Hughes & Kettner Warp-Factor

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1. Allgemeines
Der Warp-Factor, kurz WF, kommt in einem sehr massiven runden Alu-Druckgußgehäuse mit großflächigen Gummiauflagen auf der Unterseite daher, die Klinkenbuchsen sitzen an der beim Spielen abgewandten Seite des Geräts, zwischen In- und Output befindet sich der Netzteilanschluß.
Für die Klangeinstellung besitzt der WF 3 Regler (Gain, Warp, Level) und einen Taster für eine Boxensimulation. Dazu einen Fußtaster für den elektronischen Bypass (kein True-Bypass!). Er läßt sich ausschließlich mit einem im Lieferumfang enthaltenen Steckernetzteil betreiben, da der Strombedarf aus Batterien laut Hughes&Kettner nicht zu decken ist. Eine LED zeigt den Status des WF im Betrieb an.

Von der Konstruktion her eignet sich der WF durchaus zum Scheibe einwerfen, das Gewicht liegt bei 680g.

2. Klangliches
Der WF ist grundsätzlich ein extremes Zerr-Pedal, zum Boosten oder Anblasen eines Röhrenamps ist er nicht geeignet, auch crunchige Sounds sind nicht seine ganz besondere Stärke, dazu später mehr.

Die Wirkungsweise der Regler erschließt sich beinahe von selbst. Der Gainregler kontrolliert die Eingangsempfindlichkeit und den Verzerrungsgrad, der Warpregler bestimmt eine Anhebung der tiefen bis hohen Mitten von 250Hz-1kHz in der Position ganz links und schneidet Mitten bei 500Hz und einer Höhenanhebung bei 3kHz in der äußersten rechten Position ab. Dadurch erhält man klangliche Varianten etwa zwischen Marshall und Boogie, wobei die verwendete Gitarre eine sehr große Rolle spielt. Humbuckerbestückte Gitarren produzieren das ausgewogenere Zerrbild, Singlecoils mit niedrigem Output liefern dem WF meist zu wenig, um eine satte und trotzdem angenehme Verzerrung zu produzieren.
Wenn man den Gain-Regler bei einer Strat auf über 1 Uhr einstellt und Brummeinstreuungen da sind, wird es richtig eklig.
Eine Paula higegen kann durchaus bei voll aufgedrehtem Gain reindrücken.
Der Level-Regler bestimmt dann noch die Ausgangslautstärke, hier sollte man aufpassen, das das Verhältnis zum Sound im Bypass-Betrieb stimmt und der Verstärker nicht noch durch den WF im Zerrbetrieb übersteuert wird.

Am besten stellt man den Amp extrem clean ein, der Zerrsound soll vom WF kommen. Hat man einen zweikanaligen Amp, kann man so einen sauberen Clean-Sound einstellen, hat den WF für einen Heavy-Sound und dann je nach Amp noch dessen Lead-Kanal. Aber Vorsicht: Der WF auf einen Lead-Kanal selbst schon mit hohem Gain wird dafür sorgen, das es matschig und kaum definiert klingen wird. Natürlich kann man es auch andersrum machen, den Zerrkanal des Amps für den Rhytmus, den WF für den Leadsound. Bei Röhrenamps kann man dann noch mit dem eigenen Zerrkanal die Dynamik des Amps beim Rhythmusspiel ausnutzen. Natürlich komprimiert der WF auch ganz ordentlich, also wirklich genau die Lautstärkeabstimmung des Amps mit dem Level-Regler des Warps gut abstimmen.

Stimmt man seine Gitarre einen Ton tiefer, dann wirds so richtig metalmäßig düster. Druck pur bei Powerchords.

Was hat es mit dem Sub-Taster auf sich?
Der Sub-Taster schaltet eine 4x12"-Boxensimulation hinzu, dabei ist die Charakteristik einer Marshall-Box recht gut getroffen. Der druckvolle "Ka-Chunk"-Sound vor allem beim abgedämpften Spiel kommt sehr gut zur Geltung.

