Hohner Verdi 3 bashing

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Fingertricks
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Lieber Akkordeonisten,

mal ´ne Frage - warum wird diese Hohner Verdi 3 von so vielen so oft abgewertet ?

Da hab ich vor etlichen Wochen mit dem Akkordeon begonnen.
Spiele 40 Jahre Klavier und singe,
und jetzt eben mit Akkordeon
(Macky Messer, Tango, Samba, Wiener Lieder, Kinderlieder, usw usw)
Auch "Jazziges" wie Harlem nocturne, u.a.

Und beim Umsehen nach ´nem Instrument
immer wieder sehr hochpreisige Akkordeons angeboten bekommen,
die mir witzigerweise garnicht so gefallen haben.

Und irgendwie liebäugelte ich immer wieder mit der Verdi 3.
Die hatte ich früher (vor 30 J) schon mal - und die hatte ich in guter Erinnerung.

Und da kam ich zufällig bei einem Geschäft vorbei,
da gab es eine generalüberholte Verdi, Bj 1963, sieht aus wie fast neu - alles bestens.
Schöner Klang, feine schnelle Ansprache, toller Klang,
richtig melodiös und schöne interessant klingende Mehrstimmigkeit,
manches klingt da richtig toll, schöne Schwebungen,
Ton auch ganz leise möglich und schön modulierbar,
weicher Klangteppich für Gesang - einfach schön, alles bestens.
(Bas ist mir manchmal ein bisserl zu grob, weiss aber nicht wie das beim Zuhörer ankommt)

Und immer wenn ich vorher was Hochpreisiges sah und habe die Hohner Verdi 3 angesprochen,
ob man sowas auch da habe;
da hiess es immer wie
- damit sei die Verdi 3 garnicht vergleichbar
- mit ´ner Verdi 3 können sie sowas garnicht spielen
- verdi 3, damit haben sie keine Freude
- usw.
- usw.

Warum wird diese Hohner Verdi 3 so gerne schlecht geredet ?
Ich finde die super.

Was sagen die Faachleute unter Euch dau ?

Herzlichen Dank und freundliche Grüsse

Peter
 
Eigenschaft
 
Warum wird diese Hohner Verdi 3 so gerne schlecht geredet ?

Das weiß ich leider auch nicht!

Mag vielleicht daran liegen, dass mit einem Cassottoinstrument mehr Klangmodulationen möglich sind, dass höherwertige Instrumente Stimmplatten verbaut haben, die leichter ansprechen und nach oben hin mehr Dynamik zulassen. Die Mechanik ist bei höherwertigen Instrumenten meist präziser...

Es sind schon merkliche Unterschiede da. Das lässt sich gar nicht bestreiten. Es ist aber die Frage, ob das für einen selber eine Rolle spielt und ob man das braucht!
Grade wenn das Hauptinstrument das Klavier ist, dann sucht man vermutlich im Akkordeon einen ganz anderen Typus und gerade da kann es dann sein, dass diese Eigenschaft die "teuren" Instrumente gar nicht so haben, eben weil die auf andere Aspekte hin getrimmt sind.


Ich finde die super.

Was willst du mehr - dann ist doch alles in bester Ordnung!

Das schöne an den vielen unterschiedlichen Akkordeons ist ja , dass sie so vielfältig und unterschiedlich sind. Und ob einem ein Akkordeon gefällt oder nicht, das hängt davon ab, was man damit spielen will und was man für persönliche Vorlieben hat.

So hab ich z.B. auch von der Maßstabsskala her völlig verschiedene Instrumente im Einsatz - z.B eine Tango IIIM ( also ein recht einfaches Modell) und auf der anderen Seite eine Gola (also ein sehr gutes Spitzenmodell) und beide Instrumente mag ich auf ihre besondere Weise. Freilich hat bei näherer Betrachtung die Tango gegenüber der Gola schon Beschränkungen, wo das Instrument einfach nicht mehr hergibt und die Gola bietet Möglichkeiten, die man mit der Tango nicht annähernd hat , aber innerhalb der Möglichkeiten spiele ich die Tango recht gerne und mag auch deren Klang.


Was sagen die Faachleute unter Euch dau ?

Jedes Instrument hat seinen eigenen Charme und warum soll man ein Instrument nicht mögen und spielen wollen, nur weil es teurere gibt?

