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leatherapron
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Band: Iced Earth
Titel: The Glorious Burden (2004)
Stil: Powermetal
Label: SPV
Titel: 11 (+ 3 Zusatz in der Lmtd. Edition)
Spielzeit: Etwa 45 Minuten
Playlist:
1. The Star- Spangled Banner
2. Declaration Day
3. When the Eagle Cries
4. The Reckoning (Don't Tread On Me)
5. Greenface
6. Attila
7. Red Baron / Blue Max
8. Hollow Man
9 Valley Forge
10. Waterloo
11. When the Eagle Cries
(Gettysburg
1. The Devil to Pay
2. Hold At All Costs
3. High Water Mark)
Turbulenzen bei Iced Earth sind eigentlich nichts neues. Die Mitglieder werden ausgetauscht wie Gitarrensaiten, in künstlerischen Schaffenspausen werden, praktisch aus Spass, Nebenprojekte gegründet und Tourneen gestartet, aber trotzdem erscheint in regelmäßiger Folge immer wieder ein neues Iced Earth Album, was auch unverwechselbar nach Iced Earth klingt (dank dem Gesang von Matt Barlow).
Doch dann geschah es, Matthew Barlow wird während der Aufnahmen zu "The Glorious Burden" gekickt / oder geht freiwillig. Der Ausnahme-Sänger widmet sich mehr seinem Berufs-/Privatleben, wird praktisch Zivilst (http://www.firststateforce.org/band.html). Die Ereignisse überschlagen sich. Gleichzeitig verlässt Tim Owens Judas Priest, da Rob Halford zurück ist.
Jon Schaffer stellt den "Ripper" Owens in seinen Dienst und setzt die Aufnahmen zu "The Glorious Burden" fort. Was dabei herausgekommen ist, lässt sich schwer beschreiben:
Vorneweg. Owens ist nicht Barlow.
"The Glorious Burden" ist ein Konzeptalbum, wie z.B. "Horror Show", behandelt aber Aspekte wie Schlachten (besonderes Augenmerk hierbei: Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, Gettysburg) und Personen im Zusammenhang mit außergewöhnlichen, geschichtlichen Handlungen (Der Rote Baron, Attila).
Der erste Titel ist "Star Spangeld Banner" und zu gleich eine interessante Wiedergabe der amerikanischen Nationalhymne, im Grunde wird hierbei die Spannung aufgebaut - wie passt der "Ripper" zu Iced Earth?
Nach dem Intro wird der Rythmus treibender, bedrückender - klingt typisch nach Iced Earth. In "Declaration Day" kommt zum ersten Mal Owens zu Einsatz. Er singt trotzig und mutig über die Unabhängigkeits Erklärung Amerikas. Gegen Ende des Liedes geht Ownes dann in die hohe Tonlage über, die es später noch öfter zu hören gilt. Das Lied schliesst mit der Schlussmelodie der U.S. Nationalhymne.
An dritter Stelle des Albums steht "When the Eagle Cries", und mit ihm wird es ruhiger, melancholischer und trauriger. Das Lied handelt von den Terroranschlägen vom 11. September 2001.
"The Reckoning (Don't Tread On Me)" die Singleauskopplung des Albums ist sowohl vom Gesang her gewöhnungsbedürftig als auch vom Klang der Gitarren. Der Gesang ist hoch und quietschig, irgendwie nicht so wie man sich das von Iced Earth vorstellt. Die Gitarren klar, sägend und schnell. Der Rythmus typisch Schaffer. Persönlich find ich das Lied eher mittelmäßig, keine Überraschungen.
"Greenface" ist ein weiterer patriotischer Höhepunkt des Albums. Hier wird praktisch der U.S. amerikanische Antiterrorkampft gelobt. Die Gitarren sägen schön. Allerdings kein Ohrwurmpotenzial.
Mit "Attila" wird das erste mal keine amerikanische Handlung besungen. Ein typischer galoppierender Rythmus kombiniert mit schnellen Riffs und einem kreischenden Gesang. Erstklassig, dieses Lied macht Spass. Der Refrain bleibt haften.
Ein weiteres Highlight ist "Red Baron / Blue Max". Namensgebend ist der Rote Baron. Hier werden Aspekte der Lebensgeschichte des Roten Barons aufgegriffen und der finale Kampf gegen seinen Widersacher beschrieben. Ein zackiger Gitarren Rythmus und ein geniales Schlagzeug fungieren hier als Begleiter des, hier außerordentlich, gut singenden Tim Ownes. Ohrwurmgarantie. (mysongbook.com -> red baron / blue max -> vom mir)
Ein ruhiges, melachonlisches Lied wird man mit "Hollow Man" finden. Die Akkustikgitarre beginnt und gibt gegen Ende (typisch) der E-Gitarre den Weg frei.
"Valley Forge" ein weiteres Kriegslied. Es fällt eigentlich kaum auf. Ein durschnittliches Lied ohne einen richtigen Höhepunkt. Owens legt sich hierbei aber nochmal kräftig ins Zeug und haucht dem Zuhörer, zu Beginn, ein "Close Your Eyes ..." in die Ohren.
Mit "Waterloo" wird das eigentliche Album abgeschlossen (es folgt noch eine unplugged Version von "When The Eagle Cries", die zähl ich aber nicht mehr direkt hinzu ). Die Schlacht von Waterloo steht hier genauso im Zentrum wie die großen Feldherren. Ein weiteres Powermetallied was recht recht gut klingt. Die Gitarren kreischen nicht mehr so und Owens holt nochmal alles raus und schmettert dem Höhrer sein "Prussian" nur so um die Ohren.
Fazit: Umstritten, nicht nur vom Gesang, sondern auch vom Text her.
Jon Schaffer scheint anscheinend arg an der amerikanischen Geschichte interessiert zu sein. Was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Allerdings stört der blinde Patriotismus an manchen Stellen. Ownes gibt sich Mühe, doch reicht es nicht wirklich um Barlow zu ersetzen. "The Glorious Burden" ist ein flottes, gutes, neues Album von Iced Earth, welches sich sehr klar anhört und Gesellschaftskonform ist. Leider fehlt mit dem ausscheiden von Barlow etwas. Man muss sich erst an den quietschigen Gesang von Owens gewöhnen.
- Eigenschaft