Hohe Töne tiefer singen?

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Hallo zusammen,

mal wieder etwas aus der Kategorie nicht schön aber selten. Spiele gelegentlich mit einem Freund zusammen (Akustik + E-Gitarre) und wir haben dabei zusammen eine Menge Spaß. Insofern könnt ihr euch ruhig negativ äußern, wir haben da soviel Spass dran und Bock drauf, dass uns das nicht abhalten wird :)

Ob das für unser noch nicht vorhandenes Publikum genauso gilt, wird sich irgendwann noch zeigen müssen. Bei der letzten Probe (treffen uns nur so alle 1-2 Monate mal) ist das hier angefügte entstanden und einerseits denke ich, ach guck, so ein bisschen geht's doch schon (ist ja auch eher so ein Mitgrölsong) und andererseits höre ich natürlich auch die vorhandenen Schwächen.

Der Song ist noch ganz neu in unserem Repertoire und er bewegt sich mehr oder weniger durchgehend am Übergang zu Kopfstimme und da tue ich mich noch erkennbar schwer. Man hört es und ich spüre es auch beim Singen. Ich kämpfe damit, dass ich die Tonlage als hoch empfinde, obwohl ich keine Probleme habe die Tonhöhe zu erzeugen. Aber das Volumen der Bruststimme verschwindet dort und ich drücke den Ton irgendwie von unten nach oben in meine Körper rein. Das gibt dem ganzen diesen leicht gequälten Ton, den ich als unschön empfinde und von dem ich weiß, dass das besser geht. Nur wie?


Was ich versuche (nicht unbedingt alles gleichzeitig), was mir aber nicht durchgehend gelingt:

  • Töne von oben her denken: Mich vom Gedanken lösen, dass die Töne hoch sein könnten und irgendwie an ihre Stelle "hochgehoben" werden müssten, sondern die Töne von oben her denken und dass sie einfach so an ihrem Platz sind oder mehr noch eher von oben in die Brust entfaltet werden müssten, um dort einen vollen und freien Klang zu produzieren.
  • Kiefer und Kehlkopf entspannen (wurde hier schon mal als "Dorftrottelblick" bezeichnet) und hängen lassen und auch bei den höheren Tönen noch möglichst viel Brustraum, Zwerchfell oder Mundraum für die Resonanz zu nutzen.
  • Erkunden wo die Bruststimme schwindet (also nicht, wo ich in die Kopfstimme wechseln muss, sondern eher, wo sie ihre Tragfähigkeit und den Klang verliert) und was ich tun kann, um diese Grenze nach oben zu schieben.
  • Einfach singen, den ganzen Kopfquatsch und irgendwas wollen abschalten und einfach singen. Haha, sagt sich so leicht.

Manchmal merke ich da, dass ich bei diesen Tönen lockerer mehr von unten rausholen kann, das ist aber alles nicht wirklich reproduzierbar oder vom Körpergefühl her einfach erneut abrufbar. Ist mehr oder weniger nur so ein Gefühl, dass da noch mehr und dass es auch anders geht.

Also, eure Meinungen zum Gesang und Tipps wie man hohe Töne tiefer (also mit mehr Volumen / Bruststimme) singen kann sind gefragt. Das ganze ist eine Einspuraufnahme und daher auch ohne Reverb oder andere Effekte. Ich hoffe aber das der Mix trotzdem einigermaßen ist und die Stimme nicht wieder zu leise.


Hier geht's zum Hören:

https://homeserver.dtqfkcz3o0edezl1.myfritz.net/nextcloud/index.php/s/YDjxdHc5jWJ5Wpc
 
Eigenschaft
 
hmm... link geht nicht (oder der Server steht auf dem Mond).
 
Hmm. Gerade mal über Mobilfunk getestet. Geht bei mir ohne Probleme.
 
Coole Nummer ...
kurzfristig würden 1-4 Halbtöne runter helfen, langfristig üben. Das sind ja genau die "Übergangsstücke" ("also wie die Stimme andauern im Übergang herumturnt") mit denen, an denen man lernt.

Töne von "oben denken" ist für mich (das mag für andere nicht so sein und das ist gut so) Quacksalberei.

Kiefer entspannen hat schon mehr mit "freiem" Singen zu tun, es geht aber hier vorwiegend das zu tun was notwendig ist und ev. alle vorhandenen gesellschaftlich geforderten "Habits" abzustellen "sei leise", "nicht so laut", "schau net so bled". Also wenn in Bus, Bahn oder Flieger mal der Kiefer nach unten fällt beim Nickerchen, es ist ok, so soll es sein, das ist die Schwerkraft, nur unsere Konventionen drücken dagegen.

Erkunden ist immer gut, das hat mit Üben zu tun.