Das einzige was zählt, ist dass einem das Instrument zusagt und gefällt und man damit klarkommt! Warum soll man ein Instrument spielen, bloß weils teurer und "besser" ist, obwohl es einem weder vom Klang noch von der Bedieung her gefällt? Da gibts aus meienr Sicht keinen vernünftigen Grund,

Drum also:
Wenn dir der Klang der Verdi zusagt und du mit der Bedienung klarkommst und zufrieden bist und das Instrument obendrein in gutem Zustand ist, dann spricht überhaupt nichts dagegen, dieses Instrument zu spielen.

Gruß, maxito
 
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Hallo Peter,

ich sehe mich nicht als Fachmann, aber eine Meinung habe ich doch.

damit sei die Verdi 3 garnicht vergleichbar
Das kann an vielem liegen:
Das Hochpreismodell ist teurer, von daher wäre ein Vergleich unfair der Verdi gegenüber.
Wenn das andere neuer ist, ist wahrscheinlich der Zustand besser und man bleibt länger vor Reparaturen verschont.
Das andere Akkordeon kann eine ganz andere Ausrichtung haben, z.B. für Jazz, Klassik. Das betrifft dann Choranordnung, Schwebung, Bass, usw.

mit ´ner Verdi 3 können sie sowas garnicht spielen
Das teurere könnte haben:
- Melodiebass. Mit der Verdi kann man kaum Melodien mit links spielen.
- 4-Fuß: Das traditionelle Tango-Register (für tango argentino) ist 4-16 (Punkt ganz oben, Punkt unten). Das hat keine Hohner Verdi.
- den dritten 8-Fuß, d.h. Doppeltremolo: Oberkrainer- und Musette-Musik werden am besten mit (unterschiedlichem) Doppeltremolo (drei Punkte in der Mitte) gespielt, das gibts erst ab der Verdi 4 und auch die ist nicht optimal.
- Helikonbass oder überhaupt die Ausrichtung auf die alpenländische Musik. Da gibt es auch bessere Instrumente, schlechtere aber auch. Wenn, dann sehe ich die Verdi eher bei der Stubenmusik mit Hackbrett, Zither u.ä., gerne etwas gedämpft. D.h. eher Ländler als Bandltanz oder Polka.
- Cassotto: Man erhält ein Lob von den "zarteren" Instrumentalisten wie Cellist, Klarinettist, Oboist (als Gegensatz zum Trompeter, Schlagzeuger und E-Gitarristen)
usw.
Bis auf den ersten Punkt sind das keine Ausschlusskriterien. Aber dem "ideale Klang" bestimmter Musik kommt die Verdi deutlich weniger nahe, als andere Instrumente.

verdi 3, damit haben sie keine Freude
Altersbeding können Reparaturen anstehen.
Die Tastatur ist generell klapprig.
Du könntest einen Musikgeschmack haben, für den die Verdi nicht gedacht ist.

Schöner Klang, feine schnelle Ansprache, toller Klang,
richtig melodiös und schöne interessant klingende Mehrstimmigkeit,
manches klingt da richtig toll, schöne Schwebungen,
Ton auch ganz leise möglich und schön modulierbar,
weicher Klangteppich für Gesang

Das Bessere ist der Feind des Guten. Es gibt schöneren Klang, schnellere Ansprache, passendere Schwebung. Noch leisere Töne sind möglich, und Töne sind mit weniger Luftverbrauch modulierbar. Für Gesang könnte der Teppich breiter sein, d.h. der Klang voluminöser.
Da die Instrumente alt sind, ist der Preisabstand zwischen Mittelklasse und Oberklasse zusammengeschrumpft (aber natürlich noch vorhanden), also warum nicht doch das Teurere?
Deine Verdi ist generalüberholt, deshalb wird dich das Argument nicht interessieren, warum mich diese Instrumente wenig interessieren: Bei Reparaturen bezahlt man in erster Linie den Zeitaufwand und der ist unabhängig davon, ob das Instrument billigere oder teurere Stimmzungen hat u.ä. Wenn ein Instrument eine Reparatur von x Stunden Zeitaufwand oder x hunder Euro braucht, dann spendiert man sie dem teuren Instrument, da die Reparatur den Wert nicht übersteigt. das billigere Instrument landet wegen Totalschaden bei Ebay.

