I - Text in Österreichischer Mundart

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GerhardEichberge
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Gerhard Eichberger


Also nachfolgend mal mein Liedtext "I", zu dem allerdings noch keine Musik komponiert worden ist. (Ich habe auch noch keine Musik dafür im Kopf.)

Wie findet Ihr untigen Liedtext? Kann das ein Hit werden?
Er hat sicher noch ein paar Ecken und Kanten.


Gerhard

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

I
(geschrieben am 27. März 1996 um 21:00 Uhr im Gasthaus "Weißer Adler" in Königstetten)

Do steh' i jetzt im Bodezimmer und schau in' Spiegel 'rein.
Der wos da ausseschaut, des kann doch nur Adonis sein.
A glottes G‘sicht, a reiner Teint, do schau'n die Frauen an' gern' noch.
Zum Glück bin i a Manderl, sunst wurd' i vor mir sö'ba' schwoch.
De ander'n Bursch'n hau'm kaa' Chance, wann a Typ wia i in d' Disco geht,
wäu jede Neonliachta'kotz nua' auf an echt'n Feschak steht.
Es haaßt, ma' soi' si' sö'bst net lob'n, doch mecht' i seh'n den Mann,
der mir in punkto Schönheit des Wossa' reich‘n kann.
Ihr glaubt 's vielleicht, de Weiber san' 's, de mi' so int'ressier'n,
oba, daß i ana' nochrenn', des kinnt' mir net passier'n.
Jo, de Frauen san ma' wurscht, und san se no' so schee',
denn es gibt nur a Person, auf de i wirklich steh':

I, nur i und nur i alla' steh' auf mi' und nur auf mi' alla'.
I, nur i und nur i alla' steh' auf mi' und nur auf mi' alla'.
Gibt 's da noch wen ander'n? Nein, hier gibt 's nur mich,
denn das Allerwichtigste: Jawohl, das bin ich.

Seit dera Sölbsterkenntnis is' mei' Leb'n anders wur'n:
Zum Traummann bin i aufg‘stieg'n vom jungen, bled'n Buam.
De Weisheit hob‘ i g'fress'n, mit'n Schöpflöffe' sogar.
De Leit', de sog'n zu mir, und des is' wirklich wohr:
"Herr Intellektuelliti, wir sind hocherfreut,
zu treffen solchen wachen Geist. Ein Freudentag ist heut'.
Ach, könnten doch auch wir versteh'n die Quantentheorie."
"Das ist weiter kein Problem. Hört meine Analogie:
Wenn Licht, das von der Sonne kommt, trifft auf einen dummen Kopf,
dann erleuchtet dieses sein Gehirn, gescheit wird jeder Tropf.
Dann weiß er, was zu schätzen ist und kommt zum gleichen Schluß,
worum 's im Leben wirklich geht, was jeder wissen muß:

I, nur i und nur i alla' steh' auf mi' und nur auf mi' alla'.
I, nur i und nur i alla' steh' auf mi' und nur auf mi' alla'.
Gibt 's da noch wen ander'n? Nein, hier gibt 's nur mich,
denn das Allerwichtigste: Jawohl, das bin ich.

Nur manchmoi' denk' i z'ruck an mei' Jugendzeit,
vüles war da anders', kane Freind' hob' i mehr heit'.
Damoi's hob' i 's no' net 'glaubt, daß i so wichtig bin;
doch wos soi' 's, wäu' diese Zeit'n san scho laung dahin.
A jeder tuat, so wia er glaubt, sei' eig'ne Wö't durchleb'n;
und wann ana' si' 's g'fund'n hot, dann soll er si' 's ruhig geb'n.
So soll ana', wann er 's gern tuat, vor d' andern Buck'ln mach'n.
Der and‘re wird, wann er des siecht, si' d'rüber buckla't lach'n.
Do bleib' i bei mein' Spleen, wäu' Freind' brauch' i eh' kan'.
De Habara' san' mir zu teia', de mi' zum Wirt'n zaah'n.
Und d'rum sog' i eich no' amoi' mit mein' liabst‘n G‘friß,
wos fia mi' auf dera' Wö't nur wirklich wichtig is':

I, nur i und nur i alla' steh' auf mi' und nur auf mi' alla'.
I, nur 1 und nur 1 alla' steh' auf mi' und nur auf mi' alla'.
Gibt 's da noch wen ander'n? Nein, hier gibt 's nur mich,
denn das Allerwichtigste: Jawohl, das bin ich.