"Einfach singen" ist gut, Mund auf und lass es raus, nicht den Klang kontrollieren bevor er entsteht, erst nachdem er entstanden ist. Sing was rauskommt und nicht das was du meinst das rauskommen sollte, du hörst es ohnehin nicht so wie es andere hören. Ich persönlich würde hinzufügen, sei ein Mann, sing wie ein Mann (nicht als Kritik sondern als "Attitude"), "he - don´t need anyone" (wenn ich es richtig verstanden habe) kann man schon klar unmissverständlich und deutlich dem Publikum vermitteln.

Ich hab den Eindruck du wirst einfach auch "müde", das ist die berühmte "Kondition" die nachlässt.

Ein paar Monate jeden Tag singen und das passt. (es klingt so wie es klingt, es ist wurscht was die anderen davon halten, es ist nie zu laut ...)
 
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Wenn alles nicht hilft, üben :), also schon a weng mehr als so alle 1-2 Monate, Ziel eher täglich.
Kannst noch so nebenbei einfach Glissandi, aka Sirenen als Einsingübung machen (auch ruhig täglich), bis Du gar nicht mehr nachdenkst, in welchem Register Du singen solltest/willst. Ach ja, und denk nicht so viel ;)
 
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Klingt doch schon gut! Das fließt schön!
Vielleicht probiert du mal am „weit-stellen“
zu arbeiten, das könnte noch mal richtig helfen:
du hast ja hier nur manchmal kurze zeit zum atmen, das führt manchmal dazu, dass etwas wenig luft für die „weithaltespannung“ die für die stütze nötig ist zur verfügung steht.
es ist die idee vom „freudigen schreck“,
wenn wir erschrecken, dann fließt unser atem dahin, wo wir es auch fürs singen brauchen. „freudiger“ schreck weil auch „weiter geöffnete staunaugen“ dem klang sehr gut tun, weil die den gaumen heben.
vielleicht magst du damit mal experimentieren, jeden atmer als bewusstes den bauch öffnen ( gürtel nach außen drücken) zu sehen und zu halten bis zum nächsten atmer...
nicht falsch verstehen, dass ist eine übung, um die idee zu verstehen! dann kannst du nämlich den ton besser auch von da unten beginnend denken.
nicht den bauch aufpumpen nur locker nach unten einströmen lassen und den bauch etwas weiten.

andere übung um den ORT des weitstellens besser zu spüren:
alle luft ausatmen, gerne mit sch..., dem einatemimpuls kurz widerstehen und dann nach wenigen sekunden locker die luft natürlich einströmen lassen. dass geschieht dann auch in der regel da, wo sie hin soll.
gutes gelingen, falls du es mal probieren willst.
viele grüße
karin
 
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grundsätzlich hat der song und der gesang potential.

was mir aufgefallen ist:
- es klingt etwas halbherzig.....nicht falsch verstehen - ich meine damit, entweder solltest du den song kraftvoll singen oder alternativ eher sanft. so wie es jetzt ist, ist es noch unentschlossen.
- sehr viel text, bzw. gesang. als zuhörer bekommt man kaum eine pause, es geht immer sofort mit neuem gesang weiter.
- der song hat wenig struktur, wie strophe oder refrain.....zumindest ist es mir bisher nicht so gewahr geworden

anbei ein kleines beispiel für kraftvoll, stark rythmisiert, oder eben eher sanft, wie einen popsong.

sorry für die unbeholfene aufnahme, ist mit den handy gemacht.
 

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Tut mir leid, das ich mich jetzt erst melde. Hatte diese Woche viel um die Ohren, was nicht mit Musik zu tun hatte.

@Darkstar:

Am Songaufbau kann ich nicht viel ändern, ist ja ein Cover. Denke aber schon, dass es da eine Struktur gibt.

Verse: "Jimmy was a local boy..."
Pre-Chorus: "Now he don't need anyone..."
Chorus: "Now he misses how she sounds, he frowns..."


Vielen Dank für dein Audio, das deine Ausführung hörbar macht. Ich würde schon sagen, kraftvoll sollte es sein, ob rythmisiert, weiß ich nicht so ganz. Es sollte nicht so in Richtung 80er Classic Rock kraftvoll sein und ist im Original eher so eine schnelle Punkrock Nummer.



Im Orginal ist das auch noch mal einen wenig schneller, es gibt aber noch eine Unplugged Version, die wiederum deutlich langsamer ist:




Wir liegen vom Tempo da irgendwo zwischen. Aber ja, ich glaube nicht, dass ich das derzeit schon gezielt steuern kann. Ich habe da also ganz sicher keine bewusste Entscheidung getroffen und das, was glaube ich mit "Stimmsitz" bezeichnet wird, ist noch irgendwie willkürlich und im Experimentierstadium. Mal fliegt die Stimme eher nach oben in die Augen, mal nach vorne und ich versuche irgendwie, den Ton von der Brust bis zu den Augen klingen zu lassen. Insofern ist deine Wahrnehmung mit "halbherzig" vermutlich nicht unkorrekt.

