Holzstärke bei selbstgebauten Boxen

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hi leute,

will mir eine 2x12er box selbstbauen und habe auch schon diverse pläne hier im netz gefunden, so dass der handwerkliche teil nicht das problem sein sollte. als speaker kommen zwei v30 zum einsatz.

mein problem ist ein wenig die wahl des materials:
in den bauplänen für die box werden vor und nachteile verschiedener materialien genannt (sperrholz, spanplatte, tischlerplatte, etc). sperrholz soll ja nun erste wahl sein, jedoch wird hier immer von stärken von 18 bzw. 19 mm ausgegangen. ich habe hier noch ne große platte birken.sperrholz herumstehen, jedoch hat die 15 oder 16 mm dicke.

gibts irgendwas was dagegen sprechen würde, dass holz zu verwenden? denn die stabilität würde locker ausreichen (würde gerne sehen, wer das im normal bühnengebrauch kaputt bekommt), zumal die 15 mm sperrholz stabiler wären, als die im bauplan erwähnten 18mm spanplatte.

hatte auch über OSB platte nachgdacht, gibt es dafür vor oder nachteile?
 
Eigenschaft
 
Hast du nen ordentlichen Bauplan? Exakt das was du vorhast, will ich auch machen! Hab noch 4 Vintage 30 Pappen hier liegen und hät gerne was transportables. Also 2x12. Jetzt plagen mich so gemeine Fragen wie: Welche Bauform soll ich nehmen? Vertikal? Also wie ne 4x12" in der mitte halbiert und dann den oberen Speaker schräg rein oder lieber horizontal und beide Speaker schräg nach oben guckend? Hab ein wenig sorge das die Box meine Füße föhnt und ich obenrum nichts mitbekomme.

Wenn du Pläne hast, her zu mir! Danke
 
Moinsen! Die 15mm Multiplex kannst du ruhig nehmen - die reichen dicke bzgl. Stabilität und Gewichtseinsparung hast du somit auch. So baut u.a. auch Tubetown die Birkensperrholzboxen (Marshall Style) in der Stärke (15mm)...

OSB oder Spanplatte/18mm Sperrholz solltest du lassen, du spielst ja kein NU-Metall mit der Badewannen Einstellung (Bass + Höhen voll auf Mitten raus). Nur hier, wo viel Bass gefordert ist und noch differenziert kingen soll, wären die Platten brauchbar.

Grüße
 
gitarrendiak schrieb:
gibts irgendwas was dagegen sprechen würde, dass holz zu verwenden? denn die stabilität würde locker ausreichen (würde gerne sehen, wer das im normal bühnengebrauch kaputt bekommt), zumal die 15 mm sperrholz stabiler wären, als die im bauplan erwähnten 18mm spanplatte.

Ja.
Gerade mit V30 Speakern, die im Bassbereich ordentlich Schub haben, muss das Gehäuse auf jeden Fall aus 18mm Sperrholz sein.

Ich kann Dir aus Erfahrung sagen: Ich hatte eine billige 1x12" Marshall Box. Diese habe ich bei mässiger Lautstärke mit meinem Dual Rectifier betrieben, ohne Probleme jedoch bei bescheidenem Sound. Dann wollte ich den Sound aufpeppen und habe einen V30 Speaker eingebaut.

Das Ergebnis war, dass sich die Box beinahe zerlegt hat. Beim spielen von abgedämpften Basstönen hat die Box ca. 1 Sekunde nachgescheppert / Vibriert. Die Box war absolut unbrauchbar geworden, und auch wenn man sie beim Spielen angefasst hat, hatte man den Eindruck dass das Ding demnächst auseinander fliegt.
Wohl gemerkt, habe ich bei gleicher Lautstärke gespielt wie vorher, aber der V30 hatte einfach wesentlich mehr Basschub, und das gibt die Vibrationen.

