Hallo Ingo,
ich persönlich sehe zwar in einer einfachen Einbau-Lösung keinerlei Vorteile gegenüber einer externen Mikrofonierung mittels Schwanenhälsen (eher im Gegenteil), da ich aber selbst Elektronik-Bastler bin, hier ein paar Anregungen:
Zunächst einmal musst Du Dich entscheiden, ob Du dynamische Kapseln oder
Eletretkapseln verbauen möchtest. Letztere bieten i. d. R. klangliche Vorteile, benötigen allerdings eine Spannungsversorgung, die Du entweder aus der Phantomspeisung des Verstärkers bzw. Mischpults oder durch eine separate Batterie einkoppeln musst. Zudem musst Du auf die Pegelfestigkeit und die
Richtcharakteristik der Kapseln achten - Niere oder Kugel. Kapseln mit Nieren-Charakteristik können mit Ihrer "empfindlichen" Seite recht gut auf die Schallquelle ausgerichtet werden und sind aus den anderen Richtungen einigermaßen unempfindlich gegenüber einfallenden (Stör-) Geräuschen. Kugel-Kapseln sind rundum ("omnidirektional") empfindlich gegenüber einfallendem Schall, d. h. sie müssen nicht so sorgfältig ausgerichtet werden, fangen aber u. U. auch unerwünschte Geräusche aus allen Richtungen ein - dies ist insbesondere bei der Platzierung des Verstärkers bzw. von PA und Bühnenmonitoren zu beachten, da man sonst leicht Rückkopplungen erzeugt.
Die Anzahl der benötigten Mikros, insbesondere auf der Diskant-Seite, ist von der Größe des Instruments abhängig. Clubharmonias sind ja ähnlich wie "Steirische" recht kompakt gebaut, so dass man mit ein oder zwei Kapseln eine recht homogene Abnahme erreichen kann.
Es gab (gibt?) z. B. Systeme von Hohner, bei denen dies recht einfach umgesetzt wurde - siehe z. B.
https://www.musiker-board.de/zubehoer-akk/520711-ist-tonabnehmer.html
Hier wurde (wird) eine einzelne Elektretkapsel in einem Schaumstoff gelagert in die Diskantfüllung eingeklebt. Die Spannungsversorgung für die Kapsel erfolgt(e) mittels eines externen Speiseteils. Je ausgeklügelter man dies umsetzen möchte, desto mehr Kapseln kann man verbauen. Dies sieht man u. a. bei den professionellen Lösungen von
HDS oder
Limex, die mit teils aufwändigen Ansteuerungen auch das Problem der Nebengeräusche (Klappern von Klappen und Tastatur) sowie das gegenseitige Übersprechen der Mikros minimieren. Kürzlich hat ein User hier im Board auch eine ähnliche Eigenbau-Lösung vorgestellt:
https://www.musiker-board.de/zubehoer-akk/512471-akkordeon-tonabnehmer-einbausatz.html
Gerade letztgenannte Dinge sind allerdings der Grund dafür, warum ich kein Freund von Einbau-Lösungen bin - jedenfalls der der einfachen Ausführungen. Ich finde die externe Mikrofonierung u. a. auch deshalb besser, weil sie eher das "natürliche" Klangempfinden als Spieler bzw. Zuhörer wiedergibt. Interne Mikrofonierung klingt "direkter" und somit "anders" (für mich "schlechter").
Die Frage ist, ob Du die Mikrofonierung nur für den Hausgebrauch oder auch auf der Bühne einsetzen möchtest. Bei letztgenanntem Einsatzzweck dürfte es doch etwas "professioneller" sein. Gerade aufgrund der o. g. kompakten Bauart einer Clubharmonika lassen sich mit zwei Schwanenhälsen und einem Speiseadapter recht gute Ergebnisse erzielen. Es müssen ja nicht die "Platzhirsche" von AKG sein, sondern es gibt durchaus günstigere Einsteiger-Varianten (z. B. von JTS). Übrigens müssen die Halteplatten der Mikros nicht angeschraubt werden, sondern können mit selbstklebenden elastischen Scheibchen (i. d. R. im Lieferumfang der Mikros) reversibel am Akkordeon befestigt werden (siehe z. B.
dort). Viel zu diesem Thema kannst Du im bereits von zamas erwähnten Thread nachlesen:
https://www.musiker-board.de/zubehoer-akk/175629-akkordeon-abnehmen.html
Wie immer Du Dich entscheidest, halte und in diesem Thread über den Projektverlauf auf dem Laufenden - das ist ein interessantes Thema!
P.S. Ich habe den Thread mal in den richtigen Bereich verschoben (Mikros sind Zubehör, auch wenn sie eingebaut werden

) und ihm einen etwas besseren Titel verpasst - bitte lesen:
https://www.musiker-board.de/regeln-news-tipps-bt/217384-aussagekraeftige-titel.html