hack_meck
Lounge .&. Backstage
Want some Hendrix?
Boost, Fuzz, Overdrive, (bedingt) Kompressor ... alles Werkzeuge die unseren Amp von Clean anschieben und den Sound "aufbrechen" lassen, oder einen Verstärker der bereits im Crunch oder Overdrive ist, noch einen Schritt weiter zu schieben. Ganz weit vorne mit dabei war Mike Matthews von Electro Harmonix, der mir im Interview in seinem Büro in New York erzählt hat, wie sein OD1 erfunden wurde. Ein Techniker hatte sich eine kleine Box gebaut um das recht schwache Gitarrensignal so zu verstärken, dass die Kurven vernünftig am Messgerät zu sehen waren. Als man dann - aus versehen - die kleine Kiste vor einem Amp anschaltete, wusste man wie Overdrive klingt.
Im Blick behalten sollten wir dabei, dass Verstärker zu dieser Zeit vor allem eines waren. Laut und Clean ... Um an erträglich laute Zerre ranzukommen, musste man schon einen Fender Übungsverstärker (aka Champ) hoffnungslos laut aufdrehen. Offene Türen also für die kleinen Kisten, die in der Lage waren den Sound zu formen und dabei trotzdem überschaubar laut zu bleiben.
An vorderster Front mit dabei hat Ibanez uns ja bereits mit den Tubescreamer Werkzeuge an die Hand gegeben, die heute noch so aktuell sind wie früher, als sie Revolution waren. Und nicht nur der Tubescreamer ist Kult, auch ihr "OverDrive" OD850 ... nach heutigen Kriterien ein FUZZ. Und genau auf diesem Schaltkreis basiert das 850 FUZZ mini, welches ich mir heute mal etwas näher für euch angeschaut habe. Haben tue ich es schon ein paar Monate, angesprochen hatte ich es im Effekte Thread ... und jetzt hatte ich halt auch mal Zeit dafür.
Dafür musste ich es jedoch von meinem Board operieren, denn dort ist es Stammgast, um es für die Kamera sichtbar zu positionieren.
Damit ich nicht am Kabel wackeln kann, habe ich mal das Line6 G10 als Funkverbindung davor genommen ... die Power kommt dabei vom Palmer BatPack (REVIEW), der auch einen USB Ausgang hat um das G10 zu versorgen.
das Gehäuse:
Wir reden hier von einem matt beschichteten Metallgehäuse, mit nicht gerade wenig Gewicht. Der Schalter ist dabei auf einer leicht erhöhten Ebene und leicht nach vorne gewinkelt. Das kann wichtig werden, wenn ihr es "quer" auf dem Board unterbringen wollt. Es macht einen super stabilen Eindruck - bis auf die kleinen Regler für TONE und LEVEL - und würde sich wahrscheinlich auch hervorragend als Wurfgeschoss beim nächsten Streit eignen. Einziges Problem könnte sein, dass man es dafür nicht hergeben will, denn es klingt und funktioniert zu gut. Es ist ausgelegt im Mini Format, benötigt also externe 9V und daher sind auch Ein/Ausgangsbuchse nicht auf der gleichen Gehäusehöhe möglich. (a sich die Hersteller nicht einigen könne, ob die rechte oder linke Buchse etwas höher liegen soll, hatte ich in irgendeinem Thread ein Board gesehen, wo die Pedale ein wenig in Schlangenlinie drauf standen.)
Das Pedal ist analog aufgebaut und trotz fehlender Angaben zum Verbrauch, sollte es dadurch eher genügsam sein. Es hat hat Regler für das Sustain, den Tone und den Level.
der Tone ...
... ist eurer, sofern das Pedal nicht eingeschaltet ist. Es hat True Bypass.
... kam bei mir aus einem Laney GH100L NOS der im eigenen Klang auf 80ziger Rock Riff / Power Chord getrimmt war. Nicht übermäßig laut, um das AKG Mikrofon (auf -20 dB eingestellt) nicht zu überfahren. Gespielt habe ich mit eine EBMM Luke III Steg Humbucker ... und später am Hals SC.
