Hohner Concerto IV - bitte um euer Wissen darüber

  • Ersteller bookiline
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Leute, ihr seid der Wahnsinn! Vielen vielen vielen Dank! (ich war skifahren und hatte keine Zeit fürs Forum )
Ich muss gestehen dass ich bein der Concerto IV hängen geblieben bin. Ich bin old- fashioned, ich mag so altes Zeug. Wenn es dann einigermaßen was taugt zum Schluss.
Ich hätte da noch ne Frage zum Thema: wie das Instrument von Innen ausschaut. Und zwar hab ich beide Klappen aufgeschraubt und es ist alles in Ordnung.
Also kein Rost und auch sonst nichts. Schaut einfach gut aus.
Aber unter die Tasten kann ich nicht schauen und in den Balk kann ich nicht schauen.
Der Balk ist äußerlich sehr gut, 3 oder 4 Kanten sind auf einer Seite oxidiert aber sonst ist der Balk sauber und dicht und sehr gut erhalten
Kann ich als Laie die Tasten ausbauen oder in den Balk hinein schaun ?

Eigentlich ist meine größte Sorge das Gewicht dieses Instruments ... das ist für sogar Laien eindeutig zu merken, dass das ein ganz schöner Oschi ist ... die Concerto IV ...
Hallo Bookiline,

da musste ich aber schon tief buddeln , in meinen Akkordeon Prospekten , bis ich die Concerto IV gefunden habe...
bis 1957 , das Instrument hat also rund 60 Jahre auf dem Buckel.Anhang anzeigen 721911 Anhang anzeigen 721912
Wäre jetzt bestimmt nicht meine erste Wahl.
Ganz unabhängig davon, wie gut ein Akkordeon nach 60 Jahren noch erhalten sein kann.

Danke für dieses alte Prospekt von 1957. 500 DM waren damals bestimmt viel Geld ... Super interessant!
 
Aber unter die Tasten kann ich nicht schauen und in den Balk kann ich nicht schauen.

Unter die Tasten kannst du nicht einfach schauen - das brauchts aber normal auch nicht. Entweder die Tasten laugfen gut, dann brauchts nix. oder sie laufen schwer, dann muss eh der Fachmann ran.

Und ins innere Schauen ist eigentlich auch ganz einfach. Direkt neben dem Balg ist das Gehäuse mit sog. Balgnägeln mit dem Balg verbunden - auf dem Beispielbild anhand einer Tango III markiert. Das gleiche nochmals auf der Rückseite. Ist bei der Concerto VI aber genauso gemacht

Balgnägel.JPG

Das sind Stifte, die mit einer Zange einfach kerzengerade herausgezogen werden dann kann man den Diskantteil oder den Bassteil abnehmen und kann ins Innrere schauen.

3 oder 4 Kanten sind auf einer Seite oxidiert aber sonst ist der Balk sauber und dicht und sehr gut erhalten

Dass ein paar Balgecken oxidiert sind ist bei dem Alter normal. Die Teile sind aus Messing und wurden seinerzeit vernickelt - im Lauf der Zeit kommts dann schon mal vor, dass die eine oder andere Nickelschicht etwas "ausblüht". Das sind Zersetzungsprozesse hervorgerufen durch Schweiß etc. Das kann man gut abputzen und dann ists gut. Nur nicht in den Mund oder Augen bringen, das Zeug - das wäre ungesund!


Eigentlich ist meine größte Sorge das Gewicht dieses Instruments ... das ist für sogar Laien eindeutig zu merken, dass das ein ganz schöner Oschi ist ... die Concerto IV ...

Mit 9,3 kg ist das Instrument eigentlich noch nicht mal schwer! Das ist für ein 3 höriges Instrument mit 41 Tasten und 120 bässen ein guter Wert. Das schlöeppt man normal ja nciht stundenlang mit sich run, sonder spielt inder Regel im Sitzen,. und da leigt das Gewcicht dann auf den Oberschenkeln - das geht eigentlich normal schon.

Wenn du noch keine Erfahrung mit Akkordeonspielen hast glaube ich, dass dir vermutlich eher die Größe Probleme bereiten wird. Aber auch hier ist die Concerto im Vergleich zu vielen anderen kompakt gebaut und eher (also relativ zu Akkos mit vergleichbarer Ausstattung) sogar noch kleiner als die meisten.

