Ibanez Concord 12-Saiter - Lohnt die Reparatur oder Totalschaden?

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Hab hier ne alte Ibanez Concord aus den 70ern rumliegen.

Heute kam sie seit ner halben Ewigkeit mal wieder aus dem Koffer raus. Bei näherem hinsehen stellte ich fest, dass die Gute ziemlich unter dem Zahn der Zeit gelitten hat.

Anbei ein Foto
IMG_20191205_121229.jpg
ich trau mich nicht, die Saiten zu wechseln, weil ich die Befürchtung habe, dass es an dieser Stelle dann ganz vorbei ist...

Und wenn ich damit zum Gitarrenbauer komme, befürchte ich, dass er mir ein halbes Vermögen abknöpft für die Reperatur.

Die Gitarre hat vielleicht noch nen Wert von 200 Euro...

Lohnt es sich, die quasi restaurieren zu lassen und hat jemand ne ungefähre Idee was das kosten könnte?

Liebe Grüße, M
 
Eigenschaft
 
Hallo @Musikalistin ,

die alten Concorde sind sog. "sleeper" und ihr Wert steigt von Jahr zu Jahr.

Als "Spekulationsobjekt" würde ich sie nicht reparieren lassen, aber wenn der Sound gut ist (was bei diesen Modellen oft der Fall ist), würde ich es machen lassen.

Die Concordes werden -je nach Ausführung- ab 300,- aufwärts gehandelt, Preise von bis zu 700,- u.m. sind keine Seltenheit (Abhängig von Modell und Zustand).

Wenn du an dieser Gitarre hängst, lass sie wieder herrichten und dabei direkt einen kompensierten Steg einbauen.

EDIT: ein paar zusätzliche Bilder + Modellangabe könnten den aktuellen Gesamtzustand aussagekräftiger gestalten... ;)

LG
RJJC
 
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Hier kommen ein paar mehr Fotos:
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Ich hab die Gitarre seit über 20 Jahren, und damals war sie schon knapp 20 Jahre alt... Und auch wenn ich sie nicht mehr wirklich oft gespielt hab, hat sie doch schon nen ziemlichen emotionalen Wert, wie ich gerade merke...
 
Oh..., eine Voll-Ahorn-Variante..., sehr schön !

Unbedingt zu einem guten Gitarrenbauer, der sich mit Akustikgitarren auskennt und wieder herrichten lassen.

Schade, dass das Schallloch so mißhandelt wurde, ebenfalls richten lassen.

Und solange der Steg nicht gemacht wurde, alle Saiten ca. ein Oktave tiefer stimmen / entspannen und nicht bespielen...

LG
RJJC
 
Ja, mit dem Schallloch, das ärgert mich auch... Allerdings hatte sie diese Misshandlungen schon vor meiner Zeit...

Ich hab mich immer bemüht, das gute Stück pfleglich zu behandeln.

Und wenn ich jetzt heute so darauf spiele, wundere ich mich, wie ich damals vernünftig darauf spielen konnte... Der Hals ist ja soooo breit (im Vergleich zu meiner 000) und die vielen Saiten brauchen echt Kraft, ohne Schnarren gespielt zu werden...

Aber ich glaube, ich sollte das im nächsten Jahr wirklich mal angehen, und sie zu einem Profi bringen, der sie wieder flott macht!

Danke für deine Einschätzung.
 
Richtig so. Bringe die Gitarre zum Fachmann. Danb erfährst Du auch, was es kostet und kannst dann entscheiden.

Trotz der Beschädigungen finde ich die Gitarre sehr schön.
 
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Ich habe selbst so eine tolle 12 string Concord. Die hat einmal zu D-Mark-Zeiten den Durchschnitts-Monatslohn in Deutschland gekostet. Irgendwo hier habe ich mal Bilder gepostet. Die Maserung der Fichtendecke ist so fein, dass man die Jahresringe nur mit der Lupe erkennen kann. So was bekommt man für Geld und Gute Worte nicht mehr. Ich denke, dass die Teile auf Dauer im Wert steigen werden. M.E. ist Deine Concord auf jeden Fall eine fachgerechte Restauration wert. Für einen Gitarrenbauer (Konzertgitarren, Lauten) sollte das kein Problem sein.
 
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Mal bei mehreren Gitarrenbauern nachfragen, die Reparaturpreise können sich bei gleicher Qualität durchaus mal um 100%+ unterscheiden.

