Hohner Atlantic IV N de Luxe Grundbass C scheppert beim "Drücken"

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Didl
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Hallo,
ich habe ein gebrauchtes (leider zu meinem erschrecken doch schon etwas stark mitgenommenes) Hohner Atlantic IV N de Luxe gekauft. Bis auf einige Kratzer, viel schmierigem Dreck und abgeplatzten Stellen erschien sie zunächst intakt. Die Töne im Diskant sind alle weitestgehend gestimmt (nicht immer perfekt aber doch durchgehend im grünen Bereich). Hier ist mir nur die Gaze gleich aufgefallen, die 2 Risse hatte. Beim aufmachen entpuppte sich das als absichtlicher Schnitt: Hier wurde an den Ecken jeweils ein kleines Viereck herausgeschnitten und mit etwas Abstand geklebt (der direkte Zweck außer, dass es furchtbar aussieht ergab sich mir bisher noch nicht). Hier habe ich vor die Gaze neu einzukleben, gibt es irgendwo eine Anleitung oder Tipps, wie das am besten funktioniert?

Zudem entwich etwas Luft "aus dem Balg". Hier war ein deutlicher Luftzug direkt am oberen Rand zu spüren. Hierfür habe ich die Bassdichtung als Fehlerquelle identifiziert (so denke ich zumindest, da diese sehr eingedrückt, stellenweise sogar bis zum Blech durchgedrückt, ist?). Hier wäre ich für jeden Tipp dankbar, wie die Bassdichtung am besten geklebt wird (habe zwar einen anderen Thread hier gefunden, konnte darin die Beschreibung leider nicht ganz verstehen).

Nun zum letzten wirklich offensichtlichen Problem: Der Grundbass C scheppert direkt hörbar im oberen Register (Anfangs auch im Unteren, da ist es jetzt jedoch nicht mehr so schlimm, der Ton klingt hier nur etwas unsauber). Habe hier schon gelesen, dass es daran liegen kann, dass die Klappen irgendwo angehen und die Vibration scheppert? Ich habe das gute Stück einmal außeinandergebaut und konnte hierbei 2 Sachen feststellen:
- Zum einen bleiben die kleinen Drähte in der Bassmechanik (die richtung linker Hand "herausstehen") nur beim C kurz hängen, bevor sie herunterfallen. Der Mechanismus unten (Klappe?) funktioniert sofort.
- Zum anderen sieht man von der anderen Seite (Balg), dass die Ventile (Streifen aus Leder) beim Winkelbassstimmstock teilweise nicht direkt aufliegen, sondern leicht abstehen
Woran könnte das Scheppern liegen? Und wenn ihr eine Idee habt, kann man das in Eigenregie reparieren oder komm ich um den Weg zum Fachmann nicht umhin? (Habe hier nur jemanden gefunden, der bereits 55€ für die Mitnahme des Instruments verlangt... Ansonsten habe ich von meinem Schwiegeropa, der Hauptberuflicher Quetschenspieler war, ein paar Tipps für Hobbybastler bekommen, bei denen aber überall die Frage offen ist, ob sie überhaupt noch leben, geschweige denn noch in der Instrumentenwerkstatt stehen.)

Vielen Dank bereits im Voraus,
Patrick (Selbstlernender Anfänger und Laie, also habt bitte etwas Nachsicht ;) )
 
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Woran könnte das Scheppern liegen?
Ich bin kein Akkordeon Experte, aber die Zungen sind ja ähnlich wie bei einem Harmonium mit dem ich mich gut auskenne. Ohne das Scheppern jetzt gehört zu haben würde ich vermuten, dass die Zunge nicht frei schwingen kann und irgendwo dabei anschlägt. Das kann mehrere Gründe haben, z.B der Rahmen ist verzogen, die Zunge hat sich verbogen, die Winkel Stimmen nicht, der Wind ist zu kräftig oder auch Schmutz.

