Hallo, Soultosqueeze!
Mal ganz davon abgesehen, dass eine Redaktion der Lyrics eine Woche für den Aufnahmen reichlich spät und knapp bemessen ist, hätte ich folgende Anmerkungen zu Deinem Text:
Das ist immer mehr Mittel zum Zweck.
Das merkt man dem Text leider an: Der beginnt im Groben wie eine Geschichte, indem erst mal das Setting beschrieben wird, doch dann reißt der rote Faden und der Text verliert sich in Allgemeinplätzen und Widersprüchlichkeiten, die mich als Leser/Zuhörer verwirrt zurücklassen.
Eine weitere Vorbemerkung: Ich habe den Text so verstanden, dass das LI ein Mann ist, der von seiner Partnerin verlassen wird. Falls es umgekehrt gemeint war, vertausche in meiner Kritik bitte immer die männlichen und weiblichen Bezeichnungen!
I expect from you:
Wake up Sunday morning
Feel so alone here
I smiled at your warnings
I wish that I could rehear them
You say that said you wanted to leave me
I could not believe this that
Thought it wasnt real
And now its feeling it feels like a death's kiss
Okay, so weit ist alles klar: Typ liegt am Sonntagmorgen noch halb im Bett, fühlt sich allein und denkt drüber nach, wie er das Verlassenwerden hätte verhindern können. Das könnte ein passabler Anfang sein, wäre da nicht "Death's kiss" - am Rest des Textes wird zwar deutlich, dass Wut und Verzweiflung die Oberhand gewinnen und dass der Kumpel des Typs befürchtet, das könnte blutig und tödlich (wahrscheinlich für die Verlassende) enden, aber dafür ist "Death's kiss" m. M. n. eine viel zu allgemeine und über's Knie gebrochene Einleitung. Außerdem: Was fühlt sich denn an wie ein Kuss des Todes? Das Alleinsein, die Androhung des Verlassens, die Bitterkeit über die eigene Ignoranz gegenüber den Warnungen oder die Vorahnung bzgl. der zu erwartenden Konsequenzen?
I told it to my buddy
I assorted my mind settled my thoughts
He feared that this would ends bloody in blood/death/tragedy
Claimed that I would act blindly
I started gambling
I started cheating
I started lying
Fuck off human-beiing
so disposable
It I felt so burnt-out
It I felt so stable
launched started a tdrinking bout
Hier wird's einigermaßen konfus: Erst sortiert der Typ seine Gedanken und dann fängt er an, sich wie ein pubertierender Pseudogangster durch die Weltgeschichte zu spielen, zu lügen und zu mogeln (und ich vermute mal: auch zu vögeln - aber das ist vielleicht nur meine schweinische Phantasie
)? Und danach fühlt er sich so stabil, dass er ein Trinkgelage anfängt? Spätestens hier würde ich mich fragen: Was will uns der Autor damit sagen?
I expect from you to be fair & honesty, honesty is the best policy
the failure is true, the failure of you & me, its it's time for giving up,
now i begin to see
Das Problem an dieser Textstelle ist: Das lyrische Ich hat nichts mehr von der Frau zu erwarten, denn die ist doch schon längst weg! Richtet sich diese Erwartungshaltung also an die Nachfolgerin? Kaum, denn das LI bezieht sich nachher ja noch eindeutig auf die anfangs erwähnte gescheiterte Beziehung. Außerdem ist die Frau doch von Anfang an ehrlich und fair gewesen, denn sie hat ihren Partner vorgewarnt. Der hingegen war nicht ehrlich zu selbst und unfair seiner Partnerin gegenüber!
Auch das Aufgeben, dessen Notwendigkeit das LI jetzt einsieht, ist eigentlich schon längst gelaufen, denn wie im Mittelteil geschildert wird, hat der Verlassene nicht etwa versucht, seine Liebe zurückzugewinnen, sondern sich in einen egoistischen und selbstmitleidigen Eskapismus geflüchtet, d. h. de facto aufgegeben, was der Beziehung, wäre sie noch zu retten gewesen, wohl den allerletzten Rest gegeben hätte.
Es könnte helfen, wenn Du noch die Zeit (und den Ehrgeiz) dafür hast, wenn Du Dir Deinen Text nochmal mit ein paar grundlegenden Vorüberlegungen und Fragen vornimmst:
- Ist das LI eine machohafte/überhebliche, eine starke/entschlossene oder eine schwache/unentschlossene (oder sonstwie charakteristische) Persönlichkeit? - Dein Text legt ein bisschen was von allen dreien nahe, was aber Widersprüche aufwirft: Ein Macho ignoriert die Warnungen seiner Partnerin lächelnd, eine starke Persönlichkeit sortiert ihre Gedanken, fasst einen klaren Entschluss und zieht ihn durch, eine schwache Persönlichkeit ergeht sich in Ausflüchten und beklagt sich über die Schlechtigkeit der Welt und der Menschen. Vom letztgenannten Zug weist Dein LI besonders viel auf, in Kombination mit den anderen Eigenschaften entsteht hier ein Zerrbild eines Charakters, mit dem sich niemand gern identifizieren würde. Ist das Deine Absicht?
- Welches Ende nimmt die Geschichte denn nun?
- Ich gehe mal davon aus, dass es beim Scheitern der Beziehung bleiben soll, deshalb: Soll von vornherein klar sein, dass die Beziehung scheitert, oder soll der Prozess des Scheiterns vom Text erzählt werden?
- Gibt das Scheitern vielleicht sogar ein überraschendes Ende her?
- Was genau ist denn vorgefallen, dass die Frau das LI vor dem Beziehungs-Aus warnt?
- Warum nimmt das LI diese Warnungen nicht ernst? - Macho-Gehabe, Dummheit, völlig andere Wahrnehmung der Situation etc.?
- Welche Strategie wählt das LI: Gibt es die Beziehung kampflos auf oder findet ein innerer Kampf statt oder versucht das LI mit allen Mitteln, die Liebe zu retten? - In seiner jetzigen Fassung suggeriert Dein Text eine nicht kohärente Mischung aus allen drei Strategien, da braucht's m. M. n. Klarheit!
- Was bewirkt die gewählte Strategie?
- Was spricht im Falle des vergeblichen Kampfes für oder gegen einen Blutrausch oder Rachefeldzug, den das LI hier ja zumindest schon in Erwägung zieht? - Die von Dir gewählte abgeschwächte Variante ist so was von zahnlos, dass ich nicht mal Mitleid mit dem LI empfinde, sondern eher mit der Frau, weil die sich mit so einem Waschlappen abgeben "musste". Wenn das Deine Absicht war, ist ja alles gut, aber ich glaube, Dein Text zielt eher auf die Mitleid-Schiene ab; Mitleid hat man jedoch für gewöhnlich eher für Typen übrig, die sich der Realität stellen, kämpfen und trotz ihrer angestrengten Versuche scheitern, nicht für Eskapisten, die's gar nicht erst versuchen und sich dann beklagen à la "hätte, hätte, Fahrradkette".
Ansonsten: Wenn Du entweder keine Zeit oder keine Lust (oder beides) zur inhaltlichen Überarbeitung hast, solltest Du mit meinen sprachlichen Korrekturen auf der halbwegs sicheren Seite sein.
Viel Erfolg beim Aufnehmen!
André