Aber wie auch maxito schon schreibt: Man kann schon mit der Verdi glücklich sein. Sie ist der "Golf" unter den Akkordeonen, also die untere Mittelklasse. Mehr braucht kaum jemand, aber mehr zu haben kann schon auch schön sein.
Sie ist halt kein Liebhaberstück und das hat noch einen Nachteil: Solche Massenmodelle landen irgendwann bei Leuten, die nichts damit anfangen können. Einen Riesenwert haben sie nicht, also behält man sie, weil sie ja dem Urgroßonkel gehört hat, aber man braucht sie nicht, deshalb landen sie auf dem Speicher oder im Keller. in der Sauna, im Feuchtbiotop, bei Omas sonstigen Möbeln mit Holzwurm usw. Wenn kleine Kinder vorbeikommen, gibt man sie ihnen zum Spielen, der Hund hat Spaß damit....
Irgendwann findet es wieder jemand, liest Hohner Verdi, schaut im Internet, für welchen Preis so etwas angeboten wird und wir sind bei Ebay: "Verkaufe Hohner Verdi, schaut von außen gut aus, mir gefallen die Töne, die rauskommen, aber ich habe ja keine Ahnung von Technik und Instrumenten und bin total unmusikalisch."

Das ist jetzt übertrieben, aber in der Preisklasse der alten Verdis ist schon Vorsicht geboten.

Aber deine ist ja in Ordnung, also

Viel Spaß
 
DANKE !

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind gute Argumente für den Kauf deiner Verdi 3, von daher war der Kauf bestimmt richtig. Und wenn sie wirklich generalüberholt ist - der Begriff ist anscheinend sehr dehnbar -, hast du wirklich ein Neuinstrument zum halben Preis in besserer Qualität.

Die zweite Frage ist leicht zu beantworten:
Zum einen werden und wurden Akkordeone weitgehend in Handarbeit gebaut. Das heißt kleinere Abweichungen (im Klang) sind eher die Regel, aber entscheidend sind diese Abweichungen nicht.
Es gibt allerdings auch bei den verdi 3 unterschiedliche Serien, da das Instrument von den 30er bis in die 80er Jahre gebaut wurde. Verdis, die älter sind als deine, sind meiner Meinung nach völlig uninteressant (klanglich). Bei deinem Budget würde ich mir unbedingt auch die späteren anhören und ausprobieren.
Man sollte auch nicht unterschätzen, welche Rolle der Spieler hat. Behutsam und zurückhaltend gespielt ist sie in kleinen Räumen tatsächlich ganz gut für Schrammelmusik geeignet. Mir persönlich, weil ich einen entsprechenden Spieler kenne, ist die Verdi II als durchdringende Krawallschachtel und Fanfarenersatz bekannt (lauter, aber dünner Klang).
Jedenfalls kann das selbe Instrument mit unterschiedlichen Spielern deutlich unterschiedlich klingen.

Zu Frage 1:
Von der Tango für 400-600 Euro ohne Garantie würde ich abraten. Du kannst schon Glück haben, aber eben auch nicht und dann kommt dich die nicht überholte ohne Garantie u.U. teurer als die teurere mit Garantie. Gerade Ebay wird ja gerade deshalb für Schrott benutzt, weil es rechtlich als Versteigerung gilt, d.h. (wenn nicht anders angegeben) gekauft wie gesehen oder beschrieben, ohne Anspruch auf Mängelfreiheit, ohne Garantie, ohne Gewährleistung und ohne Umtauschrecht.
Auch der Begriff "komplette Überholung" ist sehr sehr dehnbar, der reicht wirklich vom Reinschauen und für gut befinden bis zum kompletten (Leder-)Ventil- und Filztausch mit Komplettstimmung, womöglich mit neu einwachsen der Stimmzungen.
Wobei auch der Bedarf total unterschiedlich ist. (Ich habe mal überlegt, eine Verdi VM zu kaufen, die 50 Jahre im geheizten und gelüfteten Wohnzimmer gestanden hat, und wegen einer Erkrankung der Besitzerin so gut wie nie gespielt wurde. Eigentlich ist es schlecht, wenn ein Instrument nie gespielt wird. Dieses Instrument war aber wirklich neuwertig. Die Tastatur auf Morino-Niveau, was das Geräusch angeht. Was hätte man da überholen sollen?)
Garantie ist schon zu empfehlen. Ein Instrument wird zwar nicht 50 Jahre anstandslos funktionieren und gerade im 51. Jahr ständig kaputt gehen, aber mancher Mangel fällt erst auf, nachdem sich die anfängliche Begeisterung gelegt hat und nachdem alle Töne und Register auf Zug und Druck länger angespielt hat.
Für 1000-1200 Euro solltest du aber auch eine Atlantic anspielen. Gerade die ganz alten sind für deine Musikauswahl nicht schlecht. Hin und wieder gibt es die Hohner Imperator IV für dieses Geld, aber nicht mit Garantie oder überholt. Gerade für den Macky Messer und Tangos finde ich Cassotto schon passend.

