gitarrero!
Mod Emeritus
Hier kommt ein kleiner Bericht von mir zum Ibanez Guitar Festival 2013:
Im Gegensatz zum völlig verregneten Meinl Guitar Festival 2009 stand das 2013er Ibanez Guitar Festival wettermäßig unter einem deutlich besseren Stern - am Samstag gab es herrlichen Sonnenschein und angenehme Temperaturen und auch der am Sonntag aufkommende kühlere Wind konnte die Stimmung nicht trüben. Am ersten Tag konnte man bereits ab 10 Uhr auf das Gelände und sich die Attraktionen, auf die ich noch eingehen werde, in Ruhe anschauen, bevor um kurz nach 12 Uhr der Startschuss im Mainstage-Bereich gegeben wurde. Dazu sprach der Firmenchef Hr. Reinhold Meinl ein paar kurze Grußworte und auch von offizieller Seite gab es eine Begrüßung aus dem Munde des europäischen Artist Relations Manager von Hoshino. Dann ging es los mit der reichhaltigen Agenda an Workshops, Vorführungen und Konzerten. Die auftretenden Künstler wurden schon mehrfach genannt, wobei die wichtigsten Zugpferde aus meiner Sicht Paul Gilbert, Gary Willis sowie Tosin Abasi waren, alles Weltstars mit hohem Bekanntheitsgrad und eigenem Ibanez Signature-Modell. Im Vorfeld war noch Joe Satriani im Gespräch, dessen Besuch sich dann aber aufgrund von Terminüberschneidungen mit der parallel laufenden Europatournee nicht realisieren ließ. Dennoch war für jeden etwas dabei; für Fans von Pop/Funk, Jazz, Rock, modernem Metal und sogar Ukulelenmusik. Dazu gab es sowohl einen spaßigen Ukulelen-Schnupperworkshop, an dem sogar ein Hoshino Executive aus Japan teilnahm, als auch einen dreistündigen Ukulelen-Intensivkurs. Aus dem breit gefächerten Angebot konnte man sich anhand eines Infoheftchens sein persönliches Tagesprogramm zusammenstellen. Für die Veranstaltungen standen die große Mainstage in der an den Showroom angrenzenden Multifunktionshalle und ein etwas kleineres Workshopzelt beim Hauptgebäude zur Verfügung. Der Ukulelen-Intensivkurs und die Masterclasses am zweiten Tag fanden in einem kleineren Seminarraum im Showroom-Gebäude statt, welches nur ein paar Schritte vom Hauptgebäude entfernt ist.
Im Hauptgebäude wurde ein Teil des Wareneingangs für die Vintage-Gitarrenshow hergerichtet, wo weit über 100 Gitarren und Bässe aus 40 Jahren Ibanez-Geschichte chronologisch sortiert an liebevoll gestalteten Ausstellungswänden zu sehen waren. Als Ibanez-Fan und -Kenner gehen einem da angesichts der zahllosen Prototypen, Signature-Modelle und Vintage-Schätzen schier die Augen über! Zusätzlich zu den Preziosen aus Hrn. Meinls überwältigendem Gitarrenfundus waren rare Ibanez-Effektgeräte, Tama-Akustikgitarren sowie MAXXAS-E-Gitarren aus den Sammlungen von privaten Leihgebern ausgestellt, die auch selber vor Ort waren. Und ja, ich war einer dieser Leihgeber und bin sehr stolz darauf, dass meine Gitarren Teil der Show sein durften. Fragen zu den Exponaten wurden von den langjährigen Meinl-Mitarbeitern Wolfgang Payerl, Rob Terstall und Eugen Weber kompetent beantwortet. Das Publikum war aus vielen Teilen Deutschlands und dem benachbarten Ausland angereist, so hörte man u.a. Polnisch (da Meinl auch den Ibanez-Vertrieb in Polen macht und viele Gäste von dort zum Festival kamen), Französisch, Italienisch und Holländisch.