Aber wenn dir das Gewicht und die Größe Sorgen machen, du aber genau den Klang gerne hättest, dann schau doch nach einer Concerto III - die klingt genau gleich, ist aber kompakter und leichter, da etwas weniger Tasten.
 
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Ein gutes neues Jahr, Forum und willkommen bookiline,


nein unter die Tasten schauen kannst du so einfach nicht, brauchst du aber auch nicht.
Die Nägel, mit denen der Balg befestigt ist, kannst du mit einer Zange ziehen (ein Taschentuch um die Nagelköpfe legen, damit die Zange keine Spuren hinterlässt, und danach wieder hineindrücken, nicht hämmern!) und das solltest du auch, damit du das Elend sehen kannst, nämlich lose oder harte verdrehte Lederventile, Rost im Inneren besonders auf den Stimmzungen und rissiges und brüchiges Wachs.
Wenn es anders aussieht, ist das Instrument zumindest teilweise überholt.
Mach Fotos und frag nach, wenn du dir unsicher bist.


Ich denke hier ist eher eine allgemeine Kaufberatung sinnvoll und keine auf die Concerto bezogene.

bookiline, du spielst eine Concerto und bist damit zufrieden.
Das heißt aber nicht, dass du dir das Instrument aus einer Auswahl anderer ausgesucht hast und nicht mit einem (jedem?) anderen Instrument auch zufrieden wärst.

Ich teile auch die Meinung von deinem Lehrer, nämlich, dass wenn ich weitere Instrumente besitze, sich eine alte Concerto als Ergänzung eignet, aber eine neuere nicht.
Begründung: Die alte ist im 8-8-Register (Tremolo) recht ausgewogen, hat ihren eigenen Klang und macht ihre Sache auf ihrem Niveau gut.
Die Concerto II T ist unausgewogen (das volle Bassregister klingt gut ist aber zu laut, das andere Bassregister passt von der Lautstärke, klingt aber nicht gut), das einchörige Register (8) klingt dafür angenehmer als bei der Großmutter und das 8-8 nicht schlechter, jedoch ist die T um 2 kg schwerer (8 statt 6 kg).
Im Endeffekt ist mir die erwachsenere Concerto T nicht erwachsen genug, denn sie macht wirklich alles schlechter als meine Morino und wahrscheinlich das Instrument von deinem Lehrer, und nichts besser. Die alte Concerto versucht erst gar nicht zu konkurrieren, aber als kleines leichtes Reiseinstrument für Volks- und Wirtshausmusik hat sie ihren Platz und es macht nichts, wenn mal wieder ein Nebengeräusch einen Ton unbrauchbar macht, weil man ja auf das andere Instrument ausweichen kann.

Aber zurück zu dir: Dein Instrument muss nicht Alternative zum Oberklasse-Instrument sein, die Unterschiede zwischen den Baureihen dürften dir Wurst sein, aber der unterschiedliche Erhaltungszustand aufgrund des Alters spricht eindeutig für die späteren Modelle.
Wenn du dir ein 70 Jahre altes Instrument zulegst kannst du das ruhig machen, aber du solltest den Kaufpreis als erste Rate sehen, denn du hast Folgekosten.

Der Preis spielt halt eine Rolle weil unter 2000 € die Luft für ein 72 Bass-Neuinstrument sehr dünn ist. Sogar die Bravo, die ich nicht empfehlen würde, kostet mittlerweile 1700 €!
Ich glaube nicht, dass man heute noch, wie vor 10 Jahren, eine Concerto II für unter 300 € schießen und dann für weitere 300 € ein einwandfreies Instrument daraus machen kann, eher dass man sie für 400-500 € kaufen und für 400-500 instandsetzen muss.

D.h. für weniger als 800 € suchen halte ich nicht für sinnvoll. Und dass ein Instrument, das die letzten 20 Jahre im Wohnzimmer unbenutzt rumgestanden hat, nicht wie neu riecht ist doch auch immer so. Der "Alte Leute-Geruch" vergeht, wenn es spielen darf.
Man muss natürlich bei Feuchtigkeit und Schimmel aufpassen.

