Hohner Morino IV N Kunststoffabdeckung Diskantrückseite

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boxerkuh
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Hallo, ich habe eine Hohner Morino IV N erworben und freue mich auf den Austausch hier im Forum.

Habe als Kind fünf Jahre Pianoakko gelernt und bin nun vierzig Jahre später vor einem Jahr wieder eingestiegen.

Und hier kommt auch gleich mein erstes Thema. Meine kuerzlich erworbene Morino IV N hat eine Plastikabdeckung an der Rückseite des Diskants. Die Abdeckung, kürzer als ein regulärer Balgschoner, weist Risse auf. Gibt es dafuer heute noch Ersatz, oder kann anstatt dessen ein richtiger Balgschoner angebracht werden, am besten ohne Löcher bohren zu müssen, sprich Hilfe einer Werkstatt?

Würde mich über Hilfe/ Anregungen sehr freuen.

Viele Grüße
Alex
 
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Hallo Alex,

herzlich willkommen im Musiker-Board!

Frag mal direkt bei Hohner in Trossingen an, da gibt’s auch für ältere Instrumente noch passende Ersatzteile, die nicht im Online-Shop gelistet sind:
 
Gibt es dafuer heute noch Ersatz, oder kann anstatt dessen ein richtiger Balgschoner angebracht werden

Hallo boxerkuh,

zwecks Ersatzteil hast du ja schon den Hinweis von Wil_Riker bekommen - Die Morino N Serie ist in größeren Stückzahlen gebaut worden, so dass auch heute normal Ersatzteilbeschaffung hierfür nicht schwierig sein dürfte.

Aber diese Stufe hinter dem Diskant ist keine Ersatzbalgschoner, sondern hält das Instrument in angenehmer Spielposition . Wenn man diese Stufe weglässt, kommt das Diskantbrett näher zum Spieler her und man muss dann zum Spielen den Arm stärker abwinkeln. Das ist auf Dauer unangenehm (hab ich bei bei meiner Morino schon mal ausprobiert)

Balgschoner kann man trotzdem dranmachen - der wird dann aber auf diese Verdeckstufe draufgemacht!

Das bei dir das Teil aus Kunststoff ist, finde ich interessant, denn bei meiner Morino war das Teil aus Aluminium - Vielleicht hast du beim Ersatzteil die Wahl.. dann würde ich aus stabilitätsgrgünden Aluminium bevorzugen
 
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Hallo Wil_Riker und Maxito,
danke für Eure wertvollen Tipps. Klasse!
@maxito, ich werde später Mal prüfen, ob es nicht doch Alu ist, hab das Teil bisher nicht näher untersucht.
Herr Tritschler hat sich auch schon bei mir gemeldet, wow, Super- Service!!!!
 
Hallo Alex,

ich würde Dir empfehlen, bevor Du irgendetwas bestellst, oder nachrüstest, erst ein Gefühl für die jetzigen Gegebenheiten an Deinem Instrument zu bekommen.... egal, ob da ein paar Risse gerade vorhanden sind oder nicht.

Ich würde auch maxito in seiner Annahme bestätigen, daß Piano-Morino´s in der N-Serie definitiv immer einen "ALU"-Griffbrett-Rückwanddeckel (6-fach verschraubt) mit Celluloid überzogen bekommen haben. Das gilt auch für die seltenen weissen Modelle der N-Serie.
Schraub´ doch einfach mal Deinen Deckel ab und schau nach, ober er auf der Rückseite sichtbar aus ALU wäre (wenn es denn ein Orig.-Teil ist ;-))
Außerdem siehst Du dahinter, daß das Holzgehäuse des Akkordeons gar nicht kpl. mit Celluloid überzogen wurde, sondern das blanke Holz zu entdecken wäre, da man ja immer ab Werk diesen Deckel als Sichtschutz montierte.

In der nachfolgenden baugleichen Morino S-Serie kam dann der Balgschoner ab Werk zum Einsatz, der dann auf diesen Deckel mit 4 Druckknöpfen aufgeclipst worden war. Dafür waren die 4 Druckknöpfe (gleiche Art wie bei den Balghaltern) an dem Deckel aufgenietet worden.

Beim Nachrüsten eines Balgschoners bekommst Du diese 4 Druckknöpfe (aber zum Verschrauben, 4 Löcher müssen dann gebohrt werden) mitgeliefert.
Diesen ALU-Deckel kannst Du zwar bei HOHNER anfragen, wird es aber sicherlich nicht mehr geben und falls wirklich doch noch etwas auffindbar wäre, hast Du ein weiteres Problem, da diese Deckel ab Werk exakt an das Gehäuse angepasst wurden !
Das bedeutet, Du kannst es maximal durch Materialabnahme schaffen, das der halbwegs gut, aber nie richtig abschließend aufliegt.... Du siehst dann z.B. in Spielhaltung von oben immer irgendwo einen größeren Spalt, o. ä.
Das waren alles "Handarbeitsmodelle" !