Zwischen Hauptgebäude und Showroom-Gebäude befand sich ein Zeltdorf mit dem bereits erwähnten Workshop-Zelt, Essens- und Getränkestationen und einem Merchandising-Zelt. Aber dem nicht genug, es gab noch mehr Stände, an denen einschlägige Gitarrenmagazine (Gitarre&Bass, Guitar, Bass Professor) und mehrere Einzelhändler aus ganz Deutschland präsent waren. Bei diesen Händlern konnte man dann entweder deren mitgebrachte Ibanez-Ware oder ein Wunschinstrument aus dem Meinl-Showroom kaufen. Eine tolle Idee, wie ich finde. Inwiefern das aber tatsächlich von den Besuchern genutzt wurde, weiß ich nicht und ich hoffe sehr, dass sich der Aufwand der Shops in irgendeiner Weise bezahlt macht. An den zahlreichen Biertischen zwischen Zeltdorf und Hauptgebäude konnte man sich entspannen, einen Sonnenbrand holen, Magazinen oder Katalogen widmen, an den Grillspezialitäten laben oder einfach nur mit Gleichgesinnten austauschen. Fachsimpeln nach Herzenslust und Kontaktpflege, was auf neudeutsch wohl "Networking" heißt, macht ja immer großen Spaß. Selbst die Chefetage, allen voran Hr. Reinhold Meinl und sein Sohn Alexander Meinl, mischte sich hier unters Volk und war durch die Crew-T-Shirts auf den ersten Blick auch nicht von den normalen Angestellten zu unterscheiden. Auch die anderen Mitarbeiter waren ständig auf Achse, stets freundlich, hilfsbereit und gut gelaunt - ein rundum sympathisches Team, das in der Vorbereitungsphase (und auch jetzt in der Nachbereitung) sicherlich so manche Nachtschicht und einige Überstunden einlegen muss(te). Sogar während des Festivals gab es ja viel zu tun, sei es Moderieren und Ansagen machen, Interviews führen, Künstler begleiten und umsorgen, Roadie/Monitor/Licht/FOH-Tätigkeiten bei den Bühnen durchführen, Fragen beantworten, Fotografieren und Videos machen, Merchandise-Artikel verkaufen und so weiter und so fort. Da ist schon ein riesiges Lob fällig für diese logistische und organisatorische Meisterleistung.
Der Meinl-Showroom wurde eigens fürs Festival umgestaltet, damit die große Palette an Ibanez-Gitarren und -Bässen auch Platz findet und bequem angetestet werden konnte, auch die höchstwertigen Signature- und Topmodelle à la TAM100, JEM7V7WH, J-Custom etc., entweder an Kopfhörerverstärkern oder (was dann zu großem Lärmaufkommen führte) an diversen Ibanez-Verstärkern. Da würde ich fürs nächste Mal unbedingt eine Schallkabine empfehlen - das würde die Nerven und Trommelfelle aller Anwesenden deutlich schonen. Auch über das Zubehör von d'Addario und Planet Waves, welches ebenfalls von Meinl vertrieben wird, konnte man sich im Showroom informieren. Normalerweise ist hier zusätzlich u.a. das Angebot an hauseigenen Becken, Percussion-Instrumenten, Tama Drums, Schlagzeugzubehör, Mesa/Boogie-Verstärkern und Ortega-Akustikgitarren ausgestellt. Es gab außerdem einen weiteren Merchandising-Verkaufsstand, eine Fotoecke für Erinnerungsfotos und eine Theke für die Autogrammstunde, zu der sich ab 19 Uhr - also direkt nach dem Konzert von Paul Gilbert, bei dem die Mainstage-Halle bestens gefüllt war - eine zig Meter lange Warteschlange durch den Raum zog. Sie war mit einer Stunde etwas zu knapp bemessen, aber jeder bekam dank der geduldigen Stars sein Autogramm und die nachfolgenden Programmpunkte verschoben sich um eine halbe Stunde. Leider fehlte dann die Zeit für einen ausführlichen Soundcheck von ANIMALS AS LEADERS, die nur einen kurzen Test machen konnten und dann wieder von der Bühne verschwanden, da zuerst die Gewinnspielpreise verlost wurden. Glücksfee war Moderator Stephan Killermann, seines Zeichens auch Artist Relations Manager, unterstützt vom Podcast-Team Toni, Marco und Lukas. Nachdem die glücklichen Gewinner ihre Preise von der Bühne abgeholt hatten, begann das Konzert, aber die knappe Zeit für den Soundcheck rächte sich sofort - Javier Reyes hatte mit massiven technischen Schwierigkeiten zu kämpfen und der PA-Mix war äußerst unangenehm basslastig mit wummerndem Schlagzeug und zu hoher Lautstärke.