Ein wichtiger Aspekt wurde bisher gar nicht angesprochen:
Man kauft nicht ein größeres Instrument, weil man zu viel Geld hat, oder weil man ein fortgeschrittener Spieler ist, sondern weil die Instrumentengröße zur Körpergröße passen muss.
Ein zu kleines Instrument hängt entweder nur an den Schultern, weil die Gurte nicht so weit reichen, dass es auf den Oberschenkeln aufliegt, oder du hast längere Gurte, dann liegt es auf den Oberschenkeln, ist aber nicht fest am Körper und baumelt auf Zug und Druck wie ein Pendel hin und her.
Also wenn dir die Concerto mit 120 Bässen passt, wie du schreibst, kannst du auf die Dauer Akkordeons mit 72 oder 96 Bässen vergessen.
Deshalb als Empfehlung weniger die Lucia mit 96 Bässen, sondern eher ihre größere Schwester die Atlantic mit 120 Bässen.
Klanglich noch näher an der Concerto, aber wie die Concerto weniger wartungsfreundlich sind die Verdis und Tangos von Hohner.
Aber auch da machst du keinen Fehler, wenn du erst ab den 80er Jahren (Baureihe N) suchst, und auch diese sind keine Instrumente mehr, die man (altersbedingt) blind/taub am Telefon kaufen kann.
Der Nachteil an den größeren Instrumenten ist das Mehrgewicht. Auf 10 kg musst du dich einstellen. Das ist aber genau genommen eher wenig, denn es gibt auch dreichörige 72-Bass-Akkordeone mit 9 kg.

Viele Grüße.
 
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Hallo Zusammen,

also: ole ole und hurra, ich hab mir das Teil gekauft !!! Bin jetzt Besiterin einer Alten Schönen Hohner Concerto IV.
Ich hab, wie Ihr mir gesagt habt, die Stifte rausgenommen und reingeschaut es ist nichts (wirklich gar nichts) verrostet oder verknorpelt (außer
2 von den Stiften mit welchen der Balk zusammengetseckt ist, diese waren halb angerostet, aber ich denk das ist egal und es wird nicht schwer oder teuer sein irgendwo neue zu finden).

Einer der Bässe klemmt, der hat sich dann wieder von alleine gelöst aber ich denk die Bässe zu ölen wäre eine gute Idee (oder was auch immer man machen kann, damit diese ein bisschen Geschmeidig laufen)

Klingen klingt meine neue Alte :love: wie die Concerto 2. Ich hab Ton für Ton verglichen.

Also wenn dieses Akkordeon für ein dreiviertel Jahr so bleibt wie es ist - dann hab ich das Geld rein. Das wäre dann der Mietpreis von der Concerto 2 für ein dreiviertel Jahr.

Aber aber aber aber: als ich daheim ein bisschen darauf geklimpert hab, da fiel von unter den Tasten Staub und irgendwelche toten ausgetrockneten Larven raus. Oh Schreck! Ich denk es waren die Motten drinn. Der Holzwurm kann es nicht gewesen sein, denn wir haben mit der Lupe geschaut, geschaut und geschaut und nirgendwo Löcher gefunden.
Es lebt auch nichtsmehr da drinnen, wir haben alles im Detail doppelt und dreifach nachgeschaut. Haben auch mal durchgepustet und so.

Weiß jemand was das gewesen sein könnte?

Hier ist ein Foto, von den 2 verrosteten Stiften und von dieser platten getrockneten Larve.

Tausend Dank !!




PS: Ich weiß, dass ich nichts weiß, aber durch alles was ich hier von euch innerhalb kürzester Zeit gelernt hab, fühl ich mich schon als Expertin :m_akk::m_akk::m_akk: :D:engel::great::great::great:

Und nochmal paar Fotos vom "Innenleben". Ich bin kein guter Fotograf aber nach der guten Erfahrung hier, müsste ich mich bald auch im Fotografen Forum anmelden! :hat::hat::hat:
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--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hab den Wurm versehentlich rausgelöscht ... zu viele Emotionen heute ....
 

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Bitte angewöhnen: Es heißt Balg (mit g).

Und nochmal paar Fotos vom "Innenleben".