Kennst du diese Internetseite?:
http://akkordeon-museum.de
Die Aufnahmen (vielleicht auch die Instrumente, ich weiß es nicht) sind meiner Meinung nach "idealisiert". In freier Wildbahn geht wegen schlechterer Akustik viel vom Klang der Aufnahmen verloren, aber die Unterschiede zwischen verschiedenen Instrumenten kann man in den Aufnahmen gut hören.
 
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Das der Spieler viel ausmacht, das glaub ich auch.
Bei meinem Repertoire muss man das alles fein und mit schönem Legato spielen,
beim Mehrstimmigen ganz gezielt die einzelnen Tönen setzen,
das kann man wirklich alles so oder so spielen,
da braucht man sehr viel Liebe zu diesem Stück,
Bass nur andeuten usw,
so ähnlich wie man eine alte Hammond spielen muss.
Da darf man auf keinen Fall in den steyrisch alpemlandischen Stil fallen.



Nur noch ein gedanklicher Schlenker für ein zweites Akkordeon:
Natürlich was hochpreisigeres,
wie ´ne ältere Atlantik, Imperator oder Morino mit Casotto denkbar.
(auf Youtube klamgen die mir zu hart, zu "wirtshausmäßig",
kann aber auch an den Aufnahmen und der Spielweise liegen).
Einige ganz Neue um 5000 - 8000 € fand ich unglaublich langweilig und steril,
da dachte ich sofort an ein Keyboard mit Einstellung Akkordeon.


Und nun die eigentliche Frage:
Da empfielt mir jemand immer wieder eine Settimio Soprani aus den 60ern,
das sei was einzigartig Schönes.
Selbes Instrument hat er 3mal, Preis 1500 - 2500 €.
Da muss ich 2 x 7 h Auto fahren um das zu testen und ggf. kaufen.
Was sagt Ihr zum Vergleich einer ganz tollen Verdi 3 mit einer Settimo-Soprani 60er Jahre ?


Herzlicgen Dank und freundliche Grüße


Peter
 
Was sagt Ihr zum Vergleich einer ganz tollen Verdi 3 mit einer Settimo-Soprani 60er Jahre ?

Vergleichen kann man alles, aber ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Settimio Soprani ist eine Marke und nicht ein bestimmtes Modell. Von daher kann man hier eh schon keinen Vergleich anstellen.

Da muss ich 2 x 7 h Auto fahren um das zu testen und ggf. kaufen.

Das müsste bei mir dann schon was extrem besonderes sein. Sowas würde ich z.B. für eine alte gut erhaltene Gola machen, aber nicht für ein einfacheres Mittelklasse Instrument.

Selbes Instrument hat er 3mal, Preis 1500 - 2500 €.

Na wenn der Verkäufer gleich drei Stück davon zu verkaufen hat... da würde ich das auch als einzigartig anpreisen, damit der Handel in Schwung kommt.

(auf Youtube klamgen die mir zu hart, zu "wirtshausmäßig",

Ich empfehle grundsätzlich, sich nicht auf You tube videos zu verlassen, wenn man sich einen Eindruck vom Instrument machen will. In Aufnahmen spielen so viele Faktoren eine Rolle, da kann man nicht wirklich davon ausgehen, dass das gehörte auch dem natürlichen Klang entspricht. Für mich zählt als Maßstab einzig der tatsächliche Klang, wenn ich das Instrument vor mir habe und am besten selber spielen kann.