Als letzten Programmpunkt am Samstag gab es eine große Jamsession mit allen beteiligten Künstlern unter der musikalischen Leitung von Paul Gilbert. Die Probe hierfür fand schon am Freitag statt und es war sehr interessant zu hören, wie jeder der sechs Gitarristen und zwei Bassisten bei kleinen, von Paul zugewiesenen Solo-Spots seinen persönlichen Stil einbringen konnte, ohne dass alles in ein pures Chaos ausartet. Javier Reyes verließ irgendwann die Bühne, offenbar verlangte eine Armverletzung ihren Tribut; tagsüber trug er den Arm in einer Schlinge. Dass er trotzdem Workshop und Konzert durchgezogen hat, verdient großen Respekt. Jazz-Gitarrist Thomas Brendgens-Mönkemeyer überraschte alle, als er kurzerhand beim Jam einen Bottleneck auspackte, um z.B. bei LED ZEPPELINs "Whole Lotta Love" gekonnt den berühmten Slide-Effekt im Refrain einzustreuen. Jeder durfte reihum brillieren, was allen sichtlich Spaß machte und auch dem Publikum gefiel - man merkte es am Szenenapplaus. Nach diesem Highlight ging der ereignisreiche Samstag zu Ende. Man stattete den Getränkeständen noch den einen oder anderen Besuch ab oder machte sich zufrieden auf den Weg nach Hause. Viele der Zwei-Tages-Besucher mit längerem Anfahrtsweg übernachteten vor Ort in einem der umliegenden Hotels oder ganz nach "Festival Style" im Schlafsack irgendwo auf dem Parkplatz oder im Auto.
Nach einer (hoffentlich?) erholsamen Nacht ging es am Sonntag dann um 10 Uhr weiter mit verschiedenen Focused Workshops auf der Hauptbühne und den exklusiven Masterclasses im kleineren Seminarraum, zu denen maximal 15 Teilnehmer anrückten. Es waren insgesamt nur 300 Karten für Sonntag erhältlich, so dass im Vergleich zum Samstag mit 1400 Besuchern die Situation im Showroom deutlich entspannter und übersichtlicher war. Die meisten Händler hatten ihre Stände im Zeltdorf schon am Abend zuvor abgebaut, aber die Vintage-Ausstellung war noch geöffnet, die man sich sowieso nicht oft genug zu Gemüte führen kann . Ich persönlich habe mir die "Focused Workshops" von Paul Gilbert und Jan Zehrfeld angehört, wobei erstere unerwartet kurz ausfiel, da Paul offenbar nichts von der angekündigten Fragerunde wusste und nach seinem einstündigen Programm schon wieder die Bühne verließ. Um ca. 14 Uhr habe ich dann den Heimweg angetreten und blickte beim Verlassen des Geländes doch sehr wehmütig drein.
Mein Fazit in Form einer Plus-/Minus-Liste habe ich im Sammelthread schon abgegeben, aber hier nochmal ein DANKESCHÖN für ein rundum gelungenes und spitzenmäßig organisiertes Festival, das laut aktuellen Informationen im übernächsten Jahr wieder stattfinden soll - darauf freue ich mich schon jetzt!