(Gerhard "Helmi" Eichberger)
 
Eigenschaft
 
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Hi Gerhard
Übersetz doch mal bitte ins Hochdeutsche, bei englischen oder französischen Texten halten wir das auch so hier.
Ich glaub 99% der Leute hier tun sich schwer mit Dialekt. ;)
 
Also ich kanns lesen :p
Das sich in einem DEUTSCHEN Forum die meisten daran die Gehirnwindungen verdrehen, ist aber durchaus verständlich.
Aber mach dir nichts draus, ich übersetz dir mal ein paar Passagen......:(

Do steh' i jetzt im Bodezimmer und schau in' Spiegel 'rein.
Der wos da ausseschaut, des kann doch nur Adonis sein.
A glottes G'sicht, a reiner Teint, do schau'n die Frauen an' gern' noch.
Zum Glück bin i a Manderl, sunst wurd' i vor mir sö'ba' schwoch.
Da steh' ich jetzt im Badezimmer und schau in den Spiegel rein
Der was da hinausschaut, dass kann doch nur Adonis sein
Ein glattes Gesicht, ein reiner Teint, da schau'n die Frauen einem doch gern nach
zum Glück bin ich ein Mann, sonst würd' ich vor mir selbst schwach

Es haaßt, ma' soi' si' sö'bst net lob'n, doch mecht' i seh'n den Mann,
der mir in punkto Schönheit des Wossa' reich'n kann.
Es heißt, man soll sich selbst nicht loben, doch möcht' ich seh'n den Mann
der mir in punkto Schönheit das Wasser reichen kann

Seit dera Sölbsterkenntnis is' mei' Leb'n anders wur'n:
Zum Traummann bin i aufg'stieg'n vom jungen, bled'n Buam.
Seit dieser Selbsterkenntnis ist mein Leben anders geworden
zum Traummann bin ich aufgestiegen vom jungen, blöden Buben

Damoi's hob' i 's no' net 'glaubt, daß i so wichtig bin;
doch wos soi' 's, wäu' diese Zeit'n san scho laung dahin.
Damals hab ich noch nicht geglaubt, dass ich so wichtig bin
doch was soll's, weil diese Zeiten sind schon lang dahin (nichts wurde aus dem Kontext gerissen.....)


In anbetracht der Diskussion, die an anderer Stelle gerade läuft komme ich nicht drum herum, eine Menge fehlgeleitete Kompensation da hineinzuinterpretieren.....
Was ich davon halte? Ohne Musik schwer zu sagen. Bloss der Text.... würde ich vielleicht in "Der Narzisst" umbenennen (nur vom Inhalt ausgehend). Der TExt ist so sehr "Ich-bezogen", der Inhalt ist für mein unmaßgebliches Empfinden in der ersten Strophe schon ausgeschlachtet. Es wird lediglich erklärt, wie toll jemand (ich) nicht ist - aber man wartet eigentlich immer auf "die Erkenntnis" von der er da berichtet, welche anscheinend begründungslos darin besteht, dass er (bzw. "Ich") besser ist als alle anderen - von daher bleib ich bei "Der Narzisst".


Gerhard was los, solltest du nicht Orgel üben?
 
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Wie findet Ihr untigen Liedtext? Kann das ein Hit werden?
Er hat sicher noch ein paar Ecken und Kanten.

Nein, so wird das kein Hit werden. Warum?
Zu viel Text, in dem eigentlich nichts passiert. Keine Entwicklung, keine unerwartete Wendung, kein wirklicher Witz.
Eigentlich auch keine Ecken und Kanten.
Das ist zu anstrengend zu konsumieren und die Anstrengung wird auch nicht mal mit einem Überraschungsmoment belohnt.
Ich kann mir auch keine Musik dazu vorstellen, die das ausgleichen könnte.

Ich bin da ganz bei Palm Muter (danke übrigens für die teilweise Übersetzung). "Der Narzisst" wäre ein genau treffender Titel.
Würde ich den Text schreiben wollen, wäre jetzt der Moment, wo ich großzügig den Rotstift ansetzen würde und anstellle der vielen Füllzeilen mir irgendwas originelles überlegen.

