Hohner Student IVN ausreichend?

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Hallo,
ich bin seit neuestem mit dem Akkordeon zu gange und habe eigentlich fürs erste nur eine kleine Frage. Und zwar habe ich von meiner Tante ein Hohner Student IVN "abgestaubt". Das ist ein kleines Instrument mit nur 40 Bässen und 26 Piano-Tasten, quasi ein "Kinderakkordeon". Ich bin jetzt damit fleißig am Üben und habe auch eine Menge Spass dabei.

Meine Frage ist eigentlich, wie lange ich dieses Instument sinnvoll noch nutzen kann? Vorweg, ich würde gerne Shantys, irish Folk und Volkslieder damit spielen, sobald mein Lernprozess soweit fortgeschritten ist. Die Frage deshalb, weil der Balg nicht 100% dicht ist. Den würde ich nämlich sonst reparieren lassen und mir einen Trageriemen besorgen, der mir auch passt ^^. Desweiteren überlege ich, wie ich eine Einstellung für den Riemen der Bass-Seite hinbekomme, denn der lässt sich nur durch "abschrauben-neue Löcher rein-anschrauben" einstellen und ich hab Angst, dass dabei irgendwann das Holz hinüber geht, in das er eingeschraubt ist.

So, lange Rede kurzer Sinn. Kann ich mit dem Instrument das spielen was ich möchte und rechtfertigt das ein Instandsetzen von Balg und der Anpassungen für mich und meine Größe? Oder ist das alles Quatsch? :) Danke schonmal für alle die sich Zeit nehmen, das zu lesen.

Schönen Gruß,
Brückentroll
 
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Hallo Brückentroll,

herzlich Willkommen im Musiker-Board.

Brückentroll;3261406 schrieb:
Kann ich mit dem Instrument das spielen was ich möchte und rechtfertigt das ein Instandsetzen von Balg und der Anpassungen für mich und meine Größe? Oder ist das alles Quatsch? :)

Schwierige Frage - das kannst Du eigentlich nur selbst herausfinden, wenn Du nach einiger Zeit merkst, daß Dir das Akkordeon nicht mehr reicht (wobei die "unvollständige" Bass-Seite ohne verminderte Septim-Akkorde bei Volksmusik eher unkritisch ist).
Sofern Geld keine Rolle spielt, würde ich das kleine Akkordeon instand setzen lassen und trotzdem auf ein größeres Modell spekulieren.

Ich habe ebenfalls ein kleines Zweit-Akkordeon (Hohner Concerto I mit 48 Bässen), das ich auch regelmäßig im Einsatz habe (spontane Einlagen, Ständchen, Festzüge etc.) - allerdings sind die Möglichkeiten damit schon ziemlich begrenzt.
In der Folklore-Szene, in der ich vorwiegend unterwegs bin, werden i. d. R. 72- oder 96-bässige Akkordeons gespielt.

Gruß,
Wil Riker
 
Hallo Wil_Riker,
danke für die schnelle Antwort.

Also, natürlich spielt Geld immer eine Rolle, aber ich denke ich werd es so machen, wie du gesagt hast. Ich lasse das alte Instrument etwas instandsetzen und besorge mir Riemen für meine Größe. Anschließend wird immer mal etwas Geld zurückgelegt, damit ich mir in ein bis zwei Jahren ein neueres Instrument mit mehr Bässen etc. kaufen kann. So lange kann ich ja an meiner Spieltechnik mit dem kleinen Instrument feilen. Solange es Spaß macht kann es ja sicher nicht schaden.

Gibt es eigentlich Richtwerte, was so eine Balgreparatur höchstens kosten darf, oder was so ein Riemen Wert ist? Nicht, dass ich mich da über den Tisch ziehen lasse. Habe ja keinerlei Erfahrung mit den Preisen.

