Hohner Club 1 | wie gespielt | schlechter Sound

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Biehler
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Hi,
hab mir auf Ebay eine Hohner Handharmonika Club Modell 1 gekauft für meine Muter zu Weihnachten.
Hab nun mittlerweile die Tasten wieder ins rechte Lot gerückt und bin gerade dabei die beiden Abdeckungen neu zu machen (die fehlten).

Nun gibt es allerdings ein kleines Problem:
Die Töne sind teilweise verzerrt und hören sich gar ned richtig an (vermute ich mal, hab noch nie so eine gespielt, bisher nur ab und zu Akkordeon).

Dann hab ich mal alles auseinandergebaut und festgestellt, dass einerseits die Lederlappen, die auf Zug/Druck die Luftdurchzugslöcher verschließen sollen, teilweise stark nach außen hängen.
Und andererseits sind die meisten Tonplättchen angerostet.

Kann auf Wunsch ein Foto einstellen.
Meine Fragen:
Ist es sinnvoll und für normale Personen machbar, die Plätchen vom ROst zu befreien oder besteht dann die gefahr, dass man die Teile nicht mehr richtig eingebaut bekommt?
Die Sind, soweit ich das gesehen hab, festgenagelt und festgeklebt.

Sollte man diese Lederlappen austauschen/verstärken, damit sie näher zu den Löchern kommen?
 
Eigenschaft
 
Habe gehört, dass man den Hohlraum mit Zement ausfüllen kann. Dann geht es sofort unter. :D

Kleiner Tipp: Schenke etwas anderes > sonst ist das "Erbe" verloren.

Gruß Heber
 
Hallo Biehler,

Stell mal bitte ein paar Photos ein.

Die Lederstreifen sind die Ventile. Wenn sie zu weit weghängen, greifen sie irgendwann nicht mehr. Ich glaube, Waldgyst empfahl, die abzumachen, einmal gegen den Strich zu rollen und dann wieder dranzukleben. Ich habe aber keine Ahnung, ob das funktioniert. Ich dagegen würde neue Plastikventile aufkleben. Wie sieht es mit den innenliegenden Ventilen aus? Und ist das Wachs, mit dem die Stimmplatten angeklebt sind, brüchig oder fit?

Zu den Stimmzungen. Sind sie angerostet oder verrostet? Der Rost muß auf jeden Fall gestoppt werden und es gibt verschiedene Möglichkeiten, das zu tun. So oder so wird das eine Generalsanierung. Ich würde die ganzen Stimmplatten erst einmal in Ballistol oder andere gute Rostlöser einlegen und wirken lassen. Der Rost läßt sich nach einer bestimmten Zeit (kommt auf die Schnelligkeit des Lösers an) von den Stimmzungen abwischen. Es soll auch mit einer 1 : 1 Mischung aus Essig und Öl oder mit Cola funktionieren. Eine weitere Variante ist der Glasfaserradierer. Wenn der Rost nicht zu tief ist, kann man damit den Rost quasi wegradieren.

Letztendlich wird man um das Stimmen nicht herumkommen und wenn alles fertig ist, macht man noch neue Balgabdichtungsstreifen rein.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Habe gehört, dass man den Hohlraum mit Zement ausfüllen kann. Dann geht es sofort unter.
Dann dürfte der Klang doch etwas eintönig werden :gruebel:


Stimmzungen


Beispielblick auf die Ventile

Hab schon öfters alte Luftgewehre restauriert, würd also der Erfahrung nach sagen, dass die Zungen nur angerostet sind.
Balistol wird ne gute Lösung sein.
Es sieht so aus, als ob die Zungen mit kleinen Nägeln festgemacht sind.
Kann das sein, bzw ist es anzuraten, dass man die kompletten Stimmplättchen entfernt und dann erst die Zungen?
Aber selber wird man die Plätchen dann nicht mehr befestigen können, oder?

@Ventile
Ist da selber machen angesagt oder müssen die auch bestimmte Eigenschaften haben?
Oder gibts die immer noch neu zu kaufen (weil evtl genormt)?

Das Wachs ist zu 98% noch gut.
 
Das Teil müsste komplett generalüberholt werden und das ist nicht billig.
Sowas kauft man doch nicht bei ebay, wenn man es verschenken will...tz tz tz...
 
Hallo Biehler,

das Leder muß einfach nur dichten können. Heutzutage nimmt man aber Plastikventile. Die sind besser, billiger und schon fertig zugeschnitten.

Die Zungen läßt man auf den Platten drauf. Um die Platten abzunehmen, muß man erst die NÄgel entfernen und dann die Platten aus dem Wachs nehmen.

Aber wie T-Tris schon sagt, da muß eventuell das komplette Programm gemacht werden.
 
Kann das sein, bzw ist es anzuraten, dass man die kompletten Stimmplättchen entfernt und dann erst die Zungen?
Aber selber wird man die Plätchen dann nicht mehr befestigen können, oder?