Außerdem, Songs leben gern von der simplen Wiederholung simpler Aussagen.
 
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Mich erinnert es an Falcos "Egoist". :gruebel:

Für einen "Hit" ist es in dieser Form wohl zu lang. Mehr als drei kompakte Strophen, einen Refrain und eine Bridge braucht es nicht, eher weniger. :gruebel:

Alex
 
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Kann mich da nur anschließen:

Aussage klar, gut runtererzäht.
Aber insgesamt zu langatmig und ausufernd, ohne "twists" (überraschende Wendungen), sprachlich zu wenig überraschend (das Spiel mit der Sprache, mit Ausdrücken, Wortspiele etc.) - am Ende etwas, das man kennt, zu dem man nicken kann, das aber zu wenig Haken hat, damit man dran hängen bleibt. Von der Haltung her verführt es eher dazu, mit Fingern auf all die anderen Egoisten um sich rum zu zeigen als das eigene Gesicht in den Spiegel zu tun ...

Für einen song beim Heurigen völlig okay, für einen Hit zu wenig ...

x-Riff
 
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Gerhard Eichberger


Also, hier mal die Übersetzung meines Liedtextes in Hochdeutsch. (Da paßt dann weder das Versmaß noch [trotz Bemühung] der Reim.)

Natürlich ist der Text polemisch gemeint. (Der Refrain sollte am Schluß nochmal wiederholt werden.)


Gerhard

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I

(geschrieben am 27. März 1996 um 21:00 Uhr im Gasthaus "Weißer Adler" in Königstetten)

Übersetzung: Ich

Da stehe ich jetzt im Badezimmer und schaue in den Spiegel hinein.
Der da herausschaut, der kann doch nor Adonis sein.
Ein glattes Gesicht, ein reiner Teint, da schauen einem die Frauen gerne nach.
Zum Glück bin ich ein Mann, sonst würde ich vor mir selber schwach.
Die anderen Jungen haben keine Chance, wenn ein Typ wie ich in die Discothek geht,
denn jede Neonlichtermaid nur auf einen echten Schönling steht.
Es heißt, man soll sich selbst nicht loben, doch sehen will ich den Mann,
der mir in Sachen Schönheit das Wasser reichen kann.
Ihr glaubt vielleicht, die Weiber sind's, die mich so interessieren,
aber daß ich einer nachlaufe, das könnte mir nicht passieren.
Ja, die Frauen sind mir egal, und sind sie noch so schön,
denn es gibt nur eine Person, auf die ich wirklich stehe:

Ich, nur ich und nur ich allein stehe auf mich und nur auf mich allein.
Ich, nur ich und nur ich allein stehe auf mich und nur auf mich allein.
Gibt 's da noch jemand anderen? Nein, hier gibt 's nur mich,
denn das Allerwichtigste: Jawohl, das bin ich.

Seit dieser Selbsterkenntnis ist mein Leben anders geworden:
Zum Traummann bin ich aufgestiegen vom jungen, blöden Jungen.
Die Weisheit habe ich gegessen, mit dem Schöpflöffel sogar.
Die Leute, sie sagen zu mir, und das ist wirklich wahr:
"Herr Intellektuelliti, wir sind hocherfreut,
zu treffen solchen wachen Geist. Ein Freudentag ist heut'.
Ach, könnten doch auch wir versteh'n die Quantentheorie."
"Das ist weiter kein Problem. Hört meine Analogie:
Wenn Licht, das von der Sonne kommt, trifft auf einen dummen Kopf,
dann erleuchtet dieses sein Gehirn, gescheit wird jeder Tropf.
Dann weiß er, was zu schätzen ist und kommt zum gleichen Schluß,
worum 's im Leben wirklich geht, was jeder wissen muß:

Ich, nur ich und nur ich allein stehe auf mich und nur auf mich allein.
Ich, nur ich und nur ich allein stehe auf mich und nur auf mich allein.
Gibt 's da noch jemand anderen? Nein, hier gibt 's nur mich,
denn das Allerwichtigste: Jawohl, das bin ich.

