ibanez ACH 1 + 2 - zuviel output?

vamosh
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ich habe eine ibanez as 73 semihollow , welche mir zwar vom spielgefühl zwar, aber im nachhinein vom klang weniger gefällt.
möglicherweise liegt es auch an der konstruktion und dem holz , aber mir kling sie im verzerrten bereich zu spitz.
im clean-bereich klingt sie ganz okay ,wenn sie auch etwas wärme vermissen lässt, sobald sie angezerrt gespielt wird klingt sie eher grell.
i.d.R. verwende ich overdrive pedals - der tubescreamer ist mittlerweile erste wahl - also metal-brett ist ohnehin nicht

mir ist zwar bewusst, das in dieser preisklasse keine dumble/ES 335 -wunder zu erwarten sind, möchte aber gerne auf board - elektronischem weg experimentieren und vielleicht den gesammt sound etwas runder /weniger spitz bekommen bzw den overdrive sound weicher.

da ich mehr ein freund von tonabnehmer mit geringem bis mittleren output bin und blues sowie classic rock spiele, frage ich mich, ob die verbauten ACH tonabnehmer nicht vielleicht zu viel output haben?sujektiv gesehen glaube ich das.
ich habe leider kein messgerät ( sollte man sioch vielecht doch mal zulegen) und bei einer semi hollow bekanntlicherweise ein etwas langwierigere angelegenheit, sich das vom nahem anzuschauen.
bevor ich da dran gehe, wollte ich mal rumfragen, ob schon jemand eine ibanez AS 73 umgebaut / verändert hat? eventuel PAF verbaut oder caps verbaut hat?
geht da was?
 
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Zunächst wäre noch zu fragen,

1. über welchen Amp Du spielst
2. Ob Du mit Deinem Amp/Bodentreter vergleichsweise Klangerfahrung mit anderer Gitarre hast?

Zu den PUs

Hier hast Du die irrige Annahme, dass zuviel Output "unangenehme" Höhen erzeugt. In der Regel ist das Gegenteil der Fall: Je mehr Ausgangsleistung, desto tiefer sinkt die sogenannte Resonanzfrequenz. Und je weniger Leistung, desto stärker sind bestimmte höhere Bereiche betont.

Warum unangenehme Höhen?

Das kann in der Tat an den Hölzern der Gitarre liegen. Aber versuche erstmal: Höhen am Amp kleiner, Tonregler am Tubescreamer zurückdrehen (2 Millimeter können da manchmal schon Welten ausmachen!). UNd: Tonregler an der Gitarre dauerhaft auf 8 oder 7 zurück. Alles in Ruhe durchprobieren und sacken lassen, Ohren ermüden schnell.

Das Höhenphänomen: Kann die Gitarre was dafür?

Ja, kann sie. Ich habe 2 Ibanez (Semi und Semisolid), die im Grunde super Gitarren sind. Zumindest bei einer der beiden gibt es eine merkwürdige höhere Frequenz, die immer etwas zu deutlich da ist. Sie wird ganz eindeitig durch die Eigenresonanz der Gitarre erzeugt und liegt in einem Bereich, der von wirklich jedem Tonabnehmer übertragen wird (und ich hatte so einige testweise darin verbaut). Höhenbedämpfung an den Tone-Reglern hilft etwas, aber nie komplett. Nicht so auffällig, aber merkbar: Selbst die teure AS-200 ist auf "klar" getrimmt und weniger auf Wärme.

Steife Japaner?

Das Problem einer gewissen "Steifigkeit" und Überbetonung in bestimmten Frequenzen ist mir im Bezug auf japanische Gitarren (ob alt oder neu, ob in Japan gebaut oder sonstwo) nicht neu. Offenbar setzt mindestens Ibanez seit jeher auf steifere Hölzer, die auch noch nach 50 Jahren Dachboden einen kerzengeraden Hals garantieren. IM Grunde das Gegenteil zur Epiphone-Philiosophie. Wo die Epis eher Richtung "zu dunkel" neigen, gehen manche Japaner Richtung "zu hell". Besser in der Mitte (wenn man die denn haben möchte) ist man dann eher bei Gibson aufgehoben. - Wie gesagt: Tendenz. Möchte da kein Gesetz draus machen :)

Bisschen Theorie noch dahinter


Jeder Klang besitzt gewisse sog. "Formanten", die erst das Charakteristische ausmachen. Man kann sich das u.a. als sehr schmalbandige, aber starke Ausreißer im Frequenzband vorstellen. Ist einer oder mehrere allzuzu ausgeprägt, wird das über kurz oder lang als nervig oder ermüdend empfunden.