Da aber in der Spielhaltung der S-Modelle der "Deckel + Balgschoner" ab Werk dann doch zu unangenehm "auftragend" war, hatte man in der Produktion dann das Holzgehäuse eben am Griffbrett so geformt, daß nicht diese unnötige Gehäuse-"Welle" entstand und konnte mit einer dünnen Skay-Abdeckung erstmal das fehlende Celluloid weiterhin verdecken, aber ohne den globigen Deckel verbauen zu müssen. Also wurde ab da der ALU-Deckel innerhalb der S-Modell-Produktion nicht mehr verwendet.
Der Balgschoner wurde weiterhin verbaut und kam dann formgerechter und nicht mehr so auftragend für den Spieler, wieder mit 4 Druckknöpfen montiert, zum Anclipsen auf die Rückseite.

Hier kann man noch erwähnen, daß dieser "Hohlraum" unter dem ALU-Deckel immer sehr gut geeigent war um Elektronik, wie z.B. MIDI/Micro-Platinen, dahinter zu verbauen, aber auch zusätzliche Registermechaniken, wie bei einer Morino VI N, sind dort immer gut geschützt verbaubar gewesen...

Da ich aber schon N-Modelle gesehen habe, wo sich der Spieler eben sehr gerne einen ordentlichen Balgschoner verbaut hatte, aber sich das Ganze nicht so auftragend am Gehäuse anfühlen sollte (eben wie bei der letzten S-Serie), die Spieler einfach auf den ALU-Deckel verzichtet haben und einen möglichst starren formgebenden Schoner direkt am Gehäuse (mit den Druckknöpfen) verbaut haben.
Da eben die N-Morino aber hier diese entsprechend starke "Form-Welle" hat, sollte man halt einen nicht weichen samtigen/Nylon Balgschoner nehmen, sondern den Art original nachrüstbaren Balgschoner der Fa. HOHNER, den es ja auch noch zu bestellen gibt.
Aber vorsicht, wenn eben einem dann stört, daß man widerrum in Spielhaltung von oben einen unvermeidbaren Spalt sieht, der sich vielleicht max. durch Eigenbaumaßnahmen (schwarz lackierte Holzleiste) noch irgendwie kaschieren lässt, muß man halt doch mit orig. Deckel + Balgschoner vorlieb nehmen.... aber das trägt meist nunmal unangenehm auf.

Wenn Du die Möglichkeit hättest, vorab bei einem Orchester mit Morino-Spielern, oder in einem Geschäft die Morino´s mal anzuschauen, dann kannst Du Dir ein besseres Bild davon machen... also N- und S-Serie dafür anschauen.

Allerdings steht und fällt bei einem Akkordeon der passende Sitz am Körper mit der richtigen Einstellung der Tragriemen und ganz wichtig, die Platzierung des "oberen" Tragriemenbügels, der leider bei den Morinos meist hinten zum Körper des Spielers zeigend am Gehäuse angeschraubt wurde.
Hier sollte man eigentlich immer sofort den sogenannten "Gardienenbügel" der Morinos nach oben auf die Stirnseite des Gehäuses versetzen, um angenehm an die Diskanttastatur zu kommen (egal, ob dann mit oder ohne Balschoner)

Viel Spaß mit Deinem Akkordeon.

Gruß REDO
 
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Hallo REDO,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag, der hat mich auch nochmal richtig weiter gebracht.
Summa summarum werde ich das Teil (sorry für die nachlässige Fehleinschätzung 'Plastik") abschrauben, in die bewährten Hände von Herrn Tritschler geben und mich über eine Aufarbeitung freuen, damit muss dann auch nix weggeworfen werden...
Die nächsten Baustellen sind dann die Diskantabdeckung (angelaufene Zierstäbe), wird aber wohl schwierig, wie ich aus anderen Threads schon gesehen habe und die Schriftzüge. Aktuell ist der große vertikale Hohnerschriftzug ein Mix aus Silber und Gold... . Der basseitige kleine Schriftzug ist angelaufen und das N als Typbezeichnung fehlt.
Wenn das Akko nicht so gut und anders als meine Beltuna klingen würde, würde ich den Aufwand nicht investieren... Technisch wurde das Akko bei Herrn Pfaff in Augsburg durchgesehen und er meinte, dass ich technisch die nächsten zehn Jahre Ruhe haben werde. Spieltechnisch fühlt es sich auch so an, als ob da in nächster Zeit nix kommen sollte...
 
keine Ersatzbalgschoner, sondern hält das Instrument in angenehmer Spielposition
Darüber kann man nun trefflich diskutieren.

Unser user 'balg' hat bei einer Morino das Ding abmontiert. Mir gefällt das dann auch besser und ich finde das Instrument liegt besser am Körper an. Ich habe das auch mal probeweise bei einem meiner Morinos( da ist das Ding bei allen aus Blech) abgeschaubt, da findet sich dann aber eine unverkleidete Stelle, wo man wieder hätte etwas tun müssen, Balgschoner oder so. Von daher kam das Teil wieder dran. So wichtig war mir das dann nicht.