Nur manchmal denke ich zurück an meine Jugendzeit,
vieles war da anders, keine Freunde mehr habe ich heut'.
Damals habe ich noch nicht geglaubt, daß ich so wichtig bin;
doch was soll 's, weil diese Zeiten sind schon lange dahin.
Jeder tut, so wie er glaubt, seine eigene Welt durchleben;
und wenn einer es sich gefunden hat, dann soll er sich 's ruhig geben.
So soll einer, wenn er es gerne tut, vor den anderen buckeln.
Der and're wird, wenn er das sieht, sich darüber bucklig lachen.
Da bleibe ich bei meinem Tick, denn Freund brauche ich keinen.
Die Kumpel sind mir zu teuer, die mich ins Wirtshaus schleifen.
Und darum sage ich euch noch einmal mit meinem liebsten Gesichtsausdruck,
was für mich auf dieser Welt nur wirklich wichtig ist:

Ich, nur ich und nur ich allein stehe auf mich und nur auf mich allein.
Ich, nur ich und nur ich allein stehe auf mich und nur auf mich allein.
Gibt 's da noch jemand anderen? Nein, hier gibt 's nur mich,
denn das Allerwichtigste: Jawohl, das bin ich.

(Übersetzung von Gerhard "Helmi" Eichberger)
 
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F
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Siehe Boardregeln 5 und 8.
In anbetracht der Diskussion, die an anderer Stelle gerade läuft komme ich nicht drum herum, eine Menge fehlgeleitete Kompensation da hineinzuinterpretieren.....
Was meinst Du mit "fehlgeleitete Kompensation?"

Nunja, der Text stammt aus dem Jahr 1996.
Ich weiß nicht mehr, in welcher Stimmung ich war, als ich diesen Text geschrieben habe.

Allerdings gibt es eben zwei unterschiedliche Sichtweisen derselben Sache, die ich oft zu hören bekam (und noch zu hören bekomme). Einmal die meiner Familie, daß ich sehr egoistisch bin. Und andererseits die einiger Leute aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die sagen, daß das genaue Gegenteil vorliegt und ich eben "ich" und nicht "man" sagen soll, wenn ich von mir spreche. Und offenbar ist dieser Text dann dadurch entstanden. (Meine Texte fallen mir oft plötzlich ein - wenn ich dann nicht Papier und Stift bei mir habe, dann ist der Text schon wieder weg.)

Was ich davon halte? Ohne Musik schwer zu sagen.
Tja, Musik ist mir zu diesem Text bis heute noch keine eingefallen...

Bloss der Text.... würde ich vielleicht in "Der Narzisst" umbenennen (nur vom Inhalt ausgehend). Der TExt ist so sehr "Ich-bezogen", der Inhalt ist für mein unmaßgebliches Empfinden in der ersten Strophe schon ausgeschlachtet. Es wird lediglich erklärt, wie toll jemand (ich) nicht ist - aber man wartet eigentlich immer auf "die Erkenntnis" von der er da berichtet, welche anscheinend begründungslos darin besteht, dass er (bzw. "Ich") besser ist als alle anderen - von daher bleib ich bei "Der Narzisst".
Nunja, es steckt auch ein bißchen Polemik in meinem Text. Und zwar ist er ja etwas selbstkritisch. Es ist mir ja genauso ergangen: Wenn ich mich durchgesetzt habe, dann hatte das oft schlimme Konsequenzen, derer ich mir vorher nicht bewußt war. Und da habe ich das ein bißchen thematisiert. Eben damit, daß ich Freunde verloren habe (nämlich jene, die sich von mir bezahlen ließen - andere hatte ich damals ja nicht wirklich).

Gerhard was los, solltest du nicht Orgel üben?
Nö, komponieren. Ich will ja nicht damit auftreten.

(Zum Komponieren eines Liedes aus einem Text werde ich demnächst in einem geeigneten Unterforum ein neues Thema aufmachen.)


Gerhard
 
Gerhard Eichberger


Nein, so wird das kein Hit werden. Warum?
Zu viel Text, in dem eigentlich nichts passiert. Keine Entwicklung, keine unerwartete Wendung, kein wirklicher Witz.
"Passiert"? Es ist ja die Beschreibung einer Einstellung.

Eine unerwartete Wendung gibt es schon, und zwar in der dritten Strophe. Da kommt dann die Kehrseite der Medaille - nämlich, daß ich keine Freunde mehr habe.

Naja, und als witzig würde ich es schon bezeichnen:

Do steh' i jetzt im Bodezimmer und schau in' Spiegel 'rein.
Der wos da ausseschaut, des kann doch nur Adonis sein.
Wenn das auf der Bühne von mir vorgetragen wird, dann ziehe ich ja den Text ins Lächerliche.

