, aber etwas zu improvisieren sollte dir bei deinen Skills keine Probleme bereiten.
 
Bei mir ist ein extremer Unterschied zwischen Melodien, die ich improvisiere (die sind mäßig, und immer das, was "meine Hände immer schon tun"), und Melodien, die ich mir ausdenke = im Kopf eine zuerst vielleicht triviale Idee umbaue. Ja, das ist Konzentrationsarbeit, vor allem solange man noch nichts aufschreibt, sondern "umbaut": Aber die Ergebnisse scheinen mir um vieles besser zu sein ...
 
Völlig richtig, bewusst, aber auch befreit Musik zu machen ist kein Paradoxon.
Du kennst jeden Parameter der Musik wahrscheinlich recht gut, welche Wirkung du erzielst wenn du so und so viel Gewicht auf einen bestimmten legst sollte dir eigentlich klar sein. Die rhythm. Phrasierung spielt da eben eine entscheidene Rolle. Spiel doch mal ein Am und phrasiere A H C unterschiedlich, fange mal mit H an, lass das C etwas später kommen, probiere wie sich die Bedeutung des A umdeuten lässt, wenn du es vorziehen würdest. etc. etc.
 
genau so mach ich das bis jetzt immer. Wenn ich am Klavier etwas improvisiere was mir gefällt versuche ich mir das zu merken und spiele das immer wieder aber verändere es auch immer weiter bis es mir passt und dann schreibe ich das so auf.
Das mit dem Phrasieren ist echt ne gute Idee dass probier ich heute gleich mal :) Ja ich weiß recht gut wie man Welche wirkungen erzielt und vorallem mit welchen Instrumenten man wo arbeiten muss... Ich beschäftige mich auch seit einiger zeit intensiv mit Harmonielehre und finde es auch sehr interessant dass es eigentlich alles einen zusammen hang hat was man spielt, wenn man genauer hinschaut.
 
Wie neviani22 schon sagte, ist das mit der Phrasierung sehr wichtig. So kannst du auch eine gute Melodie finden.
Ein einfaches kleines Motiv wie C nach G (Quinte hoch) kann so viele Wirkungen haben, je nachdem, welchen Akkord du darunter spielst.
Spiele diese Töne mal und spiele darunter erst den C-dur Akkord, dann F-dur, dann A-moll, oder sogar mal Db-dur und höre selbst, wie
interessant diese einfachen zwei Töne doch klingen können. Und schon hast du einen interessanten Melodieanfang :)

Bei Melodien sind auch die Akkorde wichtig. Die Töne C und G könnten über C-dur sehr banal und uninteressant klingen (je nach Kontext), über F-dur jedoch wieder interessant und schön (durch den akkordfremden Ton G über F-dur).
Wichtig ist halt, dass deine Musik ständig interessant bleibt und Spannung aufbaut :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Melodien singt man am besten. Singe was dir in den Kopf kommt und schreibe es auf. Wenn dir nichts einfällt dann lass es erst mal sein. Später harmonisierst du den Rest. Klingt banal ist aber die einzige wirklich funktionierende Möglichkeit. Lass so einen Würfelquatsch besser sein.
 
möchtegernbach;7096422 schrieb:
Lass so einen Würfelquatsch besser sein.
Das haben schon viele bedeutende Musiker anders gesehen. :gruebel:
Würfeln und andere mathematische Anwendungen wie z.B. Permutation sind bekannte und bewährte Konzepte, um Tonfolgen für Melodien zu generieren.

Man befindet sich dabei auf den Pfaden von Kirnberger, Mozart, Joseph Haydn und anderen Musikern, die nicht gerade als ideenarm gelten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Musikalisches_Würfelspiel
Dass sich viele Komponisten der Neuen Musik für alle nur denkbaren Beziehungen von Musik zu Zahlen interessieren, ist vermutlich allgemein bekannt.

Im Jazz hat beispielweise der kreative Koloss John Coltrane Permutationen verwendet, Jerry Bergonzi unterrichtet sie in Band I seines Lehrwerks für Jazzimprovisation.
http://www.stretta-music.com/index....ltrane&listtype=search&cl=details&anid=174131
http://www.alle-noten.de/Melodic-Structures-Melodie-Instrument-ADV14220-Advance-Music/0gqmqeal

Es soll bombastisch werden so wie z.b. bei Fluch der Karibik, die Leute und vorallem meine Lehrer sollen Gänsehaut bekommen...
Diese Wirkung liegt für mich im konkreten Fall weniger an melodischen Einfällen als vielmehr am Ausschöpfen aller Möglichkeiten des Arrangements für Orchester plus dem gelegentlichen Einsatz unkonventioneller Instrumente und Effekte.
Zu Hans Zimmer gibt es eine sehenswerte TV-Dokumentation, bei der Du auch etwas über die Arbeitsweise erfährst, Fazit: für virtuose Instrumentierung und Arrangements nimmt man am besten fähige Leute.

Gruß Claus
 
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