Im Musikbereich kann man da mit einfacher Klangregelung nichts ausrichten. Abschwächen ja, aber nicht entfernen. Außer im Tonstudio. Dort rückt man hauptsächlich Sängern mit Formantenanalyse zu Leibe. Diese - für den Hörer auf Dauer ermüdenden Anteile - werden ermittelt und dann filgran in mehreren Bereichen extrem schmalbandig gesenkt - durchgängig für die gesamte Produktion. Schweinearbeit fürs Ohr, aber im 1:1 Vergleich verblüffend.

Jeder kennt z.B. bestimmte Leute, deren Stimme man als nervig empfindet und die selbst im dicksten Gewühl noch hörbar ist ... Ebenso unabänderlich kann das bei Instrumenten sein.
 
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Zunächst wäre noch zu fragen,

1. über welchen Amp Du spielst


hauptsächlich einen musicman 210 - 65 z.t einen fender princeton 112 ( transistor)


2. Ob Du mit Deinem Amp/Bodentreter vergleichsweise Klangerfahrung mit anderer Gitarre hast?

je nach laune /tagesform nutze ich auch einen marshall bb2 leicht angezerrt habe verschieden tubescreamer am start ( TS 7 TS 10 ts 5 soundtank) sowie einen didtech bad monkey

hiermit habe ich gearbeitet weil ich bei fender gitarren esche und erle schöne runde ergebnisse erzeilt habe vor allem im cleanen bereich

was ixch gerne mache ( auch bei fetten les pauls) den grund sound laut und verzerrt ( als max lead sound und and der gitarre auf knapp die hälfte runter regle mit dem volume, so erhalte ich für meinen geschmack eine cleanen soud der je nach anschlagsdynymik schon leicht zerrt, für mehr zerre drehe ich nach gehör das volume etwas auf.

Zu den PUs

Hier hast Du die irrige Annahme, dass zuviel Output "unangenehme" Höhen erzeugt. In der Regel ist das Gegenteil der Fall: Je mehr Ausgangsleistung, desto tiefer sinkt die sogenannte Resonanzfrequenz. Und je weniger Leistung, desto stärker sind bestimmte höhere Bereiche betont.

quasi wie bei einer strat der singlecoil?

Warum unangenehme Höhen?

Das kann in der Tat an den Hölzern der Gitarre liegen. Aber versuche erstmal: Höhen am Amp kleiner, Tonregler am Tubescreamer zurückdrehen (2 Millimeter können da manchmal schon Welten ausmachen!). UNd: Tonregler an der Gitarre dauerhaft auf 8 oder 7 zurück. Alles in Ruhe durchprobieren und sacken lassen, Ohren ermüden schnell.

wahrscheinlich noch mal mit ruhe dran gehen. was du beschrieben hast , habe ich zwar ausprobiert, war aber wahrscheinlich so genervt, das ich auf teufel komm raus jetzt ein ergebniss haben wollte.so phasen hat man ja oft: ein tag klingt die probe super, am anderen mit den selben settings maint man ganz schlimm zu klingen

Das Höhenphänomen: Kann die Gitarre was dafür?

Ja, kann sie. Ich habe 2 Ibanez (Semi und Semisolid), die im Grunde super Gitarren sind. Zumindest bei einer der beiden gibt es eine merkwürdige höhere Frequenz, die immer etwas zu deutlich da ist. Sie wird ganz eindeitig durch die Eigenresonanz der Gitarre erzeugt und liegt in einem Bereich, der von wirklich jedem Tonabnehmer übertragen wird (und ich hatte so einige testweise darin verbaut). Höhenbedämpfung an den Tone-Reglern hilft etwas, aber nie komplett. Nicht so auffällig, aber merkbar: Selbst die teure AS-200 ist auf "klar" getrimmt und weniger auf Wärme.