Schliesslich musste ich das Gehäuse komplett zerlegen (bis auf den Rahmen der Seitenwände) und alle Kanten mit 30x30 verleimten und verschraubten Leisten verstärken. Für die Front und das Rückenteil habe ich dann 18mm Sperrholz verwendet (vorher 15mm Pressspan).
Die Box ist dadurch einiges schwerer geworden, aber seither funktioniert sie super und ich benutze sie oft auf kleinen Bühnen.

Also, mein Rat: spar Dir die Experimente und nimm mindestens 18mm Birkensperrholz. Es kommt nicht von Ungefähr, dass alle Boxen so gemacht sind. Und gerade mit V30 scheppert die Box sonst garantiert.

Selbst wenn man den Eindruck hat, eine Box sei "stabil" weil man drauf sitzen kann etc: die Kräfte an den Speakern und die Vibrationen durch den Schalldruck sind enorm. Kaputt wird die Box schon nicht gehen, aber wenn die Wandstärke zu klein ist, dann scheppert sie und dann war die ganze Arbeit für nichts. Weil dieses Problem kannst Du nur noch beheben, indem Du die Box aus dickerem Material neu baust.

[Edit] oops da waren einige schneller... Das ist halt die Erfahrung die ich gemacht habe. Ich kann nur empfehlen, hier nicht beim Material zu sparen.
 
Ich mache Nu-Metal^^ Wodurch wird OSB denn da interessanter?
(Dual Rectifier, EQ: fast alles auf 12 Uhr, also normale Mitten :D)

Welche Dicke muss es dann sein?
 
Ich stimme Sele absolut zu.
15 oder 18 mm Sperrholz ist das Material der Wahl und ist deutlich besser als jegliches MDF, OSB etc.

Zum einen willst Du ja keine Hifi-Box mit Reproduktionscharakter (da wäre MDF, HDF etc. angebracht), sondern eine Gitarrenbox, deren Aufbau und Konstruktion maßgeblich am Gesamtklang beteiligt ist.

Sperrholz ist einfach sehr zäh und leicht, läßt sich klasse verarbeiten und resoniert erstklassig (akustische Kopplung).

Aber bitte nicht mit Spaxschrauben, Metall-Winkeln und gedöns, sondern ordentlich mit Leim, Dübeln, Schraubzwingen (Spannbändern) arbeiten.
Man ließt hier ja teilweise über die seltsamsten Konstruktionen....

Viel Spaß und laß uns dann am Ergebnis teilhaben!
 
Na ja ich weiss nicht... ich will ja nicht der Pessimist sein. Aber gerade weil es mir genau so gegangen ist, würde ich halt einfach zu 18mm Sperrholz raten. 15mm ist zuwenig für eine (vermutlich geschlossene) Box mit V30.

Der Aufwand und der Frust ist ein vielfaches geringer wenn Du dir jetzt 18mm Material besorgst, als wenn dann die Box scheppert.

Die V30 speaker rütteln die Kiste ordentlich durch.

Da gelten die Gesetze der Physik. Ein ordentlicher Basschub auf dem Speaker erzeugt denselben Schub auf der Baffle Platte. Vom Luftschalldruck in der Kiste ganz zu schweigen. Bei grösserer Materialstärke steigt die Federkonstante, was die Amplitude verkleinert und die Resonanzfrequenz weiter nach oben verschiebt wo all das weniger kritisch ist.
 
Selbst wenn man den Eindruck hat, eine Box sei "stabil" weil man drauf sitzen kann etc: die Kräfte an den Speakern und die Vibrationen durch den Schalldruck sind enorm. Kaputt wird die Box schon nicht gehen, aber wenn die Wandstärke zu klein ist, dann scheppert sie und dann war die ganze Arbeit für nichts. Weil dieses Problem kannst Du nur noch beheben, indem Du die Box aus dickerem Material neu baust.

[Edit] oops da waren einige schneller... Das ist halt die Erfahrung die ich gemacht habe. Ich kann nur empfehlen, hier nicht beim Material zu sparen.

Na ja es kommt halt drauf an mit welchen Einstellungen du spielst. Vor allem neigt man ja dazu beim Rectifier mehr Bässe reinzudrehen. So hat es ja auch seinen Grund, warum die oversized Boxen von Mesa gerne in Verbindung mit dem Recto hergenommen werden.

