Blademage
Registrierter Benutzer
Da hier recht wenig zu den Hondos zu finden ist, wollte ich mal ein paar Worte über meine "neueste" verlieren.
Es handelt sich um eine super simple Single-Cut mit geschraubtem Hals aus Japan, wohl um 1980 herum. Die Hondo Professionals dürften damals die japanischen Gitarren gewesen sein, die nicht von Samick, aber, wie es den Anschein hat, für Samick gebaut wurden.
Bei dieser hier handelt es sich um einen zweiteiligen planen Mahagony-Korpus ohne Decke, ohne Zierrat, aber mit BellyCut und Armfräsung, der einteilige Mahagony-Hals ist geschraubt. Das gesamte Holz an Korpus und Hals ist "Nussfarben" und matt lackiert. Das Griffbrett weist Spuren eines lange zurückliegenden Refrets auf. Die Medium-Jumbos sind auf Vintage Niveau abgerichtet (was mir sehr gelegen kommt).
Die Pickup-Schaltung ist klassisch Les-Paul, zwei Matsumoku MMK 45 Pickups jeweils mit Volume und Tonblende, einzig liegt der 3-Wegschalter gleich oberhalb zwischen Potis und Bridge. Sonst ist noch der Messing-Sattel zu erwähnen, der mit viel Patina gut zum dunklen Gesamtbild passt. Es gibt auch keine Bindings, kein Pickguard, nichts was vom Einsatz ablenken könnte
Ich habe sie günstig erstanden. Gereizt hatte es mich, da ich vor ~30 Jahren schon mal eine (zumindest sehr ähnliche) hatte und um das Geld wars mit passendem Koffer nicht schade. Optisch ist sie, sagen wir mal, in einem dem Alter und Einsatz entsprechenden Zustand, also mit Dings und Dongs übersäht, die Bridgte aberockt, die schon damals nicht berauschenden Mechaniken am Ende, Schalter, Potis, Pickups aber tadellos, Hals super eingestellt.
Ich habe mir auf Amazon gleich chinesiche Vintagestyle Locking-Mechaniken bestellt, die in die 8mm Bohrungen passen und mit denen ich schon gute Erfahrungen gemacht hatte (diesmal in Gold^^).
Beim Zerlegen fiel mir gleich auf, wie fantastisch die vereinfachte TOM mit den Rändelrädern einzustellen ist. Kein Vergleich zu den schwergängigen bis unpräzisen heutigen Brücken. Also nur frische Mechaniken, neue Saiten und die Saitenlage auf Pi*Daumen "was geht" (da gehen ohne Schnarren <0,8mm). Ein Traum diese einfache Brücke, deren Bolzen direkt ohne Hülse im Holt stecken.
Ich hatte ja eigentlich vor, da P-Rails einzubauen, aber als ich sie eben mal so zwischendurch an den Amp gehängt hatte, eigentlich um die Elektrik zu kontrollieren, war klar, diese "MMK45" dürfen bleiben. Ähnlich wie die Super70 von Ibanez, vielleicht sogar gleich, wenn man die Unterschiede im Holz zur Performer mit bedenkt. Sauberer, tiefgründiger Ton ohne Matschtendenzen am Halspickup, Rockbrett auf Bridge-Position, insgesamt Mittlerer Vintage bis Medium im Output, genau, wie ich es mag. Der Vorbesitzer hatte wohl einiges an Verständnis und Liebe aufgebracht, die Gitarre ist perfekt intoniert, wohl haben wir beide den gleichen Geschmack bei Saiten: 009-056 auf der kurzen Mensur.
Der Hals erinnert mich sehr, sehr stark an meine Ibanez Performer. Es ist ein D-Profil, nicht so schlank wie moderne Ibanez, aber viel moderner und schneller als eine normale, "echte" Paula. Dazu: matt lackiert (ich weiss nicht ob das original ist, der Body war ab Werk jedenfalls matt und der Hals wirkt aus einem Guss), das hat der Hals der Ibanez voraus. Herrlich. Das geht so selbstverständlich unter den Fingern, dass es eine Freude ist.