Und dann hab' ich noch folgende Zeile drin:
"De Weisheit hob' i g'fress'n, mit'n Schöpflöffe' sogar."

Also zu kurz kommt der Humor in dem Lied wohl nicht.

Eigentlich auch keine Ecken und Kanten.
Damit habe ich gemeint, daß ich fürchte, daß da vielleicht an der einen oder anderen Stelle das Versmaß nicht stimmt oder das vielleicht schwer zu singen sein könnte, also vom Rhythmus her.

(Bei den bisher komponierten Liedern mußten teilweise die Texte ein wenig angepaßt werden, weil es da und dort Ecken und Kanten hatte, die nicht so stehengelassen werden konnten.)

Das ist zu anstrengend zu konsumieren und die Anstrengung wird auch nicht mal mit einem Überraschungsmoment belohnt.
Wieso ist der Text anstrengend?

Ich kann mir auch keine Musik dazu vorstellen, die das ausgleichen könnte.
Das ist das Problem. Irgendwie sollte es im Stile von Austro-Rock werden, vielleicht auch eine Rocknummer.

Ich bin da ganz bei Palm Muter (danke übrigens für die teilweise Übersetzung). "Der Narzisst" wäre ein genau treffender Titel.
Es kommt aber das Wort "Narziß" überhaupt nicht im Lied vor. Häufig werden Lieder nach dem Refrain oder nach einem Teil davon benannt. (Außerdem muß man die Frage stellen, ob wirklich ein Narziß beschrieben wird.)

Würde ich den Text schreiben wollen, wäre jetzt der Moment, wo ich großzügig den Rotstift ansetzen würde und anstellle der vielen Füllzeilen mir irgendwas originelles überlegen.
Welches wären Deiner Meinung nach Füllzeilen?

Außerdem, Songs leben gern von der simplen Wiederholung simpler Aussagen.
Das Einprägsame ist ja der Refrain.

Die Aussage des Liedes ist hingegen: "Weil ich 'nein' sage, habe ich keine Freunde."


Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch nicht der Meinung, dass in einem "Hit" - oder überhaupt in einem Song - zwingend was passieren muss.

Für mich funktionieren diese Lyrics als selbstironische, humoristische Initiierung. Allerdings - dem Entstehungsdatum entsprechend - sind sie für die heutige Zeit ein bisschen zu 80er/90er, um wirklich Hitpotential zu haben.

Aber es kann natürlich sein,, dass das in Österreich anders ist. Insofern: Viel Glück.
 
Gerhard Eichberger


Mich erinnert es an Falcos "Egoist". :gruebel:
"Egoist" erschien aber (soviel ich weiß) erst zwei Jahre später auf der LP "Out Of The Dark".

Übrigens habe ich meine Gedichte und Liedtexte im Proberaum und im Backstageraum vor den Auftritten den anderen Akteuren und Musikern vorgelesen und somit auch dem Hansi Hölzel. Der war bis 1982 Bassist von DRAHDIWABERL, später sang er nur mehr "Ganz Wien" (nicht bei jedem Konzert). Es könnte schon sein, daß er von meinem Liedtext "I" angeregt wurde, sein Lied "Egoist" zu schreiben.

Für einen "Hit" ist es in dieser Form wohl zu lang. Mehr als drei kompakte Strophen, einen Refrain und eine Bridge braucht es nicht, eher weniger. :gruebel:
Es hat ja eh nur drei Strophen und einen Refrain. Ich denke, man sollte dann sowieso einen Instrumentalteil nach dem zweiten Refrain machen, da könnte man dann natürlich eine instrumentale Bridge einlegen. (Vom Text her gibt's halt keine Bridge.)


Gerhard
 
Das "Problem" ist folgendes:

Fass den Inhalt mal sinngemäß zusammen (also nur die Kernaussage):

Ich bin der Schönste (Adonisanspielung)
Ich hab einen wunderschönen Körper
Der absolute Frauenheld
Aber nur ich darf auf mich stehen

Alle beten mich an
Ich verdreh sogar die Quantentheorie
Aber das wichtigste bin ich

.................