Der Tone (Regler) gefällt mir am Besten in der Mitte, denn es stellt sich ein guter Kompromiss aus Wärme und Klarheit ein. Tone voll Richtung Höhe ist etwas am "britzeln". Tone Richtung Bass, sollte bei gemäßigtem Level und Sustain auch einem Santana Sound zur Ehre gereichen.
Sustain: Die erste Hälfte beherbergt für mich klasse Rock und Overdrive Sounds. Die Fahne bleibt überschaubar kurz, hat aber trotzdem schon was "Organisches". Dreht man weiter hoch, so wird besonders der stehende Ton hofiert. Allerdings dann auch mit den typischen Fuzz Eigenschaften und Schwankungen in Signal. An dem Ende fehlt mir so ein wenig der Vergleich, da ich sonst eher nicht mit FUZZ unterwegs bin, aber klingen tut es erstmal gut. Ob es jetzt dabei einer "historischen Soundvorlage" gerecht wird - müsstet ihr für euch selbst ausprobieren.
Der Sustain hat Auswirkungen auf die Lautstärke - ein wenig wie ein Verstärker. Zuerst wird es lauter, später nur noch "fetter".
Der Level macht genau das, es regelt die Signalstärke die zum Verstärker geht - womit auch überbordende Sustain Lautstärke einzubremsen ist. Bei wenig Sustain kann der Level als "normaler" Boost wirken/missbraucht werden.
Bei der Aufnahme habe ich versucht die Klangunterschiede heraus zu stellen. Dass dabei dann nicht nur Wohlklang dabei ist, sollte klar sein. Achtet bitte auch auf die Geräusche - und den Einfluss auf die Geräusche durch Drehen an den Knöpfen. Das ist nicht wirklich laut, aber das Grundrauschen verändert sich.
Und ganz zum Schluss noch mal ein vergleichender Blick auf den Formfaktor.
Fazit: Da hat Ibanez ein schickes und gut klingendes Pedal serviert. Basierend auf einer historischen und bewährten Vorlage wurde es in ein super robustes Pedal mit "Mini" Formfaktor gebaut. Dieses könnte auf jedem Pedalboard ein Plätzchen finden. Sowohl FUZZ, als auch typische Overdrive Sounds werden für derzeit 92 EUR geboten.
Gruß
Martin
P.S.
Er hier hat ne ganz Menge Sounds aufgenommen ... falls man mal die Bandbreite hören möchte.
Boost, Fuzz, Overdrive, (bedingt) Kompressor ... alles Werkzeuge die unseren Amp von Clean anschieben und den Sound "aufbrechen" lassen, oder einen Verstärker der bereits im Crunch oder Overdrive ist, noch einen Schritt weiter zu schieben. Ganz weit vorne mit dabei war Mike Matthews von Electro Harmonix, der mir im Interview in seinem Büro in New York erzählt hat, wie sein OD1 erfunden wurde. Ein Techniker hatte sich eine kleine Box gebaut um das recht schwache Gitarrensignal so zu verstärken, dass die Kurven vernünftig am Messgerät zu sehen waren. Als man dann - aus versehen - die kleine Kiste vor einem Amp anschaltete, wusste man wie Overdrive klingt.
Im Blick behalten sollten wir dabei, dass Verstärker zu dieser Zeit vor allem eines waren. Laut und Clean ... Um an erträglich laute Zerre ranzukommen, musste man schon einen Fender Übungsverstärker (aka Champ) hoffnungslos laut aufdrehen. Offene Türen also für die kleinen Kisten, die in der Lage waren den Sound zu formen und dabei trotzdem überschaubar laut zu bleiben.
An vorderster Front mit dabei hat Ibanez uns ja bereits mit den Tubescreamer Werkzeuge an die Hand gegeben, die heute noch so aktuell sind wie früher, als sie Revolution waren. Und nicht nur der Tubescreamer ist Kult, auch ihr "OverDrive" OD850 ... nach heutigen Kriterien ein FUZZ. Und genau auf diesem Schaltkreis basiert das 850 FUZZ mini, welches ich mir heute mal etwas näher für euch angeschaut habe. Haben tue ich es schon ein paar Monate, angesprochen hatte ich es im Effekte Thread ... und jetzt hatte ich halt auch mal Zeit dafür.