(Bilder habe ich nur von der Vintage-Ausstellung gemacht - da liefere ich noch welche nach...)
Im Gegensatz zum völlig verregneten Meinl Guitar Festival 2009 stand das 2013er Ibanez Guitar Festival wettermäßig unter einem deutlich besseren Stern - am Samstag gab es herrlichen Sonnenschein und angenehme Temperaturen und auch der am Sonntag aufkommende kühlere Wind konnte die Stimmung nicht trüben. Am ersten Tag konnte man bereits ab 10 Uhr auf das Gelände und sich die Attraktionen, auf die ich noch eingehen werde, in Ruhe anschauen, bevor um kurz nach 12 Uhr der Startschuss im Mainstage-Bereich gegeben wurde. Dazu sprach der Firmenchef Hr. Reinhold Meinl ein paar kurze Grußworte und auch von offizieller Seite gab es eine Begrüßung aus dem Munde des europäischen Artist Relations Manager von Hoshino. Dann ging es los mit der reichhaltigen Agenda an Workshops, Vorführungen und Konzerten. Die auftretenden Künstler wurden schon mehrfach genannt, wobei die wichtigsten Zugpferde aus meiner Sicht Paul Gilbert, Gary Willis sowie Tosin Abasi waren, alles Weltstars mit hohem Bekanntheitsgrad und eigenem Ibanez Signature-Modell. Im Vorfeld war noch Joe Satriani im Gespräch, dessen Besuch sich dann aber aufgrund von Terminüberschneidungen mit der parallel laufenden Europatournee nicht realisieren ließ. Dennoch war für jeden etwas dabei; für Fans von Pop/Funk, Jazz, Rock, modernem Metal und sogar Ukulelenmusik. Dazu gab es sowohl einen spaßigen Ukulelen-Schnupperworkshop, an dem sogar ein Hoshino Executive aus Japan teilnahm, als auch einen dreistündigen Ukulelen-Intensivkurs. Aus dem breit gefächerten Angebot konnte man sich anhand eines Infoheftchens sein persönliches Tagesprogramm zusammenstellen. Für die Veranstaltungen standen die große Mainstage in der an den Showroom angrenzenden Multifunktionshalle und ein etwas kleineres Workshopzelt beim Hauptgebäude zur Verfügung. Der Ukulelen-Intensivkurs und die Masterclasses am zweiten Tag fanden in einem kleineren Seminarraum im Showroom-Gebäude statt, welches nur ein paar Schritte vom Hauptgebäude entfernt ist.
Im Hauptgebäude wurde ein Teil des Wareneingangs für die Vintage-Gitarrenshow hergerichtet, wo weit über 100 Gitarren und Bässe aus 40 Jahren Ibanez-Geschichte chronologisch sortiert an liebevoll gestalteten Ausstellungswänden zu sehen waren. Als Ibanez-Fan und -Kenner gehen einem da angesichts der zahllosen Prototypen, Signature-Modelle und Vintage-Schätzen schier die Augen über! Zusätzlich zu den Preziosen aus Hrn. Meinls überwältigendem Gitarrenfundus waren rare Ibanez-Effektgeräte, Tama-Akustikgitarren sowie MAXXAS-E-Gitarren aus den Sammlungen von privaten Leihgebern ausgestellt, die auch selber vor Ort waren. Und ja, ich war einer dieser Leihgeber und bin sehr stolz darauf, dass meine Gitarren Teil der Show sein durften. Fragen zu den Exponaten wurden von den langjährigen Meinl-Mitarbeitern Wolfgang Payerl, Rob Terstall und Eugen Weber kompetent beantwortet. Das Publikum war aus vielen Teilen Deutschlands und dem benachbarten Ausland angereist, so hörte man u.a. Polnisch (da Meinl auch den Ibanez-Vertrieb in Polen macht und viele Gäste von dort zum Festival kamen), Französisch, Italienisch und Holländisch.