Wie bekommt man nicht so brutale Sounds damit hin?
Gain-Regler auf max. 11 Uhr, Warp-Regler auf 10 Uhr, Level ein Stück höher als im Vollzerrbetrieb um den Output zu bekommen, Lautstärkeregler an der Gitarre zurücknehmen bis es crunchig bis vintagezerrig wird. So bekommt man auch Sounds ala "Money for nothing" zusammen mit ein bißchen Chorus hin. Das nur so als Beispiel...

Gute und kontrollierbare Leadsounds gibt es meiner Meinung nach wirklich mit einer humbuckerbestückten Gitarre. Für Singlecoil-Strats würde ich die Finger davon lassen.

Nie den WF in den Einschleifweg packen, das wird nicht vernünftig funktionieren und nur jegliche Störungen verstärken. In der Effekt-Kette immer vor Chorus, Flanger und Konsorten einbauen, Sonst wird jedes Rauschen eines Effektgeräts vom WF extra verstärkt. Für den Anschluß des WF empfiehlt es sich Klinkenpatchkabel mit abgewinkelten Steckern und ca 20cm Länge zu verwenden.

3. Abschließende Betrachtung
Für alle, die einen Verzerrer suchen, der richtig böse werden kann und nicht den heftigen Sound aus ihrem Amp kitzeln können ist der Warp-Factor einen guten Versuch Wert. Habe das Teil zum Schleuderpreis von 20 Euro beim großen T bekommen, dafür kann man nichts falsch machen und auch wenn man ihn nicht so billig bekommt, kann er auchmal bei abgerauchtem Amp direkt ins Mischpult den Abend retten.

Testaufbau:
Verwendete Amps
  • 59er Fender-Bassman-Reissue, der wird "Bad to the Bone".
  • Mesa Boogie Quad, in der Blackface-Einstellung durchaus mal einen Versuch wert.
  • Washburn VGA-15 Transe zum Üben, wird durch die Boxensimulation allein schon größer.
Direkt ins Mischpult: Vorsicht mit den Höhen, der WF klingt schnell nach Rasierer wenn die Höhen zu stark kommen.

Warp.jpg

Warp_Factor_Back.jpg
 
Eigenschaft
 
insgesamt ganz nettes review, allerdings stören mich so einige punkte:


Für die Klangeinstellung besitzt der WF 3 Regler (Gain, Warp, Level) und einen Taster für eine Boxensimulation.

Der Taster bewirkt keine Boxensim, sondern sorgt für verstärkten Bassanteil!

Hat man einen zweikanaligen Amp, kann man so einen sauberen Clean-Sound einstellen, hat den WF für einen Heavy-Sound und dann je nach Amp noch dessen Lead-Kanal. Aber Vorsicht: Der WF auf einen Lead-Kanal selbst schon mit hohem Gain wird dafür sorgen, das es matschig und kaum definiert klingen wird. Natürlich kann man es auch andersrum machen, den Zerrkanal des Amps für den Rhytmus, den WF für den Leadsound. Bei Röhrenamps kann man dann noch mit dem eigenen Zerrkanal die Dynamik des Amps beim Rhythmusspiel ausnutzen. Natürlich komprimiert der WF auch ganz ordentlich, also wirklich genau die Lautstärkeabstimmung des Amps mit dem Level-Regler des Warps gut abstimmen.

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Was dieser Absatz hier soll, verstehe ich nicht. Ist ja nichts WF-spezifisches...


Was hat es mit dem Sub-Taster auf sich?
Der Sub-Taster schaltet eine 4x12"-Boxensimulation hinzu, dabei ist die Charakteristik einer Marshall-Box recht gut getroffen. Der druckvolle "Ka-Chunk"-Sound vor allem beim abgedämpften Spiel kommt sehr gut zur Geltung.

Wie schon weiter oben erwähnt, inhaltlich schlichtweg falsch.