Die Concords waren für die damalige Zeit ordentliche Instrumente, aus heutiger Sicht finde ich sie etwas überbewertet (in meinem Umfeld wird noch eine gespielt), nachvollziehbar durch die Brille der Babyboomer, für die das damals in den 1970ern ein nur mühselig erfüllbarer Traum war. Ich denke nicht, dass deren Preise sehr steigen werden - die Babyboomer haben sie schon nachgekauft, wenn sie noch hinterher waren, für die Jüngeren haben diese Instrumente nicht mehr die ikonische Bedeutung, die sie "für uns" damals hatten. Gilt auch bspw. für meine 12string Tama aus den Mitt-70ern, noch teurer als die Concord aus gleichem Stall. Schön verarbeitet, aber halt nur eine ordentliche alte Gitarre, keine "Offenbarung".
 
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Danke für den Tipp!

Für mich hat diese Gitarre vor allem emotionalen Wert. Hab ich mir damals mühsam zusammengespart und vom Geld meines ersten Schüler - Jobs bezahlt... Und sie hat mich durch meine Jugend, die erste Band,... begleitet.

Ich nutze sie seit Jahren nicht mehr, manchmal möchte ich sie verkaufen, kann mich aber auch nicht so richtig von ihr trennen.

Mal sehen, was da finanziell auf mich zu käme, und dann werd ich wohl entscheiden, ob es mir das wert ist.
 
Die Decke sollte Fichte sein ... ***

Du hast natürlich völlig Recht (und war mir auch bekannt), mein "Voll-Ahorn" bezog sich halt auf Zargen, Boden und Hals.

Dennoch Danke für die Richtigstellung! :great:

LG
RJJC
 
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Mal aus der Ferne, sofern der Gitarrenbauer zu teuer ist: Ist der Riss stabil? Und geht er nicht ganz durch? Hmm, dann würde ich an dünnflüssiges Epoxy (= ist spaltfüllend) + Spritze denken, evtl. oben mit Schleifstaub vermengen. Wenn man das aber noch nicht gemacht hat, sollte man das erstmal an einem Stück ausprobieren, das nicht mehr benötigt wird. Epoxy braucht auch keinen hohen Anpressdruck.

Die Instrumente sind ja ordentliche Player-Instrumente. Bloß wohl eben nicht die Sammlerstücke des 21. Jahrhunderts. (Nachtrag: Ich habe meine erste Hopf von 1975 auch noch. Und spiele sie heute auch immer noch mal gerne, sie steht in meinem Elternhaus. Verkaufen würde ich sie nie, reparieren [oder reparieren lassen] schon.)
 
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Hallo,

Der Riss scheint nicht wirklich problematisch zu sein und lässt sich leicht mit etwas Epoxy stabilisieren. Dazu braucht es keinen Gitarrenbauer, sondern nur einen Fön und ein paar Tropfen Epoxy. Mit dem Fön anwärmen und mit einem Pinsel Epoxy auf den Spalt auftragen. Das läuft dann von selber rein und nach der Aushärtung ist das Problem gelöst. Was nicht stimmt ist die Stegeinlage, denn die ist gerade und die Bünde sind gebogen. Das passt nicht zueinander !! Nimm das zu Anlass mal die Gitarre von Grund auf neu einzustellen. D.h. zunächst die Halskrümmung kontrollieren und dann eine neue und gekrümmte und kompensierte Stegeinlage so anpassen das eine brauchbare Saitenhöhe dabei rauskommt, also unter 3mm am 12. Bund.
 
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Mal sehen, was da finanziell auf mich zu käme, und dann werd ich wohl entscheiden, ob es mir das wert ist.

Das entscheidende bei einer alten 12-saitigen Gitarre ist den Halswinkel und die Statik des Korpus zu prüfen.

Erst wenn das geschehen ist sollte man über die erforderlichen Maßnamen nachdenken.

Das Schalloch würde ich persönlich nicht reparieren, sondern lediglich mit etwas Lack versiegeln.

Wenn der Halswinkel stimmt, was ich wegen der niedrigen Saitenlage kombiniert mit mit niedriger Stegeinlage nicht glaube, dann würde ich die Kosten auf etwa 100,- € schätzen.

Ein neck-reset ist die Gitarre meiner Meinung nach nicht wert.
 

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