Im Vergleich zur Performer, die ja einen Birken-Korpus mit aufgesetzter (Hohlraum) Ahorn-Furnier Decke hat, ist die schlanke Hondo leichter (0,8 kg weniger), erinnert von den Korpus-Details (nicht der Form natürlich) an die fast ebenso begeisternde GAX-30. Vom Spielgefühl her ist es eben eine Vintage-Japanerin.
Was mich immer wieder überrascht, wenn ich solche Instrumente mit (vermeintlich) hochwertigeren vergleiche, speziell in Hinblick auf die Hals-Konstruktion, ist, dass der Schraubhals den alten Damen nicht zum Nachteil wird. Die Hondo hat zwar wegen des Korpus-Holzes etwas mehr Sustain, und zwar immer noch mehr, als z.B. meine "neue" Epiphone LP Classic oder die Cort Mirage mit ihren eingeleimten Hälsen. Auch ist der Unterschied zur Ibanez Musician 300, die ja einen durchgehenden Hals hat, überraschend gering. Klar eine Tele oder Strat hat weniger, aber was die Verschraubung angeht, betrachte ich das nicht mehr so sehr als Makel, wie früher.
Im Klang würde ich sie in einem Dreieck zwischen LP Special, SG und Musician sehen, weswegen ich auch an P-Rails gedacht hatte, aber diese, damals sicher billigen, (wohl Keramik-) Humbucker klingen derart gut, dass da jeder Pickupwechselwunsch verschwindet.
Also ich bin sehr glücklich mit der alten Dame und halte die Augen schon nach ihren "Schwestern" auf. Hondo wäre mir früher nie in den Sinn gekommen, da ich nur Kontakt zu eher untermittelmäßigen Koreanerinnen hatte. Heute, da ich die japanische kenne, muss ich sagen: Die Studio Special unter meinen falschen Paulas, wirklich ein tolles, komfortables Arbeitsgerät.
Es handelt sich um eine super simple Single-Cut mit geschraubtem Hals aus Japan, wohl um 1980 herum. Die Hondo Professionals dürften damals die japanischen Gitarren gewesen sein, die nicht von Samick, aber, wie es den Anschein hat, für Samick gebaut wurden.
Bei dieser hier handelt es sich um einen zweiteiligen planen Mahagony-Korpus ohne Decke, ohne Zierrat, aber mit BellyCut und Armfräsung, der einteilige Mahagony-Hals ist geschraubt. Das gesamte Holz an Korpus und Hals ist "Nussfarben" und matt lackiert. Das Griffbrett weist Spuren eines lange zurückliegenden Refrets auf. Die Medium-Jumbos sind auf Vintage Niveau abgerichtet (was mir sehr gelegen kommt).
Die Pickup-Schaltung ist klassisch Les-Paul, zwei Matsumoku MMK 45 Pickups jeweils mit Volume und Tonblende, einzig liegt der 3-Wegschalter gleich oberhalb zwischen Potis und Bridge. Sonst ist noch der Messing-Sattel zu erwähnen, der mit viel Patina gut zum dunklen Gesamtbild passt. Es gibt auch keine Bindings, kein Pickguard, nichts was vom Einsatz ablenken könnte
Ich habe sie günstig erstanden. Gereizt hatte es mich, da ich vor ~30 Jahren schon mal eine (zumindest sehr ähnliche) hatte und um das Geld wars mit passendem Koffer nicht schade. Optisch ist sie, sagen wir mal, in einem dem Alter und Einsatz entsprechenden Zustand, also mit Dings und Dongs übersäht, die Bridgte aberockt, die schon damals nicht berauschenden Mechaniken am Ende, Schalter, Potis, Pickups aber tadellos, Hals super eingestellt.