Nie den WF in den Einschleifweg packen, das wird nicht vernünftig funktionieren und nur jegliche Störungen verstärken. In der Effekt-Kette immer vor Chorus, Flanger und Konsorten einbauen, Sonst wird jedes Rauschen eines Effektgeräts vom WF extra verstärkt. Für den Anschluß des WF empfiehlt es sich Klinkenpatchkabel mit abgewinkelten Steckern und ca 20cm Länge zu verwenden.
Ist das nicht bei allen Zerrpedalen so??? :rolleyes:


Direkt ins Mischpult: Vorsicht mit den Höhen, der WF klingt schnell nach Rasierer wenn die Höhen zu stark kommen.

Wen wunderts? Den WF sollte man nicht ohne Boxensim spielen, darauf ist er nicht ausgelegt!
 
Boxensim: Dreh ihn mal rum, dann siehst Du was ich meine, das mit der Bassanhebung stellt beim WF die Charakteristik einer Box mit viel Membranfläche nach...

Nichts WF-spezifisches: Nicht jeder hat die Erfahrung mit Zerrpedalen

Direkt ins Mischpult: Man sollte es trotzdem beachten. Sehe ich nicht als überflüssigen Hinweis.

Danke für die konstruktive Kritik.
 
sorry, war nicht böse gemeint, aber ich halte die aussage, dass der Taster eine Boxensim bewirkt für eine gewagte These -nach wie vor.

Ja, ich besitze den WF selbst, habe ihn allerdings etwas modifiziert (R19 Mod).

Ich muss dir allerdings recht geben, für 20€ macht man mit dem WF nix falsch, auch wenn die Preise in der Bucht etwas darüber liegen. Derzeit glaube ich so zwischen 30-35€ und das ist immernoch ok, wenn man bedenkt, was so manches Boss-Pedal kostet und trotzdem bescheidenen Sound liefert (z.B. das Boss Metal Zone).
Wer auf Hi-Gain Sound steht ist mit dem WF schon gut bedient, auch wenn es nicht besonders vielseitig ist...
 
hatte den Warp Factor selbst schon paar mal. Hab den allerdings immer aus Geldgründen verkauft ^^

Find dass das soundlich echt ein super Pedal ist... hab allerdings die Erfahrung gemacht, dass der nicht mit jedem Amp harmoniert

bei meinem Übungsamp kam zb echt NUR Bassmatsch raus... bei anderen kleinen Übungsamp war der Sound hingegen wirklich fett.
 
das Pedal ist ein reißer! ich spiel das an meinen AC 30 und das macht echt ne schöne zerre, die auch im bandgefüge nicht untergeht.

habe es mit nem MT-2 verglichen und finde es am warpfactor so geil, dass er mit wenig reglern gut klingt.

habe meinen aber auch gemoddet.
 
Habe letzte Woche den H&K Warp Factor von 7ender bekommen & heute in der Probe mal richtig ausgefahren.

Vorläufiges Fazit: Ich finde ihn sehr gut & suche aber weiter. Der bleibt auf jeden Fall solange auf´m Board, bis mir was Besseres über den Weg läuft. Und es würde mich nicht wundern, wenn das u.U. eine ganze Weile dauert.

Also Blitzübersicht, erst mal die Nachteile:

-grosses Gehäuse mit unpraktischer Form

-Schriftzüge sind schwarz, ergo schlecht bis im Dunkeln absolut unmöglich zu lesen

-In/Out Buchsen sind vertauscht. Keine Ahnung, was H&K da reitet, das ist schon beim Tube Factor shice.

-One Trick Pony, nicht vielseitig

-nicht sehr dynamisch oder "organisch"

-Nur Netzteilbetrieb möglich


Vorteile:
-ist sehr solide gebaut, Metall all around

-Gain & Bässe bis zum Abwinken (mit P90ern bis max. 11:00 möglich/nötig, mit Strat Vintage SingleCoils reicht mir 15:00 dicke)

-Effektiver & doch subtiler Warpregler (li Marshall, re. Rectifier)

-One Trick Pony: zwar nicht vielseitig, aber dadurch simpel und übersichtlich

-Toller Rocksound, sehr "ballsy" und durchsichtig. Hängt extrem vom Amp ab, der dahinter kommt. Klingt weder schrill noch kalt trotz heftiger Zerre. Ist nicht ganz einfach, sich mit dem Sound im Bandgefüge durchzusetzen, aber erstens geht es mit Warpregler nach links ganz gut und zweitens will, bzw. soll man ja gar nicht immer im Vordergrund sein. Er spielt sich "leicht", d.h. er hilft schummeln. Man muss am Sound ein bisschen fummeln, die Regler machen schon was.