Zwischen Hauptgebäude und Showroom-Gebäude befand sich ein Zeltdorf mit dem bereits erwähnten Workshop-Zelt, Essens- und Getränkestationen und einem Merchandising-Zelt. Aber dem nicht genug, es gab noch mehr Stände, an denen einschlägige Gitarrenmagazine (Gitarre&Bass, Guitar, Bass Professor) und mehrere Einzelhändler aus ganz Deutschland präsent waren. Bei diesen Händlern konnte man dann entweder deren mitgebrachte Ibanez-Ware oder ein Wunschinstrument aus dem Meinl-Showroom kaufen. Eine tolle Idee, wie ich finde. Inwiefern das aber tatsächlich von den Besuchern genutzt wurde, weiß ich nicht und ich hoffe sehr, dass sich der Aufwand der Shops in irgendeiner Weise bezahlt macht. An den zahlreichen Biertischen zwischen Zeltdorf und Hauptgebäude konnte man sich entspannen, einen Sonnenbrand holen, Magazinen oder Katalogen widmen, an den Grillspezialitäten laben oder einfach nur mit Gleichgesinnten austauschen. Fachsimpeln nach Herzenslust und Kontaktpflege, was auf neudeutsch wohl "Networking" heißt, macht ja immer großen Spaß. Selbst die Chefetage, allen voran Hr. Reinhold Meinl und sein Sohn Alexander Meinl, mischte sich hier unters Volk und war durch die Crew-T-Shirts auf den ersten Blick auch nicht von den normalen Angestellten zu unterscheiden. Auch die anderen Mitarbeiter waren ständig auf Achse, stets freundlich, hilfsbereit und gut gelaunt - ein rundum sympathisches Team, das in der Vorbereitungsphase (und auch jetzt in der Nachbereitung) sicherlich so manche Nachtschicht und einige Überstunden einlegen muss(te). Sogar während des Festivals gab es ja viel zu tun, sei es Moderieren und Ansagen machen, Interviews führen, Künstler begleiten und umsorgen, Roadie/Monitor/Licht/FOH-Tätigkeiten bei den Bühnen durchführen, Fragen beantworten, Fotografieren und Videos machen, Merchandise-Artikel verkaufen und so weiter und so fort. Da ist schon ein riesiges Lob fällig für diese logistische und organisatorische Meisterleistung.
Der Meinl-Showroom wurde eigens fürs Festival umgestaltet, damit die große Palette an Ibanez-Gitarren und -Bässen auch Platz findet und bequem angetestet werden konnte, auch die höchstwertigen Signature- und Topmodelle à la TAM100, JEM7V7WH, J-Custom etc., entweder an Kopfhörerverstärkern oder (was dann zu großem Lärmaufkommen führte) an diversen Ibanez-Verstärkern. Da würde ich fürs nächste Mal unbedingt eine Schallkabine empfehlen - das würde die Nerven und Trommelfelle aller Anwesenden deutlich schonen. Auch über das Zubehör von d'Addario und Planet Waves, welches ebenfalls von Meinl vertrieben wird, konnte man sich im Showroom informieren. Normalerweise ist hier zusätzlich u.a. das Angebot an hauseigenen Becken, Percussion-Instrumenten, Tama Drums, Schlagzeugzubehör, Mesa/Boogie-Verstärkern und Ortega-Akustikgitarren ausgestellt. Es gab außerdem einen weiteren Merchandising-Verkaufsstand, eine Fotoecke für Erinnerungsfotos und eine Theke für die Autogrammstunde, zu der sich ab 19 Uhr - also direkt nach dem Konzert von Paul Gilbert, bei dem die Mainstage-Halle bestens gefüllt war - eine zig Meter lange Warteschlange durch den Raum zog. Sie war mit einer Stunde etwas zu knapp bemessen, aber jeder bekam dank der geduldigen Stars sein Autogramm und die nachfolgenden Programmpunkte verschoben sich um eine halbe Stunde. Leider fehlte dann die Zeit für einen ausführlichen Soundcheck von ANIMALS AS LEADERS, die nur einen kurzen Test machen konnten und dann wieder von der Bühne verschwanden, da zuerst die Gewinnspielpreise verlost wurden. Glücksfee war Moderator Stephan Killermann, seines Zeichens auch Artist Relations Manager, unterstützt vom Podcast-Team Toni, Marco und Lukas. Nachdem die glücklichen Gewinner ihre Preise von der Bühne abgeholt hatten, begann das Konzert, aber die knappe Zeit für den Soundcheck rächte sich sofort - Javier Reyes hatte mit massiven technischen Schwierigkeiten zu kämpfen und der PA-Mix war äußerst unangenehm basslastig mit wummerndem Schlagzeug und zu hoher Lautstärke.