Bei meinem Repertoire muss man das alles fein und mit schönem Legato spielen,
beim Mehrstimmigen ganz gezielt die einzelnen Tönen setzen,

Damit kommt die zweite wichtige Komponente mit ins Spiel, die man in keinem noch so guten Video hören kann: Wie lässt sich das Instrument spielen? Das kann man nur selber erfahren, bzw. ausprobieren. Auch deshalb meine Empfehlung: Akkordeonkauf nur durch eigenes ausprobieren.

Nur noch ein gedanklicher Schlenker für ein zweites Akkordeon:
Natürlich was hochpreisigeres,
wie ´ne ältere Atlantik, Imperator oder Morino mit Casotto denkbar.

Das gibt es durchaus, wenngleich auch nur äußerst selten, dass jemand auf Anhieb "sein" Instrument gefunden hat. Im Normalfall weiß man aber erst nach dem Ausprobieren von vielen Instrumenten, was denn der Klang ist, den man persönlich am liebsten mag und welches Instrument einem von daher am ehesten zusagt.

Atlantik, Imperator, Morino haben gemeinsam, dass sie aus dem Hause Hohner kommen, so wie die Verdi III auch - aber das war s dann auch schon. Sowohl von der Bauform, als auch von den baulichen Schwerpunkten sind die doch recht unterschiedlich. Und nicht mal innerhalb der Modellreihe sind die gleich. Der grundsätzliche Typus einer z.B. Morino kommt schon immer wieder durch, aber sogar innerhalb der gleichen Reihe , z.B. Morino M gibt es so viele verschiedene Austtattungen und Bauformen, dass man nicht pauschal sagen kann, die klingt so und so... Da hilft nur ausprobieren.

Bei der Atlantik ist s nicht ganz so schlimm - die sind zumindest innerhalb der gleichen Serie ungefähr gleich. Aber es gibt einen sehr deutlcihen Unterschied zwischen den (ganz) alten ohne Zusatzbuchstaben im Namen und den nachfolgenden Modellen der Reihen N, S, T.

Die Imperator streut auch innerhalb der Serien, aber nicht so stark und ist vom Klang eher tendetiell als "hart" einzustufen.

Bei der Verdi gibt es naturgemäß durch die lange Produktionszeit auch einen Wandel. Aber bei der von dir favorisierten Verdi III aus den 60-ern sind die schon ungefähr gleich , obder zumindest sehr ähnlich. Da spielt der Erhaltungszustand eine wesentlich größere Rolle.

Einige ganz Neue um 5000 - 8000 € fand ich unglaublich langweilig und steril,

Das würde ich nun so nicht pauschal sagen wollen. Es gibt auch hier herstellertypische Ausprägungen und bestimmte Marken haben hier nach meiner Empfindung schon einen eigenen charakteristischen Klang, aber es gibt auch zugegebenermaßen etliche relativ ähnlich klingende Instrumente.


Wenn denn deine Entscheidung für die Verdi III nicht schon beschlossen ist, empfehle ich dir, möglichst viele Instrumente auszuprobieren - querbeet, alles was dir in die Finger kommt. So bekommst du am schnellsten ein Gefühl, wie die unterschiedlichsten Typen sich spielen lassen und was für Merkmale für dich die wichtigen sind.

Und es ist auch gut möglich , dass es nach getroffener Wahl nicht bei diesem Instrument bleibt. Die allermeisten meiner Bekannten haben mehrere Instrumente durchlaufen, bis sie "ihr" Instrument gefunden haben.

Gruß, maxito
 
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Danke Maxito !

Die Verdi III, die habe ich schon, die ist für mich perfekt.
da spiele ich sowas wie
Petite Fleur, Manha de Carneval, Besame muche
Wiener Poutpourris
Zuckerpuppe und Kriminla Tango
Kalinka und Casatschok
Ich küsse Ihre Hand, Wenn ich einmal reich wär und Macky Messer
Reeperbahn
Brazil, Cest si bon
Rise und Children of Sanchez

Und nun, weil es mir sehr viel Spass macht, denke ich eben an noch ´ne 2te dazu.

