DrScythe
Endorser der Herzen
Vorgeschichte
Warum kauft man sich eine so günstige Gitarre…für den Urlaub, fürs Büro, für einfach unterwegs oder…für Experimente. Bei den mittlerweile regelmäßigen Aufnahmen fiel mir irgendwann auf, dass ein etwas tiefer gestimmtes Instrument deutlich besser mit meiner Stimme harmonieren würde (und ich manche Songs auch einfach besser singen könnte). Außerdem wäre es doch ganz nett meine Drop-C Rock- und Metalsongs mit entsprechend tief singenden Akkorden zu unterlegen – ob nun per Strumming oder als Arpeggio. Finanziell war aber keine Baritone drin, wenngleich ich liebend gerne zum entsprechenden Schwestermodell aus selben Haus gegriffen hätte. Allerdings wäre mir dann diese wundervolle kleine PC12MH-OPN entgangen…
Erster Eindruck
Nun, so klein ist sie gar nicht. Knapp größer als meine Epiphone PR5 vom Umriss her und mit deutlich mehr Tiefe. Allerdings klar kleiner als meine frühere Ibanez Western (AEL20). Und vom ersten Eindruck klingt sie, in meinen Ohren, auch vom Fleck weg besser als meine Epi. Mehr Holz, mehr Volumen…und das mit für meinen Geschmack zu dünnen Saiten (spiele sonst 13-56er für Standard-Tuning) und obendrein kürzerer Mensur. Ich bin baff. Dafür fühlt sich der Hals etwas unförmig an. Dazu später mehr. Nun erst mal der langweilige Teil…Daten
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Und Link zur Herstellerseite:
http://www.ibanez.com/products/ag_d...3&cat_id=3&series_id=85&data_id=38&color=CL01
Handling
Einer von zwei „echten“ Negativpunkten ist der Hals. Das Profil ist grobschlächtig und irgendwie unförmig. Nicht wirklich fett, liegt aber trotz der wunderbar matten Lackierung irgendwie blöd in der Hand. Ein bisschen als hätte jemand noch nie einen Gitarrenhals in der Hand gehabt und dann einen geformt. Unterm Strich problemlos spielbar, aber da ist am meisten Luft nach oben. Die Tuner machen halt was sie sollen. Nicht sonderlich grazil, aber effektiv. Ob die Bridgepins nun so viel besser arbeiten als herkömmliche, will ich trotz Saitenwechsels nicht beurteilen - so oder so fummeliger als bei der E-Gitarre mit Locking Tunern...
Zum Werkssetup kann ich nichts sagen, da die Gute ein Gebrauchtkauf war und zuvor nochmal frisch eingestellt wurde. Dabei wurde vergessen den Sattel zu befestigen, das habe ich dann nachgeholt…
Zweiter Negativpunkt ist der fehlende zweite Gurtpin. Wie auch überall zu lesen ist, ist das ganz regulär so. Da ich überall Security-Locks montiert habe, hatte ich noch genug rumfliegen, für Einsteiger bleibt dann wohl die Kopfplatten-Knoten-Version.
Sound (und Optik)
Optisch gefällt sie mir natürlich extrem – ich liebe diesen offenporigen Look, hier sogar mit Durchblick aufs Holz. Furnier hin oder her, es sieht einfach gut aus. Außerdem habe ich meine RG321MHWK auch in dieser Oberflächenlackierung und weiß, wie sich das entwickelt. Wird irgendwann noch richtig geil aussehen. Wie schöne Ledertaschen nach Jahren einfach diese grandiosen „speckigen“ Stellen haben…
Die absolute Domäne dieser Gitarre ist aber der Sound. Natürlich bietet sie kein perfekt ausgewogenes Klangbild mit „seidenen Höhen“ und „strahlenden Bässen“. Dafür einen holzigen Charakterklang. Ibanez ist bei dieser Gitarre wirklich hergegangen und hat einfach alles weggelassen, was Geld kostet und nur noch Gitarre übrig gelassen. Keine Bindings, einfache Mechaniken, kein Hochglanzlack. Für aktuell nur knapp über hundert (und in meinem Fall eben drunter) Geldeinheiten gibt es da gar nichts mehr zu meckern. Wer bei diesem Kurs über einen „boxigen“ Klang meckern will, kann das gerne tun, ich bin einfach begeistert. Speziell runtergestimmt kommt der Eindruck noch zum Tragen…aber nun zum selber Hören. Leider habe ich die Standard-Tuning-Samples mit meinem SCT-800 aufgenommen und die eigentlichen, wie schon zu sehen ist, mit dem AT2020, daher ist der Vergleich nicht direkt – aber ihr bekommt einen Eindruck und darum geht’s doch (Samples ab 1:45):
Fazit
Wer natürlich nur nach dem Bestmöglichen strebt ist hier an der falschen Adresse. Wer aber bei diesem Preisschild danach sucht, der hat, gelinde gesagt, ganz andere Probleme…
Trocken, holzig, charakterstark. Wegen der kurzen Mensur eigentlich die perfekte Einsteigergitarre mit absolut überragendem Preis-/Leistungsverhältnis. Dagegen spricht das Halsprofil, gerade für kleinere Hände (oder schlicht in Relation zu den Handflächen kurzen Fingern) etwas unvorteilhaft. Aber auch eine Wald- und Wiesengitarre, das Drittinstrument, für alle Einsätze, bei denen Macken vorprogrammiert sind ohne Abstriche bei anderen Dingen zu machen. Wer maximal viel (Akustik-)Gitarre für wenig Geld sucht, dem kann ich persönlich bedenkenlos zur PC12MH-OPN raten. Wenngleich die Bezeichnungen bei Ibanez mittlerweile wirklich furchtbar unterkühlt wirken…