Als letzten Programmpunkt am Samstag gab es eine große Jamsession mit allen beteiligten Künstlern unter der musikalischen Leitung von Paul Gilbert. Die Probe hierfür fand schon am Freitag statt und es war sehr interessant zu hören, wie jeder der sechs Gitarristen und zwei Bassisten bei kleinen, von Paul zugewiesenen Solo-Spots seinen persönlichen Stil einbringen konnte, ohne dass alles in ein pures Chaos ausartet. Javier Reyes verließ irgendwann die Bühne, offenbar verlangte eine Armverletzung ihren Tribut; tagsüber trug er den Arm in einer Schlinge. Dass er trotzdem Workshop und Konzert durchgezogen hat, verdient großen Respekt. Jazz-Gitarrist Thomas Brendgens-Mönkemeyer überraschte alle, als er kurzerhand beim Jam einen Bottleneck auspackte, um z.B. bei LED ZEPPELINs "Whole Lotta Love" gekonnt den berühmten Slide-Effekt im Refrain einzustreuen. Jeder durfte reihum brillieren, was allen sichtlich Spaß machte und auch dem Publikum gefiel - man merkte es am Szenenapplaus. Nach diesem Highlight ging der ereignisreiche Samstag zu Ende. Man stattete den Getränkeständen noch den einen oder anderen Besuch ab oder machte sich zufrieden auf den Weg nach Hause. Viele der Zwei-Tages-Besucher mit längerem Anfahrtsweg übernachteten vor Ort in einem der umliegenden Hotels oder ganz nach "Festival Style" im Schlafsack irgendwo auf dem Parkplatz oder im Auto.
Nach einer (hoffentlich?) erholsamen Nacht ging es am Sonntag dann um 10 Uhr weiter mit verschiedenen Focused Workshops auf der Hauptbühne und den exklusiven Masterclasses im kleineren Seminarraum, zu denen maximal 15 Teilnehmer anrückten. Es waren insgesamt nur 300 Karten für Sonntag erhältlich, so dass im Vergleich zum Samstag mit 1400 Besuchern die Situation im Showroom deutlich entspannter und übersichtlicher war. Die meisten Händler hatten ihre Stände im Zeltdorf schon am Abend zuvor abgebaut, aber die Vintage-Ausstellung war noch geöffnet, die man sich sowieso nicht oft genug zu Gemüte führen kann . Ich persönlich habe mir die "Focused Workshops" von Paul Gilbert und Jan Zehrfeld angehört, wobei erstere unerwartet kurz ausfiel, da Paul offenbar nichts von der angekündigten Fragerunde wusste und nach seinem einstündigen Programm schon wieder die Bühne verließ. Um ca. 14 Uhr habe ich dann den Heimweg angetreten und blickte beim Verlassen des Geländes doch sehr wehmütig drein.
Mein Fazit in Form einer Plus-/Minus-Liste habe ich im Sammelthread schon abgegeben, aber hier nochmal ein DANKESCHÖN für ein rundum gelungenes und spitzenmäßig organisiertes Festival, das laut aktuellen Informationen im übernächsten Jahr wieder stattfinden soll - darauf freue ich mich schon jetzt!
(Bilder habe ich nur von der Vintage-Ausstellung gemacht - da liefere ich noch welche nach...)
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