Ich mache Nu-Metal^^ Wodurch wird OSB denn da interessanter?
(Dual Rectifier, EQ: fast alles auf 12 Uhr, also normale Mitten :D)

Welche Dicke muss es dann sein?

Da kannst du 18-20mm hernehmen, wird aber schwer! Es geht bei den Platten ja nur darum, dass das Holz nicht mitschwingt bzw. die Eigenschwingung vermieden wird -> Labbriger Ton/ undifferenziert. Da kann man im Prinzip auch 18mm Sperrholz/Multiplex hernehmen ist im übrigen auch stabiler und wäre dann auch meine Empfehlung. Wenn's auf teufel komm raus günstig sein soll und halt mit Badewanne EQ dann halt OSB ...

Bezüglich der Maße kannst du dich beispielsweise an der Tubetown REX orientieren. Die ist oversized und für so etwas ganz gut zu gebrauchen - orientiert sich an der Mesa Boogie Rectifier 2x12" ...

Grüße
 
Na ja es kommt halt drauf an mit welchen Einstellungen du spielst. Vor allem neigt man ja dazu beim Rectifier mehr Bässe reinzudrehen. So hat es ja auch seinen Grund, warum die oversized Boxen von Mesa gerne in Verbindung mit dem Recto hergenommen werden.

Das stimmt, aber wenn gitarrendiak V30 Speaker einbauen will, gehe ich davon aus, dass er gerne "modernen" Sound haben will.

Mit der 4x12 Box habe ich den Bass-Regler 1/4 offen, bei der 1x12er drehe ich den Bassregler voll auf, da die kleine Box naturgemäss wesentlich dünner klingt.
Wobei man sagen muss, dass der Bassregler beim Recti auch nicht sehr weikungsvoll ist. Eher Kosmetik.

Wie gesagt, ich habe bei meiner Marshall Box vor- und nach dem Speakerumbau die identischen Settings und gleiche MasterVolume Einstellung verwendet. Dass sich die Box mit dem V30 Speaker fast zerlegt hat, kam also einfach daher dass dieser Speaker halt viel basslastiger ist.
 
Das stimmt, aber wenn gitarrendiak V30 Speaker einbauen will, gehe ich davon aus, dass er gerne "modernen" Sound haben will.

Mit der 4x12 Box habe ich den Bass-Regler 1/4 offen, bei der 1x12er drehe ich den Bassregler voll auf, da die kleine Box naturgemäss wesentlich dünner klingt.
Wobei man sagen muss, dass der Bassregler beim Recti auch nicht sehr weikungsvoll ist. Eher Kosmetik.

Wie gesagt, ich habe bei meiner Marshall Box vor- und nach dem Speakerumbau die identischen Settings und gleiche MasterVolume Einstellung verwendet. Dass sich die Box mit dem V30 Speaker fast zerlegt hat, kam also einfach daher dass dieser Speaker halt viel basslastiger ist.

Der V30 ist nicht nur für Moderne Sounds ausgelegt! Der gilt als Allrounder und das auch zu recht!

Da sich über den verwendeten Speaker in der 1x12" Marshall Box keine Infos finden lassen, gehe ich mal davon aus, dass der Speaker einfach etwas schwächer war als der V30. Ein bassmonster ist der V30 bei weitem nicht! Der hat viele Mitten, bei den Bässen bewegt er sich im Mittelfeld - der legendäre EVM 12L hat da wesentlich mehr!

Für deinen Soundgeschmack wird die Box einfach zu unterdimensioniert sein das ist wahrscheinlich alles.

Grüße
 
Wo du gerade EVM 12L sagst... Ich stehe noch zwischen der Entscheidung mir eine 1x12 Thiele Box mit dem Evoice Plan zu bauen oder eine 2x12" mit meinen vorhandenen Vintage 30 Speakern...

Ich würd die EVm Thiele echt gern mal mit meinem Rectifier anspielen... Mit meinem Carvin V3 klangen 2 EVM12L in meiner 4x12" nicht schlecht... Aber der Carvin ist kein vergleich zum Recto...
 