Sieht tatsächlich halbwegs passabel aus, wobei ich anhand einiger Fotos vermuten würde, dass das Wachs an den Stimmplatten noch im Urzustand ist, d. h. teilweise spröde und an einigen Stellen schon abgeblättert. D. h. da könnten sich in nicht allzu ferner Zukunft ein paar Platten lösen, und strenggenommen müssten die kompletten Stimmstöcke mal nachgewachst werden.

Das, was da herausgefallen ist, spricht eher für ein unsachgemäß gelagertes Instrument, das längere Zeit nicht gespielt wurde, und das ist eher schlecht als gut...


Auf gar keinen Fall! Dadurch machst Du es nur schlimmer, weil die Mechanik verharzen kann. Ich würde das Akkordeon, wenn Du länger Deinen Spaß daran haben möchtest, mal in einer Fachwerkstatt durchchecken und überholen lassen - vermutlich wirst Du dann aber nochmal etwas Geld in die Hand nehmen müssen. Gerade im Lernstadium sollte man IMHO ein einwandfreies Instrument parat haben.
Ich hoffe, Du hast Dir mit diesem vermeintlichen Schnäppchen kein Eigentor geschossen...
 
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Ich würde das Akkordeon, wenn Du länger Deinen Spaß daran haben möchtest, mal in einer Fachwerkstatt durchchecken und überholen lassen - vermutlich wirst Du dann aber nochmal etwas Geld in die Hand nehmen müssen.

:great: Ja, auf jeden Fall. Geld für eine Generalüberholung war auch einkalkuliert. Solange es nicht teurer ist, als das Richten der Auto Bremsen, ist alles möglich.

Bitte angewöhnen: Es heißt Balg (mit g).
Oh, peinlich !! Aber wusste ich nicht. Danke, merk ich mir jetzt natürlich :nix::nix:
 
mein Termin beim Akkordeon Doktor ist Freitag Vormittag um 10:00:fear::fear::fear:
Das ist aber hoffentlich nicht der Händler, der dir die Concerto II geliehen hatte?

Davon unabhängig: Wenn die Überholung etwas teuerer wird, als gerade möglich, lässt sich das Instrument evtl. auch noch einie Zeit lang so spielen, dass du noch etwas ansparen kannst.
Was die Bassmechanik angeht, kann es sein, dass sich die klemmenden Bassknöpfe etwas geben, wenn es gespielt wird. Die bei der Atlantic meines Vaters hingen nach längerer Pause auch schon mal fast völlig fest, waren extrem träge, spielten sich aber nach kurzer Zeit wieder ein.
Nur auf keinen mit Gewalt drücken, aber wenn die etwas hängen und sich wieder lösen, dann kann sich das etwas geben. Evtl. sind da einzelne Schieber oxidiert.

Darf man fragen, was du für das Instrument hinblättern musstest?

Gruß und viel Spaß damit,
Tobias
 
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Hallo bookiline,

herzlichen Glückwunsch, dein Instrument ist eines der wenigen, das in seiner langen Laebenszeit nie falsch gelagert wurde, d.h. nie auf den heißen Dachboden oder in den feuchten Keller verbannt wurde.
Es ist aber auch nie etwas daran ersetzt worden. (Bei den Ventilen der höheren Stimmzungen bin ich mir nicht sicher.)

Das Wachs ist offensichtlich alt und verträgt keine Erschütterungen mehr (siehe Wil Riker).
Das kannst du jetzt so lassen bis es irgendwo wegbricht und ein Ton nicht mehr richtig klingt oder funktioniert, was morgen der Fall sein kann oder auch erst in mehreren Jahren.

Die Ventile sind auch bei weitem nicht in so einem schlechten Zustand, wie ich erwartet hätte. Dennoch sind es alte Lederventile, die früher oder später Nebengeräusche produzieren, auch bei weit jüngeren Akkordeons, was man ihnen auch nicht ansieht.
Probier mal alle Töne rechts und links in allen Registern auf Zug und Druck aus. Vielleicht ist das jetzt schon der Fall.

Die Mechanik (Bassknöpfe, Register) musst du einfach bewegen, dann wird das (hoffentlich) schon wieder, wie Tobias schon schreibt.
Wenn ein Bassknopf feststeckt, mach die Bassklappe auf und beweg ihn ein bisschen, dass die Mechanik wieder freigängig wird, aber nicht zu brutal, die Wellen und Federn sind nicht mehr neu. Das ist bei so einem alten Instrument völlig normal.