Und da bin ich gedanklich eben (bei diesem Repertoire) so ein bissel in Richtung Settimio Soprano 60er Jahre,
da gibt es so eine version eben, die angeblich so toll sein soll:
http://www.ebay.de/itm/Akkordeon-Se...958342?hash=item4afa0122c6:g:vZgAAOSwFNZW0v4S

Gruss

Peter


P.S.:
Kann es sein,
dass die recht hochpreisigen neuen Akkordeons,
dass die technisch so überfrachtet sind,
so dass da im Instrument keine schönes resonieren mehr ist ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter,

ich habe schon vermutet, dass es bei dir um einen etwas nostalgischen Klang geht. Deshalb auch meine Empfehlung für die ganz alten Atlantics (mit den schwarzen Registerdrückern und dem Innenleben teilweise aus Holz) und noch mehr für die Imperator (IV reicht) und die letzten Verdi-Modelle bis in die 80er. Gerade die Imperator - ich enthalte mich, ob ich sie hart oder weich finde - hat einen Klang, der etwas aus der Mode ist, also für dieses Repertoire nicht ganz unpassend und es ist ein anderer Klang als ihn deine Verdi hat.
Die Italiener kann man dir genauso empfehlen, klar. Nur da ist es mit Modellkonstanz Essig.
Man sieht den Instrumenten von außen absolut nicht an, was drinsteckt. Wenn da die irgendein Deutscher weniger Register wollte, oder billigere Stimmzungen, dann hat man das eben so gebaut und wenn es sonst das Spitzenmodell war.
Bei den Italienern - warum eigentlich nur Settimio Soprani? Paolo Soprani, Scandalli, Sonola, Marinucci u.v.m. waren doch vor 50 Jahren ähnlich angesehene Marken - muss man wirklich jedes Einzelinstrument für sich ausprobieren.
Die absoluten Spitzenmodelle oder ein Hinweis auf a-mano-Stimmzungen sind eigentlich die einzigen Garantien für Qualität. (Im einen Fall hat der Hersteller einen Ruf zu verteidigen. Im zweiten: Wer einen Aufpreis von (heute) 1500 - 2500 Euro nur für Stimmzungen bezahlt, spart nicht beim Rest.)
Gerade die Spitzenmodelle - bei Settimio Soprani die Artist VI, bauähnlich zur Scandalli Super VI - gehen aber eher in die Richtung Konzertinstrument. Das wäre dann so, wie wenn du dir für diese Lieder einen Steinway 7m-Konzertflügel zulegst.
Dein Problem kann ich - korrigiere mich, wenn ich mich irre - ganz gut nachvollziehen. An den Stammtisch im Wirtshaus gehört deine Musik nicht, aber auch nicht an die Metropolitan Opera, sondern irgendwo dazwischen.
Das eine entspricht einer Steyrischen oder einem vergleichbaren Akkordeon aus dem (Vor-)Alpenland (große Schwebung, kein Cassotto), das andere den meisten höherwertigen Akkordeonen (kleine Schwebung, Cassotto).
Also zwei Vorschläge: Entweder große Schwebung mit Cassotto oder kleine Schwebung ohne Cassotto. (Mir ist schon klar, dass ich vereinfache.)

Zu deinem Nachtrag:
Gerade die Schwebung ist sehr charakteristisch für den Klang und diese ist heute kleiner als früher. Die neuen Topmodelle haben einen schönen Klang, aber einen anderen als Akkordeone früher hatten. Die günstigeren Baureihen (und günstig in diesem Zusammenhang kann schon 5000 Euro heißen) werden dann so konstruiert, dass sie sich in ein Orchester (besonders in ein Orchester, in dem auch die Spitzenmodelle vertreten sind) gut integrieren und nicht negativ auffallen.
Zur Zeit deiner Verdi hatte eine Verdi ihren eigenen, gewissermaßen unverwechselbaren Klang und eine Atlantic oder eine Morino einen anderen. In den letzten 20 Jahren ist eine Amica, Bravo, Atlantic eine Morino-gewollt-aber-nicht-gekonnt. Und das ist bei anderen Herstellern analog. Das finde ich auch schade.
Nehmen nicht auch bei den Klavieren die Steinway-Nachahmer zu und die Blüthner Aliquots sind zumindest scheintot. Das ist irgendwie auch schade, wenn ich auch zugeben muss, dass ich keine Fan der Aliquots bin.

Gruß zum Schluss
 
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Ja & Danke !

Also muss man probieren und suchen.
Das mache ich dann mal so nach und nach.