Wo ich mir erfreulicherweise inzwischen wenig Kopf drum mache, ist Intonation und Rhythmik. Aber Artikulation und Aussprache, gerade bei dem Tempo ist noch eine Herausforderung für mich (Aussprache von "suit"?, "TH" sowieso :mad: ). Eine saubere Aussprache bei dem Tempo fällt mir echt nicht leicht. Und dann eben der Klang. Aber auch da merke ich, dass ich Freiheitsgrade gewinne.



@vokarin

Vielen Dank für deine wohlwollenden Worte und deine Tipps. Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstanden habe, was du mit "weitstellen" meinst. Ich habe jetzt mal gezielt drauf geachtet was ich da beim Einatmen mache und denke, dass das dem "freudigen Schreck" schon ganz gut beschrieben wäre, denn da ist nicht viel Zeit zum einatmen. Hole die Luft da eher ruckartig und das fühlt sich an, wie wenn man einen kurzen Schreck bekommt, sich aber sofort wieder entspannt, weil man erkannt hat, dass es da keinen Grund für gibt. Mit dem anderen Tipp muss ich mich noch auseinandersetzen.



@moniaqua

Dir auch vielen Dank. Ich singe natürlich häufiger als diese alle 1-2 Monate ;-) Habe keinen Trainingsplan, aber einfach Spaß daran. Aber diese Art zu singen und der Song ist natürlich noch zu neu für mich.


@FerdinandK

Ja, die lieben Konventionen. Nachdem ich 47 Jahre eher leise und laute Geräusche vermeidend durchs Leben gegangen bin, gar nicht einfach. Aber seit ich merke, dass ich mich auf meine Intonation halbwegs verlassen kann, schwindet die Scham zusehends und wird zunehmend durch ein "nehmt dies", "ist wie es ist" und "erst mal selber besser machen" ersetzt. Ein sehr interessanter Prozess, wie ich finde. So von dem "ich kann nicht singen" zum "hau raus" zu kommen, puhh, aber geht irgendwie. An der Erkenntnis, dass wer selber Musik machen will, selber Musik machen muss, kommt man nicht vorbei. :D
 
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aha, ich wußte nicht, daß es ein cover ist. ich dachte, eure eigenkomposition.

mit einer so schwierigen vorlage, ist das kein abendspaziergang, den song nachzusingen.

was aber mir im vergleich zu den beiden originalen auffällt, daß du eventuell etwas gefühlvoller singen könntest.
trotz punkrock ist es im original recht gefühlvoll gesungen.

allerdings ist es als deutscher recht schwierig in englisch diese feinheiten zu bringen und dabei noch gitarre zu spielen.
 
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Mein Gitarrenanteil ist da sehr einfach gehalten, nur Standardakkorde und Standardgeschrummel. Das ist Autopilot.
 
jedenfalls eine sportliche aufgabe, in diesem strukturarmen song einen flow zu erzeugen.
 
Im Orginal ist das auch noch mal einen wenig schneller, es gibt aber noch eine Unplugged Version, die wiederum deutlich langsamer ist:
...
Wir liegen vom Tempo da irgendwo zwischen.
war auch mein erster gedanke: ich würde eure version deutlich langsamer singen / spielen.
 
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Ich war als eher Akustikgitarrenspieler eher bei der Unplugged Version. Mein Freund als E-Gitarrist eher bei der schnelleren. Da scheinen wir uns in der Mitte geeinigt zu haben.
 
als stoner rocker wäre ich im schneckentempo unterwegs :)
 
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Hallo Abendspaziergang,

ich bin jetzt kein Gesangsprofi und kann dir leider auch keine vernünftigen Tipps geben, aber ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich trotzdem mal ein paar Zeilen dazu schreibe. Um ehrlich zu sein höre ich das Lied zum ersten Mal und im ersten Moment hat mir die Gitarrenbegleitung total gut gefallen, das ist ein sehr schöner Mix geworden. Außerdem befasse ich mich gerade selber mit dem Thema, da achte ich automatisch auf so etwas.
Gesanglich gesehen finde ich es auch sehr gelungen. Irgendwie hat es etwas Lockerleichtes und Fröhliches, das mich an Country erinnert.

Ja, ich wollte einfach nur kurz sagen, dass ich deine Aufnahme angehört habe und sie mir insgesamt echt gut gefällt :)

Liebe Grüße!
 
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Vielen Dank. Freut mich sehr. Auch für meinen Freund an der E-Gitarre. Der spielt nämlich noch gar nicht so lange und freut sich vermutlich zurecht ein Loch in den Bauch über das, was er da fabriziert hat. Wir haben bislang nur gutes Feedback bekommen und dass man beim Hören gute Laune bekommt, haben wir jetzt schon öfters gehört. Mehr kann man ja eigentlich nicht erwarten, wenn man so rumklampft ;-)
 

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