Horch Superior Akkordeon ohne Basstasten

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Madragorm
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Hallo alle miteinander,

wir kennen uns nicht sehr gut mit Akkordeons aus, sind aber im Rahmen einer Haushaltsauflösung auf ein recht sonderbares Exemplar gestoßen.
Es handelt sich um ein Horch Superior Akkordeon, vermutlich aus den 1960er Jahren.
Anders als andere Akkordeons, die wir schon gesehen haben, konnten wir bei diesem allerdings keine einzige Basstaste finden.
Die Recherche bei Google hat leider auch keine Früchte getragen, daher dachten wir, vielleicht kann uns hier jemand weiterhelfen?

Handelt es sich hierbei eventuell um eine Fehlproduktion oder eine Spezialanfertigung? Andere im Netz gefundene Exemplare hatten alle welche und es sieht nicht so aus, als wären sie nachträglich entfernt worden.

Kann man das Instrument überhaupt in diesem Zustand normal nutzen (unser Vorwissen zu dem Thema ist, wie gesagt, sehr begrenzt)

Wir danken im Voraus und sind gespannt, mehr darüber zu erfahren.

Akkordeon Ohne Bass (3).PNG
Akkordeon Ohne Bass (2).PNG
Akkordeon Ohne Bass (1).PNG
 
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Ein Blick ins innere wäre interessant . (Dazu zieht man die Balgnägel heraus um eine Gehäusehälfte vom Balg abzuheben)
Genauere Bilder vom Bodendeckel wäre auch gut.
Das scheint umgebaut worden zu sein.
Der Boden läßt sich sicher auch recht einfach öffnen.
Vielleicht wurde es zB. zum Bassakkordeon umgebaut.
Der Hohner Basso hat so große Stimmstöcke im Diskant daß auf der Basseite kein Platz mehr ist für weitere.
Das scheint mir eine Spezialanfertigung bzw. nachträglicher Umbau zu sein.
 
upps, mal eben die Bassknöpfe vergessen ?
Wohl eher nicht !

Die normale Horch hat Bassknöpfe,
die wurden wahrscheinlich weggebaut, weil der/die Spieler/in im Akkordeonorchester diese nicht brauchte ?
Oder wurde als Showeinlage auf der Bühne von einem Pianisten gespielt , der den Bass nicht benutzt, aber den Akkordeonsound mag ?
Spart natürlich auch Gewicht .
Die Bassregistertasten sind ja noch da (nun leider nutzlos...)

Kann man natürlich so benutzen, ist aber nur der halbe Spass !
 
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Das klingt plausibel. Für den Transport wäre es dann sicher auch um einiges leichter geworden.Denkbar wäre auch eine Verwendung in der orientalischen Musik. Da bleibt die Bassseite oft kaum benutzt oder unbenutzt. Möglicherweise könnte es dann auch umgestimmt sein.
 
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Handelt es sich hierbei eventuell um eine Fehlproduktion oder eine Spezialanfertigung?
So wie die Verkleiduntsteile auf der Basseite aussehen und noch die ursprünglichen Registerschalter da sind tippe ich auf einen nachträglichen Umbau.
Der Vorbesitzer hat offensichtlich den Bass nicht gebraucht - sei es weil er Orchester spielte, oder in einer Combo ... auf jeden Fall hat ihn das Gewicht der Stimmstöcke offenbar so gestört dass er sich gleich die komplette Basseite ausbauen und blind verschleißen ließ.


Kann man das Instrument überhaupt in diesem Zustand normal nutzen
naja, nicht so wirklich... weil ohne Bass ist das Instrument so , wie s dasteht nur für sehr spezielle Fälle verwendbar. Ein Rückbau lohnt auf keinen Fall , schon gar nicht, wenn man die früheren Originalteile nicht mehr hat. Der Rückbau würde viel mehr kosten, als ihr für das gesamte Instrument überhaupt im Verkaufsfall erreichen könntet.

Ich schätze, da habt ihr eine ausgesprochene Rarität, die aber so vermutlich nicht wirklich jemand haben will...
 
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@Madragorm :
Das das ein Umbau ist, ist schon mal sicher.
Aber was das ist, ist im Moment Kaffeesatzlesen, weil wichtige Informationen fehlen.
1. Was ist denn eigentlich im Inneren des Instruments noch vorhanden?
2. Was hat der Bastler da dazugebaut und warum?
Das ist keine Reparatur, sondern der Voreigentümer hat absichtlich Teile abgebaut bzw. herausgesägt.
(Dieses Fremdteil würde ich als Teil einer alten Musikanlage sehen.
Ich habe schon solche Umbauten gesehen, wo Leute alte Autoradios oder Diskmans in einen Akkordeonkorpus eingesetzt haben.)
3. In welchem Zustand ist den der Akkordeonteil bei diesem Oldtimer?