Ein Instrumentenbauer sollte das Problem aber leicht beheben können. Wenn du mit den Zungen keine Erfahrung hast, dann solltest du auch nicht selber Experimente daran machen. Schau dir die betreffende Zunge mal genau an ob du eine Fehlstellung erkennen kannst, oder einen Fremdkörper wie Schmutz.
 
Die Schlitze in der Gaze oben und unten liegen symmetrisch. Das lässt vermuten, dass außen einmal eine Mikrofonleiste montiert war oder zwei Halterungen für Schwanenhalsmikros.
 
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Ohne das Scheppern jetzt gehört zu haben würde ich vermuten, dass die Zunge nicht frei schwingen kann und irgendwo dabei anschlägt.
Das kann grundsätzlich ne Ursache sein, ahlte ich abe rheir für eher unwahrscheinlich. Sehr viel Wahrschienlicher halte ich d ass das Wachs hart geworden ist und die Stimmplatte nun nicht mehr richtig angeklebt ist und nur noch durch die Nägel geahlten wird und nun gegen diese Nägel "klingelt"

Das habe ich hier vor einiger Zeit mal etwas ausführlicher beschrieben:
https://www.musiker-board.de/thread...timmplattendefekte.566694/page-3#post-8699705

Da diese Atlantik offenabr noch nicht überholt worden ist, sind auch die Klappenbeläge interessant was das für welche sind: Sind das npoch die "alten" Schaumstoffklappenbeläge können die auch schon beginnen zu zu zerfallen und mit stören.
 
Vielen Dank für die schnelle Hilfe!

Die Schlitze in der Gaze oben und unten liegen symmetrisch. Das lässt vermuten, dass außen einmal eine Mikrofonleiste montiert war oder zwei Halterungen für Schwanenhalsmikros.
Das ist schon einmel ein guter Hinweis! Das Akkordeon wurde vorher von einem Chor verwendet und mir ist bereits aufgefallen, dass ein MIDI nachmontiert wurde, jedoch nur das Kabel ohne jedwede Steuereinheit.

Schau dir die betreffende Zunge mal genau an ob du eine Fehlstellung erkennen kannst, oder einen Fremdkörper wie Schmutz.
Das würde ich allgemein sehr gerne machen, dafür müsste ich jedoch herausfinden,w elche Stimmplatte für den Ton zuständig ist. Gibts hierbei einen Trick? (Ich habe es mit bloßem Drücken der Taste probiert, hierbei hat sich aber nichts bewegt. Ich denke dafür bräuchte es den Luftdruck, den ich mit offenem Balg schlecht aufbringen kann?)

Sehr viel Wahrschienlicher halte ich d ass das Wachs hart geworden ist und die Stimmplatte nun nicht mehr richtig angeklebt ist und nur noch durch die Nägel geahlten wird und nun gegen diese Nägel "klingelt"
Das, was du in dem anderen Artikel beschreibst klingt erstmla einleuchtend. Weißt du denn, wie ich die entsprechende Stimmplatte ausfindig machen kann?

Da diese Atlantik offenabr noch nicht überholt worden ist, sind auch die Klappenbeläge interessant was das für welche sind: Sind das npoch die "alten" Schaumstoffklappenbeläge können die auch schon beginnen zu zu zerfallen und mit stören.
Ich denke, es wurde nicht überholt. Der Chor hatte da wohl viel selber dran rumgebastelt und auch selber gestimmt. Die Klappenbeläge müssten aber doch das Problem in allen Bassregistern auftreten lassen oder nicht? (Auf beiden Seiten ist weißer, ich denke einmal Filz, mit einem dünnen Lederstreifen als Klappenbeläge verbaut)
 
Falls du das Midi einmal benutzen willst: Nur die Buchse bringt dir nichts, denn das Midi im Akkordeon braucht Strom. Ich kenne bei mir 2 verschiedene Midisysteme (daneben gibt es noch viele weitere anderer Hersteller):

Bei meinem Hohner-Midi von 1993 ist am Akkordeon eine Buchse, an die ein Spezialkabel angeschlossen wird, das zu einer externen Steuereinheit geht, die per Steckernetzteil mit Strom versorgt wird. In diese Steuereinheit wird das handelsübliche Midikabel gesteckt, das zum Expander oder Soundmodul geht.

