Hohl vs. Mittig, AKG 702 vs. AKG K 142 HD

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Hallo liebe Leute,

vielleicht kann mich jemand hierüber aufklären:

Ich liebe den AKG K 142 HD. Der Klang ist einfach toll. Nun wollte ich auf etwas höherwertiges umsteigen, und habe mir mal den AKG 702 zum antesten geholt. Allerdings klingt der - für mich - einfach scheisse :D

In den Mitten nix, die Höhen teilw. sehr unangenehm. Ich hatte auch mal diese Superlux Dinger ausprobiert, die klangen ähnlich.

Wie ist das zu erklären?

Danke für alle Hinweise,
Anaklasis
 
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Wie ist das zu erklären?

A.) Du bist es einfach nicht gewohnt, einen neutralen Klang zu hören, oder
B.) der Kopfhörer hat einen Defekt.
 
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Danke für Deine Antwort! Ich tippe mal auf A.) :p ... ist es aber nicht ungewöhnlich wenn es beinahe schmerzhaft unangenehm ist? ;)

Ich habe mal eine Referenzaufnahme genommen. Ich habe bei ~6600 Hz ein schmales Band (6.7 Q) um 4.2db abgesenkt, dann ist es nicht mehr unangenehm. Und das gilt auch für alle anderen Aufnahmen. (Das ich die Mitten noch grossflächig anheben würde, ist eine andere Geschichte.) Das erscheint mir doch merkwürdig ...
 

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Das sieht aber nach fletcher-munson-kurve aus und ist deshalb als Referenzkopfhörer eigentlich nicht schlecht. Vielleicht irre ich mich aber auch.
 
Kannst du mal ein paar der Titel nennen, die so unangenehm sind?

Ich habe auch einen K702.
 
Ich bin seit ein paar Monaten auch unter den K702-Besitzern und kann bestätigen, dass man sich ziemlich umgewöhnen muss bei dem Kopfhörer.
Ich komme aber eigentlich von geschlossenen HD-25, deswegen war ich auf eine gewisse Umgewöhnungszeit schon gefasst. Und im Endeffekt muss man immer auf eine Umgewöhnung gefasst sein, wenn man sich einen neuen KH zulegt. Dass die Toleranzgrenze mit zunehmendem Preis sinkt und vor allem die Kritikwilligkeit steigt ist ja auch nur selbstverständlich. Wenn man ordentlich Geld ausgibt will man auch was ordentliches dafür haben. Ich war mir die ersten paar Tage auch nicht wirklich sicher und hab immer noch so meine Momente, aber dann setz ich kurz andere Kopfhörer auf und weiß sofort wieder woran ich mit den K702 eigentlich bin :)

Unangenehm fand ich den K702 aber wirklich nie. Mir ist nur aufgefallen, das viele Mixes einfach gnadenlos als schlecht enttarnt werden bzw. deren Schwächen ganz klar aufgezeigt werden.

Die oben angegebenen Diagramme sind übrigens von anderen Kopfhörern. Der K702 soll aber tatsächlich sehr ähnlich zum (alten(?)) K701 klingen...
 
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[klef];6970435 schrieb:
Ich war mir die ersten paar Tage auch nicht wirklich sicher und hab immer noch so meine Momente, aber dann setz ich kurz andere Kopfhörer auf und weiß sofort wieder woran ich mit den K702 eigentlich bin :)

So sieht's aus :)

Mein einziger Kritikpunkt am K702 ist, dass er rund 2 dB mehr Bass gebrauchen könnte... aber das kann man natürlich lernen zu kompensieren.

Ich hatte auch mal den (wesentlich teureren) K702 65th Anniversary Edition, bei dem eben die Basswiedergabe verbessert/erhöht wurde, was aber leider auf Kosten der Klarheit in den oberen Mitten/Höhen ging.
Darum habe ich den wieder verkauft, und mir einen regulären K702 geholt.
 
Hi, danke für die vielen erhellenden Antworten.

Ich hatte noch das Experiment gemacht, eine Referenzaufnahme zu nehmen (ach ja, bin im eher modernen Metal unterwegs) und den EQ mit möglichst groben Bändern so einzustellen, das es gut klingt. Dann habe ich den EQ gebypasst und den K 142 aufgesetzt. Da klang der matschig und schlecht ;)

Unangenehm ist es bei allen Aufnahmen, die ich überprüft habe. Da aber alles moderner Metal war, sind natürlich viele Höhen im Spiel.