Und das geht eigentlich in einer Tour so durch - deswegen kam ich ja auch auf "Der NArzisst", dass ist ziemlich genau eine AUflistung der Charaktereigenschaften eines Menschen, der als solcher einzustufen ist. Problem: VORHERSEHBAR.
Vor allem, da es ja nur reiner Text ist - es gibt viele Musiker, die zuerst die Melodie (fertig) schreiben und dann den Text "irgendwie" drüberstülpen. Genauer Inhalt ziemlich egal, die AUssage sollte halt rüberkommen, aber ansich geht es um die Gesamtmelodie (wo derText ja eigentlich egal ist, ein F# ist ein F#, egal, welches Wort der Sänger damit ausdrückt).
Das ist hier nicht der Fall - also muss man sich mangels Alternativen mal rein auf den Text konzentrieren - und dessen Inhalt ist noch vereinfachter gesagt:

Ich bin der Beste
Ich bin der BEste
Ich bin der BEste
.......................
......................

Es gibt keinen roten Faden, es ist im Prinzip eine reine Aufzählung
Dann beziehst du dich noch auf "seit dieser Erkenntnis ist mein Leben anders geworden" (gleich am ANfang der 2. Strophe), nachdem du in der ersten Strophe mal durchgehend aufgezählt hast, was an dir so alles toll ist - da fühlt man sich als Hörer (bzw. Leser) insofern vor den Kopf gestoßen, weil man sich dann denkt "Was ist denn anders geworden? Die 2te Strophe hat genau den selben Inhalt wie die erste....."

Würde die erste Strophe eher in die Richtung aufbauen:
Ich steh da, bin total verzweifelt
Weiß nicht mehr wie's weitergehen soll
MEin Leben ist ein Scherbenhaufen
........

(und dann vielleicht irgendein trauriger Pre-refrain)

UNd dann das ganze emotional ansteigen lässt mit
Aber da ich nun die Chancen [aus was auch immer, da gehört dann irgendein Kontext her] sehe
gehts nun wieder bergauf
Ich mach [was auch immer]
und ichj hör' nie wieder auf (nur als Bsp)


UNd ab da mit der 2ten Strophe Fortsetzen - das wäre z.B. ein roter Faden, eine Geschichte, die zum weiterhören anregen kann.



Aber die aktuelle Form ist sicher gut für die Rückseite eines Selbsthilfebuches für verzweifelte Ehefrauen geeignet, die sich nicht gegen Ihren "ICH-GEBE-HIER-DEN-TON-AN"-Ehemann durchsetzen können geeignet, aber für einen Hit sind einige "grundlegende Vorraussetzungen"einfach nicht gegeben.

Gruß
David
 
Eine unerwartete Wendung gibt es schon, und zwar in der dritten Strophe. Da kommt dann die Kehrseite der Medaille - nämlich, daß ich keine Freunde mehr habe.
Und das findest du "unerwartet"?

Naja, und als witzig würde ich es schon bezeichnen:

Do steh' i jetzt im Bodezimmer und schau in' Spiegel 'rein.
Der wos da ausseschaut, des kann doch nur Adonis sein.
Wenn das auf der Bühne von mir vorgetragen wird, dann ziehe ich ja den Text ins Lächerliche.

Und dann hab' ich noch folgende Zeile drin:
"De Weisheit hob' i g'fress'n, mit'n Schöpflöffe' sogar."

Also zu kurz kommt der Humor in dem Lied wohl nicht.

Ok, vielleicht liegt es an der "Sprachbarriere", vielleicht haben wir auch ein komplett unterschiedliches Verständnis von Witz/Humor.
Mich erinnert es ein wenig an Komiker aus dem letzten Jahrhundert - auch von der Wortwahl. Aber eher aus der ersten Hälfte desselben.

Es kommt aber das Wort "Narziß" überhaupt nicht im Lied vor. Häufig werden Lieder nach dem Refrain oder nach einem Teil davon benannt.
Oder eben mit einem einzigen Wort der Zusammenfassung, was nicht zwingend im Text vorkommen muss.

Die Aussage des Liedes ist hingegen: "Weil ich 'nein' sage, habe ich keine Freunde."
Wirklich? Empfinde ich nicht so.
Wo bringst du mir denn dieses Nein-Sagen nahe?
Ich sehe eher einen selbstverliebten Trottel, der sich in grenzenloser Selbstüberhöhung übt. Die Komponente, die du als "unerwartete Wendung" bezeichnest, die kommt nicht wirklich rüber, da sie nur kurz gestreiift und dann wieder fallen gelassen wird - entgegen zur ansonsten schwülstigen Beschreibung der immer gleichen Sache: Ich.