Bei meinem Blueline-Midi von 2011 ist am Akkordeon eine normale Midi-Buchse, in das jedoch ein Spezialmidikabel von Blueline gesteckt werden muss, an dem noch ein extra Kabel hängt, das mit einem Netzteil verbunden werden muss, sofern Blueline keinen Akku ins Akkordeon eingebaut hat. Zur Steuerung wird ein Druckschalter unter der Luftklappe betätigt, der in Kombination mit verschiedenen Diskanttasten Steuerbefehle sendet.

Du solltest also den Verkäufer fragen, ob er dazu noch Spezialkabel oder Geräte hat.
 
Auf beiden Seiten ist weißer, ich denke einmal Filz, mit einem dünnen Lederstreifen als Klappenbeläge verbaut)
Weißer Filz mit dünnem Lederstreifen wäre schon mal gut. Die problematischen Klappenbeläge waren seinerzeit ein Schaumstoffcompound, der sich im Laufe der Jahrzehnte einfach zerbröselte.


Das würde ich allgemein sehr gerne machen, dafür müsste ich jedoch herausfinden,w elche Stimmplatte für den Ton zuständig ist. Gibts hierbei einen Trick?

Die Atlantik hat ja schon mal drei Bassregister. Eventuell tritt der Effekt nicht in jedem Register auf, sondern vielleicht nur im "hohen" Register - da sucht sich s dann leichter. ... geht aber auch so...

Wenn man nicht weiß welche Stimmplatte das "C" ist - alle Stimmstöcke rausschrauben und dann den C Grundbass drücken und schauen welche Klapen aufgehen (das natürlich mit dem TuttiRegister (also den mittleren Registerdrücker reindrücken).

Dan nauf den Stimmstöcken den betreffenden Ton aufsuchen und erstmal sehr genau hinschauen, ob man da am Wachs außen rum Risse sieht - also imZweifelsfall immer erst mal mit den Augen schauen, bevor man mit den Fingern schaut;) .

Wenn man so noch nix findet kann man die Stimmplatte auch einzeln lokalisieren, weil ja immer mehrere Stimmzungen für einen Grundbass erklingen: Der Reihe nach unter die Stimmstöcke die man grad nicht mit hören will einen dünnen Papeierstreifen legen und dann wieder testen. Und das reihum mit allen machen - irgendwann mal kommt dann der Ton der sie Sauereien macht. - ich vermute das es so eien Art klirrendes Geräusch ist... und da tippe ich ganz massiv auf brüchiges Wachs.


Die Stimmzungen selber halte ich für eher unwahrscheinlich, weil die Zungen und dann schleifen, wenn sich die Stimmzunge verdreht hat. Und bei den Stimmplatten die in den Atlantiks verbaut wurden m.W. immer Stimmplatten verbaut mit den breiten Nietköpfen - die funktonieren diesbezüglich eigentlich saugut, so salopp gesagt. Und zumindest die älteren Stimmplattenserien der Atlantik waren obendrein auch noch mit Kunstharz unterstützt, so dass sich jede Ritze und Fuge unter der Nietung mit Material aufüllt, so dass keine Spielräume für Mikrobewegungen offenblieben. Hat auch sehr gut funktioniert - die Stimmhaltigkeit der Atlantiks war hervorragend . Und als Nebeneffekt waren die Stimmzungen auch sehr lagestabil.

Aus diesen Gründen halte ich deshalb eine kratzende Stimmzunge für sehr unwahrscheinlich. Wohingegen altes, verhärtetes und brüchiges Wachs immer wieder vorkommt - Das Wachs das Hohner verwendet ist an sich schon sehr gut und langlebig, aber hält halt auch nicht ewig. Und diese Atlantik ist nun in dem Alter wo das Wachs normal der heiße Kandidat ist.
 