Deshalb verweise ich auf den ersten Beitrag von 120:
Schnapp dir eine Zange und zieh die acht Nägel rund um den Balg herum heraus (nur die auf einer Balgseite).
Dann machst du Fotos von beiden Akkordeonhälften.
Und dann kann man sagen, was das ist, oder sein könnte und vorher nicht
 
Du meinst das schwarze Teil im Deckel der linken Seite.
Ich wüßte auch gern was es damit auf sich hat.
Könnte mehr als nur was ausgebaut und verschlossen sein.
 
Alles, was da ergänzt wurde, kommt von irgendwo anders her.
Das schwarze Teil ist nur eine Abdeckplatte, um irgendwelche Aussparungen zu verschließen, die das braune Gehäuse für seine ursprüngliche Verwendung gebraucht hat.
Deshalb ist die Frage: Was ist das braune Teil eigentlich?
Für diesen Handwerker wäre es ähnlich einfach gewesen, ein Blech zuzuschneiden und schwarz zu lackieren.
Das hat er aber absichtlich nicht getan.
 
Die braune oder beige Bodenplatte findet man bei anderen so auch, scheint mir daher original.
 
Guten Tag,
1. Was ist denn eigentlich im Inneren des Instruments noch vorhanden?
2. Was hat der Bastler da dazugebaut und warum?
Ich wüßte auch gern was es damit auf sich hat.
Ich denke, meine Herren, dass der Threads-Ersteller überhaupt kein Interesse mehr an Ihren Fragen hat. Er/sie hat gerade diese arme Kiste für 395 Euro angeboten (VB). (KLICK).
Meine persönliche Meinung: Ich würde diesen Schrott nicht einmal umsonst nehmen. Aber wer weiß? Vielleicht ist jemand auf der Suche nach einem Diskantdeckel oder den originalen Klappen. Als Bezugsquelle für Ersatzteile ist es immer interessant.

VG, Vladimir
 
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Die einzige Frage die für mich interessant ist: Warum benutzt jemand ein Instrument der oberen Güteklasse und in diesem Zustand überhaupt für irgendwelche Umbauten? Schade!
Wird in der Ukraine für ca.2500,00€ angeboten
 
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Horch spielt aber nicht unbedingt in der oberen Güteklasse mit , selbst bei den Instrumenten aus Klingenthal wird es weit günstiger angeboten,
als die anderen Modelle. Hat natürlich auch kein Cassotto :

Bildschirmfoto 2024-06-27 um 13.33.04.png


Ich fand die Gehäuse immer recht exotisch , besonders die Horch Exquisit hatte sehr eigene , barocke Details.
Sind leider nicht gut gealtert, die Kunststoffgehäuse und -Teile werden irgendwann brüchig und laut Ippenstein , einem Kenner der Akkordeons aus DDR Produktion , fliegen einem die Stimmplatten um die Ohren, weil die Wachsmischung völlig unbrauchbar ist. Die einzige Horch, die ich mal selbst gespielt habe , sah super aus , roch etwas sonderbar und klang leider fürchterlich.

Die Wunschpreise von Händlern sind natürlich nur Hirngespinste , niemand zahlt 2500€ für eine alte Horch.
Ich weiß nicht einmal, ob eine Werkstatt sich daran machen würde, eine Horch zu überholen , der Aufwand ist hoch und die Aussicht auf Rendite wohl eher gering.
Bein ebay sind atuell ca. 10 vergleichbare Horchs für zwischen 299-699€ im Angebot . Schaut man aber bei "verkaufte Artikel" , was für viele Dinge so ein ganz brauchbares Indiz für Angebot+Nachfrage,
oder tagesaktuelle Preise ist : in den letzten Monaten wurde keine einzige Horch verkauft. Ist also leidern irgendwann nur noch ein schönes Stück (Musik-) Geschichte.
 
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, fliegen einem die Stimmplatten um die Ohren, weil die Wachsmischung völlig unbrauchbar ist.
...eigentlich wollte ich mich hier gar nicht mehr zu Wort melden, aber den Satz möchte ich nicht ganz unkommentiert so stehen lassen...