Der V30 ist nicht nur für Moderne Sounds ausgelegt! Der gilt als Allrounder und das auch zu recht!

Da sich über den verwendeten Speaker in der 1x12" Marshall Box keine Infos finden lassen, gehe ich mal davon aus, dass der Speaker einfach etwas schwächer war als der V30. Ein bassmonster ist der V30 bei weitem nicht! Der hat viele Mitten, bei den Bässen bewegt er sich im Mittelfeld - der legendäre EVM 12L hat da wesentlich mehr!

Für deinen Soundgeschmack wird die Box einfach zu unterdimensioniert sein das ist wahrscheinlich alles.

Grüße

Auch wieder richtig, sonst würde er ja nicht Vintage heissen :)

Die Marshall Box ist das Extension Cabinet zum JTM60, so genannt JTM C112, und war bestückt mit einem Celestion Heritage G12. Dass der Speaker schwächer ist als der V30 steht fest. Das hat man schon alleine an den Abmessungen des Magneten und dem Gewicht des Speakers bemerkt.

Dass die Box aber mit dem V30 nicht funktioniert hat liegt allerdings mit Sicherheit nicht an meinem Soundgeschmack, sondern es ging schlicht und ergreifend nicht. Die Box hat einfach nur noch gescheppert und etwa 1 Sekunde nachvibriert. Es war einfach nur noch eine hupende Kiste und keine Box mehr :cool:
Das hatte fast schon wieder was lustiges an sich. Gut, wenn man echt abgefahrenen Schepper-Garagensound will...
Ich bin kein Metaller, sondern ich spiele normalen Rock. Fahre auch keinen Badewannensound oder so. Und die Lautstärke war normale Proberaumlautstärke.

Ich wünsche ich hätte ein Video oder Sound Samples gemacht, aber das habe ich leider nicht. Einen Moment dachte ich daran, aber der Frust war so gross dass ich lieber gleich wieder nach Hause gefahren bin und die Box demontiert habe.

Hingegen habe ich vom Umbau zahlreiche Fotos gemacht, die ich aber leider grad nicht zur Hand habe.

Wie auch immer, ich will hier keinen Meinungskrieg entfachen. Was Sele sagt hat sicher seine Berechtigung.
Ich gebe bloss meine leider schlechte Erfahrung weiter in der Hoffnung, dass jemand anderes nicht auch den gleichen Fehler nochmal macht.

Ich für mich habe ja jetzt meine 1x12er Box, mit V30 Speaker und 18mm Sperrholz, und ich bin glücklich damit. Benutze die Box jedenfalls regelmässig bei kleinen Gigs (ist auf kleinen Bühnen nebenbei gesagt wesentlich besser geeignet als eine 4x12er, weil ich die Kleine auf Ohrenhöhe stellen kann und dann höre ich mich auch).

In dem Sinne habe ich jetzt meinen Senf dazugegeben und verabschiede mich von diesem Thread :great:

Dem Threadsteller wünsche ich viel Erfolg und es wäre spannend hier mal noch zu lesen wie das Resultat ist.

Gruss
 
Nimm das Holz, das du hast und verstrebe die Box ordentlich, dann ist das gar kein Problem. Das dürfte sogar stabiler sein, als dickere Wände, die nicht innen verstrebt sind.
 
oh man, hätte nicht mit so vielen antworten in so kurzer zeit gerechnet. aber viele hinweise zum nachdenken sind schon dabei. mal schauen, da ich das 15 oder wars 16 ja da habe werdeich wohl mal loslegen und das mit den verstrebungen hatte ich auch vor, wenns scheisse klingt, habe ich zumindest erfahrungen um das noch mal mit dickerem holz zu bauen.

@ stam: habe gegoogled und diverses gefunden unter anderem ein bauplan für ne 4x12 den ich abändern werde. hat auch schon mal jemand gemacht und das auch online gestellt.

bin übrigens kein mettaler, sondern blues, rock und allround coverband spieler.
 

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