Grüsse

Peter

P.S.:
Diese olle Verdi hat eine grosse Besonderheiten,
die spricht ganz leise und sofort an
(bei den Bassgrundtönen nicht ganz so gut, da nehme ih dann meist den Akkord)
und dadurch kann man die ganz leise spielen.
Da wird es dann sehr fein und schön.
Diese Möglichkeit so abgestuft spielen zu können,
das scheint mir fast schon das wichtigste zu sein.
 
Hallo,

wenn ich meine persönliche Empfehlung geben darf: Ich würde momentan zu einer gut erhaltenen Atlantic raten. Die sollte um die EUR 400,-- kosten dürfen, eventuell mehr, wenn sie wirklich gut in Schuss ist. Falls die Ventile und die Klappenbeläge noch in Ordnung sind, kommt höchstens eine Stimmung für EUR 300,-- hinzu, und man hat ein wunderbares Instrument. Voraussetzung ist Körpergröße - das Ding fühlt sich vorm Bauch an wie ein mittelgroßer Kühlschrank beim Umzug. Vom Kauf über Ebay würde ich komplett abraten. Sinnvoll ist, bei Ebay-Kleinanzeigen zu suchen und den Anbieterkreis auf eine fahrbare Entfernung einzuschränken.

Ich hatte auch Anfangs eine Verdi (hinterher waren es drei), bin dann auf eine Lucia umgestiegen (die hatte ich dann von Ippenstein stimmen lassen, sehr zu empfehlen) und letztendlich bei der Atlantic gelandet, die mir auch wieder Ippenstein auf Vordermann gebracht hat. Das Akkordeon ist einfach nur klasse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein neues Akkordeon in annähernd gleicher Preisklass so klingt, so gut spielbar ist und so leicht zu reparieren ist. Lucia und Atlantic sind übrigens sehr baugleich, holzarm und montagefreundlich. Ein wirklich durchdachtes Design.

Noch ein Hinweis zur Hohner Imperator: Ich habe zwar erst eine gesehen (und fast gekauft), aber so weit ich informiert bin, hat das Instrument eine Kinder- bzw. Damentastatur. Da bleiben dicke Finger zwischen den schwarzen Tasten hängen.

Viele Grüße

Bassmüller
 
Ja - Hohner Atlantik und Imperator, das ist ein guter Tipp.
Im April habe ich mal 2 Wochen Urlaub, da schau ich mir mal ein paar alte "generalüberholte" an.
Muss man ein bisserl rumfahren und Zeit haben.
Die klingen auch auf Youtube gut, diese alte Atlantik-Bauweise mit den schwarzen Dikanttasten - die hat was.

ABER:

Warum hat man 3 Verdis ?
Das muss doch ´nen Grund haben.
Vielleicht lande ich am Ende auch bei 2 - 3 Verdis.

Gruss

Peter
 
Hallo Peter,

die erste habe ich mir geliehen (ok, ich besitze sie nur, Eigentümer bin ich nicht), die zweite habe ich gekauft, als ich noch nicht ganz so viel Ahnung davon hatte. Die habe ich zum Stimmen genommen - im Nachhinein würde ich sie daher als "Üb-Objekt" bezeichnen. Die dritte war so gut erhalten, dass ich einfach nicht "nein" sagen konnte. Kurz darauf ist mir die Verdi zugelaufen und dann die Atlantic, die ich eigentlich nur noch spiele.

Viele Grüße

bassmüller

PS: Meine Atlantic hat sogar schwarze *und* weiße Diskanttasten :)
 
Witzigerweise bin ich via Hammond auf das Akkordeon gekommen !
Habe mir einige B3 angesehen, gerade die alten B3s haben einen irren Sound.
Die neuen sind zu steril - zu homogen.
Und das kommt von der alten technik.
Alles handgemacht, unterschiedliche Röhren, verschiedenste Kabels, und handgewickelte Teile,
da kommt jeder Ton einen Hauch andsers und deshalb klingen diese alten Dinger so irre lebendig.
Problem Preiis und Gewicht sind lösbar, aber --> wenn die Dinger kaputt sind (und das sind die ab&zu mal),
muss man 250 kg durch halb Deutschland bewegen zum reparieren.

