Hallo Brigitte
Ja, Bluesharps sind die
kleinen Mundharmonikas mit 10 Kanälen. Die Comet Wender ist zwar wie die Bluesharps im Richter-System gestimmt, die Blas- und Zieh-Zungen sind aber in separaten Kanälen untergebracht, während in den Blues-Harps in jedem Kanal 2 Zungen (1 Blas- / 1 Zieh-) kombiniert sind. Dadurch lassen sich auf der Bluesharp spezielle Spieltechniken umsetzen, die in den Inhaltsangaben der von Dir verlinkten Bücher erwähnt werden (Bending, Overblow). Diese Techniken funktionieren auf der Comet Wender konstruktionsbedingt nicht. Diese und andere Eigenheiten der Oktavmundharmonika werden in diesen Büchern nicht berücksichtigt.
Bluesharpspieler, die keine Noten lesen können, orientieren sich mit Hilfe der Kanalzahlen, die man auf den Deckeln vieler Bluesharps eingeprägt findet. Dieses auf die 10 Kanäle der Bluesharp bezogene Zahlensystem lässt sich nur bedingt mit Hilfe eines Übertragungsschlüssels auf die Comet Wender übertragen.
Über das Spielen auf der Comet Wender habe ich eben nix im Internet gefunden Lisa, daher hab ich mich ja hier im Forum umgesehen und angemeldet.
Alles klar. Das hatte ich befürchtet. Aber das kriegen wir in den Griff.
Da mir jeder dem ich von meinem Wunsch Mundharmonika zu spielen, erzählt habe, gesagt habe, das ich aber keine Noten kann, sagte, das ich die nicht benötige für dieses Instrument.
Ja, und da muss ich gestehen, das mir dies sehr entgegenkam.
Auf den ältesten Fotos, die mich mit einem Instrument zeigen, sitze ich als Winzling bei meinem Opa auf dem Schoß, im Mund eine Mundharmonika. Da lauschte ich gebannt dem Spiel meines Opas und versucht es nachzumachen. Auch so kann man Mundharmonika lernen. Gar keine Frage. Nur ist es halt meiner Meinung nach geschickter, die Noten gleich mit zu lernen.
Arbeitest Du gerne am PC und tüftelst Dir die Anwendungen von Programmen auch mal selbst aus? Wenn ja, dann probiere doch mal das Notenschreibprogramm
MuseScore aus. Da man die Noten vorspielen lassen kann, hörst Du, wie die einzelnen Noten klingen. Wenn man das oft genug macht, weiß man irgendwann von allein, wie eine Kombination von Noten klingen muss, so wie man irgendwann weiß, wie ein englisches oder französisches Wort ausgesprochen werden muss, das man als Buchstabenkette vor sich sieht.
Wenn Du die Spielerei mit dem Notenprogramm mit Spielereien auf der Mundharmonika kombinierst, ergibt sich daraus irgendwann die Fähigkeit, Mundharmonika nach Noten zu spielen. Je systematischer man dabei vorgeht, um so erfolgreicher wird man dabei sein.
Um Dein Instrument kennenzulernen, spielst Du am besten erst einmal Ton für Ton der Reihe nach an. Da die Blastöne durch die Kanäle der Ziehtöne von einander getrennt sind, ist das Treffen der Einzeltöne meiner Meinung nach leichter als auf der Bluesharp. Wenn dann trotzdem mal mehrere Töne gleichzeitig kommen, versuche herauszuhören, welche das wohl sind.
Wundere Dich nicht über die zum Teil Dir möglicherweise eigenartig erscheinende Tonfolge. Nimm sie erst einmal so hin.
Übe die Tonleiter so oft rauf und runter, bis Du den nächsten Ton bereits innerlich hörst, bevor Du ihn spielst. Dann spiele mehrere Blastöne oder Ziehtöne hintereinander.
Versuche, Dich an Melodien zu erinnern, für die man nur wenige Töne benötigt und probiere aus, ob Du sie auf der Mundharmonika findest.
Kürzlich veröffentlichte ich in einem anderen Thread den Tonraum der C-Dur-Seite der Echo-Harp-Wender. Wenn Du die Noten in MuseScore schreibst und dann abhörst, kannst Du vergleichen, wie die Tonleiter für die Comet-Wender passt. Die Tonleiter ist für die Comet-Wender etwas zu lang. Meine Comet-Wender hat 20 Kanäle.
In der oberen Notenreihe kann man ablesen, welche Töne erklingen, wenn man die Kanzellen der Reihe nach spielt. Da die Blas- und Ziehzungen in getrennten Kanälen untergebracht sind, ergeben sich ab Kanal 11 Verdrehungen.
Möchte man eine gleichmäßig aufsteigende Tonleiter spielen, muss man ab Kanal 11 auf den Kanzellen hin und her springen. Das habe ich in der zweiten Tonleiter dargestellt.
Die hochgestellten Zahlen werden blasend gespielt, die tief gestellten Zahlen ziehend.
Wenn Du auf diese Weise den Zusammenhang von Mundharmonikatönen und Noten vom Prinzip her durchschaut hast, kannst Du versuchen, Melodien aus wenigen Tönen aufzuschreiben, die Du auf der Mundharmonika gefunden hast. Ob die eingegebenen Noten stimmen, hörst Du, wenn Du die Noten vorspielen lässt und mit dem vergleichst, was Du auf der Mundharmonika gespielt hast.
Oder Du drehst den Vorgang um, tippst eine Melodie in MuseScore ein und versuchst dann, sie auf der Mundharmonika zu finden.
Viel Spaß und viel Erfolg!
Lisa
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ratschlag für die Reinigung geben ??
Die Hohner Comet lässt sich mit ganz kleinen Schraubendrehern öffnen. So etwas mache ich immer auf einem Tablett, damit mir nichts wegrollen kann.
Hier im Harp-Forum gibt es einige Threads zum Thema Mundharmonika reinigen.
https://www.musiker-board.de/threads/hohner-ms-pro-harp-reinigung.599182/
https://www.musiker-board.de/threads/kaltbehandlung.598378/
https://www.musiker-board.de/harp-mundharmonika-sonst/251670-saeubern.html
https://www.musiker-board.de/harp-mundharmonika-sonst/278256-harp-reinigen.html
https://www.musiker-board.de/harp-mundharmonika-sonst/285653-wie-oft-reinigen.html
https://www.musiker-board.de/harp-mundharmonika-sonst/365140-gebrauchte-harp-reinigen.html
etc.
Die dort erläuterten Grundregeln lassen sich im Prinzip auf jede Harp anwenden.
Gruß
Lisa