Es kommt demnächst noch ein Beyerdynamic DT-880 Pro, mal gucken wie der sich macht ... ansonsten würde ich tatsächlich beim K702 bleiben und immer auch mit K142 abchecken (wie sonst auch mit Brüllwürfel und Autoradio etc.) ...
 
Zuletzt bearbeitet:
... Mein einziger Kritikpunkt am K702 ist, dass er rund 2 dB mehr Bass gebrauchen könnte... aber das kann man natürlich lernen zu kompensieren...
ich habe den noch deutlich 'schlankeren' K501... und bevorzuge niedrige Abhörlautstärke
irgendwann stellte sich einfach zu oft die Frage: wurde der Bass vergessen ? :gruebel:
ein gutes Stück lauter war er aber meist recht 'passend' - da fiel mir der loudness Regler am NAD-1020 wieder ein (über den höre ich ab)
gedrückt: Bass-Fundament ist auch leise vorhanden, aus: besserer Mitten-Überblick

cheers, Tom
 
... bin im eher modernen Metal unterwegs ...

Vor einigen Jahren hab ich auch noch viel so Zeug gehört. Speziell bei solchen modernen Metal-Nummern, insbesondere Metalcore und auch etwas ältere Screamo-Sachen find ich den K702 auch anstrengend. Da sich das aber wirklich nur bei solchen Musikrichtungen äußert denke ich, dass das auf die Mischung geschoben werden kann.

Der DT-880 ist auch ein echt hammermäßiger Kopfhörer. Ich bin zwischen den beiden geschwankt, hab ich aber für den K702 entschieden, weil ich den etwas billiger bekommen konnte und aber meine Mischungen bisher auch immer ein bisschen zum Zischeln geneigt haben, und das verzeiht der K702 beim Gegenhören einfach gar nicht :)


Mein einziger Kritikpunkt am K702 ist, dass er rund 2 dB mehr Bass gebrauchen könnte...

Puh, 2 db wär aber eigentlich schon ne ziemliche Nummer...
So extrem kommt mir das nicht vor, aber vor allem macht der K702 den schlanken Bass mit Definition wett und v.a. damit, dass er halt echt tief runter geht.

Für Anaklasis im Endeffekt wichtig ist natürlich jetzt, wie der K702 allgemein wahrgenommen wird, um das als Entscheidungsgrundlage zu verwenden.

Ich könnte mir vorstellen, dass du mit dem DT-880 Pro glücklich(er) werden könntest, weil der einen deutlich lauteren Bassbereich hat und dadurch gefühlt weniger scharf klingt. Kommt halt auch drauf an ob du einen KH willst, der angenehm klingt oder einen, der ehrlich klingt und mit dem du Feinheiten ändern und Schwächen im Mix eliminieren kannst.
 
ich habe den noch deutlich 'schlankeren' K501... und bevorzuge niedrige Abhörlautstärke
irgendwann stellte sich einfach zu oft die Frage: wurde der Bass vergessen ? :gruebel:
ein gutes Stück lauter war er aber meist recht 'passend' - da fiel mir der loudness Regler am NAD-1020 wieder ein (über den höre ich ab)
gedrückt: Bass-Fundament ist auch leise vorhanden, aus: besserer Mitten-Überblick

cheers, Tom

Genau das Bass Problem adressiert der neue 712er. Habe auch jahrelang mit dem 702 gearbeitet, mit dem 712 ist dies nun meiner Meinung nach optimiert worden


Gruss
 
Unangenehm ist es bei allen Aufnahmen, die ich überprüft habe. Da aber alles moderner Metal war, sind natürlich viele Höhen im Spiel.

Da ist es eher der moderne Metal selbst, der unangenehm ist :p


[klef];6971780 schrieb:
Speziell bei solchen modernen Metal-Nummern, insbesondere Metalcore und auch etwas ältere Screamo-Sachen find ich den K702 auch anstrengend.

Und wieder... anstrengend ist v.a. die Musikrichtung :p

Puh, 2 db wär aber eigentlich schon ne ziemliche Nummer...

Eine breitbandige 2 dB Anhebung ist überhaupt nicht viel.
Bei meinem letzten Audio-Interface konnte ich bei dem Ausgang der mit meinem Kopfhörerverstärker verbunden ist einen EQ insertieren. Dort schien mir 2 dB genau passend zu sein.

Man muss aber auch dazu sagen, dass bei Titeln mit dominantem Bass das der K702 auch absolut aufzeigt, und der Bass durchaus "da" ist.
Bei solchen Tracks vermisse auch überhaupt nichts.

