Hallo Alex,
ich würde Dir empfehlen, bevor Du irgendetwas bestellst, oder nachrüstest, erst ein Gefühl für die jetzigen Gegebenheiten an Deinem Instrument zu bekommen.... egal, ob da ein paar Risse gerade vorhanden sind oder nicht.
Ich würde auch maxito in seiner Annahme bestätigen, daß Piano-Morino´s in der N-Serie definitiv immer einen "ALU"-Griffbrett-Rückwanddeckel (6-fach verschraubt) mit Celluloid überzogen bekommen haben. Das gilt auch für die seltenen weissen Modelle der N-Serie.
Schraub´ doch einfach mal Deinen Deckel ab und schau nach, ober er auf der Rückseite sichtbar aus ALU wäre (wenn es denn ein Orig.-Teil ist ;-))
Außerdem siehst Du dahinter, daß das Holzgehäuse des Akkordeons gar nicht kpl. mit Celluloid überzogen wurde, sondern das blanke Holz zu entdecken wäre, da man ja immer ab Werk diesen Deckel als Sichtschutz montierte.
In der nachfolgenden baugleichen Morino S-Serie kam dann der Balgschoner ab Werk zum Einsatz, der dann auf diesen Deckel mit 4 Druckknöpfen aufgeclipst worden war. Dafür waren die 4 Druckknöpfe (gleiche Art wie bei den Balghaltern) an dem Deckel aufgenietet worden.
Beim Nachrüsten eines Balgschoners bekommst Du diese 4 Druckknöpfe (aber zum Verschrauben, 4 Löcher müssen dann gebohrt werden) mitgeliefert.
Diesen ALU-Deckel kannst Du zwar bei HOHNER anfragen, wird es aber sicherlich nicht mehr geben und falls wirklich doch noch etwas auffindbar wäre, hast Du ein weiteres Problem, da diese Deckel ab Werk exakt an das Gehäuse angepasst wurden !
Das bedeutet, Du kannst es maximal durch Materialabnahme schaffen, das der halbwegs gut, aber nie richtig abschließend aufliegt.... Du siehst dann z.B. in Spielhaltung von oben immer irgendwo einen größeren Spalt, o. ä.
Das waren alles "Handarbeitsmodelle" !
Da aber in der Spielhaltung der S-Modelle der "Deckel + Balgschoner" ab Werk dann doch zu unangenehm "auftragend" war, hatte man in der Produktion dann das Holzgehäuse eben am Griffbrett so geformt, daß nicht diese unnötige Gehäuse-"Welle" entstand und konnte mit einer dünnen Skay-Abdeckung erstmal das fehlende Celluloid weiterhin verdecken, aber ohne den globigen Deckel verbauen zu müssen. Also wurde ab da der ALU-Deckel innerhalb der S-Modell-Produktion nicht mehr verwendet.
Der Balgschoner wurde weiterhin verbaut und kam dann formgerechter und nicht mehr so auftragend für den Spieler, wieder mit 4 Druckknöpfen montiert, zum Anclipsen auf die Rückseite.
Hier kann man noch erwähnen, daß dieser "Hohlraum" unter dem ALU-Deckel immer sehr gut geeigent war um Elektronik, wie z.B. MIDI/Micro-Platinen, dahinter zu verbauen, aber auch zusätzliche Registermechaniken, wie bei einer Morino VI N, sind dort immer gut geschützt verbaubar gewesen...
Da ich aber schon N-Modelle gesehen habe, wo sich der Spieler eben sehr gerne einen ordentlichen Balgschoner verbaut hatte, aber sich das Ganze nicht so auftragend am Gehäuse anfühlen sollte (eben wie bei der letzten S-Serie), die Spieler einfach auf den ALU-Deckel verzichtet haben und einen möglichst starren formgebenden Schoner direkt am Gehäuse (mit den Druckknöpfen) verbaut haben.
Da eben die N-Morino aber hier diese entsprechend starke "Form-Welle" hat, sollte man halt einen nicht weichen samtigen/Nylon Balgschoner nehmen, sondern den Art original nachrüstbaren Balgschoner der Fa. HOHNER, den es ja auch noch zu bestellen gibt.
Aber vorsicht, wenn eben einem dann stört, daß man widerrum in Spielhaltung von oben einen unvermeidbaren Spalt sieht, der sich vielleicht max. durch Eigenbaumaßnahmen (schwarz lackierte Holzleiste) noch irgendwie kaschieren lässt, muß man halt doch mit orig. Deckel + Balgschoner vorlieb nehmen.... aber das trägt meist nunmal unangenehm auf.
Wenn Du die Möglichkeit hättest, vorab bei einem Orchester mit Morino-Spielern, oder in einem Geschäft die Morino´s mal anzuschauen, dann kannst Du Dir ein besseres Bild davon machen... also N- und S-Serie dafür anschauen.
Allerdings steht und fällt bei einem Akkordeon der passende Sitz am Körper mit der richtigen Einstellung der Tragriemen und ganz wichtig, die Platzierung des "oberen" Tragriemenbügels, der leider bei den Morinos meist hinten zum Körper des Spielers zeigend am Gehäuse angeschraubt wurde.
Hier sollte man eigentlich immer sofort den sogenannten "Gardienenbügel" der Morinos nach oben auf die Stirnseite des Gehäuses versetzen, um angenehm an die Diskanttastatur zu kommen (egal, ob dann mit oder ohne Balschoner)
Viel Spaß mit Deinem Akkordeon.
Gruß REDO