Hallo,
nun dann klärt sich doch schon einiges...
Das Modell ist technisch absolut baugleich zur HOHNER VERDI-Serie der Mitte der 60´iger Jahre bis hin zum Ende der 70´iger, als z.B. VERDI III später dann VERDI III N hier in Deutschland benannt. Gut erkennbar an den ovalförmigen Diskantregisterdrücker, die noch die Register-Chor-Punkte insich tragen. (Die allerersten VERDI (III) Modelle dieser Baureihe Anfang der 60´iger hatten noch nicht ganz die ovale Form).
Auch richtig, die Holzstimmstöcke haben keine Schieber mehr im Stimmstock, sondern laufen in dem doppeltem Boden (="Füllung").
Die wiederrum allerletzten VERDI (III) Modelle, die dann rein weiße ovale Drücker haben, und auch kein Generalstabregister, haben dann die moderne Technik mit grauer Kunststoffsohle unter dem Holzstimmstock und die roten Registerschieber laufen in einer "offenen Füllung". Diese letzten VERDI (III) Modelle waren dann noch bis ca. 1985 gebaut worden und nehmen dann die Technik der nachfolgenden TANGO (III) S Modelle vorweg.
Nun, Deine Tango III S hat nichts mit den (deutschen) Modellen Tango (III) S der 80´iger Jahre zu tun und ist ein seltenes Modell hierzulande, da es zwar der VERDI III / II N technisch entspricht, aber noch in dem (Zweig)Werk in der Schweiz, hauptsächlich für den Schweizer Markt, gebaut wurde.
Da hatte man immer Interesse an einem eigenen Design gehabt, wie auch z.B. in den 50´iger Jahren und stellte den Deutschen-Modellen anstatt der Tango II M / II M / V M einfach noch das "S" als Bezeichnung dazu, somit damals TANGO II MS / III MS / V MS, etc.
Das Dein Modell in Doppelokatv ausgeführt ist, ist ebenso bei uns in Deutschland kaum gefragt gewesen, aber war in der Schweiz so verkaufsfähig....
Zuletzt, Deine Stimmplatten sind durchaus auch HOHNER Stimmplatten, aber man griff nach eigener "Schweizer"-Wahl zu Platten von anderen Modellen aus dem Sortiment. Ich sehe z.B. die große Tellerniete (Bass) der aus den schon besseren Atlantic Modellen und auch normale "T"-Versionen, die ab 1970 dann auch in der Atlantic IV "N" d.L. im Akkord, aber auch anderen einfacheren Instr. verwendet wurden...
Eigentlich wurden zu diesen Zeiten keine Platten mehr bei HOHNER eloxiert und und da das Modell ja auch Piccolo verbaut hat, hat man sich wohl auch für eine zugekaufte Stimmplatte da und dort entschieden. Die Schweizer Produktion hatte, meines Wissen, eigentlich keine eigene Stimmplatten-Produktion.
Ob die Stimmplatte wirklich für den Klang gegenüber einer VERDI III N entscheidend verantwortlich ist, läßt sich ja dann gut ausprobieren, indem Du mal z.B. in der Grundreihe eine Stimmpaltte gegentauschen kannst....
So wie ich es versanden hatte, hast Du ja auch eine VERDI zur Verfügung...
Gruß REDO und viel Spaß mit Deiner Tango