Steife Japaner?

Das Problem einer gewissen "Steifigkeit" und Überbetonung in bestimmten Frequenzen ist mir im Bezug auf japanische Gitarren (ob alt oder neu, ob in Japan gebaut oder sonstwo) nicht neu. Offenbar setzt mindestens Ibanez seit jeher auf steifere Hölzer, die auch noch nach 50 Jahren Dachboden einen kerzengeraden Hals garantieren. IM Grunde das Gegenteil zur Epiphone-Philiosophie. Wo die Epis eher Richtung "zu dunkel" neigen, gehen manche Japaner Richtung "zu hell". Besser in der Mitte (wenn man die denn haben möchte) ist man dann eher bei Gibson aufgehoben. - Wie gesagt: Tendenz. Möchte da kein Gesetz draus machen :)

Bisschen Theorie noch dahinter


Jeder Klang besitzt gewisse sog. "Formanten", die erst das Charakteristische ausmachen. Man kann sich das u.a. als sehr schmalbandige, aber starke Ausreißer im Frequenzband vorstellen. Ist einer oder mehrere allzuzu ausgeprägt, wird das über kurz oder lang als nervig oder ermüdend empfunden.

Im Musikbereich kann man da mit einfacher Klangregelung nichts ausrichten. Abschwächen ja, aber nicht entfernen. Außer im Tonstudio. Dort rückt man hauptsächlich Sängern mit Formantenanalyse zu Leibe. Diese - für den Hörer auf Dauer ermüdenden Anteile - werden ermittelt und dann filgran in mehreren Bereichen extrem schmalbandig gesenkt - durchgängig für die gesamte Produktion. Schweinearbeit fürs Ohr, aber im 1:1 Vergleich verblüffend.

Jeder kennt z.B. bestimmte Leute, deren Stimme man als nervig empfindet und die selbst im dicksten Gewühl noch hörbar ist ... Ebenso unabänderlich kann das bei Instrumenten sein.



danke erst mal, das ist sehr aufschlussreich. mein fazit: entweder ich vermeide bei der ibanez verzerrte sounds, sie schein im vergleich zu meinen anderen gitarren mehr für cleane sounds geignet und wechsele entweder die gitarre wenn es um overdrive sounds geht oder beschränke mich auf den cleaneren sound. kann ja auch schön sein.
 
Hi,

so ganz unveränderlich ist der Sound aber nicht, denke ich. Es stimmt schon, die Ibanez artcore kann geren etwas hart klingen, aber ich denke, dass die PUs da schon einiges beitragen.

Für mich völlig unverständlich ist, dass Ibanez in - eher traditionell orientierte - Semis solche HB einbaut. Die Teile haben Keramik-Magnete und der StegPU über 15 KOhm, der befindet sich also von der Machart her im Bereich eines Duncan Custom SH-5. Wenn Dir die Gitarre zu spitz und "schachtelig" klingt, sind nach meiner Erfahrung Gibson '57 Classic eine gute Wahl. Die klingen wesentlich weicher und angenehmer. Auch sehr gut für Halbakustiks geeignet finde ich die Tonerider AlNiCo IV Classic, die sind nochmal deutlich günstiger und klingen ebenfalls schön rund und angenehm.

Ich weiß, dass viele die These "Magnete klingen nicht" vertreten. Ich habe aber nun schon einige Male in PUs Keramik- und AlNiCo-Magnete gegeneinander getauscht, und jedesmal klang es mit den AlNiCos weniger spitz und grell. Es hat schon seinen Grund, warum Blueser meistens AlNiCo-PUs spielen und Metaller lieber Keramik-HB.

Gruß, bagotrix
 
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subjektiv betrachtet finde ich keramik mag tonabnehmer eher rockig bis metal.ich dacht mir auch fast das die ta in meiner ibanez in die von bagotrix beschriebene richtung gehen.
mit den tonerider habe ich bereits ( für ein anderes projekt) geliebäugelt, das werd ich mal probieren.
 

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