Und da nahm ich meine alte Verdi im Urlaub zur Gaudi in die Hand (hatte ich meiner Nachbarin geschenkt),
spielte Harlem nocturne, Besame mucho & Co drauf - und dachte,
puuhhh, das ist ja noch interessanter als die Hammond B3.
Da steckt ja irre viel Musike drin.

Testete dann gleich einige hochwertige Akkordeons, wie Beltuna Prestige usw.
Da dachte ich - aha - perfekt, vergleichbar Yamaha-Keyboard.

Fahre zufällig bei ´nem Muikgeschäft vorbei.
Und da dann eben eine generalüberholte VERDI 1963,
die unglaublich fein klingt, aber auch ganz viel Charakter hat,
auch mal was Schräges zulässt,
vor allem in den Akkorden und in den Grooves.

Da spiele ich eben auch deutsche Lieder, wie z.B. ICH wollt ich wär ein Huhn,
und wenn man da beim refrain sowas wie G+7/9 stehen lässt,
da muss es dem Musiker und dem Zuhörer einfach die Zehennägel hochziehen,
und die Sänger müssen vor Freude quitschen.

Verstehste - und von der Art - da brauche ich jetzt ´ne Zweite,
damit ich da ein bisserl variieren kann.

Hammond B3 Vergleich mit Hohner VERDI - gelle - daran denkt man erst mal nicht.
In dem Thema steckt viel drin.
Und ich stelle fest, da muss man dann auswendig und instinktiv spielen,
jeden einzelnen Ton-Akkord-Groove leben&fühlen,
natürlich geht damit auch nicht alles,
aber manches geht damit extrem gut,
und vieles noch "geiler" als man es vermuten möchte.
Muss man dann aber auch variabel dazu singen können,
mal fein und mal exaltiert.

Naja - nur mal so gesagt - zum Spass


Peter

P.S.:
www.Ideale-der-westlichen-Welt.de
Da gehötrt eben auch die Musike dazu.
"Böse Menschen haben keine schönen Lieder",
und wir wollen ja sehr gute Menschen sein, gelle !
 
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auf deiner Reise in der Akkordeonwelt wirst du da noch vieles entdecken. ein akkordoen klingt z.B. nicht in allen Tönen in allen Oktaven gleich.

Ein anderes Beispiel sind z.B. die Cassotto chöre. Die Töne die im Cassotto tiefer liegen klingen sehr anders als die, die oben sind. Gerade bei der Morino der M-Serie ist das extrem, oder macht gerade den Reiz aus. '

Solche Effekte finden sich aber bei den meisten instrumenten.

Auch wird auch eine völlig exakte Stimmung als eher 'nicht schön' empfunden. An welcher Stelle jetzt der Grenzpunkt zu 'Verstimmt gesetzt wird , bleibt jedem selbst überlassen. Auch das berühmtberüchtigte 'Westernklavier' hat seinen Reiz.
 
Genau - so ist das, lieber Morigol !

Und da muss man dann probieren, was gut klingt und wie man es am besten spielt.

Da gibt es manche Tonfolgen, Läufe Harmonien und Zusammenklänge, die klingen einfach unglaublich gut.

Oft sind das nur Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen.

Da probiere ich vieles aus, wie man im Englischen sagt: "play by heart".

Und ganz interessant wird es dann auch noch, wenn man es selbst mit seiner eigenen Stimme kombiniert.

Meine derzeitige Devise: Hohner-Verdi-3 statt Hammond-B-3


P.S.:
Witziges Beispiel:
Da hatte ich eine alte Getzentrompete,
mit der konnte man mit niemanden zusammen spielen,
fügte sich in keinen Satz ein.
Aber "a night in tunesia",
(und auch einiges anderes,)
das klang mit der einfach sagenhaft gut.
 
Da probiere ich vieles aus, wie man im Englischen sagt: "play by heart".

Deine vielen Bemerkungen machen mich schon arg neugierig...:)
Vielleicht stellst Du uns ja auch gelegentlich etwas Hörbares ein....

mit Gruß Bluesy
 
Ja - heisst auswendig, aber vielleicht auch ein bisserl mehr als das.

P.S.:
ja - ich stell mal was bei Youtube ein,
taste mich gerade vor,
sollte in spätestens 3 Monaten möglich sein
was aufzunehmen.
Wenn Du mich selbst sehen willst,
dann
 

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