Meine anderen Hohner Instrumente haben das nicht(Gola, Atlantic,Verdi) . Und das ist gut so
 
So, nochmal danke für die aufschlussreichen Antworten.
Ich hab mein Aluteil nun angeschraubt und an den Hohner Service geschickt. Dort wird ausgebeult und neu mit Celluloid bezogen. Ist nicht ganz billig, aber meine Morino ist es mir wert.
Neue Schriftzüge habe ich auch geordert. Habt ihr eine Idee, wie ich die aktuellen Schriftzüge rueckstands- und unfallfrei vom Instrument bekomme. Die neuen Schriftzüge sind dann Folie wie an den späteren Morinos verbaut, die Einzelbuchstaben gibt es leider nicht mehr.
Danke vorab für Tips.
 
Hallo Alex,

nun ich denke, daß wird kein leichtes Unterfangen, wenn Du von den alten Einzelbuchstaben auf Folienbuchstaben wechseln möchtest.
Deine Originalbuchstaben sind mal mit acetonhaltiger Beschichtung/Verklebung angebracht worden und somit hat diese Verklebung Spuren an Deinem schwarzem Celluloid verursacht.
Der Buchstabe selber geht recht leicht, mit z.B. einem Teppichmesser, vom Gehäuse ab. Es kann passieren, daß Du noch die verhärtete Klebschicht selber (ein paar Zehntel dick) dann noch extra eventl. abschaben müßtest (falls die nicht am Buchstabe mit dran bleibt), die aber fast als ganzes dann sich ebenfalls löst (ebenfalls z. B. mit dem Teppichmesser)..

Nur leider hast Du dann letztendlich keine hundertprozentige saubere und ebene Celluloidoberfläche vor Dir, die Du mit hauchdünnen Folienbuchstaben kaschieren/überdecken kannst, ohne dann später diese Unregelmäßigkeiten/Unebenheiten im Gesamtbild (Lichteinfall/Spiegelung) zu haben....
Wenn es perfekt werden sollte, müsstest Du mit entsprechendem Sandpapier erst grob dann feinst vorschleifen, um zuguterletzt alles sauber aufzupolieren, um auch den Glanz des Celluloid wieder herzubringen.... und das ist schon höhere Gangart, die man sich erstmal trauen müßte !

Meine klare Empfehlung ist, besorg´ Dir die fehlenden/zu tauschenden Buchstaben, oder nochmal den ganzen Schriftzug, indem Du einfach mal z.B. bei Reparateuren herumtelefonierst, ob die nicht noch Restbestände in der Schublade haben....

Gerade ein guter HZM hat da und dort schon mal einen Buchstabentausch vollzogen und somit die übrigen Buchstaben noch sicherlich in peto...
Einen kleinen Wermutstropfen könnte es eventl. auch dabei geben, da der metallische Farbton der alten Buchstaben nicht immer absolut einheitlich war, was aber meist nicht so störend im Gesamtbild auffällt...

Viel Glück

Grüße REDO
 
Hallo REDO,
Vielen Dank für Deine Zeilen.
Ich fürchte Du hast Recht... Wird wohl ggf. dann doch der Mix aus Silber und Gold Buchstaben, also status quo bleiben. Nachdem die Instandsetzung der rückwärtigen Abdeckung bei Hohner schon fast 500 EUR kostet, möchte ich das Risiko nicht eingehen, auch noch das Gehaeuse lackieren lassen zu müssen.

Viele Grüße
Alex
 
Zudem: So ein bisschen "Patina" veredelt doch ein Instrument noch zusätzlich ;) Auf jeden Fall mehr als eine missglückte Verbastelung.
 
Ja das stimmt schon. Aber es sieht halt auch nicht gut aus, wenn die Buchstaben ein Mix aus "silbernen und goldenen" Buchstaben sind.
Aber es stimmt schon, verschlimmbessern ist nicht angesagt...
 
Hallo,

da würde ich an deiner Stelle mal einen HZIM zu befragen, wie gut sich der Schriftzüge entfernen lassen. Bei meinen Supitas (s.Avatar) habe ich die Weltmeisterschriftzüge entfernen lassen - die haben es dann auch gleich aufpoliert, dazu haben HZIMs eine Poliermaschine. Wenn man genau hinsieht, kann man kleine Unebenheiten an den Stellen erkennen, an denen die Buchstaben waren. Für mich ist es okay. Wenn jetzt noch Folienbuchstaben oder gar eine durchgehende Folie draufkäme, würde man davon m.E. nichts mehr sehen, selbst wenn die Folie abgesehen von den Buchstaben transparent wäre.

Gruß, Tobias
 
Hallo Tobias, gute Idee, ich warte jetzt mal ab, bis ich den restaurierten Deckel wieder habe, die Buchstaben werden auf Folie mitgeliefert. Wenn die gut aussehen, gehe ich damit zum HZIM.
Besten Dank nochmal für alle Antworten, hat mir sehr geholfen, selbst keinen Pfusch zu veranstalten.
 

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