Genau das Bass Problem adressiert der neue 712er. Habe auch jahrelang mit dem 702 gearbeitet, mit dem 712 ist dies nun meiner Meinung nach optimiert worden

Konntest du den 712er direkt mit dem 702er vergleichen?
Hat sich in der Klarheit in den Mitten und Höhen nichts geändert?

Ich befürchte ja, dass der 712er nur die reguläre Serienversion des K702 65th Anniversary Edition ist (mit anderer Farbgebung), und bei dem ging leider durch den erhöhten Bass die Klarheit etwas flöten.
 
Konntest du den 712er direkt mit dem 702er vergleichen?
Hat sich in der Klarheit in den Mitten und Höhen nichts geändert?

Ich befürchte ja, dass der 712er nur die reguläre Serienversion des K702 65th Anniversary Edition ist (mit anderer Farbgebung), und bei dem ging leider durch den erhöhten Bass die Klarheit etwas flöten.

Hallo,

Den 702 kenne ich sehr gut, den 712 habe ich allerdings erst seit ca 2 Wochen, kann dazu noch kein fundiertes Urteil abgeben, aber mein erster Eindruck bringt er schon eine spürbare Verbesserung.


Gruss
 
Hi! Nach einigem rumprobieren entscheide ich mich jetzt für den AKG K702. Ich fand den Beyerdynamic auch erst viel besser ... habe dann aber einen Tag lang den AKG benutzt und mich an alles gewöhnt ... und dann nochmal den Beyerdynamic - den fand ich dann irgendwie matt ;) Schon merkwürdig :)

Danke für die vielen Antworten! Ohne die Hilfe von [klef] hätte ich den Beyerdynamic genommen ;)
 
Glückwunsch! :)

Einer meiner Referenztracks, der mit dem K702 einfach traumhaft klingt:
Randy Crawford - You might need somebody

Top Arrangement mit vielen Details, top Performance von allen Beteiligten, und ein erstklassiger Mix.
So etwas lässt dann der K702 auch dementsprechend strahlen.
Schlechte Produktionen klingen hingegen am K702 noch schlechter, als sie eh schon sind :D

 
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Meine Hauptreferenz war Machine Head (the more things change) :D
 
Einer meiner Referenztracks, der mit dem K702 einfach traumhaft klingt:
Randy Crawford - You might need somebody
Hast du schon Lisa Stansfield - Change auf dem K702 gehört? Müsste auch gut kommen... ;)
Ich verweise hier nicht auf Youtube, sondern empfehle mindestens CD-Qualität. :D
 
Nope, das habe ich leider nicht.

Ja, ich höre natürlich Randy auch nicht auf YouTube, wollte nur einen Link bereit stellen.
Klingt aber noch erträglich.
 
als Referenzbeispiel ist das wirklich gut ausgewählt, wie du oben schon beschrieben hast...
der Mix hochwertig und dabei handwerklich absolut diszipliniert und aufgeräumt ausgeführt
ein akustischer Diamant, nur Soul höre ich da kaum noch heraus...
in dem Stil wurde auch 'Standing in the Shadows of Motown' produziert
habe ich als Film sehr genossen - lege aber im Zweifel lieber die Originale auf... /Geschmack
war übrigens auch auf dem K501 sofort klar, was du damit meintest

cheers, Tom
 
Merci :)

Es ist auch deswegen ein guter Referenztrack, weil gleich fast alle Instrumente/Elemente in einem einzigen Song vorhanden sind, die in der Pop/Rock Musik so üblich sind.

Glasklare cleane Gitarren, eine verzerrte Lead-Gitarre, ein Wurlitzer und Fender Rhodes, Synthie-Pads/Strings im Hintergrund, eine Bläser-Section, ein Bass der sowohl mit dem Finger als auch geslappt gespielt wird, Lead-Vocals und Chor, Schlagzeug, und einiges an Percussion und sonstigem Zierrat.
Quasi die ganze Palette, fehlen nur noch Akustik-Gitarren ;)

Und es ist trotzdem kein Soundbrei, sondern man kann alle Elemente schön ausmachen (zumindest mit dem K702 :D), was natürlich für einen astreinen Mix spricht - und für ein gutes Arrangement, denn da fängt ein guter Mix eigentlich an.

Für akustische Instrumente ist eine meiner neuen Referenzen übrigens das Album "Paper Airplane" von Alison Krauss & Union Station.
Ein audiophiles Fest :)

Hier der Titelsong:
(ab 0:40, der Müll davor ist nicht auf dem Album)



Auf der CD klingt das glasklar... das geht bei YouTube selbst bei 1080p etwas flöten.
 
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