Einerseits weil Ippenstein, so wie ich ihn kenne, das sicher so nicht formuliert hat. In der Vergangenheit hat er öfter so formuliert, dass das Wachs, das Weltmeister verwendet(e) etwas härter ist als z.B. die Hohnermischung. ... Und nicht ganz so lange hält, so dass man nach spätestens 20 Jahren die Stimmplatten neu wachsen sollte.

Die Hohnermischung ist etwas weicher eingestellt und das Wachs hält erfahrungsgemäß im Durchschnitt locker 20 Jahre...


andererseits...

...darf das nach meiner Ansicht kein Kriterium sein. Denn bei einem Akkordeon darf man nicht erwarten dass es keiner Alterung unterliegt und ewig ohne Reprataruren funktioniert. Auch wenn ein Akkordeon mitunter locker nach 50 Jahren ohne Service noch immer voll funktionstüchtig sein kann, halte ich es für vermessen, das grundsätzlich zu erwarten! Bzw. andersrum finde ich es als völlig überzogen sich darüber aufzuregen ,wenn nach "blos" 20 Jahren schon Reparaturen notwendig werden.

Geht man von einer Gebrauchslebensdauer von bis zu 20 Jahren aus, dann ist das Wachs das Weltmeister verwendet ohne Wenn und Aber gut.

Was das obige Horch Akkordeon angeht... was soll man da sagen? können wir nicht s sagen... .wir wissen ja noch nicht mal ob das Ding überhaupt noch irgendwelche Töne von sich gibt! Denn auch wenn der Fragesteller das Gerät nicht aufmachen wollte... ,man hätte zumindest mal die Tasten durchdrücken können um zu sehen ob das überhaupt noch ein "Akkordeon" ist und noch Töne von sich gibt... oder ob das schon lange ein umgebautes Radio oder so ist...

Über all die Sachen haben wir aber keinerlei Informationen... so what... damit können wir nur spekulieren, ohne nirgendwas brauchbares aussagen zu können.
 
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Horch spielt aber nicht unbedingt in der oberen Güteklasse mit
Diese Aussage trifft wohl eher zu auf spätere Modelle wie in deinem Prospekt gezeigt . Die Plakette mit Nummer 1 auf der Rückseite sagt daß das Instrument der oberen Güteklasse angehört, anders ausgedrückt es ist für den professionellen Gebrauch bestimmt bzw. geignet. Außerdem sagt der Name daß es das damalige Topmodell war und die Marke hatte im "Ostblock" einen hervorragenden Ruf. Ich hatte schon ähnlich alte diatonische Instrumente von Horch die, nachdem ich das 60-70 Jahre alte Wachs ersetzt hatte, alles in den Schatten stellen was danach in DDR gebaut wurde. Die Tatsache daß ein Ukrainischer Akkordeonhändler einen so hohen Preis fordert ist anders zu beurteilen als wenn ein (West)Deutscher Händler sowas anbietet.
Wer alte Instrumente liebt wird sich für so etwas begeistern.
 
aber den Satz möchte ich nicht ganz unkommentiert so stehen lassen...
"Die Horch ist qualitativ gut gemacht, ist aber ohne Cassotto. Sollte sie nicht während der Zeit schon mal überholt worden sein, fliegen Dir die Stimmplatten nach einer Woche um die Ohren."
laut Aussage von Ippenstein : Horch Akkordeon, wie gut sind die ?
Bei der Horch sehe ich aber das Wachs nicht als das Hauptproblem , die Qualität des verwendeten Kunststoffs ist im wahrsten Sinne eher der Knackpunkt.
Die diatonischen Instrumente von Horch kenne ich nicht , vielleicht sind die von der Werkstoffen etwas traditioneller gefertigt ?
Ich bin sicher, daß die Horch Instrumente zu ihrer Zeit im Ostblock einen guten Ruf hatten und der ist bestimmt auch berechtigt.
Aber ob Nostalgie und die Liebe zu alten Instrumenten reicht, um solche Preise zu erzielen ?


Die Plakette mit Nummer 1 auf der Rückseite sagt daß das Instrument der oberen Güteklasse angehört

Bei einem von der Firmenleitung selbst angebrachten Aufkleber bin ich immer skeptisch , wahrscheinlich hatte der Trabbi auch sowas ?
 
Aber ob Nostalgie und die Liebe zu alten Instrumenten reicht
Es geht da mehr um den Klang den man so garnicht mehr kaufen kann. Die Dinger sind dabei nicht etwa besonders kräftig oder durchsetzungsfähig sondern eher zart und zurückhaltend dafür aber mit leichter Ansprache und hervorragender Dynamik, also gut unplugged im kleinen Ensemble und zur Gesangsbegleitung geeignet.
 
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