Hi,
wenn Deine Gitarre wie in der Beschreibung INF1 und INF2-Pickups hat, haben die eine Reihe mit feststehenden Polstücken und eine mit Inbusschrauben. Und die kann man ganz normal von oben verstellen:
http://theguitaraddict.blogspot.de/2011/03/ibanez-infinity-2011.html
Selbst wenn V7 und V8-Pickups drin wären, müssten sie verstellbar sein. Außer jemand hat die PUs heimtückisch getauscht oder Du hast die Plastikfolie noch nicht abgezogen
:
http://cdn2.sulitstatic.com/images/...061d8492cc801aa6d4c2123ef701d8aa0fa21e6b1.jpg
Und hallo - 10 Monate mit den gleichen Saiten?? Da musst Du Dich über Matschsound nicht wundern... Die Dunlops sind nach meiner Erinnerung schon neu übrigens nicht allzu brillant im Klang, da wäre also noch Luft nach oben. Auch bei Nickel Plated gibts da heller klingende, z.B. die D'Addario, die ab Werk verwendet werden. Trotzdem wird es ein Riesenunterschied zu den alten Einmachgummis, die Du jetzt drauf hast.
Ach ja: Deine Gitarre hat ab Werk sicher 009er Saiten, Du wirst also das Floyd Rose neu einstellen müssen, sowohl die Federn hinten als auch die Oktavreinheit an allen Saiten, das ist schon etwas nervig.
Such also erst mal eine Anleitung im Netz, bevor Du anfängst, denn hinterher ist es immer schwer, das Ding wieder in die Balance zu bekommen. Machst Du das ganze ohne vorheriges Nachdenken, musst du Ewigkeiten rauf und runter stimmen und mit der Federspannung rumprobieren, bis alles wieder stimmt. Also bloß nicht die Saiten unvorbereitet runterreißen!
Ganz kurz gesagt das wichtigste: Such Dir ein Holzstück, das Du hinten in der Federkammer vor den Block klemmst und das in korrekter horizontaler Stellung des Tremolos exakt reinpasst. Jetzt schraubst Du (im Vorgriff auf die nach dem Wechsel höhere Saitenspannung) die Federklammer ein paar Millimeter tiefer rein oder hängst eine zusätzliche Feder rein (lieber zu fest als zu schwach, das korrigieren wir wenn nötig am Schluss). Hat das Holzstück die richtige Größe, sollte die Stimmung dabei kaum nach oben gehen. Jetzt kannst du die Saiten lösen und alles mal ein bisschen sauber machen, falls nötig. Es bietet sich an, das Griffbrett jetzt mal zu reinigen und einzuölen, das tut dem Palisander sehr gut und schützt vor Rissen. Die Saitenreiter kannst Du dann vorsorglich mal ein bisschen weiter nach hinten setzen, so ein bis zwei Millimeter, dann sparst Du Dir hinterher bei mancher Saite vielleicht sogar ein erneutes Lösen, jedenfalls wirds einfacher. Neue Saiten drauf, diese etwas vordehnen, damit sie die Stimmung schön halten und sauber stimmen. Jetzt die Oktavreinheit korrigieren, soweit nötig. Das ist leider ein rechte Pest bei FRs, weil man dazu immer wieder die Saite entspannen muss. Also langsam ranarbeiten. Bis Du das Ganze bewältigt hast, sollte der Holzblock immer unter Spannung stehen, also eingeklemmt bleiben.
Wenn Du am Schluss den Block rausziehst (dazu das Trem ein bisschen runterdrücken), dann geht die Stimmung etwas nach oben und das ganze Trem kippt nach hinten. Keine Panik! Und vor allem nicht wieder an den Stimmschrauben drehen, denn das gleichst Du auf der
anderen Seite aus. Du drehst jetzt einfach die Holzschrauben wieder etwas heraus, die die Federklemme halten, und prüfst dabei die Stimmung. Irgendwann sollte alles wieder im Gleichgewicht sein und die E-Saite wieder beim E sein, und zwar in der Position, die vorher der Holzblock definiert hatte, und dann müssen eigentlich auch alle anderen Saiten ziemlich gut in Stimmung sein. Erst jetzt kanst Du mit den Feinstimmern ein bisschen "nacharbeiten".
Der Matsch sollte jetzt weg sein, und ich denke, jetzt wirst Du auch wieder mehr Spaß an Deiner Gitarre haben. Falls Dir der Sound immer noch nicht passt: Pickups neu einstellen und - erst zuletzt - vielleicht doch austauschen.
Gruß, bagotrix