Eine Zunge von der Stimmplatte abzumontieren, sollte man nicht versuchen. Die sind ja aufgenietet, und da wird man hinterher die Position nicht mehr genau hinkriegen, ohne dass die Zunge irgendwo streift.
Auf dem Stimmstock befestigen kann man die Stimmplatten dagegen schon selbst mit etwas Geschick, Spezialwachs und einem Wachslöffel. Sollte man sich aber erstmal genau zeigen lassen, wie das geht.
 
Hallo Biehler,

wenn ich beim öffnen meiner Akkordeons solche Bilder wie die deiner der Stimmzungen sehen würde, würde ich vermutlich verzweifelt heulend aus dem Zimmer rennen und mich hinter einen Zug werfen!:eek: Da würde ich sagen, die Stimmzunge ganz rechts und die beiden ganz links können noch als "angerostet" durchgehen - die anderen sind "verrostet"! Wenn du die ganz sauber von Rost befreist, bleibt sehr wahrscheinlich keine brauchbare Substanz zum Herrichten übrig! Sorry , aber vielleicht kann man das Teil noch aufpolieren, damit es sich an der Wnad schön hermacht.

Wenn dich der Ehrgeiz trotzdem packen sollte - schaden tut esd sicher nicht und lehrreich ist es allemal, dann kann ich dir die untenstehenden Threads wärmstens empfehlen:

https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/311664-vom-lagerfeuerholz-zum-akkordeon.html
https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/349034-vom-lagerfeuerholz-zum-akkordeon-teil-ii.html
https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/356988-restauration-einer-hohner-lucia-iv-p.html

Falls du dich nicht ganz traust es alleine anzugehen und das Instrument lieber doch zu einem Fachmann bringen möchtest, dann kannst du dir hier schon mal einen groben Überblick verschaffen, was so was kosten kann:
https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/308274-reparaturkosten-thread-kostet-welche-reparatur.html

Und falls du dich von deinem ursprünglichen Vorhaben trotzdem nicht abbringen lassen möchtest, was ich ja ganz grundsätzlich für eine sehr schöne Idee halte, dann hier ein paar Tips:
https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/356188-akkordeon-ziehharmonika-f-r-hobby-spielerin-gesucht-auf-muss-man-achten.html

Gruß, maxito
 
Hm, sieht nach einem Bastelprojekt weit über Wihnachten hinaus aus.
Die Club I Harmonikas sind ja doch gut um die 70-80 Jahre alt.

Ich empfehle Dir, eine z.B. gebrauche Club IIIM neueren Datums zu besorgen, die auch sehr häufig auch auf EBay angeboten werden.
Ein wichtiger Indikator für Ebay Angebote: Die Balgecken sollten noch glänzen, dann kann man davon ausgehen, daß der Zustand innen doch noch weitgehend in Ordnung ist.

Hab selbst mittlerweile 9 Handharmonkas (7 davon auch aus den 30er Jahren) daheim,
allerdings alle in einem besseren Zustand. Jaja, die Sammelleidenschaft schlägt zu ... in einen englischen Handharmonka-Forum,
in dem ich auch aktiv bin, hat diese Eigenheit einen Namen: MAD - "Melodeon Acquisition Disease" ;-)

LG, Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal Hallo und frohes Fest nachträglich und einen guten Rutsch im Voraus.

Tutu mir leid fü+r die späte Antwort, hab den Thread ganz vergessen.

Ihr hattet natürlich recht, die harmonika braucht eine Komplett restauration.
ich denke jedoch, dass ich dies selbst bewerkstelligen kann.
selbst das Stimmen dürfte nicht allzuschwer sein.

Werd mir die Beiträge später durchlesen, bin quasi nur auf der Durchreise.
 
Es lag mir auf der Zunge... und ich habe einen Haufen Lehrgeld bezahlt. :D
 
Was hast Du denn angestellt?
 
Was hast Du denn angestellt?

Hab ein paar Töne nachgestimmt und besagte Zugzunge hat beim Rausholen einen kleinen Knick abgekriegt, so dass ich sie dann nicht mehr richtig gelegt kriegte (keine Ansprache bzw. stark schwankende Tonhöhe bei höherem Druck). Irgendwann hat es dann mit ganz viel Fingerspitzengefühl und Glück doch noch geklappt, aber mein Fazit ist: Bei den hohen Piccolos lieber mal eine kleine Abweichung hinnehmen.
 
Ev. hast Du sie angebrochen. Damit kannst Du sie dann wegwerfen.

Beim Herausholen ist auch die Gefahr groß, daß man die Piccolozungen verbiegt. Deshalb habe ich das beim Stimmen so gehandhabt, daß ich sie mit einem kleinen Schraubenzieher von innen angehoben und dann vorsichtig gearbeitet habe. Das schont die Zunge ungemein.
 
Ev. hast Du sie angebrochen. Damit kannst Du sie dann wegwerfen.
Nee, klingt ja jetzt wieder perfekt.

Beim Herausholen ist auch die Gefahr groß, daß man die Piccolozungen verbiegt. Deshalb habe ich das beim Stimmen so gehandhabt, daß ich sie mit einem kleinen Schraubenzieher von innen angehoben und dann vorsichtig gearbeitet habe. Das schont die Zunge ungemein.
So hab ich's auch gemacht.
 

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