Dafür musste ich es jedoch von meinem Board operieren, denn dort ist es Stammgast, um es für die Kamera sichtbar zu positionieren.
Damit ich nicht am Kabel wackeln kann, habe ich mal das Line6 G10 als Funkverbindung davor genommen ... die Power kommt dabei vom Palmer BatPack (REVIEW), der auch einen USB Ausgang hat um das G10 zu versorgen.
das Gehäuse:
Wir reden hier von einem matt beschichteten Metallgehäuse, mit nicht gerade wenig Gewicht. Der Schalter ist dabei auf einer leicht erhöhten Ebene und leicht nach vorne gewinkelt. Das kann wichtig werden, wenn ihr es "quer" auf dem Board unterbringen wollt. Es macht einen super stabilen Eindruck - bis auf die kleinen Regler für TONE und LEVEL - und würde sich wahrscheinlich auch hervorragend als Wurfgeschoss beim nächsten Streit eignen. Einziges Problem könnte sein, dass man es dafür nicht hergeben will, denn es klingt und funktioniert zu gut. Es ist ausgelegt im Mini Format, benötigt also externe 9V und daher sind auch Ein/Ausgangsbuchse nicht auf der gleichen Gehäusehöhe möglich. (a sich die Hersteller nicht einigen könne, ob die rechte oder linke Buchse etwas höher liegen soll, hatte ich in irgendeinem Thread ein Board gesehen, wo die Pedale ein wenig in Schlangenlinie drauf standen.)
Das Pedal ist analog aufgebaut und trotz fehlender Angaben zum Verbrauch, sollte es dadurch eher genügsam sein. Es hat hat Regler für das Sustain, den Tone und den Level.
der Tone ...
... ist eurer, sofern das Pedal nicht eingeschaltet ist. Es hat True Bypass.
... kam bei mir aus einem Laney GH100L NOS der im eigenen Klang auf 80ziger Rock Riff / Power Chord getrimmt war. Nicht übermäßig laut, um das AKG Mikrofon (auf -20 dB eingestellt) nicht zu überfahren. Gespielt habe ich mit eine EBMM Luke III Steg Humbucker ... und später am Hals SC.
Der Tone (Regler) gefällt mir am Besten in der Mitte, denn es stellt sich ein guter Kompromiss aus Wärme und Klarheit ein. Tone voll Richtung Höhe ist etwas am "britzeln". Tone Richtung Bass, sollte bei gemäßigtem Level und Sustain auch einem Santana Sound zur Ehre gereichen.
Sustain: Die erste Hälfte beherbergt für mich klasse Rock und Overdrive Sounds. Die Fahne bleibt überschaubar kurz, hat aber trotzdem schon was "Organisches". Dreht man weiter hoch, so wird besonders der stehende Ton hofiert. Allerdings dann auch mit den typischen Fuzz Eigenschaften und Schwankungen in Signal. An dem Ende fehlt mir so ein wenig der Vergleich, da ich sonst eher nicht mit FUZZ unterwegs bin, aber klingen tut es erstmal gut. Ob es jetzt dabei einer "historischen Soundvorlage" gerecht wird - müsstet ihr für euch selbst ausprobieren.
Der Sustain hat Auswirkungen auf die Lautstärke - ein wenig wie ein Verstärker. Zuerst wird es lauter, später nur noch "fetter".
Der Level macht genau das, es regelt die Signalstärke die zum Verstärker geht - womit auch überbordende Sustain Lautstärke einzubremsen ist. Bei wenig Sustain kann der Level als "normaler" Boost wirken/missbraucht werden.
Bei der Aufnahme habe ich versucht die Klangunterschiede heraus zu stellen. Dass dabei dann nicht nur Wohlklang dabei ist, sollte klar sein. Achtet bitte auch auf die Geräusche - und den Einfluss auf die Geräusche durch Drehen an den Knöpfen. Das ist nicht wirklich laut, aber das Grundrauschen verändert sich.
Und ganz zum Schluss noch mal ein vergleichender Blick auf den Formfaktor.
Gruß
Martin
P.S.
Er hier hat ne ganz Menge Sounds aufgenommen ... falls man mal die Bandbreite hören möchte.
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