Gruß,
Brückentroll
 
Hallo nochmal,

Brückentroll;3262008 schrieb:
Gibt es eigentlich Richtwerte, was so eine Balgreparatur höchstens kosten darf, oder was so ein Riemen Wert ist? Nicht, dass ich mich da über den Tisch ziehen lasse. Habe ja keinerlei Erfahrung mit den Preisen.

daß Akkordeons immer ein bißchen Luft ziehen, ist normal. Wie undicht ist denn der Balg? Wenn Du handwerklich geschickt bist, kannst Du's vielleicht sogar selbst reparieren: https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/232787-loch-im-balg-flicken.html.
Einen passenden Handriemen für die Bass-Seite kannst Du Dir eventuell bei einem Sattler oder Schuster für wenig Geld zuschneiden lassen und selbst montieren.

Da Du im Vorstellungs-Thread geschrieben hast, daß Du in Marburg studierst, könntest Du auch einfach mal im Musikhaus am Biegen vorbeischauen und Dir dort unverbindlich eine Experten-Meinung einholen.

Gruß,
Wil Riker
 
Hmmm...
also der Balg ist so undicht, dass er sich langsam bewegt, wenn ich das Akkordeon ruhig und ohne Belastung in der Hand halte. Mir ist das eigentlich auch nur aufgefallen, als ich in meiner Schule (Übungsbuch von Mitte letztes Jhd. ;) ) die ersten Übungen spielen sollte die einen Balgwechsel erst nach 2 anstatt einem Takt vorgaben. Denn da komme ich mit der Luft fast nicht hin, es ist ein regelrechtes Geduldsspiel. Kann natürlich auch daran liegen, dass ein kleines Instrument auch ein geringes Luftvolumen hat und ich daher immer früher den Balgwechsel machen muss. Vor allem beim Spiel mit Bässen und Tasten zugleich.

Im Musikhaus war ich noch nicht, da ich nicht wusste, dass sie überhaupt Reparaturen machen. Aber ich habs grad auf der HP von denen gesehen (danke für den Link). Also geh ich da morgen mal mit dem Instrument vorbei und frag einfach mal unverbindlich nach. Die können mir dann bestimmt auch sagen, ob der Balg undicht ist und ob das Gerät verstimmt ist. Dann kann ich mir weitere Gedanken über Instandsetzung/-haltung machen.

Wenn es dich/euch interessiert geb ich morgen Abend mal Meldung, was der Besuch erbracht hat. Bis dahin,

frohes musizieren!

Gruß,
Brückentroll
 
Hallo mal wieder,

Brückentroll;3262449 schrieb:
also der Balg ist so undicht, dass er sich langsam bewegt, wenn ich das Akkordeon ruhig und ohne Belastung in der Hand halte.

...

Kann natürlich auch daran liegen, dass ein kleines Instrument auch ein geringes Luftvolumen hat

das ist bei kleinen Anfänger-Instrumenten normal. Zum einen handelt es sich ja im Prinzip um Akkordeons für Kinder, die noch nicht mit so viel Kraft ziehen. Zum anderen sind bei den kleinen Modellen Bälge aus Papier/Karton verbaut, die nicht so dicht sind, wie die Leinenbälge der hochwertigeren Modelle.
Wie gesagt, ein Akkordeon ist nie 100% dicht, Du hast immer ein wenig Luftverlust auch durch Balg und nicht exakt schließende Klappenbeläge an den Stimmstöcken.

Brückentroll;3262449 schrieb:
Wenn es dich/euch interessiert geb ich morgen Abend mal Meldung, was der Besuch erbracht hat.

Gerne!

Gruß,
Wil Riker
 
Entschuldigung, dass ich mich noch nicht wieder gemeldet habe. Aber das Akkordeon ist immer noch beim Händler, da er es noch nicht geschafft hat mal drüberzusehen. Ich hofffe ich bekomm es bald wieder. Ich will nämlich spielen :)
 
Mitlerweile hab ich es zurück. Die Kurzfassung:
Die wichtigsten Reparaturarbeiten sollen 150€ kosten.

