aber was spricht dagegen beim homerecording analog zu mischen?
Gegenfrage: Was spricht dafür?
Notwendig ist es nicht. Es gibt mittlerweile auch wohl genügend Profis die komplett ohne Mischpult arbeiten. Wenn du gerne Fader in den Fingern haben willst, dann gibt es dafür Controller, der ist dann nur eine Fernsteuerung für das virtuelle Mischpult der Software. Hier mal z.B. Fotos eines Studios eines Forenmitglieds:
https://www.musiker-board.de/plaude...l-fotos-euren-homestudios-81.html#post5051914
Da steht nirgends ein Mischpult. Das Teil in der Mitte mit den Fadern ist ein Controller (bzw. drei Stück). Aber auch das ist ja eher Luxus, weil man kann ja auch genauso gut mit der Maus arbeiten und so Controller sind auch nicht billig. Da kann man das Geld dann wohl auch eher unmittelbar in Dinge investieren, die auf die Qualität unmittelbare auswirkung haben.
Die Software bietet dir ein Mischpult mit praktisch unendlich Kanälen, unendlich vielen Inserts pro Kanal, unendlich vielen Efekten insgesamt, vollparametrische EQs schon bei kostenloser Software, volle Automation (also Aufzeichnung von Faderbewegungen) usw. Vergleichbares kann man durchaus analog realisieren - aber das kannst du nicht bezahlen. Schon die Vorgehensweise ist ja aufwändiger. Du brauchst ja ein Interface mit so vielen Ausgängen, wie du Kanäle abmischcen willst. Dann gehst du mit entsprechend vielen Kabeln in die Eingänge des Mischpults. Die Summe nimmst du dann wieder auf einer neuen Stereospur auf. Bei nicht so guten Wandlern hast du also schon mal theoretische Verluste durch die Wandlung. Das ganze läuft dann linear in Echtzeit ab, also du musst in Echtzeit alles durchlaufen lassen und die Fader bewegen. Und bräuchtest viel Outboard-Equipment, z.B. mehrere Kompressoren. Oder ein sauteures Pult wo das drin ist. Von den Möglichkeiten für dich bezahlbar lässt sich das wohl nur mit einem Digitalpult machen, aber dann kann man auch gleich im Rechner bleiben. Und wenn du gewisse Dinge dann doch in der Software machen würdest, ist die Frage welche Teile du analog machen willst. Und ob das vom Workflow dann alles so sinnvoll ist. Eigentlich ist unabhängig von den Kosten "Workflow" eh ein entscheidener Punkt, dir scheint gar nicht ganz klar zu sein, wie das alles dann jeweils ablaufen würde (also der "normale Weg" mittles Software-Mixer gegenüber dem analogen Mischen).
Wenn Du unbedingt einen Controller haben willst gibt es da gerade ein interessantes Angebot:
http://www.musik-service.de/m-audio-projectmix-i-o-prx395752808de.aspx
Das ist zum einen ein Audiointerface mit acht Mikrofoneingängen (sowas sucht ihr ja sowieso), welches außerdem noch einen ADAT-Eingang hat. Also wenn man da z.B. so ein Teil
http://www.musik-service.de/behringer-ada-8000-ultragain-pro-digital-prx395719265de.aspx
anschließt hat man dann insgesamt 16 Mikrofoneingänge (die natürlich separat auf 16 Spuren aufgenommen werden können). Außerdem ist das Ding aber eben ein Controller (sieht man ja
) . Also Interface und Controller in einem Gehäuse. Normalerweise kosten eben Interfaces dieser Austattung schon um die 400€, und Controller in dieser Austattung eher noch mehr (da gibt es wenig günstiges). Und jetzt kannst du ja auch mal auf den UVP von dem Teil schauen (obwohl ich mich nicht dran erinnern kann, dass der Straßenpreis jemals so hoch war, eherr so knapp über 1000€). Das ist schon länger am Markt und läuft jetzt offenbar aus, also daher wohl Abverkauf zu Schleuderpreisen. Kannst ja mal nach Tests und Erfahrungsberichten suchen, hier ist z.B. einer:
http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=775