Ich habe mir auf Amazon gleich chinesiche Vintagestyle Locking-Mechaniken bestellt, die in die 8mm Bohrungen passen und mit denen ich schon gute Erfahrungen gemacht hatte (diesmal in Gold^^).
Beim Zerlegen fiel mir gleich auf, wie fantastisch die vereinfachte TOM mit den Rändelrädern einzustellen ist. Kein Vergleich zu den schwergängigen bis unpräzisen heutigen Brücken. Also nur frische Mechaniken, neue Saiten und die Saitenlage auf Pi*Daumen "was geht" (da gehen ohne Schnarren <0,8mm). Ein Traum diese einfache Brücke, deren Bolzen direkt ohne Hülse im Holt stecken.
Ich hatte ja eigentlich vor, da P-Rails einzubauen, aber als ich sie eben mal so zwischendurch an den Amp gehängt hatte, eigentlich um die Elektrik zu kontrollieren, war klar, diese "MMK45" dürfen bleiben. Ähnlich wie die Super70 von Ibanez, vielleicht sogar gleich, wenn man die Unterschiede im Holz zur Performer mit bedenkt. Sauberer, tiefgründiger Ton ohne Matschtendenzen am Halspickup, Rockbrett auf Bridge-Position, insgesamt Mittlerer Vintage bis Medium im Output, genau, wie ich es mag. Der Vorbesitzer hatte wohl einiges an Verständnis und Liebe aufgebracht, die Gitarre ist perfekt intoniert, wohl haben wir beide den gleichen Geschmack bei Saiten: 009-056 auf der kurzen Mensur.
Der Hals erinnert mich sehr, sehr stark an meine Ibanez Performer. Es ist ein D-Profil, nicht so schlank wie moderne Ibanez, aber viel moderner und schneller als eine normale, "echte" Paula. Dazu: matt lackiert (ich weiss nicht ob das original ist, der Body war ab Werk jedenfalls matt und der Hals wirkt aus einem Guss), das hat der Hals der Ibanez voraus. Herrlich. Das geht so selbstverständlich unter den Fingern, dass es eine Freude ist.
Im Vergleich zur Performer, die ja einen Birken-Korpus mit aufgesetzter (Hohlraum) Ahorn-Furnier Decke hat, ist die schlanke Hondo leichter (0,8 kg weniger), erinnert von den Korpus-Details (nicht der Form natürlich) an die fast ebenso begeisternde GAX-30. Vom Spielgefühl her ist es eben eine Vintage-Japanerin.
Was mich immer wieder überrascht, wenn ich solche Instrumente mit (vermeintlich) hochwertigeren vergleiche, speziell in Hinblick auf die Hals-Konstruktion, ist, dass der Schraubhals den alten Damen nicht zum Nachteil wird. Die Hondo hat zwar wegen des Korpus-Holzes etwas mehr Sustain, und zwar immer noch mehr, als z.B. meine "neue" Epiphone LP Classic oder die Cort Mirage mit ihren eingeleimten Hälsen. Auch ist der Unterschied zur Ibanez Musician 300, die ja einen durchgehenden Hals hat, überraschend gering. Klar eine Tele oder Strat hat weniger, aber was die Verschraubung angeht, betrachte ich das nicht mehr so sehr als Makel, wie früher.
Im Klang würde ich sie in einem Dreieck zwischen LP Special, SG und Musician sehen, weswegen ich auch an P-Rails gedacht hatte, aber diese, damals sicher billigen, (wohl Keramik-) Humbucker klingen derart gut, dass da jeder Pickupwechselwunsch verschwindet.
Also ich bin sehr glücklich mit der alten Dame und halte die Augen schon nach ihren "Schwestern" auf. Hondo wäre mir früher nie in den Sinn gekommen, da ich nur Kontakt zu eher untermittelmäßigen Koreanerinnen hatte. Heute, da ich die japanische kenne, muss ich sagen: Die Studio Special unter meinen falschen Paulas, wirklich ein tolles, komfortables Arbeitsgerät.