Letztlich finde ich es aber auch recht sinnfrei, über Texte zu reden, zu denen du aufgrund ihres Alters selbst keinen wirklichen Bezug mehr hast.
Ich würde diesen Text abheften und versuchen, mich nicht krampfhaft an lieb gewonnenen, aber nicht unbedingt realistischen Überzeugungen festzuklammern. Loslassen heißt auch, sich frei machen für neue Impulse. Dem Leben und der Kreativität den freien Fluss zugestehen.
 
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Ok, vielleicht liegt es an der "Sprachbarriere", vielleicht haben wir auch ein komplett unterschiedliches Verständnis von Witz/Humor.
Mich erinnert es ein wenig an Komiker aus dem letzten Jahrhundert - auch von der Wortwahl. Aber eher aus der ersten Hälfte desselben.

Kann ich als Österreicher teils bestätigen, teils nicht. Zum einen gehts mir bis auf ein paar Ausnahmen so, wenn ich deutsche Komiker bzw. Kaberettisten sehe, dass ich weirklich oft denke "Wie können die das lustig finden?????".
Allerdings find ich den Text auf die selbe Weise "unlustig" wie du - und der Dialekt ist immerhin meine Muttersprache.



De Weisheit hob' i g'fress'n, mit'n Schöpflöffe' sogar
Etwa,
dass ist die Umkehrung eines österreichischen Ausspruchs, "Der tut so, als hätte er sie Weißheit mit dem Schöpflöffel gefressen" sagt man zu rechthaberischen Leuten. Das ist aber ein derart als eigenständige Phrase verbreiteter Spruch, dass ich diese Umkehrung einfach nur als ANmsaßung empfinde.




Was mich mehr interessieren würde:
Warum ist es so wichtig, ob das "ein Hit werden könnte"???
Da das anscheinend das Hauptkriterium ist (Sonst wurde im EIngangspost ja nach nichts gefragt).


EDIT##############################

Nö, komponieren. Ich will ja nicht damit auftreten.

(Zum Komponieren eines Liedes aus einem Text werde ich demnächst in einem geeigneten Unterforum ein neues Thema aufmachen.)
Würdest du dich nur mal ein paar Monate jeden Tag für 1-2h hinsetzen und auf dem Ding üben würdest du so viele "Ach das haben die die ganze Zeit gemeint"- Momente haben.
Aber da ich der 127ste User hier bin, der dir das zum wiederholten Male nahe legt mach ich mir da nicht allzuviele Hoffnungen, dass du das in deinem Leben jemals noch wirst verinnerlichen können - schade.

An der Stelle sei aber angemerkt, dass ich dein "Komponiergehabe" in Anbetracht der vielen Leute, die Jahre bis Jahrzehntelang täglich intensiv arbeiten, experimentieren, verwerfen und neu erfinden und trotzdem oftmals nichtmal von sich aus sich selbst als Komponisten bezeichnen würden als totale Anmassung, da du nichtmal bereit bist, ein paar Stunden konstruktiver Arbeit dahinein zu investieren.
 
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Den Spruch gibt es in DE auch. Nur ohne "Schöpf": Die Weisheit mit dem Löffel fressen.

Palm Muter schrieb:
Das ist aber ein derart als eigenständige Phrase verbreiteter Spruch, dass ich diese Umkehrung einfach nur als ANmsaßung empfinde.

Warum sollte es bitteschön anmaßend sein, einen Spruch aus dem Volksmund leicht abzuwandeln? Wem gegenüber anmaßend?

Ich finde nicht, dass dieser Text ein Glanzstück ist. Es ist halt ein Text, wie es mehrere gibt. Es gibt durchaus schlechtere. Aber die Kritik, die ich hier lese, wirkt doch teilweise konstruiert oder sogar an den Haaren herbeigezogen. Kommt mal wieder ein bißchen runter.
 
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Ich finde nicht, dass dieser Text ein Glanzstück ist. Es ist halt ein Text, wie es mehrere gibt. Es gibt durchaus schlechtere.