Werd ich mir erstmal gut überlegen.
 
Hallo Brückentoll, das würde ich mir bei einem Instrument dieser Größe auch erst einmal überlegen. Für Unterhaltungszwecke habe ich mir mal ein Akkordeon mit 40 Bässen gekauft, das 100 € kostete. Es war total in Ordnung. Ich habe mal im Biedenkopfer Orchester mitgespielt und in Marburg gewohnt. Es müsste dort noch ein größeres Musikgeschäft geben. Ich frage mal meine Freundin Marlene, die in Biedenkopf wohnt.
 
Das wäre nett :)

Wie ist das eigentlich mit Reparatur von Altinstrumenten? Was ist denn dabei das teure an den Arbeiten bzw. welche Arbeiten sind günstig bzw. kann man auch selber machen? Weiß das jemand?

Gruß
Brückentroll
 
Hallo Brückentroll,
Brückentroll;3296194 schrieb:
Das wäre nett :)

Wie ist das eigentlich mit Reparatur von Altinstrumenten? Was ist denn dabei das teure an den Arbeiten bzw. welche Arbeiten sind günstig bzw. kann man auch selber machen? Weiß das jemand?

Gruß
Brückentroll

bei vielen Altinstrumenten müssen die Stimmstöcke komplett überholt werden und das heißt im Einzelnen: Alle Stimmplatten vom Stimmstock entfernen, säubern und eventuell entrosten, neu ventilieren, neu aufwachsen und natürlich stimmen. Bei einem kleinen Akkordeon wie meiner zweichörigen Hohner Amati mit 48 Bässen sind das im Diskant schon 70 Stimmplatten. Da das alles in Handarbeit gemacht wird und zeitaufwendig ist, dürfte dieser Part wohl der teuerste sein. Was man selbermachen kann hängt erstens vom handwerklichen Geschick und zweitens von der Ausrüstung ab. Selber komplett stimmen ist ohne Stimmtisch und Spezialwerkzeuge kaum möglich. Außerdem braucht man dazu ein sehr gutes musikalisches Gehör. Einen Balg neu beziehen lassen kostet etwa 90 - 100 Euro (für ein 96 Bass Akkordeon, in Thüringen), ein neuer Balg etwa 160 Euro. Das sind nur zwei Beispiele, es gibt aber noch viel mehr Schwachstellen wie Tastatur, Bassmechanik, Klappenbeläge usw. usw. Und dann ist da noch die Mehrwertsteuer …….:mad:
Gruß, Didilu
 
Brückentroll;3296194 schrieb:
...welche Arbeiten sind günstig bzw. kann man auch selber machen?

Die eigene "Akkordeonwerkstatt" ist möglich.
Voraussetzungen sind:
- Feinhandwerkliches Geschick.
- Ev kleine „Anlehre“ bei einem Instrumentenbauer oder dann Selbstschulung.

- Für das Selbststudium gibt es gute Literatur, z.B.
- Toni Schwall: Instrumententechnik und Reparaturkunde.

- Dann sind einige Werkzeuge, Messinstrumente und Materialien nötig.
- Alles im Fachhandel erhältlich (suche z.B. unter "Akkordeon Ersatzteile")
- Grundsätzlich kann fast alles selbst repariert und nachgestimmt werden....
- Bei Interesse kann ich Details zu meiner Ausrüstung angeben

Aber die ersten „Operationen und Eingriffe“ nicht gerade am teuersten Akkordeon versuchen.
Als „Versuchskaninchen“ sind z.B. für wenige Euros alte Instrumente zu haben.

Das wäre schon alles. Mit dem Selbstbau erfahren wir viel über Konstruktion und das Innenleben dieser sehr interessanten Instrumente (Hier spricht die eigene Erfahrung).

Gruß von Musikatz
 
Brückentroll
  • Gelöscht von Dimebag1984
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