Im Endeffekt ist das Instrument in einem bemerkenswert guten Zustand, aber dennoch musst du immer mal wieder mit kleineren Reparaturen rechnen. Aber so kannst du mit geringen Kosten die nächsten Jahre überstehen.
Mit einer Überholung hättest du Ruhe, aber ob du die bezahlen willst?

Jetzt wäre interessant zu wissen, was deine Bremsen gekostet haben, denn mehr als ein Satz Bremsbeläge für mein Auto, wenn ich sie selber wechsle (ca. 50€), kostet komplett neu Ventilieren, Stimmen und Einwachsen mit Sicherheit, aber sicher nicht so viel wie eine SBC-Bremse von Mercedes (3000-4000€).
 
Ich hatte mir zunächst bei einzelnen losgerappelten Stimmplatten mit der heissen Nadel geholfen oder mit Möbelstangenwachs bis ich mir dann richtigen Akkordeonwachs bestellt habe. Ich war überrascht wie klebrig der ist vergleichsweise gegenüber versprödetem Wachs oder anderen Wachsen.
Damit kann man sich schon helfen. Ich weiß nicht was eine gut ausgeführte komplette Überholung ungefair kosten würde und hängt ja auch von der Größe/ Bestückung des Instruments ab. In jedem Fall erfordert das sehr viel sorgfältige, geübte und konzentrierte Arbeit die in wenigen Stunden nicht zu schaffen sein kann.
 
Also durch meine Augen sieht das Akkordeon von Innen tadellos aus, ich sehe nichts was da zu richten wäre.
und bis morgen Vormittag werde ich mich dieser Ansicht auch noch erfreuen :engel::engel::engel:
Ich bin handwerklich nicht begabt und daher kommt es nicht in Frage dass ich da was rumbastele ... Na mal schauen, ich werde euch berichten :great::great:
 
Also durch meine Augen sieht das Akkordeon von Innen tadellos aus, ich sehe nichts was da zu richten wäre.

Dann würde ich sagen: spiel einfach und freu dich daran!

Soweit ich das auf den Bildern erkennen kann, ist das Wachs mit dem die Stimmplatten befestigt sind definitiv alt - und brüchig. Aber die Stimmplatten sind auch genagelt . Und das wird die auch bis auf weiteres erstmal an der Position halten.

Das war früher die übliche Befestigungsmethode, weil man dem Wachs nicht soweit zutraute, die Stimmplatte gegen alle Schwingungen und Vibration fest genug auf dem Stimmstock zu halten. Das Wachs (zumindest bei Hohner) war früher tendentiell etwas weicher bleibt dadurch aber auch länger zäh und erledigt seine ihm zugedachte Aufgabe des abdichtens relativ lange. Gleichzeitig klebt das Wachs aber auch die Stimmplatte am Stimmstock fest. Drum ist das Zeug im frischen Zustand auch extrem "klebrig". Unterstützt wird das in dieser Funktion durch die Nägel mit denen die Stimmplatte noch zusätzlich festgenagelt wurden.

Durch diese Kombination ist es möglich auch noch lange zu spielen, auch wenn das Wachs bereits verhärtet ist und bereits teilweise abbricht.

Alledings hat das auch irgendwo seine Grenzen. Und irgendwann vibrieren sich die Stimmplatten dann trotzdem los. Das hört man dann, wenn der Ton anfängt so merkwürdig zu "klirren".( Man findet dann meist auch schon so Wachsbrösel im Inneren) . Spätestens dann allerdings ist ein Besuch in der Fachwerkstatt fällig und es muss gerichtet werden. Bis dahin aber kann man trotdem weiterspielen.
 
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  • Gelöscht von maxito
  • Grund: offtopic
Darf man fragen, was du für das Instrument hinblättern musstest?
320 Euro
Ich hab es einer Dame (cca Ende 50 Jahre alt) abgekauft die sagte, sie sei die zweite Besitzerin davon und hat als Kind darauf gespielt. Als Zuhause-Üb-Instrument, denn ihre Musikschule hatte ihr damals eines zur Verfügung gestellt und so musste sie es nicht hin und her tragen. Sie sagte sie habe es in Ihrem Kleiderschrank gelagert (sagt sie .. ). Tatsächlich waren da aber bestimmt mal die Motten drin ...