Warum kauft man sich eine so günstige Gitarre…für den Urlaub, fürs Büro, für einfach unterwegs oder…für Experimente. Bei den mittlerweile regelmäßigen Aufnahmen fiel mir irgendwann auf, dass ein etwas tiefer gestimmtes Instrument deutlich besser mit meiner Stimme harmonieren würde (und ich manche Songs auch einfach besser singen könnte). Außerdem wäre es doch ganz nett meine Drop-C Rock- und Metalsongs mit entsprechend tief singenden Akkorden zu unterlegen – ob nun per Strumming oder als Arpeggio. Finanziell war aber keine Baritone drin, wenngleich ich liebend gerne zum entsprechenden Schwestermodell aus selben Haus gegriffen hätte. Allerdings wäre mir dann diese wundervolle kleine PC12MH-OPN entgangen…
Erster Eindruck
Nun, so klein ist sie gar nicht. Knapp größer als meine Epiphone PR5 vom Umriss her und mit deutlich mehr Tiefe. Allerdings klar kleiner als meine frühere Ibanez Western (AEL20). Und vom ersten Eindruck klingt sie, in meinen Ohren, auch vom Fleck weg besser als meine Epi. Mehr Holz, mehr Volumen…und das mit für meinen Geschmack zu dünnen Saiten (spiele sonst 13-56er für Standard-Tuning) und obendrein kürzerer Mensur. Ich bin baff. Dafür fühlt sich der Hals etwas unförmig an. Dazu später mehr. Nun erst mal der langweilige Teil…Daten
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http://www.ibanez.com/products/ag_d...3&cat_id=3&series_id=85&data_id=38&color=CL01
Handling
Einer von zwei „echten“ Negativpunkten ist der Hals. Das Profil ist grobschlächtig und irgendwie unförmig. Nicht wirklich fett, liegt aber trotz der wunderbar matten Lackierung irgendwie blöd in der Hand. Ein bisschen als hätte jemand noch nie einen Gitarrenhals in der Hand gehabt und dann einen geformt. Unterm Strich problemlos spielbar, aber da ist am meisten Luft nach oben. Die Tuner machen halt was sie sollen. Nicht sonderlich grazil, aber effektiv. Ob die Bridgepins nun so viel besser arbeiten als herkömmliche, will ich trotz Saitenwechsels nicht beurteilen - so oder so fummeliger als bei der E-Gitarre mit Locking Tunern...
Zum Werkssetup kann ich nichts sagen, da die Gute ein Gebrauchtkauf war und zuvor nochmal frisch eingestellt wurde. Dabei wurde vergessen den Sattel zu befestigen, das habe ich dann nachgeholt…
Zweiter Negativpunkt ist der fehlende zweite Gurtpin. Wie auch überall zu lesen ist, ist das ganz regulär so. Da ich überall Security-Locks montiert habe, hatte ich noch genug rumfliegen, für Einsteiger bleibt dann wohl die Kopfplatten-Knoten-Version.
Sound (und Optik)
Optisch gefällt sie mir natürlich extrem – ich liebe diesen offenporigen Look, hier sogar mit Durchblick aufs Holz. Furnier hin oder her, es sieht einfach gut aus. Außerdem habe ich meine RG321MHWK auch in dieser Oberflächenlackierung und weiß, wie sich das entwickelt. Wird irgendwann noch richtig geil aussehen. Wie schöne Ledertaschen nach Jahren einfach diese grandiosen „speckigen“ Stellen haben…
Die absolute Domäne dieser Gitarre ist aber der Sound. Natürlich bietet sie kein perfekt ausgewogenes Klangbild mit „seidenen Höhen“ und „strahlenden Bässen“. Dafür einen holzigen Charakterklang. Ibanez ist bei dieser Gitarre wirklich hergegangen und hat einfach alles weggelassen, was Geld kostet und nur noch Gitarre übrig gelassen. Keine Bindings, einfache Mechaniken, kein Hochglanzlack. Für aktuell nur knapp über hundert (und in meinem Fall eben drunter) Geldeinheiten gibt es da gar nichts mehr zu meckern. Wer bei diesem Kurs über einen „boxigen“ Klang meckern will, kann das gerne tun, ich bin einfach begeistert. Speziell runtergestimmt kommt der Eindruck noch zum Tragen…aber nun zum selber Hören. Leider habe ich die Standard-Tuning-Samples mit meinem SCT-800 aufgenommen und die eigentlichen, wie schon zu sehen ist, mit dem AT2020, daher ist der Vergleich nicht direkt – aber ihr bekommt einen Eindruck und darum geht’s doch (Samples ab 1:45):
Fazit
Wer natürlich nur nach dem Bestmöglichen strebt ist hier an der falschen Adresse. Wer aber bei diesem Preisschild danach sucht, der hat, gelinde gesagt, ganz andere Probleme…
Trocken, holzig, charakterstark. Wegen der kurzen Mensur eigentlich die perfekte Einsteigergitarre mit absolut überragendem Preis-/Leistungsverhältnis. Dagegen spricht das Halsprofil, gerade für kleinere Hände (oder schlicht in Relation zu den Handflächen kurzen Fingern) etwas unvorteilhaft. Aber auch eine Wald- und Wiesengitarre, das Drittinstrument, für alle Einsätze, bei denen Macken vorprogrammiert sind ohne Abstriche bei anderen Dingen zu machen. Wer maximal viel (Akustik-)Gitarre für wenig Geld sucht, dem kann ich persönlich bedenkenlos zur PC12MH-OPN raten. Wenngleich die Bezeichnungen bei Ibanez mittlerweile wirklich furchtbar unterkühlt wirken…
- Eigenschaft