Holzquerflöten: Unterschied 'irische Flöte', Traversflöte - 6 o. 7 o. 8 Löcher??

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Grull
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Hallo

Mich interessiert das Thema Holzquerflöte auch sehr! Ich habe ein bisschen gegoogelt, und bin eigentlich sehr verwirrt, denn ich verstehe nicht, wo der Unterschied liegt zwischen einer "irischen Querflöte", einer Traversflöte Querflöte und allen anderen Flöten die sich so auf dem Markt befinden (ich muss dazu anmerken, dass mich asiatischer oder sonstige Flöten nicht interessieren). Vor allem irritiert mich, dass es so viele verschiedene Anzahlen von Grifflöchern gibt. Die "irische Querflöte", die auf eBay angeboten wird, hat zum Beispiel offenbar acht Grifflöcher (zumindest sieht man auf dem Foto acht), andererseits haben die Grifftabellen für irische querflöten, die man so im Internet findet, immer nur sechs Grifflöcher. Es gibt aber auch Grifftabellen für Holzquerflöten im Internet, die sieben Löcher anzeigen. Wo ist da der Unterschied? Ich frage mich auch, wie man vor allem das achte Loch auf diesen achtlöchrigen zwei überhaupt erreichen soll (mit dem kleinen Finger meine ich).

Oder ist es so, dass die Grifftabellen mit sieben Löchern nur für Flöten gelten, die zusätzlich über eine Klappe verfügen, die man dann mit dem kleinen Finger betätigen könnte. Aber warum dann ein achtes Loch? Ich bin echt total verwirrt.

Ist eine irische Querflöte dasselbe wie eine Traversflöte?:confused:

Danke im Voraus!

Grull
 
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Eine Traversflöte ist jede Flöte, bei der man auf einer Seite über ein Loch bläst, um einen Ton zu erzeugen. Irische Flöte, Querflöte und Bansuris sind typische Beispiele dafür. Bei Shakuhachis wird von hinten über den Rand des Flötenrohres geblasen, das ist eine andere Kategorie, in die z.B. auch die Neys gehören. Und dann gibt es noch die Schnabelflöten, bei denen man am Ende in ein Mundstück bläst, wo der Atem dann über eine kleine Kante geführt wird, was den Ton produziert.

Irische Flöten gibt es anscheinend in vielen Variationen, mit und ohne extra Klappen. Grundsätzlich braucht man nur die 6 Löcher, um eine komplette Tonleiter zu spielen. Die Töne dazwischen erreicht man, indem man Löcher halb greift oder eben mit den Klappen. Wenn man sich also eine Flöte kauft, sollte man am besten ein Griffschema dazu bekommen, dann ist man auf der sicheren Seite.

Eine Grifftabelle für irische Flöten mit Klappen: http://www.mcgee-flutes.com/fingering.html
 
Das siebte und achte Tonloch ist auf den Ebay-Irish-Holzverschwendungen da, wo sonst die offenstehenden Klappen fürs tiefe C#/C wären, und der Einfachheit halber lässt man die Löcher einfach da, das ist dann so als ob die entsprechenden Klappen immer offen wären. Man kann auch unten absägen, aber für die Massenproduktion isses einfacher wenn man nur ein Modell durch die Produktion jagt und hinterher entweder Bling draufflanscht oder es bleiben lässt, das Ergebnis ist im Falle der Ebay-Dinger gleichschlecht.

Flöten mit den beiden offenen (ungegriffenen) Löchern am unteren Ende sind aber nicht zwangsläufig schlecht, denn auch richtige Instrumentenbauer können günstiger produzieren, wenn sie die Mensur nicht für klappenlose Flöten umrechnen und ggf. neue Räumer dafür herstellen müssen. Ich machs auch so, und meine Flöten funktionieren prima...

edit: Bild zur Erklärung:

37c14402c8.jpg

zweites Teil von oben.

Achja, "irische Querflöten" gibts eigentlich garnicht, die Teile die man so nennt sind im Grunde nichts anderes als die Flöten, die man im Orchester gespielt hat, bevor Herr Böhm herging und sein neues System in aller Welt verbreitete, also so vor 1850-60. in England blieb man noch etwas länger beim old system, ist dann aber doch irgendwann auf die moderne Böhmflöte umgestiegen, und da es die alten Holzflöten dann massenweise second hand zu kaufen gab, konnten sogar die damals noch bettelarmen Iren sich sowas leisten. So kam die Flöte dann in die irische traditionelle Musik. Die wenigen alten Originale, die es noch gibt, sind mittlerweile entweder in Museen gelandet oder bei Leuten, die sie so schnell nicht mehr hergeben (ich hab auch zwei). Und so kam es dann, dass eben von den alten Originalen Reproduktionen hergestellt wurden, um die Nachfrage zu befriedigen, und eben auch welche ohne Klappen, da man die für die irische traditionelle Musik nicht unbedingt braucht. Das hat man dann auch in Sialkot mitgekriegt und angefangen, ansich gutes Holz durch Ahnungslosigkeit zu Müll zu verarbeiten und den dann via Ebay an ebenso ahnungslose Leute zu verscherbeln, die irish flutes suchen.
 
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