Durch diese Kombination ist es möglich auch noch lange zu spielen, auch wenn das Wachs bereits verhärtet ist und bereits teilweise abbricht.

Ich war ja Freitag in der Akkordeon Werkstatt. Da wurde mir in etwa das gleiche gesagt, wie Maxito hier oben schreibt. Insgesamt ist das Akkordeon noch sehr gut in Schuss, wurde wohl auch vernünftig gelagert und es ist alles soweit einsatzbereit. Der Balg und die Bässe werden ein bisschen geschmeidiger wenn ich erstmal regelmäßig damit spielen werde. Wachs ist hart (so wie ihr es aus der Ferne diagnostiziert habt) aber es bröckelt noch nicht, er hat da ein bisschen rumgekratzt und es fiel nichts ab.
Ich kann es generalüberholen lassen, wenn ich möchte, aber ich kann auch einfach spielen und wenn dann mal was nicht funktioniert, im Einzelfall richten lassen.
Ich bin mit meiner Entscheidung nach wie vor glücklich. Ich hoffe jetzt, dass es für eine Weile funktioniert und ich lernen und üben kann. An die Größe muss ich mich noch gewöhnen :m_akk:

Spricht was dagegen, das Akkordeon einfach im Wohnzimmer hin zu stellen? Ohne Koffer und ohne Rucksack? Ich hab einen geschützen Platz neber einer Box von der Stereoanlage. Aber von Staub geschützt ist es da natürlich nicht.

Na jedenfalls wollte ich mich auch bei jedem einzelnen von euch sehr sehr herzlich bedanken! Ich hab eure Antworten aufmerksam und mehrfach gelesen. Ihr habt mir wirklich in kurzer Zeit sehr viel und sehr gut geholfen und eure Aussagen hier haben Hand und Fuß. Respekt ! :hat::hat::hat:vor eurer Erfahrung und eurem freundlichen Umgang in diesem Forum! Ich werde auch weiterhin regelmäßig lesen :great::great:
 
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Spricht was dagegen, das Akkordeon einfach im Wohnzimmer hin zu stellen? Ohne Koffer und ohne Rucksack? Ich hab einen geschützen Platz neber einer Box von der Stereoanlage. Aber von Staub geschützt ist es da natürlich nicht.
Hast du kleine Kinder oder (freilaufende) Haustiere? Das wäre für mich ein Grund, das Instrument jedes Mal wegzupacken. Ansonsten wüsste ich nichts, weshalb du es nicht offen stehen lassen könntest - meines steht auch immer griffbereit neben dem Spielstuhl und dem Notenständer. Wenn dich der mögliche Staub stört, kannst du ein großes Tuch darüber legen ... übers Instrument, nicht den Staub ;-)
 
Spricht was dagegen, das Akkordeon einfach im Wohnzimmer hin zu stellen? Ohne Koffer und ohne Rucksack?

Wohnzimmer ist eh gut.

Mein alter Akkofachmann hat mir mal eingebläut: "Im Wohnzimmer und dort nicht neben einer Heizung und nicht an einer Außenwand"... und das hat er in einem, bestimmten Ton gesagt, der keinen , auch nicht den kleinsten Widerspruch duldete...Dafür hat er aber auch das Akko hergerichtet, wie wenn es sein eigenes wäre und er damit zu einer Plattenaufnahme wollte - egal welcher Preisklasse!.. Nugut mitlerweile isser knapp 90...aber er war gut!

Nee - in der Wohung lagern ist immer grundsätzlich gut. Und wenig Klima-Schwankungen sind ebenfalls gut. Von daher ist Wohnzimmer eigentlich schon das beste.
O mit oder ohne Koffer ist eigentlich egal - nur nicht ganz offen stehen lassen. Also mindestend n Tuch drüber oder so - man glaubt gar nicht wie staubig selbst saubere Wohungen sind! Und Akkordeon scheinen ein natürlicher Staubfänger zu sein - was se besser nich tsein sollten. Drum Abdecken ist dann eigentlich pflicht.

Mehr brauchts eigentlich nicht .... und dann halt spielen, spielen, spielen...:)
 

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