Perfekt hinter einer dünnen, hellen Klampfe wie der Strat oder Tele, die wird fett wie Harry. Schöne Rückkoppelungen möglich, Sustain ohne Ende, Rauschen & fiepsiges Feedback weder wenig noch viel (eher besser als sonst üblich). Bei P90ern zwar ok, aber schon bei Gain auf 11:00 so wahnsinnig fett, danach wird´s zu buttrig und warm für meinen Geschmack. Humbuckerklampfen spiele ich selten; sind ok, aber mir zu fett mit dem WF. Vor allem Alnico PAFs u.ä. matschen sehr, Gain über 15:00 ist für mich absoluter Overkill. Hals-PU ade....helle, präzise Humbucker wie die keramischen Gibsonmonster in meiner Explorer Pro gehen tatsächlich besser, EMGs sollten eigentlich auch gut funzen..

Reagiert zwar auf das Poti, aber lange nicht so gut wie die BOR, die insgesamt deutlich weniger Gain hat & wesentlich "organischer", bissiger, aggressiver, interessanter klingt.
Das macht aber nix, denn dafür hab ich die BOR ja auch auf dem Board, die mit offenen & etwas komplexeren Akkorden super umgehen kann.
Metal geht mit dem Factor, aber nicht die RICHTIG fiese Säge. Gut, das liegt mir eh nicht. Perfekt für 80er Rock á la Scorpions & Numetal geht auch, für die 70er fehlt irgendwie der Biss. Crunch ist nicht so die Stärke des WF, wahrscheinlich fehlt doch die Röhre oder das Fuzz....
Für meinen Teil reisse ich diesen Warp entweder voll auf für komprimiertes, sahniges Higain Sologenudel oder drehe halb zurück für Powerchords, GungGung & quintige Basssaiten-Riffgewitter.
Mehr kann er nicht, aber das wollte ich ja auch so: eine gute neue Zerrfarbe auf der Palette zu meinen Füssen. Und für erfreuliche 24 Öcken ist das einer meiner Preis-Leistungssieger 2009.
 
Zum Warp Factor fällt mir nur eins ein Fehlkauf,
Ich war am anfang wo ich das teil im laden getested hatte sehr begeistert und hab mir das teil gekauft, da war leider mein erster fehler, ich hatee damals ein laney gh50L gehabt und hatte den warp factor davor angeschlossen, am anfang fand ich noch alles ok bis der erste glanz nach einer woche verflogen war, ist mir auf gefallen das die tiefen nicht definiert sind auch nach stunden lang am amp und pedal rumdrehen blieb das teil matschig. Nach ein par wochen kamm der hammer nach den ersten gig mit den warp factor ist der schalter kaputt gegangen, ich musste zum teil fünf mal drauf treten um die zerre anzuschalten, ich wollte das teil zurück bringen und habe dann noch festgestellt das ich den kassen bong verloren hatte, bravo 130€ im wind geschossen.

Das, der Warp Faktor kaputt gegangen ist mag ja sein das es ein montags produkt war:D
aber sound technisch ist das teil überhaupt nichts, viellicht macht der sich ja vor ein transen amp besser wer weiß:gruebel:
Die ganze warp factor serie hatte ein großen hype das die das ultimative nu metal sound machen, da hatte ich mich leider von der werbung mittreißen lassen, jetzt hab ich aus meinen fehler gelernt:D


Edit: Damals der setup, für den, den es interresiert, war
Ibanez 7saiter mit Dimarzio--->Whammy--->Warpfaktor---->Line6 MM4---->Laney GH50L Clean kanal
hatte den warp faktor auch direkt im amp probiert, klang genauso matschig
 

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