Auf jeden Fall. Wenn aber zur Frage steht, ob das ein Hit werden kann, ist das doch schon einen Schritt weiter.
Ich halte es für einen hilfreichen Anstoß, doch einfach mal in die Pötte zu kommen und an seinen Sachen zu schrauben, zu verbessern, zu verwerfen, neu anzusetzen. Alles andere ist Augenwischerei.
Schon wenn es darum geht, das Meisterstück zu vertonen, fehlt das nötige Feuer. Und das seit 96.
Was also will der Texter hier erreichen?
Eigentlich doch nur Vorschusslorbeeren und den unrealistischen Ausblick auf einen ganz großen Wurf.

Seit wann läuft es denn so, dass ich erst die ganze Welt frage, ob das was ich angefangen aber nie vollendet habe, vielleicht was ganz großes wird?
 
Für mich ist der Text ein durchaus schlüssiger und nicht uninteressanter Gedankengang eines LI mit ausgeprägtem Narzissmus. Das LI steht vorm Spiegel und sinniert über sich und sein Umfeld. Dann kommt die dritte Strophe, in der ein Blick in die Vergangenheit gewagt wird. Das LI kommt zu der Erkenntnis, dass es früher mal Freunde gab.

Und genau in der Strophe liegt für mich der eigentlich Reiz des Textes. Das LI erklärt das Fehlen von Freunden nämlich damit, dass ihm seine Wichtigkeit noch nicht bewusst war und dass Freunde einen sowieso nur ausnutzen. Als echter Narziss findet das LI seinen Ausweg ganz einfach darin, dass es sich für "sich selbt" entscheidet.

Das ist für mich absolut schlüssig. Ein echter Narziss kann doch auch gar keine andere Erklärung hinsichtlich fehlender Freunde bzw. Isolation usw finden?
Wenn an der Stelle eine Art "Selbstwahrnehmung persönlicher Defizite" wäre, wäre der Text meiner Meinung nach kaputt, weil unglaubwürdig.
 
Auf jeden Fall. Wenn aber zur Frage steht, ob das ein Hit werden kann

Ich denke, die Frage, ob das ein Hit werden kann, war nicht so ganz bierernst gemeint.

Ich halte es für einen hilfreichen Anstoß, doch einfach mal in die Pötte zu kommen und an seinen Sachen zu schrauben, zu verbessern, zu verwerfen, neu anzusetzen. Alles andere ist Augenwischerei.

[...]

Seit wann läuft es denn so, dass ich erst die ganze Welt frage, ob das was ich angefangen aber nie vollendet habe, vielleicht was ganz großes wird?

Ich weiß nicht, ob du Gerhards sonstige Aktivität kennst. Falls ja, dann dürfte dir auch bekannt, dass er dieses Argument schon ca. hundert Mal zu lesen bekommen hat, ohne dass er was geändert hat.

Daher wäre mein Vorschlag: Da Kritik und gut gemeinte Ratschläge bei Gerhard nicht so recht ankommen: Einfach ignorieren.
 
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Was mich schon wieder stört, ist die Frage ob es ein Hit werden könnte. Die einfache Antwort: natürlich nicht. Allein schon wegen der Sprache, die mag innerhalb Österreichs anklang finden aber so ziemlich überall außerhalb klappen den Leuten die Fußnägel hoch. Und fang erst mal an zu proben und such dir endlich ne Band bevor du von Hits anfängst zu erzählen. Es ist nie clever Schritt 1000 vor Schritt 1 zu machen.

Zum Text an sich:
wie gesagt die Sprache geht meiner Meinung nach gar nicht. Ich interpretiere heraus, dass du dich überspitzt und selbstironisch ein wenig selbst "verarschst" erstmal nicht verkehrt nur das du es, wie meine Vorredner bereits erwähnten, viel zu platt, stumpf und langweilig machst. Wie sowas richtig geht, zeigen dir die Herren von Clawfinger in ihrem Song "Biggest & the Best"
 
antipasti schrieb:
Ich weiß nicht, ob du Gerhards sonstige Aktivität kennst. Falls ja, dann dürfte dir auch bekannt, dass er dieses Argument schon ca. hundert Mal zu lesen bekommen hat, ohne dass er was geändert hat.

... und macht somit seinem Text alle Ehre...:)

(So gesehen betrachte ich den Thread in diesem Falle als lehrreich, aber noch stärker als interessante Live-Performance)...;)
 
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