Dan nauf den Stimmstöcken den betreffenden Ton aufsuchen und erstmal sehr genau hinschauen, ob man da am Wachs außen rum Risse sieht
Ich konnte jetzt keine direkten Risse entdecken. Ein paar Stellen, an denen ich mir unsicher bin. Ich habe einmal ein paar Fotos angehängt, vielleicht seht ihr da mehr.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Zudem beschäftigt mich weiterhin die Frage, ob die abstehenden Plastik/Lederstreifen "schlecht" sind und ob man dies (wenn ja) reparieren kann?

Habe das ganze Ding wieder zusammengebaut und einmal eine Tonaufnahme gemacht:
Das ganze ist der Grundbass C im
1. Mittleren Register gezogen
2. im mittleren Register gedrückt
3. im "oberen" Register gezogen
4. im "oberen" Register gedrückt
5. im "unteren" Register gezogen
6. im "unteren" Register gedrückt

Wie ihr hört rasselt es nur beim drücken...
 

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Didl, hast du eine 8er Postleitzahl? Oder eine 9 ?
 
Kurzer Nachtrag: Mir ist beim begutachten der Stimmplatten beim tiefsten C aufgefallen, dass ich beim ausprobieren nur beim Luft-ziehen einen Ton erzeugen konnte aber nicht beim hineinblasen. Das könnte damit zusammenhängen, dass der Fehler nur beim Drücken auftritt.
 
Mir ist beim begutachten der Stimmplatten beim tiefsten C aufgefallen, dass ich beim ausprobieren nur beim Luft-ziehen einen Ton erzeugen konnte aber nicht beim hineinblasen. Das könnte damit zusammenhängen, dass der Fehler nur beim Drücken auftritt.

So wirklich viel Unterschied hör ich jetzt grad nicht raus. Was auffällt ist beim Tonbeginn, dass da die Ventile mitunter noch etwas "schnarchen". Heißt die schließen noch nicht richtig und drum ist der Ton anfangs noch etwas komisch. Kommt verstärkt dann vor, wenn man mit wenig Druck spielt. Das liegt defnitiv an den abstehenden Ventilen.

Das kann man richten "lassen" . Würd ich aber an deiner Stelle im Moment gar nicht anfassen und damit spielen, solang es für dich einigermaßen erträglich ist. Denn , was man auf den Bildern von den Stimmplatten sieht ,, ist dass das Wachs an einigen Stimmplatten bereits Risse bekommt und sich ablöst. heißt, wenn jetzt jemand an die Stimmstöcke rangeht , um die Ventile zu richten, dann ist die Gefahr groß, dass das Wachs vollends von der Stimmpaltte losbricht und dan hast du eine richtig große Baustelle. Denn wenn man das jetzt richtig richten will dann müssten sinnvollerweise alle Stimmpaltten neu eingewachst und ventiliert werden... und das ist nciht ganz günstig. Da zahlst du je nach Werkstatt einen höheren 3 bis vielleicht sogar 4-stelligen Betrag.
 
So wirklich viel Unterschied hör ich jetzt grad nicht raus.
Aber das knattern des Tons soll so sein meinst du? Kenne das von den anderen Akkordeons, die ich mal in der Hand hatte nicht. Mich wunderts nur immer, das es nur bei dem einen Ton ist. Bei anderen Stimmplatten konnte ich Risse entdecken, da fehlt akkustisch aber gar nichts.
Da zahlst du je nach Werkstatt einen höheren 3 bis vielleicht sogar 4-stelligen Betrag.
Uff... da bring ichs mir lieber selber bei :D . Das klingt nicht so toll... dann hoffe ich, dass ich einen Hobbybastler finde, der mir das auch kostengünstiger macht.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Weißt du noch, was es damit auf sich haben könnte, dass nur bei eben jenem C die Mitnehmer (die die Kanzellen öffnen) kurz "hängen" bleiben, bevor sie "runterfallen"? Bei allen anderen Tönen, gehen sie zeitgleich mit.
 
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